Moin,
Mein AQ hat 110L mit einem fix montierten Innenfilter (laut
Verkäuferin superstark) von Marke Juwel.
Ich bin vom Filter nicht sonderlich überzeugt, da er das
wasser nicht so richtig schön plätschern lässt, da der auslauf
meiner meinung zu weit unten gemacht wurde. Aber Bewegung
bringt sie gott sei dank genug rein.
darum geht es gar nicht. Der Filter muss bei einem 100 Liter - Becken keinen irren Wasserdurchsatz bringen und ob es plätschert, ist den Fischen wurst. Eine Pumpleistung von 100 Litern/ pro Stunde wäre für dein becken mehr als genug. Wichtig ist, dass genügend Filtermaterial im Filter ist (Filterschwamm, Zeolithe oder Sinterglasröhrchen), auf dem sich denitrifizierende Bakterien ansiedeln können, welche Schadstoffe (Futterreste, Fischaussscheidungen, abgestorbenes Tier- und Pfanzenmaterial) abbauen. Je kleiner das Becken und je mehr Fische, desto größer muss der Filter sein. Wenn ein Innenfilter aufgrund der benötigten Größe zu viel Platz wegnimmt, besser einen Außenfilter wählen.
Hier hab ich sowieso noch ne frage: es war ein komplettset wo
alle schwämme für die pumpe schon dabei waren. z.B auch ein
kleinerer schwarzer schwamm. Ist das ein kohlefilter? Den hab
ich nämlich von anfang an drin gehabt, bis ich ihn vor ca 2
wochen entfernt habe auf rat meiner mutter (sie hat von früher
noch ein paar kenntnisse von aquarianer-treffen) kann er den
verlauf auch negativ beeinflusst haben?
Diese kleinen Komplettset-Filter sind quatsch, weil die Kapazität viel zu gering ist. Ja der Schwamm hat eine Aktivkohlebeschichtung, die ist prinzipiell gut weil sie jegliche organische Verschmutzungen molekular adsorbieren und damit aus dem Wasserkreislauf entziehen kann. Der Kohleschwamm reinigt das Wasser also sehr effizient auf molekularer Ebene, er bindet alle Trübstoffe und sogar giftiges Nitrit. Das macht er aber nur so lange, bis er ‚voll‘ ist, danach setzt er die giftigen Stoffe schlimmstenfalls sogar schlagartig wieder frei. Ein Kohleschwamm macht also nur Sinn, wenn man ihn regelmäßig gegen einen Neuen tauscht. Je nach Schwammgröße und Wasserbelastung könnte das wöchentlich oder sogar öfter fällig werden. Dann funktioniert er und bringt sogar einem winzigen Innenfilter eine gewisse Filterleistung. Eine gute Einnahmequelle für die Filterhersteller, aber ein zweischneidiges Schwert für den Anwender.
Zusätzlich habe ich auch noch eine Luft-Ausstömpumpe, die, die
bläschen macht, um den sauerstoffgehalt im wasser zu
optimieren.
Darauf solltest du unbedingt verzichten, denn Sauerstoff wird dadurch kaum ins Becken gebracht, für ein normal besetztes Becken mit normaler Wassertemperatur reicht die O2-Aufnahme aus der Raumluft über die Wasseroberfläche. Luftpumpe ist nur erforderlich, wenn viel zu viele Fische im Becken sind (z.B. bei der Aufzucht von 50 oder 100 Jungfischen) oder wenn die Wassertemperatur extrem hoch ist, denn über 30°C kann das Wasser kaum noch ausreichend Sauerstoff binden. Von diesen Extremfällen abgesehen schadet die Luftpumpe dem Pflanzenwachstum und einem stabilen pH-Wert, weil sie den dafür notwendigen Kohlendioxid aus dem Wasser treibt.
Die Pumpe läuft natürlich täglich
Ist richtig, Filter muss immer laufen, wenn man ihm länger als ca. 10 min ausschaltet, bringt des Wasser keinen Sauerstoff mehr zu den Filterbakterien und diese sterben ab und verseuchen das becken, statt es zu reinigen.
die zusatzpumpe schalte ich
nachts aus, da sie schon ein wenig lauter ist. (AQ steht im
schlafzimmer meines sohnes)
Das ist theoretisch die blödere Lösung, weil die Pflanzen am Tag Sauerstoff zusätzlichen produzieren, da würde man sie also am Wenigsten brauchen. Kritisch wird es eher nachts, aber eben auch nur in den beschriebenen Ausnahmefällen. Wenn ein Becken nicht ohne Sauerstoffpumpe läuft, dann läuft mit dem Becken irgendwas ganz, ganz falsch.
Der Besatz:
2 Skalare
1 Ancistrus
1 Netzschmerle
7 Panzerwelse
1 Neon
1 Platy
6 Trauermantelsalmler
3 Guppys
1 erwachsener Black Molly und ca 25-30 Jugendliche
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Die Zusammenstellungm der Fische ist eine Katastrophe, weil diese viel zu unterschiedliche Lebensansprüche haben, als dass du alle erfüllen könntest. Es fängt schon damit an, dass für Skalare die Beckengröße per se ungeeignet ist, weil die bis zu 25 cm lang und 30 cm hoch werden. Salmler, wie Trauermantel und Neon sind Schwarmfische, die zu mindesten 6 Exemplaren gehalten werden sollen, auch die anderen Fische sind mehr oder minder sozial und sollten nicht einzeln oder in zu kleinen Gruppen gepflegt werden.
Wichtiger sind aber die Grundbedürfnisse der Tiere an Temperatur, pH-Wert und Wasserhärte, die übereinstimmen und zu deinem Leitungswasser passen sollten (außer du kannst das Wasser bedarfsgerecht aufbereiten). Und da brauche ich nur mal Neons (pH-Wert gern 4,5 - 6, Härte gern unter 6° GH) und Mollys (pH gern 7,5 - 8,5, Härte gern 15° - 25° GH) gegenüberstellen, um zu sehen, dass da grundlegend was nicht passt. Sprich: wenn das becken gut läuft, werden sich zwangsweise einige Tiere wohl fühlen, während andere aus den gleichen Gründen schwächeln und erkranken.
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Vermutlich dein Grundproblem: Die Besatzdichte ist für 100 Liter Wasser viel, viel zu hoch. Du bräuchtest, ausgehend vom Fischbesatz, ein gut gefiltertes 200 Liter – Becken um die anfallende organische Wasserbelastung abzufangen, die Wasserwerte stabil zu halten und weitere Nitritpeaks zu vermeiden. Die Skalare würden von der Größe dann auch gehen, für 100 Liter werden sie eigentlich zu groß.
hierzu möchte ich gleich sagen, dass wir dem Neon und auch dem
Platymännchen schon gerne ein paar artgenossen dazu gekauft
hätten, aber zuerst müssen natürlich die werte und auch sonst
alles passen.
Neons gehen gern nicht in deinem Becken, die brauchen für ihr Wohlbefinden große Schwärme in großen, warmen, strömungsreichen Becken und völlig andere Wasserwerte. Platys kommen mit den Gegebenheiten gut klar, da könnte man aufstocken. Man sollte dann aber dringend andere, ungeeignete Tiere abgeben.
Das Platyweibchen haben wir heute vormittag bereits im
Eiswasser von seinen Qualen erlöst (beide Augen verloren,
abgemagert, hat nicht mehr gut ausgesehen). Würde das nicht
auch zur fischtuberkulose passen?
Nee, Fischtuberkulose ist eine bakterielle Schwächekrankheit, die sich bei alten Tieren in alten Becken langsam und chronisch entwickelt. Bei dir das ist akut und eine Folge von gravierenden Pflegefehlern.
Gefüttert wird zwar täglich (aufgrund der fressgefahr skalar →
blackmolly babys) aber immer nur soviel, wie sie in 3 minuten
verputzen können. Da schaun wir im moment besonders drauf.
Verzichte, wie gesagt, auf Trockenfutter und setze Frostfutter (rote und schwarze Mückenlarven, Daphnien, Enchytraen) ein, welches du vor dem Verfüttern gründlich in einem Sieb spülst. Das verringert den Schadstoffeintrag von außen drastisch und hält die Fische gesünder.
Wasserwerte:
ph= 8
KH= 14
GH ca 16
GH kann ich nur ungefähr sagen, da ich hier noch keinen
ampullen-Test (flüssigkeit) zu hause habe, aber dafür noch ein
paar stäbchentests, deshalb nur ca.
Vermutlich ist die Gesamthärte höher, wenn schon allein das Karbonat 14° ausmacht. Du hast also schon recht hartes Wasser, es geht aber noch. Der pH ist dagegen für die meisten deiner Fische brutal hoch. Für Skalare, Ancistrus, die meisten Panzerwelse, Neons und Trauermäntel geht das eigentlich nicht, da sollte er mindestens unter pH 7 sein, besser irgendwo zwischen 6 - 6,5.
Wem dein Wasser gut gefallen sollte, sind die Lebendgebärenden, insbesondere die Mollys. Dass es denen nicht so schlecht gehen kann, zeigt sich ja wohl auch direkt an den Zuchtergebnissen. Ist nun halt die Frage, welche Tiere dir am Herzen liegen und welche hops gehen oder abgegeben werden können. Allen deinen Fischen kannst du es nicht recht machen.
Das also mal ein paar grobe Ersthinweise, mehr kann ich auf die Schnelle nicht schreiben.
Gruß, Jesse