Mündliche Mitarbeit Gymnasium

Hallo,

nun ist es soweit, meine Tochter (7. Klasse Gymnasium) hat sich ihre erste 5 eingefangen, in Geschichte. Das Problem ist folgendes:

In allen Fächern, in denen Klassenarbeiten geschrieben werden, also Leistungen auch schriftlich abgefragt werden, hat sie sehr gute Noten. In Fächern mit überwiegend oder ausschließlich mündlicher Benotung sieht es dagegen teilweise sehr düster aus. Das liegt daran, dass sich ihre mündliche Mitarbeit auf das Minimum oder sogar noch weniger beschränkt.

Sie weiß und kann den Stoff, der bearbeitet wird, meldet sich aber so gut wie gar nicht im Unterricht. Das führt natürlich immer mehr zu schlechten Noten, da in einigen Fächern nur die mündliche Mitarbeit benotet wird. Sie war schon in der Grundschule eine absolut stille Schülerin, allerdings ist ja dort die Mitarbeit noch nicht so wichtig wie auf einer weiterführenden Schule.

Gespräche mit ihr haben absolut nichts gebracht, ich bin ratlos und weiß nicht, was wir noch tun können. Sie ist ansonsten eine sehr gute Schülerin, nur eben einfach viel zu still.

Hat vielleicht jemand einen Rat für uns? Ich überlege schon, sie evtl. auf die Realschule wechseln zu lassen, fände das aber aufgrund ihrer anderen Leistungen sehr schade.

Vielen Dank für eure Antworten und viele Grüße,
Doro

Also das wäre ja wirklich Unsinn!
Bei mir war es in der Schule genauso, ich habe am Ende Abi mit 1,2 gemacht, war aber in der 7. und 8. Klasse auch eher unterdurchschnittlich mit einem Schnitt von unter 3, und dann wurde es von Jahr zu Jahr besser.
Ich hatte mich halt nur dann mündlich gemeldet, wenn ich sicher war, daß es sonst niemand wußte, wenn es sich wirklich ‚lohnte‘, nie einfach so bei etwas Offensichtlichem, wo andere sich auch meldeten.

Irgendwann wußten die Lehrer das auch, daß ich da so meine Schwierigkeiten hatte und haben das entsprechend berücksichtigt.

hallo.

Sie weiß und kann den Stoff, der bearbeitet wird, meldet sich
aber so gut wie gar nicht im Unterricht. Das führt natürlich
immer mehr zu schlechten Noten, da in einigen Fächern nur die
mündliche Mitarbeit benotet wird.

wie weit gehen hier die freiheiten des lehrers? bei uns (realschule) gab’s zwei stegreifaufgaben und eine mündliche abfrage pro schüler und halbjahr. zusätzliche noten für mitarbeit waren optional.
das war in allen „nebenfächern“ so, an der ganzen schule, bei jedem lehrer.

Gespräche mit ihr haben absolut nichts gebracht, ich bin
ratlos und weiß nicht, was wir noch tun können. Sie ist
ansonsten eine sehr gute Schülerin, nur eben einfach viel zu
still.

und das wird sie auch auf der realschule sein. „aber da hätte sie bessere noten, weil’s auf’s mündliche nicht so ankommt“ ist quatsch, denn zu still zu sein wird ihr im „richtigen leben“ noch einige schwierigkeiten bereiten! da ist dann auch ein gutes zeugnis nicht unbedingt hilfreich.

du solltest das problem mal mit dem geschichtslehrer und dem klaßleiter besprechen.
ich denke, es MUSS andere möglichkeiten geben, geschichtskenntnisse abzufragen. schließlich soll im fach „geschichte“ nicht primär die fähigkeit zu aktiver mitarbeit bewertet werden.
das „der schüler weiß es, aber sagt’s nicht“-problem dürfte jedem lehrer bekannt sein, und er darf das nicht ignorieren.
wenn sich ein schüler von sich aus nicht meldet, kann er ihn ja z.b. öfter aufrufen, um seinen wissensstand zu kontrollieren.

wenn sich rausstelt, daß sie ihre stille nicht aus gleichgültigkeit/faulheit/etc. resultiert, sondern sie ja sehr gerne würde, es aber einfach nicht schafft, wäre evtl. eine psychotherapeutische behandlung ratsam.

gruß

michael

Hallo Doro,

also zum einen gibt es in diesen Fächern doch auch schriftliche Nachweise bzw. Ausfragen zum anderen ist das doch noch lange kein Grund um an einen Wechsel auf die Realschule zu denken (da sollte sie nämlich auch mitarbeiten).
Es gibt Workshops in denen sie Mitarbeit lernen kann, zum anderen (will den Teufel nicht an die Wand malen) fühlt sie sich in ihrer Klasse wohl oder ist sie eher eine Außenseiterin (Angst dass die anderen lachen können)? habe schon oft feststellen müssen, dass vielen Kids die Mitarbeit peinlich ist.
LG
Daniela

Nachtrag
was ich noch vergessen habe:
in manchen Fächern war es auch so, daß die mündliche Mitarbeit dort noch stärker zählt also später. In der 8. Klasse hatte ich z.B. in Physik gar keine Klassenarbeit geschrieben (aber wie die Vorredner ja schon erwähnten sollte dann wenigstens ein gezieltes Abfragen stattfinden). Später zählte die mündliche Mitarbeit immer weniger (de facto, nicht theoretisch) für die Ermittlung der Gesamtnote, z.B. in Physik und Mathematik, die ich als LKs hatte, überhaupt nicht mehr, auch in den anderen Fächern gab das auch früher schon höchstens noch den Ausschlag, wenn man zwischen zwei Noten stand.
Ich würde da also nicht gleich in Panik verfallen.

Hallo, Doro!

In dem Standardwerk SCHULRECHTSKUNDE von Hermann Avenarius, 2002, S. 489, heißt es: „Mangels gegenteiliger Vorschriften bleibt es dem Lehrer überlassen, auf welche Weise er sich eine Meinung über die mündlichen Leistungen des Schülers verschafft. Auch steht es weitgehend in seinem pädagogischen Ermessen, wie er die mündlichen Leistungen ermittelt. Er kann die individuelle Verschiedenheit der SChüler in Leistungsentwicklung und Lernverhalten berücksichtigen. DIe Feststellung der Leistungsnachweise braucht daher nicht bei jedem SChüler mit gleicher Häufigkeit und in formal gleicher WEise zu geschehen, Deshalb ist es zulässig, daß der Lehrer Schüler, deren Notenbild ihm noch nicht klar ist, häufiger als jene SChüler abfragt, bei denen sein Urteil schon feststeht.“ (Ende des ungekürzten Zitats)

Die ASchO (Allgemeine Schulordnung kennt ähnliche Anweisungen.
Es ist Aufgabe des Lehrers, sich ein Bild zu verschaffen. Ihr Kind hat nicht unbedingt die Bringeschuld, sonder er hat die Holschuld. Sprechen Sie mit ihm, falls er weiter so schlampig verfährt wie bisher! Ein solches Verhalten ist durchaus schon mal eine Dienstaufsichtsbeschwerde wert, weil der Lehrer seiner Aufgabe nicht nachkommt.

Gruß

Jo Perrey (ex-Lehrer Gym)

P.S.: Wechsel auf die Realschule bringt’s nicht. Da wird auch mit harten Bandagen gearbeitet.

Hallo Doro!

Ich spreche für Bayern, kann mir aber nicht vorstellen, dass es in den übrigen Bundesländern völlig anders ist. Mündliche Mitarbeit muss bei stillen Schülern vom Lehrer gezielt eingefordert werden; dann kann sie auch negativ bewertet werden. Wer von sich aus mitarbeitet, ist natürlich zu Recht im Vorteil. Wer aber von sich aus keine Beiträge abliefert, kann nicht allein deshalb eine schlechte Note erhalten. Dazu ist es nötig, dass er schwache Leistungen erbringt, wenn er zu einem Beitrag konkret aufgefordert wird.
Die mündliche Mitarbeit ist per se nur Bestandteil der Zeugnisbemerkung unabhängig von der jeweiligen Fachnote. Es gibt nun einmal lebhafte und zurückhaltende Kinder - in jeder Hinsicht.

Herzlichen Gruß,
Wolfgang Zimmermann

Hallo Doro und Jo!

Ich sehe gerade, dass sich Jo Perrey aus Dortmund - mit Belegen! - soeben ähnlich geäußert hat.

Gruß, Wolfgang Zimmermann

Hallo Daniela,

also zum einen gibt es in diesen Fächern doch auch
schriftliche Nachweise bzw. Ausfragen zum anderen ist das doch
noch lange kein Grund um an einen Wechsel auf die Realschule
zu denken (da sollte sie nämlich auch mitarbeiten).

In einigen Fächern gibt es das eben nicht, also weder schriftliche Arbeiten, noch gezieltes Abfragen. Und natürlich sollte sie auf der Realschule auch mitarbeiten, jedoch wurde mir von mehreren Lehrern ( nicht Lehrer meiner Tochter) bestätigt, dass die mündliche Mitarbeit an der Realschule anders gewertet wird.

Es gibt Workshops in denen sie Mitarbeit lernen kann,

Ich hab da ein wenig meine Zweifel, auch wenn es selbstverständlich einen Versuch wert wäre.

zum
anderen (will den Teufel nicht an die Wand malen) fühlt sie
sich in ihrer Klasse wohl oder ist sie eher eine Außenseiterin
(Angst dass die anderen lachen können)? habe schon oft
feststellen müssen, dass vielen Kids die Mitarbeit peinlich
ist.

Sie ist eine sehr stille Schülerin, kann sich gegenüber anderen nicht so gut durchsetzen und fühlt sich sehr schnell ungerecht behandelt. Sicherlich spielt auch die Angst, etwas Falsches zu sagen, eine Rolle.

Viele Grüße,
Doro

Hallo Michael,

wie weit gehen hier die freiheiten des lehrers? bei uns
(realschule) gab’s zwei stegreifaufgaben und eine mündliche
abfrage pro schüler und halbjahr. zusätzliche noten für
mitarbeit waren optional.

Wenn es denn so eine mündliche Abfrage geben würde, wäre ja alle in Ordnung. Sie beherscht den Stoff, das ist nicht das Problem.

und das wird sie auch auf der realschule sein. „aber da hätte
sie bessere noten, weil’s auf’s mündliche nicht so ankommt“
ist quatsch, denn zu still zu sein wird ihr im
„richtigen leben“ noch einige schwierigkeiten bereiten! da ist
dann auch ein gutes zeugnis nicht unbedingt hilfreich.

Ich hoffe ja immer noch, dass sich mit zunehmendem Alter etwas verbessert. Und dass auf der Realschule mündliche Leistungen eine andere Gewichtung haben, wurde mir von einigen Lehrern gesagt, ob es stimmt, weiß ich nicht.

du solltest das problem mal mit dem geschichtslehrer und dem
klaßleiter besprechen.

Das hab ich ja schon, an jedem Elternsprechtag.

ich denke, es MUSS andere möglichkeiten geben,
geschichtskenntnisse abzufragen. schließlich soll im fach
„geschichte“ nicht primär die fähigkeit zu aktiver mitarbeit
bewertet werden.

Sicher gibt es andere Möglichkeiten, scheinbar sind viele Lehrer aber nicht bereit, einem stilleren Kind diese anzubieten.

das „der schüler weiß es, aber sagt’s nicht“-problem dürfte
jedem lehrer bekannt sein, und er darf das nicht ignorieren.
wenn sich ein schüler von sich aus nicht meldet, kann er ihn
ja z.b. öfter aufrufen, um seinen wissensstand zu
kontrollieren.

Wie gesagt, wenn sie aufgerufen wird, weiß sie in den meisten Fällen auch eine richtige Antwort, das haben mir ihre Lehrer ja auch bestätigt. Das scheint aber nicht zu reichen.

wenn sich rausstelt, daß sie ihre stille nicht aus
gleichgültigkeit/faulheit/etc. resultiert, sondern sie ja sehr
gerne würde, es aber einfach nicht schafft, wäre evtl. eine
psychotherapeutische behandlung ratsam.

Darüber werde ich nachdenken, zumal es mir von einem Lehrer auch angeraten wurde.

Viele Grüße,
Doro

Hallo,

Bei mir war es in der Schule genauso, ich habe am Ende Abi mit
1,2 gemacht, war aber in der 7. und 8. Klasse auch eher
unterdurchschnittlich mit einem Schnitt von unter 3, und dann
wurde es von Jahr zu Jahr besser.

Sie war immer schon eine gute Schülerin, in allen Fächern mit schriftlichen Arbeiten hat sie auch weiterhin gute bis sehr gute Noten. In allen anderen Fächern allerdings wird es immer schlechter.

Irgendwann wußten die Lehrer das auch, daß ich da so meine
Schwierigkeiten hatte und haben das entsprechend
berücksichtigt.

Das werden sie nicht berücksichtigen, zumindest nicht mehr, wie ich aus Gesprächen heraushören konnte. Und das wird nicht besser werden, eher noch schlimmer, da die mündliche Miarbeit wohl immer mehr in den Vordergrund gerät.

Viele Grüße,
Doro

Hallo,

Die ASchO (Allgemeine Schulordnung kennt ähnliche Anweisungen.
Es ist Aufgabe des Lehrers, sich ein Bild zu verschaffen. Ihr
Kind hat nicht unbedingt die Bringeschuld, sonder er hat die
Holschuld. Sprechen Sie mit ihm, falls er weiter so schlampig
verfährt wie bisher! Ein solches Verhalten ist durchaus schon
mal eine Dienstaufsichtsbeschwerde wert, weil der Lehrer
seiner Aufgabe nicht nachkommt.

Das mit der Bring- und Holschuld hat mir ihr früherer Englischlehrer auch so gesagt. Er sagte allerdings auch, dass das in höheren Klassen nicht mehr so ist. So weit ist es zwar noch nicht, aber ich frage mich natürlich schon, wie das zusammenhängt, dass sie auf Aufforderung durchaus richtige Antworten gibt, andererseits aber trotzdem mit einer 5 bewertet wird.

Ich werde aber in einigen Wochen noch mal die Sprechstunde des entsprechenden Lehrers besuchen und fragen, wie die Note zustande kommt.

Viele Grüße,
Doro

Hallo Wolfgang,

Ich spreche für Bayern, kann mir aber nicht vorstellen, dass
es in den übrigen Bundesländern völlig anders ist. Mündliche
Mitarbeit muss bei stillen Schülern vom Lehrer gezielt
eingefordert werden; dann kann sie auch negativ bewertet
werden. Wer von sich aus mitarbeitet, ist natürlich zu Recht
im Vorteil. Wer aber von sich aus keine Beiträge abliefert,
kann nicht allein deshalb eine schlechte Note erhalten. Dazu
ist es nötig, dass er schwache Leistungen erbringt, wenn er zu
einem Beitrag konkret aufgefordert wird.

Und genau das ist ja nicht so. Ihre Lehrer bestätigen mir immer wieder, dass sie auf Aufforderung durchaus gute Leistungen erbringt.

Die mündliche Mitarbeit ist per se nur Bestandteil der
Zeugnisbemerkung unabhängig von der jeweiligen Fachnote. Es
gibt nun einmal lebhafte und zurückhaltende Kinder - in jeder
Hinsicht.

So ist es. Ich hab mich, als das Problem in der 5. Klasse auftrat, darüber recht ausführlich mit ihrem Deutschlehrer unterhalten. Dieser war der Meinung, dass ohne mündliche Leistungen nunmal auf Dauer nichts zu erreichen sei. Sie hat in allen Hauptfächern eine 2 auf dem Zeugnis, da sie sehr gute Klassenarbeiten abliefert und so noch einiges rausreißen kann. Laut Auskunft der Lehrer geht das bis max. zur 10. Klasse noch einigermaßen gut, dann ist (angeblich) die mündliche Mitarbeit so wichtig, dass sie, wenn sie sich nicht sehr verbessert, es nicht mehr schafft. Da sich ihre mündlichen Leistungen trotz aler Gespräche, Ermahnungen und was weiß ich nicht alles eher verschlechtert als verbessert haben, mache ich mir natürlich Sorgen, wie es weitergehen soll.

Viele Grüße,
Doro

Hallo
Bei uns an der FOS (auch Bayern) haben das viele Lehrer so gehandhabt, dass sie sich pro Stunde 1-2 Kandidaten rausgesucht haben und deren Mitarbeit in der aktuellen Stunde benotet haben. Pro Halbjahr wurde so jeder ungefaehr 3x beobachtet und daraus entstand dann die muendliche Note.
Man konnte jederzeit bei den Lehrern den Stand seiner Note abfragen und wer sich verbessern wollte, musste halt dann ein paar Wochen wirklich aktiv in jeder Stunde mitarbeiten.
Gruss Claudia

hallo!

mir fällt beim lesen eins auf: an all euren schulen scheint es zulässig zu sein, noten (auf dem zeugnis sichtbare) zu erteilen, ohne je eine schriftliche überprüfung gemacht zu haben. ist das rechtlich machbar?
ich hab vielleicht nur die beschränkte sächsische sichtweise, aber hier gab es fächer, die wurden nicht bewertet (info z.b.), da wurden dann auch keinerlei kontrollen gemacht. alle anderen fächer hatten min. 1 klassenarbeit im jahr, oder kleinere schriftliche LKs. damit hätte man ja den beweis für die note.
so wie sich das jetzt bei deiner tochter anhört, wird die note in dem fach danach vergeben, wie oft sich das kind meldet. das heißt doch eigentlich mitarbeit und steht (wenn überhaupt) als kopfnote neben betragen, fleiß und ordnung!
oder sagt deine tochter auch nichts, wenn sie gezielt gefragt wird?

*unverständnis für diesen bewertungsmaßstab*
gruß
yvi

Hallo,

mir fällt beim lesen eins auf: an all euren schulen scheint es
zulässig zu sein, noten (auf dem zeugnis sichtbare) zu
erteilen, ohne je eine schriftliche überprüfung gemacht zu
haben. ist das rechtlich machbar?

Es scheint so zu sein.

so wie sich das jetzt bei deiner tochter anhört, wird die note
in dem fach danach vergeben, wie oft sich das kind meldet.

Zumindest in dem Fach (Gschichte) ist es tatsächlich so.

das
heißt doch eigentlich mitarbeit und steht (wenn überhaupt) als
kopfnote neben betragen, fleiß und ordnung!

Ich hab das Zeugnis jetzt nicht zur Hand, aber diese Kopfnoten gibt es doch gar nicht mehr.

oder sagt deine tochter auch nichts, wenn sie gezielt gefragt
wird?

Doch, wenn sie angesprochen wird, sagt sie natürlich was, und laut Aussage der Lehrer sogar meistens das Richtige.

*unverständnis für diesen bewertungsmaßstab*

Tja, die stillen Kinder müssen sich eben mit schlechteren Noten abfinden, oder sie müssen ihr Verhalten ändern. Ich hab damals die Realschule besucht, mich auch wenig gemeldet, deshalb aber keine schlechteren Noten bekommen.

Gruß,
Doro

Hallo

ich kenne das Problem ihrer Tochter sehr gut. Ich habe mich auch sehr selten im Unterricht gemeldet, selbst wenn ich die Antwort wusste. Das kam daher, dass ich mir ziemlich unsicher war und mich nicht traute vor einer Gruppe was zu sagen. Wenn sie den Unterrichtsstoff drauf hat und sich nicht meldet, scheint sie Angst zu haben.

Ich würde sie nicht auf die Realschule tun, denn ihre Probleme werden sich dadurch nicht ändern.

Verhält sie sich sonst irgendwie seltsam? Was macht sie in ihrer Freizeit?

Wird sie leicht rot? Sowas kann auch sehr stark beeinflussen, dass man sich nicht traut sich zu melden.

Hallo,

unser Sohn, insgesamt ein sehr extrovertierter Mensch, auch in der Schule, der keine Scheu hat, Lehrer zu korrigieren, wenn es sein muss … ist in seiner mündlichen Mitarbeit oft zögerlich bis schlecht.

Auf unsere Nachfrage antwortete er, dass es seines Erachtens keinen Sinn mache, sich ständig zu melden: „Ich weiß die Antwort, weiß aber auch, dass der Lehrer sie weiß … - was soll das Spielchen???“

Wir können seine Position gut nachvollziehen, haben ihm jedoch gesagt, er habe die Chance, seine mittelguten Zensuren in gute umzuwandeln, wenn er das „doofe Spielchen“ mitspiele - er solle sich einfach einen Spaß daraus machen … Sein heutiges Zeugnis lässt ahnen, dass er unseren Rat gelegentlich befolgt hat.

Gruß, sine

Hallo Doro!

Es ist schon ganz schön mies, wie sich der Geschichtslehrer weigert, euch entgegenzukommen. Falls da eine Dienstaufsichtsbeschwerde möglich ist (und weiter unten wurde ja bereits gesagt, dass das ginge), würde ich es auf jeden Fall damit versuchen. Aber generell stellt sich mir die Frage, ob ich mein Kind auf einer Schule, die nicht bereit ist, auf die Individualität der Schüler einzugehen, überhaupt belassen würde. Gibt es nicht die Möglichkeit, sich ein anderes Gymnasium in der Nähe anzuschauen?

Ich selbst war in der 7./8./9. Klasse auch SEHR still, habe mich überhaupt nicht selbst gemeldet. Aber erstens haben die Lehrer Wissen bewertet und nicht, wie oft man die Hand nach oben gestreckt hatte (das stand höchstens in den Bemerkungen auf dem Zeugnis) und zweitens hat sich das bis zur Oberstufe gebessert. Es ist einfach so, dass deine Tochter mit zunehmendem Alter vermutlich auch eher einsehen wird, dass es wichtig ist für sie, sich zu melden, auch wenn es sie eine Überwindung kostet. Außerdem wird sie mit der Zeit vielleicht an Selbstvertrauen gewinnen. Dass dadurch das Abitur gefährdet sein wird, glaube ich auch deshalb nicht, weil Geschichte im Abitur ja auch nicht alles ist. Insofern halte ich einen Wechsel auf eine Realschule für unangebracht, denn dadurch wäre deine Tochter einerseits unterfordert und hätte andererseits schlechtere Karten, wenn sie später Abitur machen möchte.

Doch wie gesagt, mir scheinen in diesem Fall die Lehrer ganz schön uninteressiert zu sein und DAGEGEN würde ich zuerst einmal etwas unternehmen.

Gruß,
Anja

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Also ich würde da jetzt nicht die Lehrer verantwortlich machen. Sie machen schliesslich nur ihren Job. Bei 25 Leuten ist es nicht leicht jeden einzelnen Schüler zu motivieren. Müdnlich zählt genauso viel wie schriftlich, denn es gibt schriftlich gute Schüler wie deine Tochter und es gibt Schüler, die sind mündlich einfach besser.

Die Lehrer nehmen ab und zu auch mal die Schüler dran, die nicht so viel sagen, um zu prüfen ob sie überhaupt was wissen, aber selbst wenn die dann immer die Antwort wissen, ist dies keine 1,2 oder 3 wert. Denn das wäre unfair den anderen Schülern gegenüber, die sich ständig melden. Beim mündlichen it es wichtig dass man sich selbst meldet. Und die mündliche Leistung wird nicht erfüllt, wenn der Lehrer einen dran nimmt. Ist leider so. Manche Lehrer nehmen zum Beispiel die Schüler, die sich nicht melden gar nicht dran. Ist auch verständlich. Schliesslich können die Schüler, die schriftlich schlecht sind, auch nichts mehr gut machen im schriftlichen mit der schlechten Note die sie geschrieben haben.

Du solltest eher versuchen deine Tochter ins Gewissen zu reden. Schliesslich weiss sie ja genug in den Fächern wo sie sich nicht meldet. Ist ja nicht so dass sie was tut und der Lehrer sie ignoriert.

Oder rede mit dem Lehrer dass er sie einfach öfter dran nehmen soll, auch wenn sie sich nicht meldet.

Vielleicht solltest du auch mal den Begriff „Soziale Phobie“ im Internet nachschlagen. Könnte sein, dass deine Tochter das hat.