Nach Corona - was muss passieren in unserem Gesundsheitssystem?

Ich korrigiere: 100.000 Millionen Euro, also 100 Milliarden (!) Euro.

Genau so pervers (um mal das selbe Adjektiv zu verwenden) ist aber, und das sollte man in diesem Zusammenhang stets miterwähnen, welche versicherungsfremden Leistungen die Rentenkassen tragen müssen.


(Das war der erste Link, den meine Suchmaschine zu den Begriffen „versicherungsfremde Leistungen Rentenkasse“ ausgab. Mir ist bewusst, dass andere „Allgemeinversicherungen“ hier ebenfalls erwähnt werden.)

Grüße
Pierre

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Ja klar.

Wie hoch ist dein Steuersatz? Wie hoch ist die Kapitalertragssteuer? Wie hoch sind deine Sozialversicherungsbeiträge neben der Steuer? Wie hoch sind die Soizialversicherungsbeiträge für Kapitalerträge?

Pervers ist, wer alles Rente beklommt, obwohl er nie einen Cent eingezahlt hat.

Btw., wer zahlt denn die Steuern, die da spendiert werden?

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Das Adjektiv stammt nicht von mir, sondern von loderunner.
Mit dem Hinweis auf versicherungsfremde Leistungen hast Du sicher recht. Die Daten der Hans-Böckler-Stiftung betreffen allerdings das Jahr 2002! Da besteht noch Recherche-Bedarf.

Mein Begriff „Stammtisch-Gerede“ bezieht sich auf die Behauptung „Wer reicht ist, zahlt weder so viele Steuern wie du und ich …“
Berufsbedingt habe ich viele Reiche kennengelernt, die in einem Jahr mehr Steuern zahlten als du und ich im ganzen Leben verdienen werden. Sie zahlen nicht in die gesetzliche Rentenkasse und erhalten im Alter daraus auch keine Rente.
Allerdings: Selbstständige Handwerker zahlen mindestens 18 Jahre lang in die gesetzliche Rentenversicherung ein, weil sie dazu gesetzlich verpflichtet sind.
Beamte zahlen nicht in die gesetzliche Rentenversicherung ein, weil sich die öffentlichen Arbeitgeber den Arbeitgeber-Anteil 45 Jahre lang ersparen und erst dann zahlen müssen, wenn Beamte sein Pensionsalter erreicht hat oder rechtzeitig vorher stirbt. Und die Arbeitgeber ersparen sich den riesigen Verwaltungsapparat der Sozialversicherung, der schon einen Teil der Versicherungsbeiträge aufbraucht.

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Die Daten von 2018 findet man hier:

www.ihre-vorsorge.de/magazin/lesen/beitragszahler-oder-steuerzahler-wer-zahlt-was-im-rentensystem.html
Die Experten sind sich aber offenbar nicht einig, was versicherungsfremde Leistungen sind.

Hallo,
also mein Steuersatz weiß ich nicht, weil ich keine Steuer zahle, und das trotz Rente und Versorgungsbezüge - Kapitalertragsteuer zahle ich auch nicht und auch Krankenkassenbeiträge auf Kapitalerträge zahle ich nicht - und ich gehöre wahrscheinlich nicht zur „unteren Mittelschicht“.
Rente aus der gesetzlichen Rentenversicherung ohne selbst Beiträge entrichtet zu haben, da fallen mit spontan eigentlich nur die Hinterbliebenenrenten ein, ansonsten müssen mindestens 60 Kalendermonate Beiträge entrichtet worden sein, um einen eigenen Rentenanspruch zu erwerben.
Sicher kannst du mir ein Beispiel einer Rentenzahlung nennen, was deine Aussage belegt.
Gruss
Czauderna

Asylanten? Ostrenten? Spätaussiedler? Witwenrente?

Ich sehe in der zunehmenden Privatisierung und Oligopolisierung des Krankenhauswesens ein immenses Problem.

… und das Problem nimmt zu, von „never change…“ kann leider nicht die Rede sein.

Sebastian

Ohne auf die Frage der Pandemie einzugehen (dazu kann ich nichts Substanzielles beitragen und die eher negativen Nachrichten aus Schweden über den Umgang mit der Pandemie sind IMHO eher der Nachhall politischer Entscheidungen denn Qualitätsindikatoren des dortigen Gesundheitssystems) aber das schwedische Gesundheitssystem ist „anders“ - und ich weiß nicht, wie viele Menschen in Deutschland damit glücklich werden, sich mit ihren Anprüchen dort gut aufgehoben fühlen.

Während man in Deutschland wie selbstverständlich mit jedem Kleinscheiß jederzeit einen Arztkontakt organisiert bekommt sind da die Hürden in Schweden deutlich höher, vieles wird auf untere Ebenen delegiert (und manches ist vielleicht auch aufgrund der weiten Geographie in manchen Landesteilen kaum zu leisten.

Und der Komfort derjenigen, die im Gesundheitswesen arbeiten, nämlich Stift, Reflexhammer und Stethoskop um 16.00 Uhr fallen lassen zu können führt in manchen Fällen sicher dazu, dass Ansprüche von Patienten, wie sie in Deutschland vielleicht Usus sein könnten in Schweden mitunter nicht befriedigt werden.

Kein einfaches Thema, keine einfachen Lösungen. Aber den Ruf nach dem Markt, der es regelt halte ich auf lange Sicht für brandgefährlich.

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Oder der Arbeitgeber? Nur so ein Gedanke …

Nein, das stimmt nicht. Neue Medikamente mit wirklichen Neuerungen werden oft teuer verkauft. Ist das Patent abgelaufen, findet dann der Wettbewerb nach unten statt. Und irgendwann ist es halt dann nur noch ein Hersteller, der kostengünstig im krisensicheren Somalia produziert.

Das ist immer noch so.

Andererseits gibt es dann „Scheininnovationen“, wo neue Medikamente erfunden werden, die sich medizinisch nur minimal vom Vorgänger unterscheiden aber neu patentierbar sind und dann mit einem enormen Marketingbudget herausgedrückt werden.

Das ist natürlich Mist.

In Krankenhäusern eher wenige, in Universitäten gelegentlich welche. Die meisten Ärzte sind aber übrigens aus der gesetzlichen Rente raus und haben eigene Versorgungswerke. Kann man auch drüber streiten, wie solidarisch das ist …

Die Krankenkassen (ja, auch die gesetzlichen) gehören ebenfalls zum Sozialsystem, die Rentenkassen auch.

Beamte zahlen eben nicht in die gesetzlichen Krankenkassen ein und in die Rentenkasse auch nicht. Und wer sich privat versichern kann weil er oberhalb der Beitragsbemessensgrenze liegt freut sich in der Regel auch über die Ersparnis (und darüber, dass es sich damit weniger am Sozialsystem beteiligt als es seinem Verdienst entsprechen würde.

„Ich würde auch gerne ganz viel Steuern bezahlen, wenn ich dafür dann auch das entsprechende Brutto bekomme“.

Das ist in vielen Fällen Konsens, dass ein Milliardär mehr steuern bezahlt als ein obdachloser schwarzer weiblicher behinderter schwuler[1] Sozialhilfeempfänger in seinem ganzen Leben.

Klar, auch die Rentenkassen gehört zum Sozialsystem und hat solidarische Aspekte. Wenn man es sich leisten kann, ist die unsolidarische Geldanlage die lukrativere.

Sebastian

[1] Funny van Dannen! Kennt jemand das Lied?

100% Zustimmung.

Und auch beim Rest stimme ich Dir zu. die eine Patentlösung fürs Gesundheitssystem wird es nicht geben.

Grüße
Pierre

Hallo,
Asylanten
kannst du belegen, dass es in Deutschland Asylbewerber gibt, die eine Rente aus der gesetzlichen Rentenversicherung beziehen - wie soll das gehen ?
Ostrenter
die haben alle bis zur Wiedervereinigung einen Rentenanspruch in der DDR erworben
oder wen meinst du sonst mit Ostrentner ?
Witwenrente
Ja sicher, habe ich doch auch geschrieben - „Hinterbliebenversorgung“

Spätaussiedler - guckst du hier - https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=&ved=2ahUKEwifwca6rrftAhWEyYUKHY_2CpcQFjABegQIBhAC&url=https%3A%2F%2Fwww.deutsche-rentenversicherung.de%2FSharedDocs%2FDownloads%2FDE%2FBroschueren%2Fnational%2Faussiedler_und_ihre_%20rente.pdf%3Bjsessionid%3D0A511C36AF966EC8FA136099937BCBC0.delivery2-8-replication%3F__blob%3DpublicationFile%26v%3D4&usg=AOvVaw2_A7SJDckJ5xKtXoEInsad

Gruss
Czauderna

Vielleicht sollte man die Mittel für das Gesundheitssystem auch etwas anders verteilen?
Wieviel verdient ein Chefarzt in einem Krankenhaus oder ein selbstständiger Zahnarzt?
Und was verdient eine Krankenschwester, Pflegekraft oder med. Assistentin?

Hallo,
der Vergleich hinkt etwas - Einen Chefarzt (meist Angestellter eines Krankenhauses) mit einem Zahnarzt vergleichen wäre genau so wie einen Maler (Baugewerbe) mit einem Maler (Kunstgewerbe) zu vergleichen - Beide sind Maler, aber in grundsätzlich verschiedenen Bereichen.
Das ist hier genau so, es sei den, es war der Chefarzt eine Zahnklinik gemeint - dann wäre es okay.
Was die Bezahlung angeht, da halte ich es für okay, wenn Chefärzte schon mehr verdienen als Krankenschwester und Pflegepersonal. Es sollte aber machbar sein, dass die Bezahlung der genannten, also Krankenschwester, Pflegepersonal (auch in Pflegeheimen und in der Ambulanz), und auch der Krankenhausärzte, die eben keine Chefärzte sind erheblich angehoben wird, also Tarifabschlüsse um die 10% real. Schließlich sind das Berufsgruppen, neben vielen anderen natürlich auch, auf die wir schwer verzichten können in unserem Gesundheitswesen.

Gruss
Czauderna

Ich habe nicht den Chefarzt mit dem Zahnarzt verglichen, sondern beide -beispielhaft-
mit dem „niederen“ Personal, an dem Mangel herrscht.

Hallo,
okay, kein Vergleich - danke für die Richtigstellung
Gruss
Czauderna

Ich auch. Das gilt auch für die beispielhaft genannten Zahnärzte.
Aber wieviel mehr? Zehnmal? Zwanzigmal?
Das langwierige Studium rechtfertigt höhere Gehälter. Das Studium wurde aber von den
Steuerzahlern finanziert.

Im Unterschied zur Ausbildung in den Pflegeberufen. Die zahlt der Lernende selber.