Mullah Omars

Hallo Ivo,

Wie kann der Tod seines Kindes die Quittung für was auch immer
sein?
Selbst mit der Zynismus-Ankündigung halte ich so eine Aussage
für menschenverachtend.

Ich nicht. Ich halte die ganze Nachricht für völlig
überflüssig.

Trotzdem antwortest du darauf? Und siehst sogar in dem Berichteten eine gewisse Logik?

Ist es nicht viel mehr menschenverachtend gerade darauf
hinzuweisen, das der Sohn eines der Anführer ums leben
gekommen sein soll, während um andere hierbei getötete Kinder
kein so Tratra gemacht wird? Jedes tote Kind ist eines zuviel.

Den letzten Satz kann ich voll und ganz unterstreichen. Und wenn man diesen als richtig erachtet, ist der Tod eines Kindes, dessen Vater (für das Kind zufällig und ungewollt) Anführer einer Verbrecherbande ist, ebenso schlimm.

Aber das ist eben typisch Mensch Einzelschicksale
interessieren viel mehr als die eigentlich viel schlimmere
Zahl der Toten insgesamt.

Vielleicht liegt das daran, dass der Mensch nur anhand von Einzelschicksalen fremdes Leid nachempfinden kann? Die Zahl der Toten kann sicher anhand ihrer Unvorstellbarkeit entsetzen, aber nur, wenn man vom konkreten Leid eines Einzelnen erfährt, wird es emotional nachfühlbar.

DAS IST MENSCHENVERACHTEND.

Nein, das ist leider (?) menschlich.

mfg Ivo
*den es wundert, daß man sich von den Medien emotional so
führen lässt - nicht nur auf diesen Fall bezogen*

Von den Medien würde ich mich „emotional führen“ lassen („beinflussen lassen“ meinst du wohl?), wenn mich ich ob dieses berichteten Einzelfalles auf die Seite der Taliban schlagen würde. Oder wenn ich die Opfer in Amerika als irgendwie gerechtfertigt ansähe.
Da dies aber nicht so ist, lehne ich diese Behauptung für mich selbst strikt ab.

Gruß,
Salzmann

Hallo

Wie kann der Tod seines Kindes die Quittung für was auch immer
sein?
Selbst mit der Zynismus-Ankündigung halte ich so eine Aussage
für menschenverachtend.

Ich nicht. Ich halte die ganze Nachricht für völlig
überflüssig.

Trotzdem antwortest du darauf? Und siehst sogar in dem
Berichteten eine gewisse Logik?

Ja und? Wieso sollte ich nicht. Sie steht halt nun mal im Raum.

Ist es nicht viel mehr menschenverachtend gerade darauf
hinzuweisen, das der Sohn eines der Anführer ums leben
gekommen sein soll, während um andere hierbei getötete Kinder
kein so Tratra gemacht wird? Jedes tote Kind ist eines zuviel.

Den letzten Satz kann ich voll und ganz unterstreichen. Und
wenn man diesen als richtig erachtet, ist der Tod eines
Kindes, dessen Vater (für das Kind zufällig und ungewollt)
Anführer einer Verbrecherbande ist, ebenso schlimm.

Ich empfinde den Tod des Kindes nicht als richtig - wenn es denn so ist, daß er wirklich tot ist. Aber ist er wirklich so einen großen Artikel wert? Nur weil er eben der Sohn eines Verbrechers ist? Was ist mit den anderen toten dort? Da kann es auch Kinder darunter gegeben haben. Trotzdem wird denen nicht ein eigener Artikel gewidmet.

Aber das ist eben typisch Mensch Einzelschicksale
interessieren viel mehr als die eigentlich viel schlimmere
Zahl der Toten insgesamt.

Vielleicht liegt das daran, dass der Mensch nur anhand von
Einzelschicksalen fremdes Leid nachempfinden kann? Die Zahl
der Toten kann sicher anhand ihrer Unvorstellbarkeit
entsetzen, aber nur, wenn man vom konkreten Leid eines
Einzelnen erfährt, wird es emotional nachfühlbar.

Nun ja, drum konnten die tausenden einzelschicksale der Opfer des WTC anschlags auch nacheinander durchgekaut, gut vermarktet werden. …gut für die Quote, denn Betroffenheit läßt sich gut verkaufen.

Und da liegt das menschenverachtende m.E…

Ich finde es eben Falsch, hier nur einzelne Personen zu beleuchten. Das gibt nicht Ansatzweise die Realitäten wieder. Und das ist hochgradig ungerecht den anderen Opfern gegenüber.

DAS IST MENSCHENVERACHTEND.

Nein, das ist leider (?) menschlich.

Ja es ist menschlich… aber ich halte das für einen generellen Fehler im menschlichen Denken und es benachteiligt die anderen Opfer… sind die auf einmal nichts mehr wert?

mfg Ivo
*den es wundert, daß man sich von den Medien emotional so
führen lässt - nicht nur auf diesen Fall bezogen*

Von den Medien würde ich mich „emotional führen“ lassen
(„beinflussen lassen“ meinst du wohl?), wenn mich ich ob
dieses berichteten Einzelfalles auf die Seite der Taliban
schlagen würde. Oder wenn ich die Opfer in Amerika als
irgendwie gerechtfertigt ansähe.
Da dies aber nicht so ist, lehne ich diese Behauptung für mich
selbst strikt ab.

Das war jetzt nicht speziell auf dich gemünzt gemeint. Aber es ist doch so… hier heißt es jetzt wieder: Oh, das arme Kind… der arme Vater… . Verständlich, aber letztendlich nicht relevant für das Leid insgesamt.

mfg Ivo

Hallo,

nochmal ich.

ich frage mich jetzt: „Bin ich ein einschlägiger Linker?“

Dieses Pauschalurteil finde ich falsch.

Dieses ganze Betroffenheitsgetue finde ich nicht aufrichtig,
seit Jahren sterben Hunderttausende Kinder in Afghanistan, das
hat bisher niemanden interessiert.

Das Argument kann ich nachvollziehen. Darauf gibt es aber auch
Fragen, für die ich noch Antworten suche:

Ist Zynismus die bessere Alternative zum
„Betroffenheitsgetue“?

Ist es nicht besser, betroffen zu sein (auch, wenn dieses
Gefühl spät kommt)?

Betroffenheit lähmt die Entscheidungskraft. Dies kann nicht gut sein, denn trotz allen Leidens dreht sich die Welt weiter.
Sicherlich ist Sie verübergehend angebracht, da verständlich, aber nutzen tut sie niemandem.

Reagieren wir Menschen nicht generell so, dass wir (man könnte
sagen: aus seelischen Kapazitätsgründen) nicht das Leid der
ganzen Welt zum Anlass unserer Betroffenheit nehmen?
Einfach, weil wir es nicht aushalten würden?

Da stimme ich dir schon zu. Nur wem nützt es, daß du betroffen bist?
Den Opfern? - Niemals.
Dir? - Eigentlich auch nicht.

Bei all dem was jeden Tag geschieht, dürften wir keinen Tag mehr glücklich sein. Darum ist ein so langanhaltende Betroffenheit wegen eines Einzelschicksals, daß dich nicht mal persönlich betrifft, m.E. heuchlerisch und unfair gegenüber der anderen Opfer.

am besten konte man dies im Brett Militärpolitik sehen: da wurde noch über ein ende der Trauer im Boardeinstieg geredet, als die Amerikaner schon wieder zum Alltag über gegangen sind.

Irgenwann sollte man sich eben nicht mehr hinter der Betroffenheit verstecken.

Jetzt auf einmal sind Alle einschlägigen Linken betroffen,
klar, kann man ja wieder mal auf den Amis rumhacken.
Auf solche Betroffenheit kann ich gut verzichten (siehe Grass
und Co.), ist doch nur Mittel zum Zweck.

Natürlich ist sie Mittel zum Zweck. Schließlich ist Sie gut vermarktbar (die Nr.1 in den deutschen Charts und die Zeitungen sind voll damit)

Außerdem kann man betroffene Menschen leichter beeinflussen, was seine Ziele angeht. Oder wie kommt es, daß hier so viele gegen den US einsatz in Afghanistan sind wegen der zivilen Opfer, obwohl noch keiner von Ihnen eine alternative Lösung weiss?

Gruß ivo

Hallo Ivo,

auch, wenn es langsam in philosophische Regionen abschweift, noch eine kurze Antwort (bin ich nicht schnell?):

Ich nicht. Ich halte die ganze Nachricht für völlig
überflüssig.

Trotzdem antwortest du darauf? Und siehst sogar in dem
Berichteten eine gewisse Logik?

Ja und? Wieso sollte ich nicht. Sie steht halt nun mal im
Raum.

Ist ja eigentlich auch egal. Aber wenn ich etwas unsinnig finde, gehe ich nicht darauf ein. (Sonst würde ich mir ja die Finger wund schreiben beim Antworten auf BLESS-HIM-Dizarus…)

Ich empfinde den Tod des Kindes nicht als richtig - wenn es
denn so ist, daß er wirklich tot ist. Aber ist er wirklich so
einen großen Artikel wert? Nur weil er eben der Sohn eines
Verbrechers ist? Was ist mit den anderen toten dort? Da kann
es auch Kinder darunter gegeben haben. Trotzdem wird denen
nicht ein eigener Artikel gewidmet.

Dass die Berichterstattung natürlich eigenen Regeln folgt und dass die Beleuchtung gewisser Einzelschicksale mit manipulativen Absichten erfolgen kann, möchte ich ja nicht bestreiten.
Doch wenn das Berichtete stimmt (wovon man bei einer Kriegsberichterstattung natürlich nicht immer ausgehen kann), dann kann man auch ein Einzelschicksal betrachten, soweit man sich nicht manipulieren lässt.

Nun ja, drum konnten die tausenden einzelschicksale der Opfer
des WTC anschlags auch nacheinander durchgekaut, gut
vermarktet werden. …gut für die Quote, denn Betroffenheit
läßt sich gut verkaufen.

Und da liegt das menschenverachtende m.E…

Das Menschenverachtende liegt. m.E. in der Vermarktung.
Die begrenzte Psyche des Menschen, der eben nur Einzelschicksale (eingeschränkt) nachempfinden und begreifen kann, muss man wohl hinnehmen.

DAS IST MENSCHENVERACHTEND.

Nein, das ist leider (?) menschlich.

Ja es ist menschlich… aber ich halte das für einen
generellen Fehler im menschlichen Denken und es benachteiligt
die anderen Opfer… sind die auf einmal nichts mehr wert?

Das Problem liegt in deiner Schlussfolgerung. Sie trifft einfach (zumindest für mich) nicht zu. Wenn ich das Leid des einen beklage, heißt das doch nicht, dass ich des anderen Leid missachte.
Vielleicht noch einmal ganz kurz und knapp:
Sobald einem Menschen Leid angetan wird, halte ich das für schlimm. Besonders schlimm ist es, wenn es sogar noch Kinder betrifft. Schluss, Punkt aus.

Verstehst du, dass ich damit keine politisch (oder sonstwie) bedingte Auswahl bezüglich des Opfers treffe?

Gruß,
Salzmann

Ja
Hallo,

erstens: Du bist schnell :smile:

Zweitens: Ich wollte dir hier ja auch gar keinen Vorwurf machen.

Aber nur weil ich anders damit umgehe, finde ich es falsch dies als menschenverachtend darzustellen.

mfg Ivo

Hallo D.,

ich verstehe deinen Posting wirklich nicht - oder hast du vielleicht meinen nicht verstanden?
Ich sehe bestimmt nicht „gut - böse“. Für mich sind die Taliban „nicht gut“, die Terroristen sind „nicht gut“ und Bush mit seinen populistische Rachezüge finde ich genauso „böse“.
Ich finde diesen Krieg überflüssig wie alle Kriege. Ich denke, Terrorismus sollte verfolgt und bestraft - aber Afghanistan zu bombardieren wird nicht viel ändern.
Warum unterstellst du mir, ich hätte mich davor für Afghanistan nicht interresiert? Ich wusste wahrscheinlich schon VOR Bush, wer und auf welche Weise dort regiert.

Ich halte mich nicht für naiv und auch nicht für einseitig. So sind eher di Menschen, die jetzt ihren Feindbild gefunden habe udn damit zufrieden sind, dass dieser feind von Bush die gerechte Strafe erhält.
Leider glaube ich nicht wirklich an Gut und Böse, ich hätte wahrscheinlich mehr Menschenvertrauen, wenn meine Welt so simpel wäre.

Ciao
Camilla

Und hier begrüßt dich wieder der Salzmann,

ich frage mich jetzt: „Bin ich ein einschlägiger Linker?“

Dieses Pauschalurteil finde ich falsch.

Das erleichtert mich - wo mich doch sog. „Linke“ als „Rechten“ bezeichnen…

Betroffenheit lähmt die Entscheidungskraft. Dies kann nicht
gut sein, denn trotz allen Leidens dreht sich die Welt weiter.
Sicherlich ist Sie verübergehend angebracht, da verständlich,
aber nutzen tut sie niemandem.

Du hast natürlich Recht, dass Betroffenheit allein nicht „nützt“.
(Wobei das wohl vordergründig für jedes Gefühl zutrifft.)

Aber eigentlich war das ja nicht das Thema, oder?
Es ging darum, dass ich über deinen Zynismus betroffen war und dies geäußert habe. Ich hatte nicht beabsichtigt, etwas direkt „Nützliches“ zu unternehmen.

Wobei die Frage dann natürlich ist, in wieweit Zynismus nützt.

…Nur wem nützt es, daß du betroffen
bist?
Den Opfern? - Niemals.
Dir? - Eigentlich auch nicht.

Ich weiß nicht, ob die Welt nicht wohnlicher wäre, wenn die Menschen nicht alles - sogar ihre Gefühle - unter den Scheffel des Nutzen stellten.

Sicher haben die Opfer keinen Nutzen davon.
Ich vielleicht schon, weil ich denke, dass das Empfinden von Mitleid auch der eigenen geistigen Gesundheit dient.

Aber wie gesagt: Mir ging es hier gar nicht um den Nutzen…

Bei all dem was jeden Tag geschieht, dürften wir keinen Tag
mehr glücklich sein.

Zum Glück kann der menschliche Geist gar nicht soviel (wirkliches und nicht nur geheucheltes) Mitleid fassen, wie man haben müsste…

Darum ist ein so langanhaltende Betroffenheit wegen eines
Einzelschicksals, daß dich nicht mal persönlich betrifft, m.E.
heuchlerisch und unfair gegenüber der anderen Opfer.

Und genau das lehne ich ab:
Erstens, weil ich es Beleidigung auffasse, wenn man mir Heuchelei unterstellt.

Und zweitens, weil es m.E. eine böswillige Unterstellung ist, dass das Mitleid mit dem einen Opfer die Nichtachtung des anderen Opfers bedeutet.
Wenn das so wäre, müsste man dieses Gefühl des Mitleids generell für falsch halten. Denn dann müsste man ja (was schon objektiv unmöglich ist) bei jeder Bekundung dieses Gefühls alle Opfer weltweit persönlich aufzählen.

Und drittens (aber da wiederhole ich mich) ist es einfach so, dass wirklich gefühltes Mitleid nur anhand konkreter Fälle erlebbar ist. Es ist so unglaublich müßig und deprimierend immer wieder sagen zu müssen, dass ich auch bei konkret geschilderten Fällen von Opfern des Anschlags auf das WTC Mitleid empfunden habe. Und das nicht etwa in geringerem Maße als bei dem Fall, um den es hier geht. Etwa weil es ja Amerikaner waren und ich antiamerikanisch eingestellt wäre…
Denn dieser Antiamerikanismus wird ja heutzutage gern als Vorwurf benutzt und dem Diskussionspartner unterstellt…

am besten konte man dies im Brett Militärpolitik sehen: da
wurde noch über ein ende der Trauer im Boardeinstieg geredet,
als die Amerikaner schon wieder zum Alltag über gegangen sind.

Natürlich widerspreche ich dir nicht, dass es Betroffenheitsrituale - gerade bei den Deutschen - gibt, die ins Peinliche abgleiten.

Irgenwann sollte man sich eben nicht mehr hinter der
Betroffenheit verstecken.

Ich kann naturgegebener Maßen nur für mich sprechen:
Ich habe nicht das Gefühl, mich hinter meiner Betroffenheit zu verstecken.
Ich versuche aber auch nicht, meine Betroffenheit aus Gründen der „Nützlichkeit“ hinter Zynismus zu verstecken. Das empfände ich für mich persönlich als unehrlich.

Natürlich ist sie Mittel zum Zweck. Schließlich ist Sie gut
vermarktbar (die Nr.1 in den deutschen Charts und die
Zeitungen sind voll damit)

Wie gesagt, die Vermarktung von Leid halte ich auch für in höchstem Grade verwerflich.

Außerdem kann man betroffene Menschen leichter beeinflussen,
was seine Ziele angeht. Oder wie kommt es, daß hier so viele
gegen den US einsatz in Afghanistan sind wegen der zivilen
Opfer, obwohl noch keiner von Ihnen eine alternative Lösung
weiss?

Abgesehen davon, dass ich nicht explizit gegen die Angriffe der USA bin, weil ich die Beweise nicht kenne, die den USA vorliegen (und ich erstmal davon ausgehen muss, dass Bush nicht lügt), ist dein Argument m.E. trotzdem nicht haltbar:

Wenn man ein Mittel für ungeeignet hält, dann wäre es ja Heuchelei, dessen Einsatz zu begrüßen, nur weil man kein anderes Mittel kennt.

A:„Elektroschock hilft gegen Krebs“
B.„Glaube ich nicht.“
A:„Musst du aber, oder hast du ein Besseres??“

Gruß,
Salzmann

Hallo,

erstens: Du bist schnell :smile:

und an zwei Stellen gleichzeitig… :smile:)

Zweitens: Ich wollte dir hier ja auch gar keinen Vorwurf
machen.

ok, klang allerdings so…

Aber nur weil ich anders damit umgehe, finde ich es falsch
dies als menschenverachtend darzustellen.

Ich bin nach deinem ersten Beitrag einfach zu dieser Einschätzung gekommen. Nach dem ganzen Hin und Her kann ich das zum Glück revidieren (auch, wenn ich trotzdem nicht mit dir übereinstimme - siehe unten, oder oben - ich weiß nicht mehr).
Deswegen entschuldige ich mich auch für diese Aussage.

Gruß,
Salzmann

Kurzer Einwurf

Betroffenheit lähmt die Entscheidungskraft. Dies kann nicht
gut sein, denn trotz allen Leidens dreht sich die Welt weiter.
Sicherlich ist Sie verübergehend angebracht, da verständlich,
aber nutzen tut sie niemandem.

Wie wäre es mit klarem Blick,Willen und Entscheidungskraft und bei eingeschaltetem Verstand sich dennoch berühren zu lassen?
Meiner Auffassung nach führt das eine ohne das andere schnell auf Irrwege und gerade das fehlende Sichberührenlassen,Du nennst es Betroffenheit bei so vielen ist für mich einer der Wegbereiter gewesen,dessen,was jetzt passiert.
Aber eigentlich ist Salzmanns Antwort nichts hinzuzufügen.
Angenehm,daß hier auch der eine oder andere Freigeist anwesend ist.
(Kurz noch off topic an Salzmann:Vom Verschwörungstheoretiker habe ich wie fast erwartet keine Antwort erhalten.Das spricht für sich.Heisst für mich aber nicht,daß umgekehrt gedacht seine Vermutungen damit wiederlegt wären.Rauskriegen werden wir es wahrscheinlich nie.)

Bin auch schon wieder weg.
Gruß,Anja

Hallo Anja,

(Kurz noch off topic an Salzmann:Vom Verschwörungstheoretiker
habe ich wie fast erwartet keine Antwort erhalten.Das spricht
für sich.Heisst für mich aber nicht,daß umgekehrt gedacht
seine Vermutungen damit wiederlegt wären.Rauskriegen werden
wir es wahrscheinlich nie.)

Ja, war zu erwarten. Allerdings spricht es meiner Meinung nach gegen eine Hypothese, wenn der, der sie aufstellt den Beweis mutwillig pflichtig bleibt.

Bin auch schon wieder weg.

Schade eigentlich… :wink:

Gruß,Anja

es grüßt dich der Salzmann

Hi Camilla,

ich verstehe deinen Posting wirklich nicht - oder hast du
vielleicht meinen nicht verstanden?

Anscheinend habe ich Dich missverstanden.
Es sah mir wirklich nach Akzeptanz des Vorgehen (+tote Kinder,…) und fast Befuerwortung aus. Nach dem Motto: was sein muss, muss sein, aber nur auf deren Seite…
Wenn man sich ueber Ami-Opfer aufregen darf, kann man das auch bei Afghanen. So seh ich das…
Dazu dann die hungernden Kinder, die ich nicht verstand in diesem Zusammenhang.
Die ganze Welt scheint sich ploetzlich dafuer zu interessieren, und wird das bald wieder vergessen; es war nicht meine Absicht, Dir da etwas zu unterstellen, das galt der Allgemeinheit.
Klang wirklich wie nachgesungen…Entschuldigung nochmal.

Dem Rest Deines 2. Postings stimme ich mal ohne weiteren Kommentar zu. Ersteres versteh ich dann immer noch nich ganz.

Gruss, tafp

hallo Ivo,
…und wieder hast Du mich falsch verstanden. Ich sagte, dass ich keiner der beiden Seiten traue, was mit nachrichten zu tun hat. Doch wenn die Welt als USA-hörige (ok: -freundliche)Zeitung das bringt, dann besteht die große Wahrscheinlichkeit, dass die nachricht stimmt. Immerhin ist das etwas negatives für die USA. Also dürfte es vermutlich stimmen, dass der arme Junge tot ist.
Er steht für viele Zivilisten, die mit „chirurgischer Präzision“ nicht getroffen werden.
Grüße
Raimund

Und genau darum glaube ich es nicht.

Wenn da etwas negatives gegen die USA drin steht glaubst du es.
Wenn die Taliban eine Zahl von Toten in den Raum stellst glaubst du es, es ist ja negativ für die USA.

Wenn die Taliban einen solchen Bericht als falsch hinstellen glaubst du es nicht?
Die Taliban behaupten ja auch ständig, das BL und Omar wohlauf sind. Bezweifelst du diese Aussage auch?

Nun was denn nun, wir glauben es also, weil die BBC so was berichtet, ohne das es eine Quelle bestätigt? Ja sogar vehemnt als Unsinn hingestellt wird?
Wäre das nicht eher ein gefundenes Fressen für die Taliban so nach dem Motto: seht, die Rache der USA macht selbst vor den Kindern unserer Machthaber - diejenigen die noch viel zu jung sind und nichts für die richtige Politik Ihrer Eltern können - nicht halt?

Ich bezweifle daher diesen Bericht .

mfg ivo

Man verliert hier derzeit eh recht schnell den …
…Überblick.

Ich bin nach deinem ersten Beitrag einfach zu dieser
Einschätzung gekommen. Nach dem ganzen Hin und Her kann ich
das zum Glück revidieren (auch, wenn ich trotzdem nicht mit
dir übereinstimme - siehe unten, oder oben - ich weiß nicht
mehr).
Deswegen entschuldige ich mich auch für diese Aussage.

Eine Entschuldigung war nicht notwendig :wink:

Bei dem Hin und Her verliert man derziet wirklich schnell den Überblick und was solls, ich finde es gut dass hier nicht jeder das selbe denkt.

mfg Ivo

BBC
moin Ivo und Reimund,

ich kenn zwar den betreffenden Sachverhalt nicht weiter, aber eins weiss ich ziemlich sicher: die Berichterstattung der BBC ist im großen und ganzen glaubwürdig (was natürlich nicht heisst, dass sie in diesem Fall nicht auch mal daneben liegen könnte).

Ich möchte das auch gerne begründen. Als ich während des Golfkriegs in GB gelebt habe, war ich automatisch davon ausgegangen, dass die Berichterstattund in GB, da kriegsführende Nation, einseitig gefärbt war. Ich war also damals ganz gespannt auf die Berichterstattung in D, als ich über Weihnachten nach D fuhr. Ich hatte mir in D mehr Objektivität erhofft, da D in diesem Krieg nicht so involviert war wie GB.

Was ich dann tatsächlich festgestellt habe, hat mir schwer zu denken gegeben. Die Berichterstattung in D war ausschließlich die einseitige der amerikanischen Nachrichtensender.
Die Bevölkerung in GB war wesentlich besser auch über nicht ganz so angenehme Vorkommnisse informiert.

Ich werde bis heute nicht verstehen, warum die Medien in D nur das vorgekaute Zeugs der Amis übernehmen. Man könnte ja z.B. auch die Berichterstattung der BBC und die anderer Länder übernehmen. Dann hätten die Leute hier vielleicht auch nicht so das Gefühl, sie werden durch die Nachrichtensendungen eh nur belogen, betrogen und manipuliert.

Gruss
Marion, die nichts, aber auch gar nichts von den deutschen Medien hält

hallo Ivo,
versuche bitte genau Wort für Wort zu lesen. Ich sagte nicht, weil es gegen die USA ist muss es richtig sein.
Ich sagte, dass wenn eine Zeitschrift wie die Welt etwas bringt, das negativ für die USA ist, dann könnte es stimmen. Weil sie mit Sicherheit nur die guten Seiten der Amis bringen. Würde jetzt diese Nachricht in einer talibanfreundlichen Zeitung stehen, wäre ich sehr vorsichtig mit dieser Nachrticht.
Jetzt begriffen?
Grüße
Raimund

Hallo Salzmann

ich frage mich jetzt: „Bin ich ein einschlägiger Linker?“

Ach herjeh, natürlich nicht, lies meine Postings doch mal etwas genauer, bitte.

Dieses ganze Betroffenheitsgetue finde ich nicht aufrichtig,
seit Jahren sterben Hunderttausende Kinder in Afghanistan, das
hat bisher niemanden interessiert.

Das Argument kann ich nachvollziehen. Darauf gibt es aber auch
Fragen, für die ich noch Antworten suche:

Ist es nicht besser, betroffen zu sein (auch, wenn dieses
Gefühl spät kommt)?

Ich fühle mich auch betroffen, das ist ja ganz normal, aber wem nutzt das?
Man muß doch Konsequenzen ziehen und danach handeln.

Reagieren wir Menschen nicht generell so, dass wir (man könnte
sagen: aus seelischen Kapazitätsgründen) nicht das Leid der
ganzen Welt zum Anlass unserer Betroffenheit nehmen?
Einfach, weil wir es nicht aushalten würden?

Klar, wie sollten sonst Unfallchirurgen ihren Job machen.

Jetzt auf einmal sind Alle einschlägigen Linken betroffen,
klar, kann man ja wieder mal auf den Amis rumhacken.
Auf solche Betroffenheit kann ich gut verzichten (siehe Grass
und Co.), ist doch nur Mittel zum Zweck.

Welcher Zweck?

Ist Doch klar, Präsenz in der Presse und im Fernsehen, dabei fallen ja auch noch ein paar Mark ab.
So haben auch Katastrophen für manche Leute ihr Gutes.
Gruß
Rainer

Hallo Rainer,

da in deiner Antwort inhaltlich das Gleiche steht, wie in einem der letzten Antworten von Ivo (bitte korrigiere mich, sollte das nicht stimmen):

  • Frage zum „Nutzen“ des von mir geäußerten Gefühls

  • Vermarktung der Betroffenheit

und da ich mich wiederholen würde, kannst du vielleicht auf meine Antwort auf Ivos Aussagen dazu eingehen, wenn du möchtest.

Gruß,
Salzmann

Hallo,

begriffen hab ich es die ganze Zeit. Nur nachvollziehen kann ich es nicht.

Die Welt bezieht sich wieder auf einen BBC Bericht, der wiederum durch nichts belegen läßt.

Das Problem heute ist, daß fast alle Medien sich auf andere Medien beziehen (müssen), wenn sie etwas bringen, weil kaum eigene Korrespondenten zur Verfügung stehen.

Dadurch konnte sich auch wie ein Lauffeuer verbreiten verbreiten Bush habe einen Tötungsbefehl für BL ausgegeben.
Dabei hatte das gerade mal die Washington Post geschrieben. Und jeder bringt dann diese Nachricht, weil keiner der einzige sein will der nicht darüber berichtet, falls es wahr wäre.

mfg Ivo

Wenn man ein Mittel für ungeeignet hält, dann wäre es ja
Heuchelei, dessen Einsatz zu begrüßen, nur weil man kein
anderes Mittel kennt.

A:„Elektroschock hilft gegen Krebs“
B.„Glaube ich nicht.“
A:„Musst du aber, oder hast du ein Besseres??“

Das sagt ja auch keiner in der Art.
Ich weiss zwar, dass du dein Beispiel absichtlich so gewählt hast. Aber so einfach ist es jetzt ja in dem Fall nicht.

Auch Gegner von Militäraktionen müssen zugeben, dass eine Zerstörung der Basen und Ausbildungszentren der Terroristen, zumindest weiteren Terror ein bischen einschränkt. Auch wenn diese anderswo wieder aufgebaut werden, wird dies einen kurz- bis mittelfristigen Rückschlag für diese Organisatioen bedeuten.

Langfristig hilft nur eine politische Lösung.

mfg Ivo