Multikultur. Gesellschaft - utop. wie Kommunismus?

Wie alt bist du?
In den letzten 5 Jahrzehnten hat sich sehr viel Integration getan.
Vieles davon ist auch noch vorhanden, aber der Integrationswille scheint mir rückläufig. Und zwar keineswegs entgegen dem Globalismus, sondern wegen ihm, denn der real existierende Globalismus lebt von der Uneinigkeit der durch ihn Regierten.

Hallo!

Wir leiden momentan unter dem genauen Gegenteil von
Multikulti, nämlich unter Parallelwelten.

Selbst Parallelwelten „durchmischen“ sich mit der Zeit.
Manchmal sogar fast erfolgreicher als die sogenannten „Melting Pots“.
Interessant wäre es hier die Entwicklungen der USA, Südafrika und Australien miteinander zu vergleichen oder besser gesagt deren Entwicklungen weiter zu verfolgen.

Meines Erachens leben wir bereits in einer multikulturellen Gesellschaft da selbst „unsere Kultur“ durchmischt ist.

Daß die Islamische Kultur außer mit Döner und Shishas noch keinen großen Einzug in „unsere Kultur“ gehalten hat steht wiederum auf einem anderen Blatt.

Übrigens wird eine gewisse „Abschottung“ für jede Kultur die hauptprägend für eine Minderheit ist zunächst wohl wichtig bleiben.
Da muß nicht bedeuten daß diese Kultur ebenfalls „immun“ gegen anderskulturelle Einflüsse und nicht offen und tolerant ist:smile:
Ein Beispiel hierfür mag z.B. „Chinatown“ sein.

http://de.wikipedia.org/wiki/Chinatown_%28New_York_C…

Daß wir hier in Berlin statt einem „Türkeitown“ ein „Neu-Kölln“
haben zeigt nicht nur anhand des Namens daß da was schiefgelaufen sein muß:wink:

Ich bin sicherlich gegen Islamismus und Fanatismus aber nicht gegen
den „normalen“ Islam der vom Christentum gar nicht so weit entfernt ist. Und ich habe in meinem Umfeld viel mit muslimisch geprägten Menschen zu tun. Und was schade ist ist daß man statt positiver Eigenschaften von Muslimen immer nur deren „Nachteile“ gesagt bekommt.

Sicherlich ist auch im Islam noch einiges verbesserungswürdig (wie z.B. die Gleichstellung der Frau etc.) aber wenn man bedenkt wie lange die katholische Kirche brauchte (und immer noch braucht…)
um auf aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen zu reagieren
so wird sich auch sicher der Islam noch entwickeln müssen.

Hier wurde das „Problem“ mit den Kirchen dadurch gelöst daß die Menschen so gut gebildet wurden daß sie die „Schwächen“ der Kirche oft erkannten und somit die Kirche reagieren mußte.

Deswegen bleibt der Schlüssel gerade für die muslimisch geprägten Menschen ein höherer Bildungsstand. Denn nur dann wird sich auch der Islam „verändern“ müssen.

Das Problem ist und bleibt diesen Bildungsstand zu errreichen!

Grüßle,

Ralf

Dazu zwei Beispiele.
Einer meiner Verwandten ist Wirtschaftsanwalt mit hochnobligem Umgang. Er meint, das größte Unglück unseres Landes sei doch, daß „die Neger durchs Mittelmeer schwimmen.“
Eine einwanderungsskeptische Rentnerin vor meinem Infostand, befragt nach ihren schlechten Erfahrungen mit Ausländern: „Ich kenn ja nur welche, die schon ein paar Jahre hier sind.“

Guten Tag!

also durchschnittlich) niedrigeres Einkommen und
niedrigeres formales Bildungsniveau als der "angesprochene
„Intellektuelle“ (den ich in erster Linie als Akademiker
verstehe).

Es wäre aber falsch anzunehmen daß Bildung, Intelligenz und
höheres Einkommen Hand in Hand gehen.

Formales Bildungsniveau und Einkommen gehen statistisch-aggregiert gesehen sehr wohl Hand in Hand. Intelligenz hat damit nicht unbedingt zu tun.

Dank Internet etc. ist heute Bildung ein Gut daß durchaus auch
„einkommensferne Schichten“ erreichen kann.

Ich sprach vom formalen Bildungsniveau, also von offiziellen Bildungstiteln, die auf dem Arbeitsmarkt verwertbar sind.

Ich kenne viele hochintelligente Leute die z.B. als Künstler
recht bis sehr wenig verdienen. Im Gegenzug dazu gibt es sehr
viele „halbgebildete Emporkömmlinge“:wink: mit hohem Einkommen.

Es geht, wie gesagt, um die statistisch-aggregierte Ebene. Dass der Zusammenhang auf viele Fälle nicht zutrifft, ist sicher richtig, aber kein Widerspruch.

Das Problem bei den von Sarrazin titulierten „unteren
Schichten“ ist meines Erachtens weniger das Geld für die
Bildung als eher die Indoktrination gewisser Gruppen.

Ich gebe dir recht, aber darum gings in meinem Artikel ja gar nicht.

E.T.

Es gibt wohl solche, deren Befürwortung der multikulturellen
Gesellschaft nur aus der Befürwortung des Globalismus
erwächst.
Viele sind anders, nach meiner Beobachtung.

Führ das doch mal aus!

Hi

zwischen dem Begriff „multikulturell“ und dem sowohl für Preussen, als auch für die Schweiz geltenden Begriff „Vielvölkerstaat“ gibt es einen Unterschied. Im klassischen Vielvölkerstaat lebt jeder dort, wo auch schon seine Vorfahren wohnten.

Und das Zusammenleben zwischen den Menschen der verschiedenen Sprachregionen in der Schweiz basiert auf einem ausgeklügeltem System, damit sich niemand benachteiligt fühlt, zb sind alle Produkte zwei bis dreisprachig angeschrieben und immer zwei Bunedräte sollten Lateiner sein - nichtsdestotrotz ist jemandem aus der Ostschweiz die Romandie oft sehr fremd und in den Augen vieler nichtmal richtig schweizerisch (wie es umgekehrt ist, weiss ich nicht)

Gruss, sama

Hallo,

Ich sprach vom formalen Bildungsniveau, also von offiziellen
Bildungstiteln, die auf dem Arbeitsmarkt verwertbar sind.

Ok. Da hatte ich das mißverstanden.
Natürlich kosten viele Kurse und auch Privatunis Geld.
Und wahrscheinlich ist es auch daß solche Bildungstitel dank knapper Kassen sogar immer mehr privatfinanziert werden müssen.

Wobei ich nach wie vor gegen Studiengebühren bin sofern diese
nicht den Verbesserungen des Studiums dienen und durch Kreditaufnahme der jungen Menschen finanziert werden müssen.

Aber da holt einen wieder die Realität ein. Daß diese „Bildung“ für Arme immer schwerer erreichbar sein wird mag sich wohl so entwickeln. Aber gut heiße ich diese Entwicklung natürlich nicht.

Grüßle,

Ralf

Multikultur nicht nur wg Wirtschaft
Bei den besagten Andersartigen handelt es sich zum Beispiel um Menschen, die die wirtschaftlich-militärische Globalsierung nicht gutheißen und auch versuchen, sich ihr ein Stückweit zu entziehen (Konsumgewohnheiten, Selbstorganisation). Dass diese Menschen aus meinem Bekanntenkreis eher fremdenfreundlich sind, ist keineswegs verwunderlich, im Gegenteil. Kannst du dir nicht vorstellen, dass es auch andere als eigennützige und wirtschaftliche Gründe gibt, Zugewanderte zu „dulden“? Genauso, wie es überall auf der Welt Intoleranz gibt, ist Toleranz ein globaler Bestandteil menschlicher Ideale. Das weiß ich nicht nur aus Büchern, ich habe Menschen aus zig Nationen in Deutschland (einige auch bei sich zu Hause) kennengelernt.

Viele Migranten aus den meisten Ländern haben sich gut integriert. Es gibt Probleme mit den ungebildeten aus bestimmten Ländern.

Oh ja,smalbop,

es ehrt dich wenn du eine Nation über Gebühr Respekt zollst.
Nur, eine Bemerkung am Rande:
Die lieben Schweizer Freunde haben ein goldenes Händchen für Diplomatie,ein viel geschickteres als jede andere Nation Europas.
Sie verstehen es seit „Jahrhunderten“(über viele europäische Kriege hinweg)sich ohne selbst arg in Vordergrund zu treten und sich die Finger schmutzig zu machen ihren blanken Egoismus(während und nach dem WK II nahmen sie sogar das Geld der Ermordeten sabbernd in ihre samtenen Hände!) und ihren Hang zum finanziellen Ruhm auszuleben.
Ein Königreich für dieses Geschick!
Wie sagen wir „anderen Europäer“ zu so etwas: Genau, Schreibtischtäter und Wendehälse.

Gruß

Wader Hans

Du hast recht,Ernst,

ich hätte zur „Bild“-Zeitung verlinken sollen.

Hier der Nachtrag: http://www.bild.de/BILD/politik/2010/09/02/thilo-sar…

Sorry nochmal,für mein Versäumnis.
Gruß

Hans

dicke worte nichts dahinter

Das ist mir bislang so noch nicht aufgefallen.
Wie kommt du darauf?

er kommt darauf da er informiert ist und nicht unter einem
stein lebt. die zustimmung zu sarrazin ist ein bsp.

Aha.
Na, schön, dass wir mal drüber gesprochen haben.
Allerdings ist es mir nicht möglich, dermaßen eindimensional
und monokausal zu denken wie du.
Du denkst doch ab und zu, oder?

monokausal und eindimensional andert nichts daran dass das ausgangsstatement war dass die allermeisten kein multikulti moegen, und der beweis hierfuer ist die zustimmung der allermeisten zu sarrazin. da braucht man nicht zuviel zu denken um den zusammenhang zu erkennen, mit oder ohne monokausal und eindimensional.

Nein,Jasper,

hier liegt,denke ich ein eklatantes Mißverständnis vor.
Es wird nicht über eine imaginäre „Multikulti“-Gesellschaft diskutiert - es wird darüber gesprochen ob wir eine schon seit Jahrhunderte währende Völkerwanderung auch als moderne deutsche(europäische?) Menschen ertragen.

Deswegen finde ich, ist die Aussage unserer Regierungschefin" Multikulti ist tot!" ein Zeichen für Populismus und ein Zeichen für die totale Fehlinterpretation der Vorzeichen.

Gruß

Wader Hans

Guten Abend!

hier liegt,denke ich ein eklatantes Mißverständnis vor.

Hier liegt in der Tat ein grundlegendes Definitionsproblem beim Begriff „Multikulturalismus“ vor.

Die einen verstehen darunter jedwede ethnisch inhomogene Gesellschaft, die nächsten verstehen darunter ein bestimmtes Maß an Zuzug aus dem Ausland, und die nächsten verstehen darunter ein Gesellschaftsmodell bzw. eine Ideologie.

Definition für letzteres:

Ziel des Multikulturalismus ist die multikulturelle Gesellschaft, in der es keinen staatlichen oder auch nichtstaatlichen Anreiz oder „Druck“ zur Assimilation geben soll. Die ethnischen und kulturellen Gruppen sollen hingegen nebeneinander existieren. Dabei beruht dieses Modell auf der Annahme, dass die (Angehörigen der) jeweiligen Ethnien sich gegenseitig Verständnis, Respekt, Toleranz entgegenbringen und einander als gleichberechtigt ansehen können.

Das verstehe auch ich unter dem Begriff, der Threadersteller dürfte es auch in etwa so verstehen, weil sonst der Vergleich mit der kommunistischen Ideologie sinnlos wäre, und die Bundeskanzlerin damals hat wohl auch auf diese Ideologie gezielt, die sie für tot (im Sinne von durch die Wirklichkeit widerlegt) erklärt hat, und nicht die real existierende ‚bunte Republik‘. die als solche wohl kaum zu leugnen ist.

E.T.

Hallo Hans Wader

Sie verstehen es seit „Jahrhunderten“(über viele europäische
Kriege hinweg)sich ohne selbst arg in Vordergrund zu treten
und sich die Finger schmutzig zu machen ihren blanken
Egoismus(während und nach dem WK II nahmen sie sogar das Geld
der Ermordeten sabbernd in ihre samtenen Hände!) und ihren
Hang zum finanziellen Ruhm auszuleben.
Ein Königreich für dieses Geschick!
Wie sagen wir „anderen Europäer“ zu so etwas: Genau,
Schreibtischtäter und Wendehälse.

Ich bin kein Schweizer, wenn ich aber einer wäre, würde ich wohl antworten, dass ich mir diesen Vorwurf nicht grade aus einem der Länder zu machen lassen brauche, das die Ermordeten ermordete, ehe ihr Geld verwaiste. Übrigens empfehle ich dazu mal das Studium des Prinzips „Nummernkonto“.

Und die „geschickte Diplomatie“, die in zwei Weltkriegen die Neutralität bewahrte, beruht doch wohl eher auf einer stachligen Armee und defensiver Topografie als auf Opportunismus. Und auf der einsamen Einsicht, auch als Nicht-Großmacht ganz gut existieren zu können - weit besser zumindest, als die (offensichtlich weniger gescheiten) großen Nachbarn.

Gruß
smalbop

Guten Abend!

http://www.bild.de/BILD/politik/2010/09/02/thilo-sar…

Wo steht da was über die soziale Zusammensetzung seines Anhänger- bzw. Käuferkreises?

E.T.

Guten Abend!

Kannst du
dir nicht vorstellen, dass es auch andere als eigennützige und
wirtschaftliche Gründe gibt, Zugewanderte zu „dulden“?

Nicht in dem Sinn, dass man an seinem „sozialen Sein“ vorbei denken könnte. Aber das ist nun wirklich eine andere Debatte.

Genauso, wie es überall auf der Welt Intoleranz gibt, ist
Toleranz ein globaler Bestandteil menschlicher Ideale.

Das ist richtig, hat mE aber mit dem hiesigen Thema nichts zu tun. Es sei denn, du willst behaupten, dass die Idee des Multikulturalismus ein Ausdruck von Toleranz wäre.

E.T.

Hallo Jasper,

der Begriff Multikulti wird gerne als Kampfbegriff in konservativen Kreisen verwendet um auf der Fremdenfeindlichkeit innerhalb der Bevölkerung anzusetzen.

Nun ist Fremdenfeindlichkeit, die Angst vor den Fremden, ein dem Menschen innewohnendes Gefühl. Wie sich Fremdenfeindlichkeit bei einem einzelnen Menschen darstellt, hängt nun von der jeweiligen Kultur ab und dem Milieu ab.

Beispielweise könnte der eine Greis vor allem Schwarze und Juden ablehnen, weil er entsprechend sozialisiert wurde, während ein Jugendlicher (Hip-Hop-Fan) türkisch- und arabisch-stämmige Menschen ablehnt.

Wenn nun eine Merkel hingeht und verkündet, dass Multikulti gescheitert ist, dann weiss sie, dass die breite Bevölkerung, nur an türkisch- und arabisch-stämmige Migranten denkt.

Fakt ist, dass Multi-Kulti gelebte Realität ist.

  • Essenskultur
  • Sprache
  • Musik
  • Unterhaltung
  • Lebensmodelle
  • Architektur

Die Kultur hat sich in den letzen 50 Jahre dramatisch gewandelt. Einflüsse aus der ganzen Welt und auch explizit Migranten haben in Deutschland tiefe Spuren hinterlassen.
Kinder bekommen skandinavische, englische oder französiche Namen. Nationalistische Idioten kleiden sich nach einem in England geformten Muster und nennen sich urdeutsch Skinheads.
Es wird nur noch selten so gekocht, wie es vor 50 Jahren üblich war.
In den Firmen arbeiten Menschen aus allen Ländern erfolgreich zusammen.
Was ist in Deutschland noch typisch deutsch und nicht europäisch oder globalisiert?

Gruß
Carlos

monokausal und eindimensional andert nichts daran dass das
ausgangsstatement war dass die allermeisten kein multikulti
moegen,

Wieviel genau (absolut und in Prozent als Anteil an der Gesamtbevölkerung) sind denn die allermeisten und wo kann man das genau nachlesen?

und der beweis hierfuer ist die zustimmung der
allermeisten zu sarrazin. da braucht man nicht zuviel zu
denken um den zusammenhang zu erkennen, mit oder ohne
monokausal und eindimensional.

Wieviel genau (absolut und in Prozent als Anteil an der Gesamtbevölherung) sind denn auch hier die allermeisten und wo kann man das genau nachlesen?

Hi!

monokausal und eindimensional andert nichts daran dass das
ausgangsstatement war dass die allermeisten kein multikulti
moegen,

Die Allermeisten ist aber schon eine Erfindung Deines Wunsch(?)denkens…

und der beweis hierfuer ist die zustimmung der
allermeisten zu sarrazin.

Wo war doch gleich die Quelle dafür?

da braucht man nicht zuviel zu
denken

Der Versuch hilft aber ungemein.

Gruß
Guido