Muss ein Rettungswagen Platz machen?

ähm… wäre es möglich wieder auf die Ursprungsfrage zurück zu kommen?

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No ja, immer die gleiche Anekdote: Wenn von der LeiSte über Funk die Anweisung kam „Rotkreuz fünnef, fahren Sie mit!“ (zu ergänzen: … Sonderrechten), kam von der Seite ganz regelmäßig die von meinem wundervollen Fahrer Hjalmut K…ski „Na Jungche, denn mach mal die Firrmenrreklame an!“

Aber im Ernst getz: Der oben zitierte § 35 Abs 5a StVO ist mit einigem Geschick formuliert - natürlich ist Blaulicht und Martinshorn nicht Bedingung für das Wahrnehmen der Sonderrechte, und alldieweil Mitarbeiter des Rettungsdienstes unter keinen Umständen selbst Diagnosen im Sinn der Medizin stellen dürfen, können sie im Zweifelsfall nicht beurteilen, ob beim Pat schwere gesundheitliche Schäden eintreten können, wenn sie eine Weile ihr Fahrzeug in der Gegend herumrangieren, um nur ja keinem empfindsamen Seelchen zu nahe zu treten, anstelle ihn zügig in eine weniger riskante Lage zu bringen und dito zur nächsten geeigneten Aufnahme zu spedieren.

Eine - freilich etwas vergröberte - einfachere Fassung jenes zitierten Textes wäre: Fahrzeuge des Rettungsdienstes brauchen sich im Einsatz am Patienten nicht an jeden Semikolon in der StVO halten, solange sie dabei eine gewisse Verhältnismäßigkeit wahren. Das heißt aber nicht, dass sie zum Dönerholen in der Zweiten Reihe anhalten dürfen, und auch nicht, dass ihnen die Wahl der Straßenseite, auf der sie fahren, nach Belieben überlassen ist.

Schöne Grüße

MM

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Du kannst deine verdammten Glubschaugen nicht in eine andere Richtung drehen? Erzählst du uns bitte, wo du Auto fährst, damit wir woanders fahren?

Wie kriegt man soviel Blödsinn in einen einzigen Post rein?

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Ich habe gerade die Frage noch mal gelesen: Du hast diesen Fall in deiner Frage nicht nur nicht ausgeschlossen, sondern dieser Fall entspricht exakt dem, was Du beschreibst. Denn wenn das Auto umgeparkt werden soll, bevor der Patient „bleich zum RTW geführt“ wird, dann heißt das nichts anderes, als dass der Patient warten muss, bis das Auto umgeparkt wird.

Ich meinte den Teil, in dem der Patient stabil ist, Formulare geschrieben und alles eingepackt wird.

Da würde ich sagen, das an diesem Punkt der Patient bereits im RTW ist.

Sorry, aber ist alles ziemlich diffus und schwammig, was Du schreibst. Vielleicht kannst Du mal aus deiner Sicht schildern, was der Fahrer EXAKT hätte machen sollen, ohne dass bei der Anfahrt Zeit verloren geht oder der Patient warten muss, bevor in den RTW gebracht wird. M.

M.

Was hast du an meiner Frage nicht verstanden? Wir kommst du auf ein „Recht auf schnelle Heimfahrt“?

Ich habed den Eindruck, dass der Fall durch die ganzen Unterstelllungen diffus wird. Ich habe das Vorgehen des RTW nicht in Frage gestellt, aber mich gewundert und daraus die Überlegung gehabt, wo die Grenze des -sagen wir mal- Blockierens ist.

  • Ich habe neulich eine Fahrt im RTW absolviert, weil mir was auf den Fuß gefallen ist. Es gab in Bezug auf meine Gesundheit von Anfang an keinerlei Gründe dafür, den Verkehr aufzuhalten. Nun war Platz zum Ausweichen und ich musste nicht vor Leuten 200m zum RTW schleichen.
  • Demgegenüber die Situation neulich, wo 80 cm genügt hätten, den Patienten in aller Ruhe und ohne Anwesende zum RTW zu führen.

Hübsch einparken war nicht notwendig, die Fläche vor dem Nadelöhr zum Parkplatz war groß genug für 2 RWT und 1 Polizeiauto. Es waren 4 Sanis vor Ort.

Nein, wie kommt man auf diese Idee?

Wie denn? Nummern der Badenden notieren und vergleichen, falls mal jemand die Gasse nicht frei macht?

Es ist ganz erstaunlich, wie viel Häme und Spott diese schlichte Frage gebiert.
Kennt denn niemand Abschneidekriterien?

  • Ab wann Blaulicht?
  • Ab wann Martinshorn?

Geht ihr wirklich nur von zwei digitalen Zuständen aus? Dass der Patient

[quote=„HeldvomErdbeerfeld, post:5, topic:9522764“]
Karies hat oder eine Nagelbettentzündung
[/quote] oder gleicht stirbt? Nichts dazwischen?

Und schon wieder dasselbe Kopfkino. Dasselbe schwarzweiß. Patient wird durch 10 Sekunden Rangieren gefährdet.
Und ja, ernsthaft, ich befürchte, dass die Stupidis genauso schwarzweiß denken, wie ihr hier. „Ein RTW hat mich damals aufgehalten, daher bremse ich jetzt auch mal einen RTW aus.“. Oder kannst du garantieren, dass niemand so tickt?

Ah, das kommt der Antwort langsam näher. Höchste Eile geboten. Das war bei Ankunft sicherlich der Fall und das hat niemand auf dem Platz in Frage gestellt.

Und was ist mit der Ordnung? Warum hast du die übergangen?

Nein. Die Einfahrt zum Parkplatz ist abgeriegelt durch eine Schranke, der RTW kam nicht durch. Ich dachte zum Beispiel bis neulich, dass es da eine Übereinkunft gibt, dass ein RTW durch solche Schikanen durch kommt, eben UM LEIB UND LEBEN DES PATIENTEN NICHT UNNÖTIG ZU GEFÄHRDEN.
Aber das war nicht der Fall. Sie mussten alle zu Fuß über Wiese und Parkplatz,

Ok. Das klingt vernünftig. Der Einsatz hat etwa 50 Minuten gedauert. Bzw. der RTW stand diese Zeit vor der Ausfahrt.

Jaja. Wo steht, dass es mich stört?

Na, die Unterstellung, es sei nicht ernsthaft gefragt. Warum soll man über manche Dinge nicht nachdenken können oder sollen.

Ich hatte eher gehofft, ihr würdet vor einer Antwort mal genau lesen, was da steht und nicht auf das, was euer Kopfkino euch präsentiert.

Korrekt heisst es Folgetonhorn.
klugpfeiff & duck

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Davon bin ich eigentlich ausgegangen. Ich habe mal ein Interview mit einem Sani gelesen, der erzählt hat, sie würden schnellstmöglich mit dem RTW in eine ruhige Seitenstraße fahren, um ungestört arbeiten zu können.
Die neulich haben das Gegenteil gemacht. Das hat mich gewundert.

Wie gesagt, sie waren zu viert. Ich will das ja auch nicht beurteilen. Meine Frage war alleine, ob der Eindruck, der bei den Wartenden entstanden ist, es sei Schikane, vollkommen aus der Luft gegriffen war. Das wäre er, wenn der RTW immer und unter allen Umständen Blockieren dürfte. Was er offenbar nicht darf, wie wir jetzt gelernt haben.

Naja, der hat ja in dieser Lage etwas anderes zu tun.

Das sagst du so. Es war ein freies Feld und alle haben sich bemüht, woanders hin zu sehen. Wer sagt, dass man einfach wegsehen kann, verkennt die menschliche Natur. Du weißt, warum für überall Gesichter sehen, auch wenn es nur eine Steckdose ist? Das ist ein uralter Instinkt. (Und bevor jetzt wieder jede Menge Empörung kommt, ich würde hiermit das Hinsehen gutheißen/entschuldigen etc.: NEIN. Ich habe nur eine Tatsache genannt, die ich mir auch nicht ausgedacht habe.)

Ach schade, die Antwort fing so gut an. Warum nur triggert die Frage so dermaßen, dass hier ganz offensichtlich niemand (oder habe ich jemanden übersehen), aus diesem Kopfkino entweichen kann?

Der „Blödsinn“ nennt sich in der Pädagogik Lesezwang, bzw Stroop-Effekt. Ich habe es oben erläutert. Nicht alles, was man nicht versteht, ist Blödsinn. Manchmal helfen Informationen.

(Ich hoffe, dass der Kern verstanden wird und nicht jetzt unterstellt wird, ich würde den Patienten mit Milchschaum gleichsetzen.)

Nein. Anders. Der Patient war ca 30 Minuten unsichtbar hinter einem Gebüsch verborgen. Mehrere Sanis waren vor Ort, 13 Wagen mit ca 20 Leuten oder so warteten und kamen nicht vom Hof. Dann ging der Patient über die Wiese in den RTW.

Geil. Ich hoffe, das kann ich mir merken.

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Man muss nicht jedes Stopschild hinterfragen.
Oder nur blinken, wenn es jemand sehen könnte.

Oder wurde er geführt?

Wieso? Mach ich immer so. Natürlich ist sicherzustellen, daß tatsächlich niemand da ist, der es sehen könnte.

Nebenbemerkung, die nichts zum Sachverhalt beiträgt: Am geschlossenen Bahnübergang müssen sie auch warten.

Gruß T

Ich bin gerade in Bayern zu Besuch. Es kotzt mich an, dass hier gefühlt die Hälfte der Fahrzeugführer bei der Ausfahrt aus dem Kreisverkehr nicht blinken.
Gerade bei den dickeren Fahrzeugen scheint die Blinkerflüssigkeit extrem teuer zu sein.

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Das stimmt leider. Ich schrieb ja auch, daß ich nur dann nicht blinke, wenn niemand da ist, der es sehen könnte.

Du wirst lachen, so genau habe ich nicht hingesehen.

Ich versuche es noch mal anders, weil es offenbar den meisten so schwerfällt:

Der Sani kann mehrere Sachen denken, wenn nach 30 Minuten Übersicht über die Lage besteht und 13 Autos warten.

a) „Mir Banane. Ich mach meine Arbeit. Die sollen warten, blinken, an geschlossenen Bahnübergängen halten und nichts hinterfragen.“

b) „Soweit fertig, lass uns mal extra hier stehenbleiben, damit die Leute mal lernen, was Phase ist.“

c) „Soweit fertig. Ich lass mal eben die Leute raus, dann können wir in Ruhe den Patienten zum Auto führen.“

Vielleicht fällt euch noch was ein. Ich habe mich nur gewundert, dass nicht c eingetreten ist, weil ich eben dachte, das sei sozusagen Usus.

Darum:

In diesem Moment bricht der Patient zusammen und die Sanis kriegen die Tür nicht auf weil sich eine rücksichtslose Lawine dahinter vorbei quetscht.
Zugegeben, ist konstruiert, wie so vieles hier.

Ja, aber da steht doch nichts von einem eingeforderten „RECHT auf Heimfahrt“.

Wenn ich mich in eure Köpfe versetze, sehe ich ungefähr Folgendes:

Sanitäter eilen zum Unfallort und kämpfen um Leben und Tod unter Zeitnot. Umgeben von Gaffern mit Glubschaugen, die darauf beharren, trotz der dramatischen Lage, ihr Recht auf den sofortigen Heimweg wahrnehmen zu können.