Leider viel Wirrwarr über Herkunft & Inhalt der Zakat, deren Entsprechungen in den anderen Religionen …
„Die ‚Zakat‘ ist im Islam die einzige Steuer, eine ‚Armenabgabe‘, d.h. eine Art Sozialversicherung, hauptsächlich für Fälle von Bedürftigkeit bei Gemeindemitgliedern … Die islamische ‚Zakat‘ hätte mit dem ‚Zehnten‘ bei den Israeliten oder der ‚Kirchensteuer‘ bei den christlichen Konfessionen nichts gemeinsam!“
Die Zakat im Koran wäre vergleichbar mit dem Gebot der „Nächstenliebe“ im Evangelium - allerdings weniger mit deren Umsetzung unter den ersten Christen …
[Apostelgeschichte 4:32-37] http://ccmz.info:10080/bexpo/german/gerein/index.php…
4:32 Die Gemeinde der Gläubigen war ein Herz und eine Seele. Keiner nannte etwas von dem, was er hatte, sein Eigentum, sondern sie hatten alles gemeinsam.
4:33 Mit großer Kraft legten die Apostel Zeugnis ab von der Auferstehung Jesu, des Herrn, und reiche Gnade ruhte auf ihnen allen.
4:34 Es gab auch keinen unter ihnen, der Not litt. Denn alle, die Grundstücke oder Häuser besaßen, verkauften ihren Besitz, brachten den Erlös
4:35 und legten ihn den Aposteln zu Füßen. Jedem wurde davon so viel zugeteilt, wie er nötig hatte.
4:36 Auch Josef, ein Levit aus Zypern, der von den Aposteln Barnabas, das heißt übersetzt Sohn des Trostes, genannt wurde,
4:37 verkaufte einen Acker, der ihm gehörte, brachte das Geld und legte es den Aposteln zu Füßen.
… als mehr mit ihrer etwas gemäßigteren Fassung nach dem als Nachfolger Jesu bevollmächtigten Apostel Petrus:
[Apostelgeschichte 5:1-11] http://ccmz.info:10080/bexpo/german/gerein/index.php…
5:1 Ein Mann namens Hananias aber und seine Frau Saphira verkauften zusammen ein Grundstück,
5:2 und mit Einverständnis seiner Frau behielt er etwas von dem Erlös für sich. Er brachte nur einen Teil und legte ihn den Aposteln zu Füßen.
5:3 Da sagte Petrus: Hananias, warum hat der Satan dein Herz erfüllt, daß du den Heiligen Geist belügst und von dem Erlös des Grundstücks etwas für dich behältst?
5:4 Hätte es nicht dein Eigentum bleiben können, und konntest du nicht auch nach dem Verkauf frei über den Erlös verfügen? Warum hast du in deinem Herzen beschlossen, so etwas zu tun? Du hast nicht Menschen belogen, sondern Gott.
5:5 Als Hananias diese Worte hörte, stürzte er zu Boden und starb. Und über alle, die es hörten, kam große Furcht.
5:6 Die jungen Männer standen auf, hüllten ihn ein, trugen ihn hinaus und begruben ihn.
5:7 Nach etwa drei Stunden kam seine Frau herein, ohne zu wissen, was geschehen war.
5:8 Petrus fragte sie: Sag mir, habt ihr das Grundstück für soviel verkauft? Sie antwortete: Ja, für soviel.
5:9 Da sagte Petrus zu ihr: Warum seid ihr übereingekommen, den Geist des Herrn auf die Probe zu stellen? Siehe, die Füße derer, die deinen Mann begraben haben, stehen vor der Tür; auch dich wird man hinaustragen.
5:10 Im selben Augenblick brach sie vor seinen Füßen zusammen und starb. Die jungen Männer kamen herein, fanden sie tot, trugen sie hinaus und begruben sie neben ihrem Mann.
5:11 Da kam große Furcht über die ganze Gemeinde und über alle, die davon hörten.
Die koranische Zakat ist wohl die erste gesetzliche „Sozialversicherung“ weltweit; als deutsches Äquivalent könnte (etwa 900 Jahre später) die „Leisniger Kastenordnung“ von 1523 angesehen werden, an der Luther beteiligt war - wenn auch nicht in dem Ausmaß:
Das Bitten oder Betteln Bedürftiger wird in Jesus’ Evangelium nicht explizit geächtet, in der Stadtverwaltung von Leisnig aber verboten [dort unter „IV. Bestimmungen gegen die Bettelei“]:
„Mönchen, gleichviel welches Ordens, wird im Kirchspiel das Betteln verboten, ihre Termineien werden ihnen abgekauft und wie recht bezahlt. Kirchenbitter, fahrende Schüler, sonstige Bettler und Bettlerinnen dürfen nicht umgehen und Gaben heischen. Man weiset sie hinaus.“
Ein Gegenzug dazu findet sich in der „Kastenordnung“ nicht, bedacht wurden dort nur Einheimische oder arbeitsfähige Fremde [unter „V. Ausgaben“]:
„… 4. Verarmte, die nicht von Verwandten unterstützt werden können, gewährt man Behausung, Kleidung, Nahrung und Wartung. 5. Waisenkinder werden, bis sie sich selbst ihr Brot suchen können, versorgt. Knaben mit besonders guten Anlagen werden zur Schule geschickt und ernährt, andere zur Arbeit, Handwerk und Gewerbe herangezogen. Verwaiste und arme Jungfrauen will man zum Ehestande beraten und sie unterstützen. 6. Handwerksleute oder Hausarmen, denen die Mittel fehlen, ihr Handwerk zu betreiben, will man Vorschuss geben, damit sie es vermögen. Rückzahlen sollen sie es, wie es ihnen passt, und ist es gar nicht möglich, will mans ihnen aus christlicher Liebe ganz erlassen. 7. Fremden, die im Kirchspiel durch ehrliche Arbeit ihr Brot suchen, aber nicht gleich finden, holt man fort, damit sie nicht trostlos verlassen seien und vor Schaden und Sünden bewahret werden. …“