Muss ein Rettungswagen Platz machen?

Ich glaube, das liegt daran, dass nahezu jeder hier sein Kopfkino geteilt hat. Wenn erstmal drei Leut geschrieben haben, dass es wohl eine Unterschämtheit sei, den eigenen Heimweg antreten zu wollen, während nebenan ein Kampf um Leben und Tod stattfindet, kann man sich davon eben schwer lösen. Das ist wie mit dem Rosa Elefanten, denke ich.

Ich wollte nur wissen, ab wann (wenn überhaupt) ein RTW gehalten ist, nicht mehr zu stören.
Ich persönlich dachte da an das Interview, das mir mehr eingeleuchtet hat als die Aussage: „Darf ich, mach ich“.
Aber soweit sind wir irgendwie ja nicht gekommen.

Jou.
Bis auf die Frage, wie man WWW veranlassen kann, diesen Fehler zu korrigieren: „Dieses Thema wird ein Monat nach der letzten Antwort geschlossen.“
Das tut ja im Auge weh.

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Als eine, die selbst schon einmal das ‚Vergnügen‘ hatte: ich hatte in dem Moment deutlich andere Probleme* als mich in Zuschauer und deren mögliche Gedanken über mein mögliches Befinden hineinzuversetzen.

*Mit anderen Worten: egoistisch wie ich bin, war es mir wichtiger mich zügig besser zu fühlen und alles andere war mir scheißegal. Und ja, es war nichts lebensbedrohliches, nur ein kaputter Knochen

(Dieses ist meine Erfahrung)

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Du sprichst als Patient? Der sollte in meinen Augen gepampert werden und mit der Entscheidung des Parkplatzes nicht behelligt werden.

Ist das bei Gebrauchtfahrzeugen billiger oder ist das an den Erstbesitzer gebunden?
Hat mir mein Verkäufer nicht gesagt. Aber sicher gibts das bei Opel nicht, die haben ja auch noch Glühobst im Scheinwerfer.

Ja, lies dir vllt meinen kompletten Post (inklusive des Zitats von dir) noch einmal genau durch…

Unnötige Spitzen kann ich auch: Lies dir den Faden noch einmal genau durch und schau, ob es um die Sicht des Patienten ging.

Wenn es um schweifende Gedanken geht…
Man kann sich die Gedanken mal aus Perspektive der Sanitäter machen, ob die hinter den Büschen nun im Blick haben müssen, dass da 80 cm fehlen und es relativ einfach wäre, da freizumachen.
Man kann sich aber auch die Gedanken machen, in welche Richtung man selbst als Teil eine Gruppe gehen könnte mit seinem Verhalten und seiner Kommunikation. Das finde ich viel produktiver. Denn ganz im Ernst. Dir geht es, wo sagst du, weniger um das Warten, als um das Gaffen und damit den Schutz des Patienten, und das vor einem Verhalten, dass von dir und den anderen Gruppenmitgliedern ausgeht.

Was hättest du tun können in der Situation, anstatt dich über die Sanitäter zu ärgern? Stell dir vor, du hättest zeitnah verstanden, dass das noch dauert und zwar völlig unabhängig, ob Mückenstich oder Herzinfarkt, und dir schlicht nicht zusteht, das zu beurteilen. Man könnte überlegen, ob man sich jetzt eine Alternative sucht, was man in der nächsten halben Stunde tut. Zum Beispiel einen kleinen Spaziergang machen, Pommes essen, wenn möglich, oder noch einmal baden. Idealerweise übrigens etwas, was mind. 20 m weg vom Rettungswagen ist!
Man hätte auch eine Galgenhumoraktion machen können mit den Umstehenden, um die falls erforderlich locker positiv darauf aufmerksam zu machen, dass man selbst in Rolle des Verunfallten nicht zum Bühnenprogramm werden will, und auf der Wiese nebenan ein spontanes Volleyballturnier ausrufen oder ein Quizduell im Schatten. Also zahlreiche Möglichkeiten, die sicher (!) zielführender gewesen wären als negative Gedanken gegenüber Rettungspersonal.

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Wie ich zu der Anfrage stehe, habe ich schon geschrieben. Aber ich halte auch für einen nicht weniger schwierigen. (Vorsichtig formuliert) Ansatz, die Folgen des Gaffens auf Betroffene nicht nur zu relativieren, sondern, wie du es tust, sogar zu negieren. „Ganz andere Sorgen“ stimmt so nicht.

Abgesehen davon, dass auch ein bewusstloser Mensch Würde hat und die nicht einmal verliert, wenn er nicht mehr lebt, und diese Form, auf ein zu betrachtendes Objekt reduziert zu werden, genau diese Würde verletzt. Aus Erfahrung mit Menschen, die traumatisches Erleben aufarbeiten müssen, kann ich dir sagen, dass dieses Gaffen zu den ganz unangenehmen Faktoren gehört, die viel mit Scham, Ohnmacht, Kontrollverlust etc. zu tun haben. Als solche gehören sie zu jenen Faktoren, die beeinflussen, ob jemand unter Umständen eine Folgestörung mit Krankheitswert entwickelt.

Das meint nicht, dass das nur deshalb passiert, aber es ist ein relevanter Aspekt. Nicht ohne Grund entwickeln Rettungsdienste zahlreiche Maßnahmen, dergleichen zu verhindern.
Es ist in der beschriebenen Situation nicht das, was mir primär einfallen würde, auch weil zu sehr um die Ecke gedacht. Nicht um die Ecke gedacht ist aber der Ansatz, dass ein solcher Rettungseinsatz am Badesee weder zur Verärgerung noch zur Unterhaltung gedacht ist und sich Menschen, die das mitbekommen, möglichst so verhalten, dass sie gar nicht erst zu Zuschauenden werden. Völlig egal, was der Betroffene gerade im Kopf hat. Denn darüber zu urteilen und das zu negieren, finde ich jetzt nicht weniger strange, als das Ansinnen der Fragestellerin.

@ahnzasnich du bist abgeschweift, und zwar mit

Hervorhebung durch mich.
Ich aber nichts anderes gemacht, als deinen Einwurf aus meiner erlebten Sicht zu schildern.

@asteiner: mein Post ist mein Erlebnis, steht sogar darunter. Es ist keine abschließende rechtlich sichere Beurteilung, ob das allgemeingültig ist. Den Punkt der Traumatisierung von Zuschauern habe ich allerdings nicht bedacht, da hast du Recht. Auch wenn ich es so kenne (nicht allgemeingültig, meine Lebenserfahrung), dass im Falle von schwerwiegenden Unfällen bzw Verletzungen sehr schnell ein Sichtschutz gespannt wird und Zuschauer entfernt werden.

Abschließend, nochmals auf den Einwurf von @ahnzasnich und auch bezüglich deines Kommentars des negierens der Gedanken. Habe ich nicht. Nur finde ich den Sachverhalt Autofahrer A macht sich Gedanken ob Verletzter V beim vorbeigehen an Autofahrer A-G sich vielleicht in seinen Persönlichkeitsrechten gestört fühlt doch arg konstruiert.
Noch einmal, ich bezog mich auf den im UP geschilderten Fall plus weitere Ergänzung der UP - genau das habe ich durch eine Anekdote kommentiert. Alle anderen Fälle sind davon gar nicht betroffen und gemeint; das stand nie da, ist eine reine Interpretation und ist in diesem Post eindeutig ausgeschlossen.

So oder so, wir sind d’accord, dass es sicherlich schlimmeres gibt, als eine gewisse Zeit zu warten. Als Unbeteiligter und Unwissender würde ich eine RTW-Situation nicht beurteilen - da steht man dann halt eine Zeitlang doof im Auto rum, aber was soll’s

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Es war nicht die Traumatisierung von Zuschauern gemeint. Die habe ich nicht unmittelbar verknüpft hier mit dem Rettungswagen. Das ist direkter mit dem Unfallereignis zu sehen. Hier ear ja davon die Rede, dass dies abseits war. Aber grundsätzlich gilt das auch.
Ich bezog die Traumatisierung schon auf das Unfallopfer. Und ja, du hattest das auf dich bezogen, aber als Widerrede zu @Ahnzasnich. Ich finde schon wichtig, hier klar zu differenzieren. Der richtige Gedanke ist, dass so ein Auflauf dem Opfer nicht gut tut! Der verkehrte ist, das am Rettungspersonal in die Verantwortung zu geben. Hier sind die verantwortlich, die gaffen, und diejenigen, die den Mund aufmachen können, um andere daran zu hindern.

Mit anderen Worten: hier wurde sich von den meisten vortrefflich echauffiert, dass sie Richtung Rettungskräfte argumentiert hat, aber eben auch pro Opfer! Dem Opfer gegenüber hilft es aber rein gar nichts, wenn alle hier munter gaffen, weil sie selbst in der Situation schon mal anderes im Kopf hatten, und nur heldenhaft keine negativen Gedanken gegenüber den Rettungskräften haben.

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Moment. Ich hatte lediglich Zeit, mir einige Gedanken zu machen, während wir dort gewartet haben.

Ich habe mich auch nicht geärgert. Nur etwas gewundert.

Aber etwas nachdenken darf ich schon?

So lange hat es nun auch nicht gedauert, dass wir uns zu einer Gruppe zusammengeschlossen hätten. Aber witzige Idee. Es war bereits 21 Uhr und längs schattig.

Ich habe mehrfach geschrieben, dass ich nicht negativ gedacht habe.
Ich habe mich auch mehrfach gewundert, welch negative Gedanken meine Überlegungen in manchen Köpfen ausgelöst haben.

Das hat wieder neue Gedanken bei mir ausgelöst. Und zwar in Bezug darauf, wie Entscheidungen und Bestimmungen getroffen werden (sollen/können), wenn bereits bei kleinen Überlegungen solche Tabus erscheinen.

Aber danke.

Im Namen des Volkes
erjeht foljendes Uchteil:

Die Klage wird kostenpflichtig abjewiesen.
Die Kläjerin trächt die Kosten des Verfahrens und die Kosten der Zeujen.

Dit Uchteil is noch nit rechtskräftich!

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