Hallo,
A:„Elektroschock hilft gegen Krebs“
B.„Glaube ich nicht.“
A:„Musst du aber, oder hast du ein Besseres??“Das sagt ja auch keiner in der Art.
Ich weiss zwar, dass du dein Beispiel absichtlich so gewählt
hast. Aber so einfach ist es jetzt ja in dem Fall nicht.
Das war - wie du richtig feststellst - absichtlich übertrieben und vereinfacht.
Auch Gegner von Militäraktionen müssen zugeben, dass eine
Zerstörung der Basen und Ausbildungszentren der Terroristen,
zumindest weiteren Terror ein bischen einschränkt. Auch wenn
diese anderswo wieder aufgebaut werden, wird dies einen kurz-
bis mittelfristigen Rückschlag für diese Organisatioen
bedeuten.
Da stimme ich zu. Meine Zweifel an dem, was jetzt passiert, beruhen einfach nur auf den Fragen:
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Ist das Kosten/Nutzen-Verhältnis stimmig?
Die Zerstörung von Terroristenbasen (so sie denn stattfindet) ist so nützlich (im Sinne der Verhinderung weiterer Terroranschläge), dass man - neben dem Tod Unschuldiger, der ja definitiv nicht verhindert werden kann - auch die möglichen weltpolitischen Verwerfungen in Kauf genommen werden dürfen? -
Wird die weitere Radikalisierung von Muslimen (gerade in armen Ländern) durch den Krieg nicht noch befördert? Und dadurch vielleicht das, was man (wenn man wirklich erfolgreich sein sollte) in Afghanistan „repariert“, an vielen anderen Stellen erst aufgerissen?
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Wird dem Ziel einer schlagkräftigen UN-Weltgerichtsbarkeit (welches ich für sinnvoll halte) durch das völkerrechtlich (zumindest) bedenkliche Vorgehen der USA nicht größerer Schaden zugefügt, als der erreichbare Nutzen sein kann?
Bitte verstehe mich richtig: Ich bin keineswegs für eine Straffreiheit für die Verbrecher, die so etwas wie am 11.September tun.
Auch würde ich zur Zeit nicht gegen den USA-Krieg auf die Straße gehen, weil ich auf die oben genannten Fragen keine für mich überzeugenden Antworten habe. Und so lange weigere ich mich, mich irgendeiner „Seite“ in der Debatte zuordnen zu lassen.
Langfristig hilft nur eine politische Lösung.
Das halte ich für so selbstverständlich, dass sich ein Kommentar erübrigt.
Gruß,
Salzmann