Motivation für Kriminalitätsststatistik

Servus Experten,

wieder wurde mal eine bundesweite Kriminalitätsstatistik herausgegeben nach der Frankfurt wieder mal zu „Deutschlands gefährlichste Großstadt“ erklärt wurde (so der Spiegel und andere Medien).

Bei genauerer Betrachtung erkennt der aufmerksame Leser natürlich, dass die Statistik für Frankfurt ziemlich wenig taugt, weil die Zahl der Straftaten pro Einwohner gerechnet wurde.

Eine Stadt wie Frankfurt mit relativ wenigen Einwohnern, zahlreichen Pendlern, einem der größten europäischen Flughäfen, einem wichtigen Knotenbahnhof, einer der größten Deutschen Messeplätze und dem Hauptsitz zahlreicher Banken, muss da natürlich zwangsläufig schlecht abschneiden. So wird z.B. jeder Keditkartenbetrug, der irgendwo in Deutschland stattfindet, Frankfurt zugerechnet, sofern die Bank ihren Hauptsitz hier hat.

Aber Hauptsache die Bayern insbesondere die Augsburger und Münchner können sich als das sicherste Bundesland bzw. als die sichersten Städte in Deutschland feiern…(da ist es auch egal, das man hier am hellichten Tag an einer S-Bahn-Station zu Tode geprügelt werden kann.)

Nun meine Frage:

Warum verwendet das Bundesinnenministerium eine so unfaire Berechnungsmethode?
Kann man politische Einflussnahme ausschließen?
Immerhin ist Hans-Peter Friedrich von der CSU…

Will man im Innenministerium evtl. indirekt Werbung dafür machen die „Null-Toleranz-Politk“ der Bayern Polizei auf Restdeutschland zu übertragen?

Was ist die Motivation für eine solche Statistik?

Schließlich ist ja so eine Statistik enorm rufschädigend für eine Stadt und wirkt sich sicherlich in vielen Bereichen negativ aus, angefangen beim Tourismus bis hin zu Wohnungspreisen.

Man stelle sich nur die Auswirkungen z.B. aufs Oktoberfest vor, wenn nach einer anderen Berechnungsmethode plötzlich München als unsichere Stadt dastehen würde…

Weiß jemand mehr?

Gruß,
Sax

P.S.: Ein interessanter Artikel der FR hierzu…

Moin,

ich glaube, dass du da etwas vergisst, nämlich dass die ganzen genannten Gründe auch schon in den Vorjahren dazu geführt haben, dass Frankfurt weit vorne liegt. Oder hat es denn aktuell jemanden gegeben, der speziell den Verantwortlichen in Frankfurt versagen vorgeworfen hat?

Das eigentliche Problem mit der Kriminalität liegt momentan doch gerade in der ortsungebundenen Kriminalität. Auch Bayern ist davon betroffenen, ebenso andere europäische Staaten. Die offenen Grenzen bescheren uns - offiziell auch bestätigt - eine immense wandernde Kriminalität. Früher kannte die Polizei ihre Pappenheimer. Heute sind die Tätergruppen schnell auf der Autobahn auf dem Weg in die nächste Region.

Und wer das auch nur anspricht, der wird politisch angefeindet wie nichts gutes. Siehe die Diskussion um die (längst überfälligen) Grenzkontrollen in Dänemark.

Gruß
Ultra

Servus,

ja das stimmt natürlich. Aber es ändert nur insofern was an dem Problem, dass Frankfurt jedes Jahr dieses Unrecht geschieht, ohne dass jemand mal die Statistik ändert.

Das wundert mich.

Unterhalte Dich mal als Frankfurter mit einem Münchner. Dir wird die Kinnlade runterklappen mit welchen Vorurteilen man dort Frankfurt sieht…

Gruß,
Sax

Hallo,

ich lebe schon recht lange in der deutschen „Hauptstadt des Verbrechens“ und bin recht amüsiert über das Zustandekommen der Zahlen.

Da kommen dann so Sachen hoch, dass ein Kreditkartenbetrüger in Timbuktu der Frankfurter Statistik zugeordnet wird, weil das Unternehmen der benutzten Kreditkarte seinen Hauptsitz in Frankfurt hat… Oder auch Kwnaga Mkulale aus dem Kongo fällt in diese Statistik, wenn er versucht, am Flughafen ohne Visum einzureisen…

Das fällt bei München schon mal flach, weil es dort kaum eine nenenswerte globale Finanzindustrie gibt, und der Flughafen nicht zum Stadtgebiet gehört.

Frankfurt hat täglich mehr Pendler, als München mit der doppelten Einwohnerzahl! Das führt dann z.B. zu einem weiteren Eintrag zu Zechprellerei, wenn ein Banker aus Königstein vergisst, seinen Feierabendschoppen zu bezahlen…

Und diese Liste der absurden Vergleiche lässt sich mit einigen Schmankrln weiter führen…

Frankfurt will gar nicht aus den schlechten Zahlen rauskommen!

Ein betroffener Vertreter der Exekutive erzählte mir mal, dass nach diesen Statistiken die Gelder vom Bund und Land fliessen - einer hohen Kriminalitätsrate wird also ein hoher Etat zugesprochen.

Und diese Gelder scheint man sinnvoll zu verwenden, denn ich habe mich in kaum einer Stadt so sicher gefühlt, wie in Frankfurt!

Gruß
Hummel

… mehr auf http://w-w-w.ms/a4b53v

ja das stimmt natürlich. Aber es ändert nur insofern was an
dem Problem, dass Frankfurt jedes Jahr dieses Unrecht
geschieht, ohne dass jemand mal die Statistik ändert.

Diese Statistik ist doch sowieso wertlos. Wenn sich zwei prügeln und sich gegenseitig wegen KV anzeigen zählt das doppelt so viel wie ein Mord. Bedenklich ist es jedoch, dass Köln und Düsseldorf so stark aufgeholt haben. Und was München angeht, so kriegt dort noch nicht einmal ein vernünftiger Mensch eine Wohnung, wie soll dort ein Krimineller Fuß fassen können?

Unterhalte Dich mal als Frankfurter mit einem Münchner. Dir
wird die Kinnlade runterklappen mit welchen Vorurteilen man
dort Frankfurt sieht…

Ist das jetzt speziell auf Frankfurt gemünzt oder nicht eher ein Ausdruck der „In Bayern ist die Welt noch in Ordnung“-Mentalität? München hat auch nie etwas aus dem Länderfinanzausgleich bekommen (außer 38 Jahre). Hier im Forum hieß es sogar mal, Bayern hätte eine geringere Schuld am Erstarken der Nazis gehabt als andere damals.

Hallo,

Bei genauerer Betrachtung erkennt der aufmerksame Leser
natürlich, dass die Statistik für Frankfurt ziemlich wenig
taugt, weil die Zahl der Straftaten pro Einwohner gerechnet
wurde.

deswegen ist auch nicht die Statistik Käse, sondern das, was vereinzelt in den Medien daraus gemacht wird. Die Angabe Straftaten/Einwohner ist ja vollkommen wertfrei und auch an sich korrekt. Sie sagt zudem etwas darüber aus, wie wahrscheinlich es ist, daß ein Bürger in einer Stadt/einem Bundesland Opfer einer Straftat wird.

muss da natürlich zwangsläufig schlecht abschneiden. So wird
z.B. jeder Keditkartenbetrug, der irgendwo in Deutschland
stattfindet, Frankfurt zugerechnet, sofern die Bank ihren
Hauptsitz hier hat.

Bist Du sicher, daß das so ausgewertet wird? Die Straftat wird m.E. dem Ort der Tat oder der Meldung zugerechnet und nicht dem Sitz des KI. Wenn letzteres der Fall wäre, müßte das ja bei der Polizei oder der Staatsanwaltschaft zusätzlich erhoben und auch eine Schattenstatistik geführt werden. Wenn man den Gedanken weiterführt, würde ja auch ein KFZ-Diebstahl dem Sitzland/-ort des Herstellers zugeordnet werden.

Gruß
C.

Bist Du sicher, daß das so ausgewertet wird? Die Straftat wird
m.E. dem Ort der Tat oder der Meldung zugerechnet und nicht
dem Sitz des KI.

Herr Frank sagt aber: „Auch wenn irgendwo in Deutschland die EC-Karte eines Frankfurter Kreditinstituts wie der Deutschen Bank geklaut wird, zählt das als Straftat in Frankfurt.“ (tagesschau.de)

Naja, als mir bei meinem alten Opel der Außenspiegel abgetreten wurde, hat man das sicherlich auch Detroit zugeordnet.

Servus,

deswegen ist auch nicht die Statistik Käse, sondern das, was
vereinzelt in den Medien daraus gemacht wird. Die Angabe
Straftaten/Einwohner ist ja vollkommen wertfrei und auch an
sich korrekt. Sie sagt zudem etwas darüber aus, wie
wahrscheinlich es ist, daß ein Bürger in einer Stadt/einem
Bundesland Opfer einer Straftat wird.

Eben nicht. Da die Zahlen auf 600.000 Einwohner runtergerechnet wurden, aber in Wirklichkeit mit einer viel höheren Zahl von Menschen zustande gekommen ist (eben Pendler, Flugreisende, Zugreisende, andere), sagt die Zahl genau gar nichts über die Wahrscheinlichkeit aus überfallen zu werden .

Bist Du sicher, daß das so ausgewertet wird? Die Straftat wird
m.E. dem Ort der Tat oder der Meldung zugerechnet und nicht
dem Sitz des KI. Wenn letzteres der Fall wäre, müßte das ja
bei der Polizei oder der Staatsanwaltschaft zusätzlich erhoben
und auch eine Schattenstatistik geführt werden. Wenn man den
Gedanken weiterführt, würde ja auch ein KFZ-Diebstahl dem
Sitzland/-ort des Herstellers zugeordnet werden.

Siehe dieses Interview

Gruß,
Sax

Servus,

Und diese Gelder scheint man sinnvoll zu verwenden, denn ich
habe mich in kaum einer Stadt so sicher gefühlt, wie in
Frankfurt!

Bis auf die Münchner, die am Hauptbahnhof aussteigen und glauben gleich ausgeraubt zu werden…:wink: (O-Ton meine damaligen Vermieter).

Ansonsten Zustimmung.

Gruß,
Sax

Hallo,

Eben nicht. Da die Zahlen auf 600.000 Einwohner
runtergerechnet wurden, aber in Wirklichkeit mit einer viel
höheren Zahl von Menschen zustande gekommen ist (eben Pendler,
Flugreisende, Zugreisende, andere), sagt die Zahl genau gar
nichts über die Wahrscheinlichkeit aus überfallen zu werden .

bei Straftaten wie Morden, Wohnungseinbrüchen oder Raub sind Pendler und Flugreisende nur höchst selten unter den Geschädigten.

Siehe dieses Interview

Schade. Ich hätte gerne eine Quelle, die etwas neutraler ist. Übrigens widerspricht Dir der dort hinterlegte Sprachbeitrag. München ist sicherste Großstadt, obwohl dort mehr Touristen auflaufen (5,1 Mio. vs. 3,4 Mio.) und die Zahl der Fluggäste nur wenig geringer ist als in Frankfurt (38 Mio. vs. 50 Mio.). Ganz davon abgesehen, daß gerade Frankfurt ein Umsteigeflughafen ist, d.h. die Passagiere betreten in der Regel nicht einmal die Stadt.

Gruß
C.

zahlreichen Pendlern

Hat jede Großstadt.

einem der größten europäischen
Flughäfen

Der kaum zu den Straftaten beiträgt, da fast alle Visa und Zollthemen nicht als Straftaten gezählt werden.

einer der größten
Deutschen Messeplätze

Messebesucher sind vermutlich noch nicht mal in der hundertsten Nachkommastelle bei den Straftätern mit dabei.

und dem Hauptsitz zahlreicher Banken

? Was hat das mit Straftaten zu tun?

muss da natürlich zwangsläufig schlecht abschneiden. So wird
z.B. jeder Keditkartenbetrug, der irgendwo in Deutschland
stattfindet, Frankfurt zugerechnet, sofern die Bank ihren
Hauptsitz hier hat.

Nein.

Aber Hauptsache die Bayern insbesondere die Augsburger und
Münchner können sich als das sicherste Bundesland bzw. als die
sichersten Städte in Deutschland feiern…(da ist es auch
egal, das man hier am hellichten Tag an einer S-Bahn-Station
zu Tode geprügelt werden kann.)

Beide Städte sind zumindest gefühlt signifikant sicherer. Ich fühle mich in FFM nicht nur in der Bahnhofsumgebung recht unwohl…

Man stelle sich nur die Auswirkungen z.B. aufs Oktoberfest
vor, wenn nach einer anderen Berechnungsmethode plötzlich
München als unsichere Stadt dastehen würde…

Lustig dass du gerade dieses Beispiel hier bringst. Muss man das Oktoberfest nicht auch in MUC „rausrechnen“ weil das ja nur Touristen sind und darunter auch viele Briten mit hoher Gewaltbereitschaft?

Und was München
angeht, so kriegt dort noch nicht einmal ein vernünftiger
Mensch eine Wohnung, wie soll dort ein Krimineller Fuß fassen
können?

Schon mal in Hasenbergl oder Milbertshofen gewesen? Da wohnt keiner freiwillig…

Servus,

bei Straftaten wie Morden, Wohnungseinbrüchen oder Raub sind
Pendler und Flugreisende nur höchst selten unter den
Geschädigten.

Mag sein, aber es wurden eben nicht nur schwere Straftaten erfasst. Selbst Verkehrsdelikte sind zum Teil dabei.

Das Bundesministerium schreibt hier:

Die PKS ist eine sogenannte Ausgangsstatistik. Das bedeutet, dass in ihr nur die der
Polizei bekannt gewordenen und durch sie endbearbeiteten Straftaten, einschließlich der mit
Strafe bedrohten Versuche und der vom Zoll bearbeiteten Rauschgiftdelikte, abgebildet
werden und eine statistische Erfassung erst bei Abgabe an die Staatsanwaltschaft erfolgt.
Nicht enthalten sind Staatsschutzdelikte, Verkehrsdelikte (mit Ausnahme der Verstöße gegen
§§ 315, 315b StGB und § 22a StVG), Straftaten, die außerhalb der Bundesrepublik
Deutschland begangen wurden und Verstöße gegen strafrechtliche Landesgesetze, mit Ausnahme
der einschlägigen Vorschriften in den Landesdatenschutzgesetzen.

Noch besser sieht man es anhand der Tabellen der erfassten Straftaten, da ist selbst Wirtschaftskriminalität mit dabei.

Schade. Ich hätte gerne eine Quelle, die etwas neutraler ist.
Übrigens widerspricht Dir der dort hinterlegte Sprachbeitrag.

Also ich kann im Sprachbeitrag keinen Widerspruch zum EC-Kartenargument hören.

Allerdings finde ich leider in Internet auch keinen anderen Beleg für diese Aussage, also schwer zu widerlegen oder zu beweisen, dazu kenne ich mich mit den Vorgängen beim EC-Kartenbetrug nicht gut genug aus.

Du bist doch vom Fach, kannst Du das nicht herausfinden?

München ist sicherste Großstadt, obwohl dort mehr Touristen
auflaufen (5,1 Mio. vs. 3,4 Mio.) und die Zahl der Fluggäste
nur wenig geringer ist als in Frankfurt (38 Mio. vs. 50 Mio.).
Ganz davon abgesehen, daß gerade Frankfurt ein
Umsteigeflughafen ist, d.h. die Passagiere betreten in der
Regel nicht einmal die Stadt.

Nur dass der Münchner Flughafen nicht zum Stadtgebiet gezählt wird.

Gruß,
Sax

Tach!

wieder wurde mal eine bundesweite Kriminalitätsstatistik
herausgegeben nach der Frankfurt wieder mal zu „Deutschlands
gefährlichste Großstadt“ erklärt wurde (so der Spiegel und
andere Medien).

Bei genauerer Betrachtung erkennt der aufmerksame Leser
natürlich, dass die Statistik für Frankfurt ziemlich wenig
taugt, weil die Zahl der Straftaten pro Einwohner gerechnet
wurde.

Aha…
Irgendeinen Referenzwert, der die Städte vcergleichbar macht, muss es geben.
Sonst würde doch der Berliner sofort argumentieren, dass selbstverständlich mehr Straftaten hätte, da Berlin ja auch 3 Mio. Einwohner habe.

Eine Stadt wie Frankfurt mit relativ wenigen Einwohnern,
zahlreichen Pendlern, einem der größten europäischen
Flughäfen, einem wichtigen Knotenbahnhof, einer der größten
Deutschen Messeplätze und dem Hauptsitz zahlreicher Banken,
muss da natürlich zwangsläufig schlecht abschneiden. So wird
z.B. jeder Keditkartenbetrug, der irgendwo in Deutschland
stattfindet, Frankfurt zugerechnet, sofern die Bank ihren
Hauptsitz hier hat.

Dass dem nicht so ist, weißt Du ja nun.

Das Problem in FFM ist, dass man sich TROTZ der großen Anzahl an Berufspendlern, die morgens einreisen, im Büro verschwinden und abends wieder heimfahren, in manchen gegenden von FFM nach 21 Uhr nicht mehr aufhalten möchte.

Aber Hauptsache die Bayern insbesondere die Augsburger und
Münchner können sich als das sicherste Bundesland bzw. als die
sichersten Städte in Deutschland feiern…(da ist es auch
egal, das man hier am hellichten Tag an einer S-Bahn-Station
zu Tode geprügelt werden kann.)

Das Problem der S-Bahnschläger ist in der Tat ein interessantes Phänomen.
An so gut wie jeder Stelle in München kann man sich auch um 2 Uhr morgens problemlos und sicher aufhalten.
Aber mitten in einem gut besuchten S-Bahnhof passiert dann sowas.

Dass München dennoch deutlich sicherer als FFM ist, liegt nicht an ein paar statistischen Schwankungen, sondern, sorry, daran, dass FFM in Vergleich zu M ein vollkommen heruntergekjommenes, asoziales Kaff ist. Eher würde ich persönlich noch nach Mannheim ziehen, als nach FFM.

Nun meine Frage:

Warum verwendet das Bundesinnenministerium eine so unfaire
Berechnungsmethode?

Das macht es nicht.

Kann man politische Einflussnahme ausschließen?
Immerhin ist Hans-Peter Friedrich von der CSU…

Die Art der Berechnung hat sich m.W. nicht mehr verändert, seit Friedrich Student war…

Will man im Innenministerium evtl. indirekt Werbung dafür
machen die „Null-Toleranz-Politk“ der Bayern Polizei auf
Restdeutschland zu übertragen?

Das glaube ich nicht, wäre aber sinnvoll.
Zumal man im Alltag in Bayern die Polizei höchstens hinter überflüssigen Geschwindigkeitsblitzern oder im Dienstwagen herumlungern sieht.
Von „Polizeistaat“ o.ä. kann nicht die Rede sein.

Was ist die Motivation für eine solche Statistik?

u.a. will man wohl Migrationswilligen aufzeigen, wo sie besser nicht hinziehen. Daher hat München wohl auch mehr S-Bahnschläger as FFM…

Schließlich ist ja so eine Statistik enorm rufschädigend für
eine Stadt und wirkt sich sicherlich in vielen Bereichen
negativ aus, angefangen beim Tourismus bis hin zu
Wohnungspreisen.

Das liegt nicht an der Statistik, sondern an den Verhältnissen in der STadt.
Wie gesagt, FFM ist für mich die letzte Stadt in D, in die ich ziehen würde. Danach folgt umgehend Berlin.

Beide Städte kenne ich gut, in FFM habe ich Familie.

Man stelle sich nur die Auswirkungen z.B. aufs Oktoberfest
vor, wenn nach einer anderen Berechnungsmethode plötzlich
München als unsichere Stadt dastehen würde…

Die Straftaten, die auf dem Oktoberfest begangen werden, zählen m.E. in die Statistik für München.
Begangen werden sie vermutlich ohnehin von Briten und Frankfurtern… :wink:

Weiß jemand mehr?

Gehst Du mit offenen Augen durch die Welt?

Gruß,
M.

Hallo,

Bei genauerer Betrachtung erkennt der aufmerksame Leser natürlich, dass die Statistik für Frankfurt ziemlich wenig taugt, weil die Zahl der Straftaten pro Einwohner gerechnet wurde.

Welche Kennzahl schwebt Dir vor? Einfach nur die absolute Zahl an Straftaten? Meinst Du, dass es das Opfer eines Verbrechens interessiert, ob es von einem Einwohner, Pendler oder Gast begangen wurde?

Aber Hauptsache die Bayern insbesondere die Augsburger und Münchner können sich als das sicherste Bundesland bzw. als die sichersten Städte in Deutschland feiern…(da ist es auch egal, das man hier am hellichten Tag an einer S-Bahn-Station zu Tode geprügelt werden kann.)

Kommt ja auch nur in Bayern vor. Abgesehen davon sind solche Statistiken objektiver als wenn da medial hochpuschte Einzelfälle als Maßstab genommen würden.

Nun meine Frage:

Warum verwendet das Bundesinnenministerium eine so unfaire Berechnungsmethode?
Kann man politische Einflussnahme ausschließen?
Immerhin ist Hans-Peter Friedrich von der CSU…

Ja. Die Statistik wurde auch schon vorher so gemacht. Und auch im Zeitvergleich können weitere Erkenntnisse gewonnen werden.

Will man im Innenministerium evtl. indirekt Werbung dafür machen die „Null-Toleranz-Politk“ der Bayern Polizei auf Restdeutschland zu übertragen?

Dafür brauchen die keine Werbung machen. Ich wette, dass die Mehrheit der Berliner oder Frankfurter sich mehr Sicherheit wünschen.

Was ist die Motivation für eine solche Statistik?

Um Probleme lösen zu können, muss man erstmal welche erkennen. Dafür kann so eine Statistik sinnvoll sein. Sie muss natürlich auch interpretiert werden. Ich denke mal, dass auch in Bayern Schlüsse daraus gezogen werden.

Schließlich ist ja so eine Statistik enorm rufschädigend für eine Stadt und wirkt sich sicherlich in vielen Bereichen negativ aus, angefangen beim Tourismus bis hin zu Wohnungspreisen.

Ja, so ist es. Und natürlich ist es auch nett, wenn man solche Informationen hat. Rufschädigend ist nicht die Statistik selbst. Die zeigt ja nur, was los ist.

Man stelle sich nur die Auswirkungen z.B. aufs Oktoberfest vor, wenn nach einer anderen Berechnungsmethode plötzlich München als unsichere Stadt dastehen würde…

Das würde sich dann auch ohne Statistik genz schnell herumsprechen. Und wie sollte man das den machen? Auf die Maß Bier umrechnen? Ich glaube davon würde Frankfurt auch nicht besser dastehen. Und wenn man dann die ganzen Pendler, Bahn- und Flugreisenden einbezieht, dürfte München gerade mit den Besucherströmen, die gerade sowas wie das Oktoberfest und das eine oder andere dort stattfindende Fussballspiel verursachen kaum schlechter, sondern eher noch besser dastehen.
Und da wäre dann wieder die Frage, warum das so ist bzw. was in München besser/in Frankfurt schlechter läuft.

Grüße

Ganz davon abgesehen, daß gerade Frankfurt ein
Umsteigeflughafen ist, d.h. die Passagiere betreten in der
Regel nicht einmal die Stadt.

Hallo,

gerade dieser genannte Umstand schwappt Einiges in die Frankfurter Statistik:

Ein Asylsuchender, der von irgendwoher mit gefälschtenPapieren auf dem Weg nach Toronto in Frankfurt umsteigen will und dabei auffliegt, wird der Frankfurter Verbrechenssatistik zugeschlagen.

Gruß
Hummel

Hallo,

Schade. Ich hätte gerne eine Quelle, die etwas neutraler ist.
Übrigens widerspricht Dir der dort hinterlegte Sprachbeitrag.

Also ich kann im Sprachbeitrag keinen Widerspruch zum
EC-Kartenargument hören.

das bezog sich auf die Straftaten allgemein.

Du bist doch vom Fach, kannst Du das nicht herausfinden?

Wenn ich wüßte, wie, dann würde ich das versuchen.

München ist sicherste Großstadt, obwohl dort mehr Touristen
auflaufen (5,1 Mio. vs. 3,4 Mio.) und die Zahl der Fluggäste
nur wenig geringer ist als in Frankfurt (38 Mio. vs. 50 Mio.).
Ganz davon abgesehen, daß gerade Frankfurt ein
Umsteigeflughafen ist, d.h. die Passagiere betreten in der
Regel nicht einmal die Stadt.

Nur dass der Münchner Flughafen nicht zum Stadtgebiet gezähltwird.

Das wäre nur für die Straftaten relevant, die auch am Flughafen verübt bzw. entdeckt werden. Die allein können aber nicht den Unterschied zwischen München und Frankfurt erklären.

Vielmehr liegt der m.E. darin begründet, daß Frankfurt nun einmal eine Tradition als Drogenhochburg mit der dazugehörigen Beschaffungs- und Folgekriminalität hat. Außerdem ist die Zahl der

Um es im Detail zu analysieren, müßte man sich die Statistik für die beiden (oder andere) Städte nach den einzelnen Straftaten aufgedröselt ansehen.

Gruß
C.

Nur dass der Münchner Flughafen nicht zum Stadtgebiet gezähltwird.

Hier gibt es eine grobe Aufschlüsselung:

http://www.fr-online.de/frankfurt/kriminalstatistik-…

Selbst wenn man alle Straftaten im Bereich des Ausländerrechts dem Flughafen zurechnet (was sicherlich übertrieben wäre), wäre Unterschied zu bspw. München substantiell.

Wenn man sich die Statistik für ganz Hessen anschaut, sieht die Aufteilung auch ziemlich ähnlich aus:
http://www.gewalt-sehen-helfen.de/show.php?ID=4609&p…

So groß kann also der Einfluß des Flughafens nicht sein.

Servus,

also hier sind die Zahlen recht schön aufgeschlüsselt und erklärt (siehe insbesondere letzte Seite).

Man darf ja nicht vergessen, dass der Flughafen vor allem ein Warenumschlagsplatz ist, daher also „Kontrolldelikte“ wie Schmuggel (Drogen, Medikamente, geschütze Arten, Zollverstöße, etc.) einen größeren Anteil ausmachen, als Straftaten aufgrund ausländerrechtlicher Bestimmungen. Aber selbst letztere haben laut PKS Hessen einen Anteil von 9,2 % an der Gesamtkriminalität von Ffm.

Weiterhin ist Frankfurt eine „Pendlerhochburg“ mit nahezu einer Verdoppelung der „Einwohnerzahlen“ tagsüber durch Pendler.

Nun hat Frankfurt im Vergleich zu München ja (lediglich) doppelt so viele Strafttaten pro 100.000 „Einwohner“ zu verzeichnen (ca. 16.000 vs. ca. 8.000).

Nach Ffm. pendeln täglich (netto) ca. 300.000 bis 400.000 Menschen (bei zuletzt 400.000 Einwohnern). Nach München pendeln (netto, d.h. bereinigt von denen, die tagsüber die Stadt verlassen) ca. 200.000 Personen bei zuletzt 1,4 Mio Einwohnern (hier und hier).

Wenn man in Ffm also allein die Zahl der Pendler in die Statistik hineinrechnen würde, hätte man fast eine Halbierung der Straftaten pro 100.000 Personen und käme schon fast auf ein mit München vergleichbares Niveau (und das bei mehr als doppelt so vielen Polizisten in München).

Rechnet man jetzt noch die oben genannte Steigerung von ca. 10% für den Flughafen, und eine weitere (unbekannte Zahl) für Schmuggel/Zoll-Delikte am Flughafen, sowie Delikte der Wirtschaftskriminalität (Messe, EC-Karten, Banken) hinein, kann man bei Ffm. wohl kaum noch von der „gefährlichsten Stadt Deutschlands“ sprechen.

Dass einige Viertel in Ffm zu bestimmten Zeiten wiklich gefährlich sind, steht außer Frage, aber ich wurde Nachts auch nicht in M durchs „Hasebergl“ laufen…

Gruß,
Sax

Hallo,

href="http://www.polizei.hessen.de/icc/internetzentral/bin… sind die Zahlen recht schön aufgeschlüsselt und

erklärt (siehe insbesondere letzte Seite).

dann halte doch mal die Statistik für ganz Hessen daneben:
https://www.hessen.de/sites/default/files/HMdIS/2013…

Vergleiche doch mal die Anteile der verschiedenen Straftatgruppen für Hessen und Frankfurt. Die Unterschiede sind überschaubar.

Außerdem ist in der Frankfurter Statistik aufgeführt, daß es am Flughafen zu rd. 10.000 entdeckten Straftaten hinsichtlich des Ausländerrechts gekommen ist - also nicht einmal 10% aller Straftaten. Dagegen entfallen allein über 40% der Straftaten auf Diebstähle.

Weiterhin ist Frankfurt eine „Pendlerhochburg“ mit nahezu
einer Verdoppelung der „Einwohnerzahlen“ tagsüber durch
Pendler.

Nur sind die doch nicht nennenswert an den Straftaten beteiligt - weder als Täter noch als Geschädigte.

Wenn man in Ffm also allein die Zahl der Pendler in die
Statistik hineinrechnen würde,

Ich sehe keine Veranlassung dafür, das zu tun (s.o.).

Es gibt nun einmal Städte, die für Kriminelle Anziehungspunkte sind. Frankfurt gehört genauso dazu wie bspw. meine Heimatstadt Düsseldorf. Das wird schon seine Gründe haben. Im übrigen ist die Statistik für München umso interessanter, als daß in der unmittelbaren Umgebung keine anderen Großstädte liegen, die Kriminelle als Alternative sehen könnten - im Gegensatz zu bspw. Frankfurt, Köln und Düsseldorf, die alle in der Statistik vorne liegen.

Gruß
C.