Mutationen gut für die Wirte?

Nach omikron wird bereits eine nächste Mutante aus Namibia ins Gespräch gebracht. Egal, ob diese oder eine weitere: Werden neue Mutationen hinsichtlich Schädlichkeit für den Wirt noch weniger anrichten als omikron?
Was ja im Sinne der Evolution und Autopoiese nachvollziehbar und verständlich wäre.

Sicher nicht. Die daran Erkrankten werden schließlich erheblich mehr Durst haben als Gesunde.

Das hast du völlig falsch verstanden: Evolution denkt und plant nicht.

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Evolution umfasst Selektion, Variation und Reproduktion, da steht schon ein Plan dahinter. Sicherlich nicht der Plan, den Wirt möglichst schnell zu eliminieren…

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Anscheinend definierst du die Schädlichkeit nur in Bezug auf den jeweils Infizierten.
Ich würde da etwas weiter gehen: Eine Variante, die x-fach mehr Infektionen hervorruft und bei der die Schwere der jeweiligen Infektion um den Faktor 1/y geringer ist, ist nur dann unschädlicher, wenn y größer als x ist. 10mal so viele Infektionen, aber nur halb so großes Hospitalisierungsrisiko - das würde dann auch fünfmal mehr Menschen in Krankenhäusern bringen.

Das sind Zufallstreffer. Erfolgreich wird eine Mutation, die den Patienten innerhalb von 2 Minuten tötet, sicher niemals werden.
Eine Mutation, die erst lange symptomfrei, aber dennoch hochinfektiös ist und dann nach einem Monat mit hoher Wahrscheinlichkeit tötet, wäre sehr erfolgreich. Diese würde sich wohl durchsetzen und dennoch hochgefährlich sein.

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Da fällt mir Montgomery ein …

Wäre es denkbar, dass sich so ein Atemwegserkrankungs-Virus (darauf schränke ich die Nachfrage ein) natürlich (also ohne Nachhilfe im Labor) herausbilden könnte?

Ich meine, ausschließen kann man natürlich nie etwas, aber ist solch ein Virus aus der Medizingeschichte bekannt?

Theoretisch stelle ich es mir schwierig vor, wie sich ein Virus über lange Zeit symptomlos replizieren muss und dann plötzlich hoch letal wird.

Sind nicht gewisse Krebsarten genau sowas? Du merkst nichts und wenn, ist es bald mit dir zuende.

„Nach einer 2012 veröffentlichten Studie auf der Basis von Daten aus 184 Ländern waren 2 von 12,7 Millionen und damit etwa 16 Prozent der neuen Krebsfälle im Jahr 2008 Folge einer Infektion (1). 95 Prozent dieser infektionsbedingten Krebsfälle gehen auf das Konto von Hepatitis-B- (HBV) und -C-Viren (HCV), humanen Papillomaviren (HPV) und dem Bakterium Helicobacter pylori (H. pylori). “
pharmazeutische-zeitung.de

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Ich hatte es ja -kontextgemäß- auf die Atemwegserkrankungs-Viren eingeschränkt, um es nicht zu kompliziert zu machen.

Dein Gedanke ist aber gut nachvollziehbar.

Joo, joo.

Deinen Tod, o Herr, verkünden wir, und deine Auferstehung preisen wir, bis du kommst in Herrlichkeit

Und mir fällt hier ein gruseliger Idealisten-Stammtisch ein.

Was und wie künftige Varianten, von denen man derzeit nur eines sagen kann, nämlich dass es sie geben wird, sein werden, wird exakt in dem Moment erkennbar sein, wenn sie existieren.

Alles andere wäre, müßte, könnte, würde gehabt haben zu sein ist heiße Luft.

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Naja, das klingt mir jetzt aber arg antiwissenschaftlich.

Diese evolutionäre Entwicklung von Sars-CoV-2 hin zu infektiöseren und weniger letalen Varianten scheint doch so eingetreten zu sein wie von vielen (allen? mir fällt keine Gegenstimme ein) Experten vorhergesagt.
Oder täusche ich mich da?

wäre es, Sachverhalte anhand von irgendetwas anderem als eben von Sachverhalten beschreiben oder klassifizieren zu wollen.

Vermutungen betreffend irgendwas, was zukünftig sein wird, kann man selbstverständlich treffen. Aber keine Aussagen.

Schöne Grüße

MM

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Habe ich anders gelernt, können wir -da off topic- aber gern so stehen lassen.

Ich will ja nicht stören, aber es ging dir doch um
hochgefährliche Varianten, die lange symptomfrei bleiben.
Nun bist du plötzlich bei hochansteckenden Varianten, die harmlos sind.
So richtig viel Sinn macht das nicht…

Ich bin nicht „plötzlich“ dahin gekommen, sondern dazwischen liegt der Aprilfisch. Den musst du nach dem Sinn seines Beitrags fragen …

Zumal es um die hochgefährlichen Varianten, die lange symptomfrei bleiben, zuerst dem X-Strom ging, nicht mir.

Und um die hochansteckenden Varianten, die harmlos sind, ging es zuerst dem Threadersteller, ebenfalls nicht mir.

Ist jetzt alles wieder gut sortiert?
Warum habt ihr eigentlich nicht mehr die übersichtlichere Baumstruktur hier? :blush:

Tödlicher Verlauf wäre bei Viren nur dann ein Vorteil, wenn das tote Tier z.B. gefressen wird und andere Tiere dabei infizieren kann. Ansonsten sehe ich im tödlichen Verlauf keinen Vorteil für ein Virus.
Udo Becker

Ich habe @X_Strom so verstanden, dass der tödliche Verlauf in diesem Fall kein Nachteil ist.

Eine Mutante mit hohem Ansteckungspotential aber wenig Symptomen über eine gewisse Zeit hätte einen evolutionären Vorteil gegenüber Varianten mit starken Symptomen oder geringer Infektiosität.

Ob der Wirt nach der infektiösen Phase stirbt oder nicht, wäre evolutionär für das Virus egal, wenn auch nicht für den Wirt.

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Ja

Delta war per se wesentlich infektiöser UND tödlicher als der Wildtyp - Delta war nur deshalb nicht so erfolgreich, weil bereits geimpft wurde

Ok, ansteckender klar, aber tödlicher wusste ich nicht.
Ich bin bisher durch Informationen wie z.B. diese ( https://www.gesundheitsstadt-berlin.de/delta-variante-fuehrt-nicht-zu-hoeherer-sterblichkeit-15349/ ) von einer geringeren Fallsterblichkeit Deltas gegenüber dem Wildtyp ausgegangen.

Oder meinst du nicht die Fallsterblichkeit?

Hast du gute Daten, die die Fallsterblichkeit von Delta nach dem Impfstatus differenzieren?
Wäre sehr interessant und habe ich nie gefunden bisher.

Da habe ich mich nicht gut ausgedrückt.
Ich meinte, dass ein Virus dann sehr erfolgreich wäre, wenn der Tod erst nach einer längeren Zeit mit hoher Infektiosität eintritt - und nicht schon kurz nach der Ansteckung.