müsste es nicht 'liket' heißen statt 'liked'

…wenn man es eingedeutscht in einem deutschen Satz verwendet?
Wenn ich bei facebook auf den „like“-button klicke, habe ich etwas gemocht, so ist doch die deutsche Übersetzung. Und auf deutsch wird diese Form der Vergangenheit mit einem „t“ am Ende gebildet(gemocht, gelobt, gehasst, gehüpft, geschmeckt…)
Ich weiß, es sieht komisch aus! Vielleicht kann mir jemand sagen, wie es eigentlich richtig wäre.
Vielen Dank!

Hallo,

da gibts so weit ich weiß sogar garkeine Einigkeit darüber, ob eingedeutschte Wörter nach der deutschen Grammatik oder der der Ursprungssprache behandelt werden sollen. (Beispiel: „Unserem Herrn Jesum Christum“). Letzteres würde aber bedeuten, dass man fast jede Sprache der Welt lernen müsste, um zu wissen, wie die Lehnwörter denn nun richtig benutzt werden.

Daher bin ich der Meinung, dass man eingedeutschte Wörter auch nach der deutschen Grammatik verwenden sollte.

In dem speziellen Fall hier ist es jedoch so, dass sich zb. die „liked“-Fassung eindeutschen könnte, dann wäre das Problem eh vom Tisch. Dieses Wort ist ja in Deutschland noch recht frisch.

Ich persönlich (der ich eher Anglist als Germanist bin) würde dafür plädieren „liket“ zu schreiben (und folglich auch „geliket“)

Gruß
Betasator

…wenn man es eingedeutscht in einem deutschen Satz
verwendet?

und warum dann nicht gleich „geleikt“?
Wer soll denn den Satz verstehen „das habe ich sehr liket“?

Die Griechen haben schon wieder striket.
Ich bin gestern 10 km walket.
Wir haben noch bis 4 Uhr dancet.
Am Abend wird einfach chillet.

Willst du das wirklich ???
Ich nicht.
Jo

Hallo,

theoretisch hast du Recht. Praktisch bin ich der Meinung, dass man nicht jede sprachliche Torheit mitmachen und nichts auf Teufel-komm-raus eindeutschen muss (mir stellen sich bei einigen Pseudo-Anglizismen ohnehin die Nackenhaare auf).

habe ich etwas gemocht

Warum behält du das „gemocht“ nicht einfach? :wink:

Grüße
EP

Wenn ich bei facebook auf den „like“-button klicke

Mal von allem anderen abgesehen: Ich war nie bei facebook und werde auch nicht hingehen. Aber, dass da auf dem Button " like" steht, wage ich zu bezweifeln.

Hallo,

Warum behält du das „gemocht“ nicht einfach? :wink:

…weil sich facebook mit seinen „Buttons“ nicht nach IHR richtet?

nur so als erste Idee
Jo

Natürlich möchte ich nicht schreiben: „ich habe etwas liket“, sondern „ich habe etwas geliket“. Meinem Sprachgefühl nach ist es natürlicher, das Ganze mit „t“ enden zu lassen als mit „d“, ganz unabhängig davon wie man eingedeutschte Verben in der Vergangenheitsform behandeln sollte. Es stößt mir einfach immer wieder auf, wenn man in Zeitungen oder im Internet über Facebook liest, der oder jene habe etwas „geliked“ - das fällt mir auch bei anderen eingedeutschten Verben auf: „wir haben gechilled“ bringt mich zum gruseln und „wir haben gechillt“ fände ich natürlicher. Es ist kein Dogma, sondern mir stellen sich bei solchen Konstruktionen einfach immer die Nackenhaare auf und ich wollte nur wissen, ob mein Sprachgefühl mich trügt oder nicht. (Euren Antworten zufolge hat es nicht getrügt)
Auf dem Button steht, wenn man facebook auf Englisch nutzt, tatsächlich „like“ - man kann damit zum Ausdruck bringen, dass einem ein Kommentar/Foto gefällt.

Auf dem Button steht, wenn man facebook auf Englisch nutzt,
tatsächlich „like“

Im deutschen Facebook steht da „gefällt mir“
Insofern erschließt sich mir dein Problem nicht. Im Englischen gibt es kein „geliket“ und im Deutschen ist der Button doch korrekt beschriftet.
Warum sollten auf der englischen Seite Verben deutsch konjugiert werden ???
Jo

Hallo JCor,

wenn man Facebook auf Englisch nutzt, steht da tatsächlich „Like“, bei der deutschen Oberfläche hingegen „Gefällt mir“.
Aber wahrscheinlich ist es „uncool“ einfach zu sagen, dass einem etwas gefällt, deshalb muss man dann eben die Sprache etwas vergewaltigen.

Liebe Grüße,
BumbleBee (die zwar in Facebook ist, aber die Plattform doch auch kritisch sieht)

1 Like

Ich war nie bei facebook und
werde auch nicht hingehen.

Ich habe die Seite schon über AdBlock gesperrt :wink:

Aber, dass da auf dem Button " like"
steht, wage ich zu bezweifeln.

Alles ist möglich. Mich würde es auch nicht wundern, wenn auf den Buttons gcrhhfszubdsbg stünde.

mfg,
Che Netze

Hallo BumbleBee ,

Aber wahrscheinlich ist es „uncool“ einfach zu sagen, dass
einem etwas gefällt, deshalb muss man dann eben die Sprache
etwas vergewaltigen.

Ja ist wohl so. Und zwar gleich BEIDE Sprachen.
Cool:wink:
Jo

Hi, Che

Alles ist möglich. Mich würde es auch nicht wundern, wenn auf
den Buttons gcrhhfszubdsbg stünde.

Wär auch schon wurscht. Dann hätte man eben „ge-gcrhhfszubdsbg-t“
Noch cooler!
Jo

Was da auf Deutsch steht, ist mir ganz egal, war nur zur Klarstellung eines vorhergehenden Kommentars.
Das Problem ist ja auch weder die Deutsche noch die Englische Form, sondern das Eingedeutschte! Ist doch eigentlich klar, oder nicht?
Es ist so, dass ich in FAZ/Zeit/Spiegel bei Artikeln über facebook immer wieder gelesen habe, jemand habe etwas geliked. Mir stößt das negativ auf, weil es eine für das Deutsche falsche Vergangenheitsendung ist.
Noch deutlicher ist es bei anderen Verbformen. Ich habe einen Artikel mit dem Titel „wer zu viel liked wird unglaubwürdig“ oder so ähnlich gelesen. Da steht sozusagen die englische Vergangenheitsform, im Deutschen ist es aber eine Präsensform und das Verb müsste auch da mit „t“ enden. er/sie/es hüpft, singt, sinkt, lacht… - ergo: er liket. So steht da eine englische Vergangenheitsform in einem deutschen Präsenssatz und das geht meinem Sprachgefühl zuwider.

Wenn man „gegcrhhfszubdsbgt“ hätte, hätte ich nichts dagegen ich hätte was dagegen, wenn man „gegcrhhfszubdsbged“ hätte.

Aber natürlich ist das Unsinn!
Hier ein interessanter Link zu diesem Thema:
http://faql.de/fremdwort.html#verben

Und der Facebook-Grammatik solltest du grundsätzlich nie trauen…

mfg,
Che Netzer

Ja…

Es ist so, dass ich in FAZ/Zeit/Spiegel bei Artikeln über
facebook immer wieder gelesen habe, jemand habe etwas geliked.
Mir stößt das negativ auf, weil es eine für das Deutsche
falsche Vergangenheitsendung ist.

Mir stößt das negativ auf, weil es unterirdisch grottig ist. Und DAS steht da wirklich ohne „Gänseklein“ ?

Letztendlich müsst ihr Deutschen ja selber wissen, was ihr mit eurer Sprache macht, aber schön isses nicht.
Deine Logik greift nicht so ganz, denn ihrzufolge müsste dann die Wortneuschöpfung ja voll konjugierbat sein.
Ich likete, wenn man es mir allowte.
Bevor er einen eigenen Artikel writete, hatte er den anderen bereits geliket. Würdest du mich auch liken, wenn ich kein Geld earnte?
Nee, du. SO geht’s auch nicht.

Mir stößt das negativ auf, weil es unterirdisch grottig ist.
Und DAS steht da wirklich ohne „Gänseklein“ ?

Natürlich. Aber das ist ja noch harmlos…

Letztendlich müsst ihr Deutschen ja selber wissen, was ihr mit
eurer Sprache macht, aber schön isses nicht.

Leider weiß das so gut wie niemand. Und die, die merken, was passiert sind schockiert und machtlos.

Ich likete, wenn man es mir allowte.
Bevor er einen eigenen Artikel writete, hatte er den anderen
bereits geliket. Würdest du mich auch liken, wenn ich kein
Geld earnte?
Nee, du. SO geht’s auch nicht.

Natürlich nicht. Nimmt man die ganzen Anglizismen aber raus, ist wieder alles in Ordnung.
(Ansonsten sollte man wenigstens ALLE Verben übersetzen, also auch „hatte“; dann wird es wieder lustig :wink: )

mfg,
Che Netzer

(Ansonsten sollte man wenigstens ALLE Verben übersetzen, also
auch „hatte“; dann wird es wieder lustig :wink: )

Ja, ich hatte auch kurz überlegt, zu schreiben „Wenn ich arm bete“ (be-te für wäre, das wäre doch immerhin konsequent, wenn auch nicht mehr verständlich)
Jo

Wird der Konjunktiv II nicht nach dem Präteritum gebildet (ggf. mit angehängtem e)? Dann also „wenn ich arm wase“. Oder „waste“.
Obwohl „bete“ auch noch möglich bete…

mfg,
Che Netzer

(ggf. mit angehängtem e)? Dann also „wenn ich arm wase“. Oder
„waste“.

Nee, allenfalls „wäse“.

Obwohl „bete“ auch noch möglich bete…

Je mehr ich darüber aftergethinkt habe, umso weniger weiß ich, wie man es richtig dote/döte/makete…
…wir werden bestimmt outgethrowt, wenn wir nicht bald onhearen.