Hallo nochmal,
Das gilt dann natürlich auch für jeden anderen, der
auswandert. Aus welchen gründen auch immer.
Also du sagst: Einmal in einem land geboren soll man da für
immer gefangen bleiben.
Ich mache hier auch eine ausbildung, und wenn ich mal nen job
im ausland annehme, bin ich dann in deinen augen
unsozial???
WO hab ich DAS denn bitte gesagt?!?
Ich habe weder von Leuten gesprochen, die aus beruflichen Gründen das Land verlassen, noch von solchen, die es aus Liebe oder ABenteurlust tun.
Ich meinte Leute, die aus rein monetären Erwägungen das Land verlassen, weil Ihnen der Steuersatz zu hoch ist, nachdem sie jahr(zehnt)elang das genossen und genutzt haben, was eben diese Steuergelder ermöglichen. Und der soziale Grundgedanke unseres (und ob das jetzt gut oder schlecht organisiert ist, darüber möcht ich bitte nicht reden…) Steuerrechtes ist eben: Wer wenig hat, gibt weniger, wer mehr hat, mehr.
Wo besteht im bio-produkte-kaufen eine gesellschaftliche
verantwortung???
Im einfachsten Marktprinzip der Welt: Das, was viel gekauft wird, wird viel produziert. Wenn also ich, und noch jemand, und noch jemand, …etc statt im Billigmarkt im Bioladen einkaufen, dann fördern wir damit den Absatz regionaler Landwirte, diese werden dadurch, dass sie ihre Produkte absetzen können, nicht arbeitslos und… den Rest kannst Du Dir ja denken.
Dazu kommen dann „Nebenwirkungen“, wie dass es sich lohnen kann, Tiere nicht in kleinsten Käfigen und Ställen zu halten, sondern artgerecht.
Und noch etwas: Wie man heute weiß, sind etwa 80-90% aller Krebserkrankungen auch sehr stark ernährungsbedingt. Sollte also das Einkaufen im Biomarkt nur 1 oder 2 von 10 Leuten vor einer Krebserkrankung bewahren, dann spart die Nicht-Notwendigkeit ärztlicher Bahndlung gewaltige Summen, die der Gesellschaft zu gute kommen
Oh, ja.
Weißt du auch, in wie fern diese schlimme egoistische
grundeinstellung die entwicklungsländern zu eben diesen
gemacht hat???
Ja, eben. Jetzt muss ich aber doch deswegen weder hinstellen und sagen „Ist eh schon alles wurscht, so ists nunmal, die müssen abstriche machen, sonst funktionierts bei uns nicht mehr“, noch muss ich mir ein nonnenkostüm überwerfen und betroffen in diese länder reisen und aktiv helfen. Es ist toll, wenn Menschen so etwas tun, mein Weg ist das nicht.
Aber ichkann doch trotzdem etwas tun, das mir nicht wehtut. Erklärung siehe oben.
Das klingt recht idealistisch, kann aber doch nicht dein ernst
sein…
Ich finde das überhaupt nicht idealistisch. Ich finde es eine sehr einfache und bequeme Art, etwas zu tun. Jedenfalls besser als immer nur an mich zu denken und dann einmal, bei einer Katastrophe wie dem Seebeben, kurz betroffen zu sein und 20 Euro zu spenden und sonst zu sagen „Mei, ist eben so“. DAS ist nämlich idealistisch (= unrealistisch).
Und ich spreche auch nicht davon, dass jemand, der eh schon kaum Geld verdient, das dann auch noch abzählt und sich einschränkt, um nur ja teuer zu kaufen. Ich rede von den Durchschnitts-Arbeitnehmern oder Verdienern, denen es nicht wirklich wehtun würde, ihre Einkaufsgewohnheiten - zumindest zum Teil - umzustellen.
LG Alex:smile: