Nach Nitritpeak verlieren Fische Augen!

Hallo ihr!

Mein Sohn hat seit 24.Dezember sein neues (alles komplett neu) und eingelaufenes aquarium mit fischen bestückt. Wir haben damals unser altes AQ, das schon mehr als ausgedient hatte, noch einige Tage stehen lassen ( falls noch die Werte abstürzen) und danach entsorgt.

Seitdem geht es bergab mit unserem Hobby. Inzwischen hatten wir 2x nitrit-peak mit milchig-trüben, säuerlich riechendem Wasser und nun schon um einige Bewohner weniger (Todesfälle: 5 helmschnecken, 1 Neon, 1 saugschmerle, ein kleiner putzer in rochenform, 3 guppys, 2 platys und 2 Glaswelse)

Leider haben wir die fische wohl in zu großen Mengen gemeinsam ins AQ einziehen lassen, so dass die nützlichen Bakterien nicht mit ihrer Arbeit nachkamen und sich erst mal vermehren mussten. Also folgten viele WW.

Da meiner Meinung nach die nützlichen Bakterien fehlten, habe ich bei jedem wasserwechsel StarterBakterien hinzugefügt, auch einmal Wasser von einem anderen AQ (ohne Probleme und Krankheiten) und ich habe den nitritgehalt somit wieder in den Griff bekommen. Im Zoofachhandel hat man mir aber geraten, dafür den wasseraufbereiter wegzulassen, da man diesen nicht gemeinsam mit den Starterbakterien verwenden darf. Obwohl die Angestellete im Fachhandel bei Probe des nitritwertes ins wanken kam, da es den Wert, den unser Wasser angab, auf der schablone gar nicht mehr gab, haben doch einige unserer fische und auch alle Babys überlebt. Nun passen wie gesagt die Werte, dafür dürfte ich nun aufgrund des Fehlens des Aufbereiters die schleimhäute der fische schwersten beleidigt haben. Manche unserer mollys bekamen helle stellen an Körper und mindestens 5 Stück mollys und ein Platy haben bis jetzt ein Auge verloren. 2 von diesen sind jetzt auch schon gestorben und der Platy hat inzwischen auch schon ein 2. Auge verloren!

Was passiert hier?
Ich finde leider keine Hilfe zu angesprochene Thema. Außer dass mir die angestellte im Fachhandel nun wieder wasserwechsel mit aufbereitungsmittel empfohlen hat ( schon erledigt) und auch das Mittel Ektozol Christal zur regenerierung. Aber das alles habe ich vor 3 Tagen bereits rein und das Augen ausfallen geht munter weiter! Ich bedanke mich jetzt schon für eure Hilfe, aber ich stehe echt an ( trotz 10 jähriger AQ Erfahrung)

HILFE! Angi

Hallo Angi,

das sind zu wenig Informationen für eine Ferndiagnose, die von extern sowieso nur sehr vage sein kann. Notwendig wäre es zu wissen, wie groß das Aquarium ist, wie hoch die Besatzungsdichte ist, welche Werte im Wasser vorliegen (Härte, pH), mit welcher Technik das Wasser gefiltert wird. Generell ist es ja so, dass man ein Aquarium grundsätzlich einige Wochen mit Filter einlaufen lässt ehe man Fische einsetzt. Dabei bilden sich die für eine stabile Wasserqualität so wichtigen nützlichen Bakterien, und zwar im Filter und im Boden. Auch ausreichend Kies bzw. ein filterfähiges Bodenmaterial ist wichtig. Pflanzen können prima sein, aber auch ein Problem darstellen, wenn sie darben und es zuviel Algenwuchs gibt oder die Pflanzen keine guten Bedingungen im Aquarium vorfinden. Die Wasserqualität ist natürlich das „Ah“ und „Oh“ für die Haltung. Vor dem Besatz mit Fischen muss geklärt werden, welche Fische miteinander vergesellschaftet werden können, denn Fische stellen unterschiedliche Anforderungen an das Wasser, dessen Temperatur, Salzgehalt,  pH-Wert, etc. Man sollte Arten mit ähnlichen Ansprüchen auswählen. Es gibt robustere Arten und empfindliche Arten. Man sollte mit einem kleinen Besatz anfangen, neue Fische am bestenzunächst in ein zweites Aquarium mit gleicher oder ähnlicher Wasserqualität setzen und erst nach einer Woche in das Hauptaquarium umsetzen, um sicherzustellen, dass der Fisch auch gesund ist und keine Krankheiten überträgt. Ich selbst hatte mal das Pech, leichtsinnig einen neuen Argusfisch direkt in meinen Bestand zu setzen. Nach etwa zwei Wochen wurde mein adulter Argusfisch krank und bekam ähnliche Symptome wie von Dir geschildert. Ich dachte zunächst bei den Hautveränderungen an einen Pilz und behandelte ihn mit dem Wasser. Es wurde jedoch zunehmend schlechter und handelte sich offenbar um eine Form der Fischtuberkulose, die sehr gefählich für alle Fische werden kann. Warum Ihr keine konstante Wasserqualität erreicht, ist fraglich. Liegt es daran, dass das Wasser zu früh und mit zu vielen Fischen besetzt wurde? Liegt es an einem unzureichenden Bodengrund oder schlechter Filtersituation? Der Filter muss dauernd laufen. Steht er einmal für längere Zeit, sterben die nützlichen Bakterien für die Filterung des Wassers im Filter ab und werden bei neuem Start in das Becken gespült. Dabei können die Fische vergiftet werden. Auch zuviel Futter oder bei hohem Besatz zu viel Mulm der Fische bei schlechter Umwälzung können zu dem Problem der kipppenden Wasserqualität führen. Hier sollte man gründelnde und auch algenweidende Fische halten und auch regelmäßig den Mulm vorsichtig vom Bodengrund absaugen. Das Aufbereitungsmittel verwendet man nur einmal zu Beginn und danach führt man nur noch einen regelmäßigen Teilwasserwechsel durch. Je größer das Becken, umso besser lässt sich die Wasserqualität konstant halten. Dein Bericht liest sich so, als ob das Aubereitungsmiittel übermäßig verwendet wurde. Es ist zu Beginn - beim Einlaufen des Beckens - von Vorteil, ein Aufbereitungsmittel zu verwenden, da es auch Schwermetalle bindet und das Wasser für die Fische verträglicher macht. Aber es ist keinesfalls dafür gedacht, es häufig und in hohen Dosen in das Wasser einzubringen. Ich vermute mal, dass durch die mörderischen Wasserwerte die Häute der Fische nach großem Stress gelitten haben. Das Ektozon (auch etwas Salz, ohne Jod und Fluor) kann dabei helfen, dass sich die Fische etwas erholen, die kranken Fische, die Augen verloren haben oder großflächige Hautveränderungen haben und denen es sichtlich schlecht geht (taumelig, träge, etc.) würde ich allerdings erlösen (Genickschnitt oder einfrieren). Auch Fische können leiden. Ich würde mich an Ihrer Stelle nochmals an anderer kundiger Stelle vor Ort informieren oder einen Fachmann zu Rate ziehen. Auch im Internet und in Fachbüchern kann man viele wertvolle Informationen erhalten und sich einiges anlesen. Kaufen Sie sich am besten auch mal den „Mergus Aquarienatlas“ Band 1 und 2… Dieser enthält wertvolle und verständliche Informationen zum Thema. Inzwischen gibt es auch einen 3. Band. Hier auch noch ein anderer Link zum Thema Wasserqualität:

http://www.aquarium-guide.de/wasserqualitaet.htm

Beste Grüße und viel Erfolg!

Katja, Fee für alle Fälle

Moin,

Was passiert hier?

Nitrit ist ätzend und schädigt Haut und Schleimhäute. Auf der geschädigten Haut haben Bakterien leichtes Spiel und können sich bei den ohnehin geschwächten Tieren massiv ausbreiten und zu schweren Infektionen bis hin zur Sepsis führen.

Angezeigt wäre neben einer dauerhaften Stabilisierung der Wasserwerte (Reduktion des Fischbestandes, angemessene Filterkapazität schaffen, vorübergehender Verzicht auf Trockenfutterpräparate und Frostfutter vor dem Verfüttern abspülen, ausreichende Bodenschicht als Ersatzfilter und kräftige Bepflanzung mit schnellwachsenden Pflanzen) eine gezielte antibiotische Behandlung mit Nifurpirinol, Nifurstyrenat oder Chloramphenicol - keine Antiparasitika oder allgemeine Desinfektionspräparate.

Zur allgemeinen Zusammenstellung des Fischbestandes etc. wäre noch viel zu sagen, aber das war ja nicht Gegenstand der Frage.

Gruß, Jesse

Hallo Jesse.

Nifurpirinol, Nifurstyrenat oder Chloramphenicol …

Woher nehmen und nicht stehlen?

Ich telefoniere schon die Tierärzte der Umgebung ab…

Gruß, Nemo.

Liebe Katja,

zu allererst bedanke ich mich für deine rasche Antwort.

Zu den Details:

Mein AQ hat 110L mit einem fix montierten Innenfilter (laut Verkäuferin superstark)
von Marke Juwel.
Ich bin vom Filter nicht sonderlich überzeugt, da er das wasser nicht so richtig schön plätschern lässt, da der auslauf meiner meinung zu weit unten gemacht wurde. Aber Bewegung bringt sie gott sei dank genug rein.
Hier hab ich sowieso noch ne frage: es war ein komplettset wo alle schwämme für die pumpe schon dabei waren. z.B auch ein kleinerer schwarzer schwamm. Ist das ein kohlefilter? Den hab ich nämlich von anfang an drin gehabt, bis ich ihn vor ca 2 wochen entfernt habe auf rat meiner mutter (sie hat von früher noch ein paar kenntnisse von aquarianer-treffen) kann er den verlauf auch negativ beeinflusst haben?
Zusätzlich habe ich auch noch eine Luft-Ausstömpumpe, die, die bläschen macht, um den sauerstoffgehalt im wasser zu optimieren.
Die Pumpe läuft natürlich täglich, die zusatzpumpe schalte ich nachts aus, da sie schon ein wenig lauter ist. (AQ steht im schlafzimmer meines sohnes)

Der Besatz:
2 Skalare
1 Ancistrus
1 Netzschmerle
7 Panzerwelse
1 Neon
1 Platy
6 Trauermantelsalmler
3 Guppys
1 erwachsener Black Molly und ca 25-30 Jugendliche

hierzu möchte ich gleich sagen, dass wir dem Neon und auch dem Platymännchen schon gerne ein paar artgenossen dazu gekauft hätten, aber zuerst müssen natürlich die werte und auch sonst alles passen.
Das Platyweibchen haben wir heute vormittag bereits im Eiswasser von seinen Qualen erlöst (beide Augen verloren, abgemagert, hat nicht mehr gut ausgesehen). Würde das nicht auch zur fischtuberkulose passen?

Gefüttert wird zwar täglich (aufgrund der fressgefahr skalar → blackmolly babys) aber immer nur soviel, wie sie in 3 minuten verputzen können. Da schaun wir im moment besonders drauf.

Wasserwerte:
ph= 8
KH= 14
Co2 = 6
No2= 0,1
Fe = 0
GH ca 16
GH kann ich nur ungefähr sagen, da ich hier noch keinen ampullen-Test (flüssigkeit) zu hause habe, aber dafür noch ein paar stäbchentests, deshalb nur ca.

Bodengrund habe ich mehr als genug drin, keinen feinen sand, sondern etwas groberen natur kies.
Allerdings habe ich auch hier nachträglich erfahren, dass ich hier auch „torf“ benutzen sollte, als zusätzliche bodenfilterung. Das habe ich allerdings noch in keinem meiner AQ gehabt (was ja nicht heißt, dass ich es nicht gebraucht hätte), weiß aber nicht, ob das sonderlich ausschlaggebend ist.

Am Start habe ich einmal AQ-Starter hinzugefügt, danach nur mehr aufbereitungsmittel. Erst, als wir das 2. Mal im Tiergeschäft waren, und uns die angestellte mitteilte, dass aufgrund der wasserwerte schon alle fische tot sein sollten (mein 11 jähriger sohn stand mit tränen in den augen daneben, immehin sind da schon einige recht lang bei uns, die skalarin ist sogar aud unserem eigenen Wurf!) erst danach habe ich wieder die starter-Bakterien hinzu gefügt. Sonst nur normales wasseraufbereitungsmittel, aber eben nicht gleichzeitig!

Ich glaube auch, dass alles damit zusammen hängt, dass die fische zu früh (einlaufzeit betrug 16 tage) und zu viele auf einmal (damals ca 35 stück) eingesetz haben, das hat uns den ersten nitrit-peak serviert. Die verkäuferin im tierladen sagte, einfach mal mit 2-3 fischen probieren, beobachten und wenn alles ok auch nach ein paar stunden, dann probieren. Gesagt, getan und nach 3 Tagen haben wir das alte AQ entsorgt. Erst dann begannen leider die probleme. Aber den ersten nitrit-höhenkurs habe ich ohne größere probleme in den griff bekommen, außer dass mein wasser nach einem tag ohne wasserwechsel immer milchig-trüb wurde und säuerlich roch (der geruch stand im ganzen zimmer) damals habe ich natürlich auch die pumpe öfters geputzt, da ich schon dachte, sie macht zu wenigbewegung / luft ins AQ. Auch das hat anscheinend zu meinem Debakel beigetragen.
Jetzt wurde mir wieder empfohlen, die pumpe einige zeit gar nicht zu putzen, damit die bakterien sich entwickeln können.

Der zweite Nitrit-Höhenflug ereilte uns nachdem die werte des wassers wiede in ordnung waren und auch die fische aussahen, als hätten sie alles gut überstanden, weil dann haben wir die Babys aus unserem aufzuchtbecken ebenfalls ins neue AQ eingesetzt, un das waren damals 30 stück. Da müssen die bakterien sich erst mal vermehren, um dem ganzen „Dreck“ Herr zu werden.

Ich denke, dass dieser stress dem immunsystem der fische ganz schön zugesetzt hat und sie durch den ganzen stress jetzt eben alle möglichen krankheiten bekommen, aber das muss doch irgendwie wieder in den griff zu bekommen sein.

Ich hatte sogar schon mal das Leitungswasser selbst als Übeltäter im Verdacht, da ich beim 2. Nitritpeak trotz notwasserwechsel (50%) und darauffolgende 4 Tage 30% Wasserwechsel nicht und nicht vom wert runter kam, im gegenteil ist dieser sogar noch mehr in die höhe geschossen. Während ich den auftrag zum wasserwechseln hatte, putzten sie bei uns im ort die wasserleitungen durch, das passiert so 2-4 mal im jahr und steht auf einer tafel angeschrieben, dass es somit zu verunreinigungen kommen kann (manchmal kommt dann auch braunes wasser aus der leitung).
Das wasser war damals aber sichtlich sauber und vom schild habe ich dann von meiner schwiegermama erfahren, selbst habe ich es leider nicht gesehen.
Durch das viele wechseln kann ich mir vorstellen, dass ich immer mehr „schmutziges“ Wasser in AQ gekippt habe. Deshalb habe ich dann auch einmal 25 Liter Destilliertes Wasser hinein geleert.
Hat meiner meinung nach den wasserwerten schon geholfen, aber die fische wurden trotzdem weiter krank.

Im großen und ganzen sieht das AQ aber recht schnieke aud, das wasser ist momentan schön klar, der Geruch nicht mehr so intensiv und einem Fischgewässer entsprechend, nur halt das ding mit den augen und das plötzlich fische sterben, die 2 tage zuvor noch gesund waren.

Ich hoffe, ich habe nichts vergessen! Liebe Grüße, Angi

Hallo Jesse,

reicht als ausreichende Bodenschicht normaler AQ-Kies aus oder muss ich hier auch noch AQ-Torf hinzugeben?
Das mit der Bepflanzung habe ich mir auch so vorgestellt, habe 4 verschiedene schnellwachsende Pflanzen gekauft, 2 Arten davon waren in unserem AQ anscheinend nicht zufrieden, denn sie verloren blätter und wurden braun. Eine Art konnte ich retten, sie sind ins NaonCube umgezogen! Bei der anderen hatte es keinen sinn mehr.
die restlichen 2 Arten wachen recht gut, hab hier auch schon ein paar ableger eingesetzt, damit sie sich schneller vermehren.

zum Fischbestand habe ich auf Katjas Antwort eine recht umfangreiche zusammenstellung erstellt. vielleicht könnt ihr mir hierbei auch ein paar tipps geben, ob hier etwas nicht passt!

Danke auch für deine Antwort

Liebe Grüße, Angi

Hallo auch,

nur zur Ergänzung zu dem, was Jesse und die anderen schon schrieben.

Nach einer Nitritvergiftung ist es leider normal, das die geschädigten Tiere auch noch Tage und Wochen später sterben.

Wenn Dein „schwarzer Schwamm“ so ein dünnes und hartes Teil ist, ist Aktivkohle drin, ist es ein ohne Widerstand drückbarer Schwamm, ist es einfach ein Schwamm.

Torf im Bodengrund ist eine Glaubensfrage und auf jeden Fall erstmal eine Sauerei, bis er sich gesetzt hat, ich würde den Boden jetzt in Ruhe lassen.

Ein plätschernder Filter sagt nichts über seine Qualität, normalerweise reicht die Bewegung der Oberfläche zur Sauerstoffanreicherung aus, da muss nichts plätschern. Bei Problemen einen Sprudler zuzuschalten, ist in Ordnung.

Der Rat, Wasseraufbereiter wegzulassen, ist auch in Ordnung. Schlimmstenfalls binden sie die für Pflanzen notwendigen Spurenelemente von Eisen z.B. Schwermetalle hat man ja üblicherweise nicht im Leitungswasser. Über dessen Qualität würde ich mir an Deiner Stelle nicht soviele Sorgen machen.

Grüße und gute Besserung

orangegestreift

Hallo Angi,

ich habe vor einigen Jahren meine „Auaristik“ aufgegeben und bin leider keine Expertin mehr
für Fische. Aber ich kann einen hervorragenden Fachmann empfehlen. Frank Hose ist zwar Inhaber eines Zoo Geschäftes in Kassel (Zoohaus Süd), aber er beantwortet am Telefon ausführlich und fachmännisch alle Fragen. Tel.Nr.: 0561-22468

Gruß, Karina

Hallo,

reicht als ausreichende Bodenschicht normaler AQ-Kies aus oder
muss ich hier auch noch AQ-Torf hinzugeben?

prinzipiell keinen Torf oder div. Pflanzennährgranulate einbringen. Das alles bringt potentiell weitere organische Stoffe ins Wasser ein, die die Pflanzen nicht brauchen (bei moderater temperatur und genügend Licht reicht denen völlig, was an Nährsalzen im Leitungswasser ist) und die dein Becken wieder kippen lassen.

Am besten als Bodengrund ist sauber ausgewaschener, grobkörniger Sand, weil in Sand keine Futterreste versickern und faulen können. Feiner Kies geht auch, sollte dann aber je nach Besatzdichte 1 - 2wöchig mit der Mulmglocke gereinigt werden. Wichtig ist eine ausreichende Füllhöhe, auch bei kleinen Becken ruhig 3 - 5 cm. Der Bodengrund dient als Lebensraum für denitrifizierende Bakterien, wirkt also als großer Biofilter der eben bspw. giftiges Nitrit abbaut.
Meist ist gerade in kleinen Aquariensets keine ausreichende Filterung gegeben. In einem winzigen Innenfilter mit einem 10 cm großen Filterschwamm können sich nicht genügend Bakterien ansiedeln, um einen Nitritpeak abzufangen. Gerade Becken unter 100 Litern haben selbst so wenig Kapazität, bei Pflegefehlern ein Umkippen des chemisch-biologischen Gleichgewichtes abzupuffern, dass quasi jeder unentdeckt gestorbene, größere Fisch oder unentdeckte Futterrest das Becken kippen lässt (Sauerstoffzehrung, pH-Sturz, Nitritpeak --> Fische schwer geschädigt oder ex). Eigentlich bräuchte man nicht für große Becken große Filter und für kleine Becken kleine Filter, sondern genau andersrum - für ein 60 Liter-Becken bräuchte man einen dicken Außenfilter mit 10 Litern Filterschwamm, um es auch bei dem üblicherweise vorhandenen Überbesatz mit geringem Pflegeaufwand stabil zu kriegen. Ist diese externe Filterkapazität nicht gegeben, ist letztlich der Bodengrund der einzige biologische Filter, der muss es dann bringen.

Das mit der Bepflanzung habe ich mir auch so vorgestellt, habe
4 verschiedene schnellwachsende Pflanzen gekauft, 2 Arten
davon waren in unserem AQ anscheinend nicht zufrieden, denn
sie verloren blätter und wurden braun. Eine Art konnte ich
retten, sie sind ins NaonCube umgezogen! Bei der anderen hatte
es keinen sinn mehr.
die restlichen 2 Arten wachen recht gut, hab hier auch schon
ein paar ableger eingesetzt, damit sie sich schneller
vermehren.

Was fast immer geht und ein guter Nährstoffzehrer ist, ist z.B. Hornkraut. Auch alle Schwimmpflanzen sind gute Nährstoffzehrer. Stängelpflanzen wie Wasserfreund und Wassernabel gehen bei mir gut und als Rosettenpflanze sind die schwertblättrigen Amazonaspflanzen (E. amazonicus und E. bleheri) ziemlich unverwüstlich. Wichtig ist wirklich, gleich auf einen Schlag das Becken richtig dicht zu bepflanzen, dann wachsen auch die Pflanzen ‚besser von der Stelle‘. Wichtiger Trick: Die Aquarientemperatur muss der Beleuchtungsstärke angepasst werden. Wenn du nur wenig Licht hast, darf auch die Temperatur nicht zu hoch gewählt werden, denn die Wärme treibt die Pflanzen zum Wachstum und wenn sie dann nicht ausreichend Licht bekommen, um adäquat Biomasse aufzubauen, vergeilen sie und sind weg vom Fenster. In einem kühleren Becken wachsen die Pflanzen daher i.d.R. langsamer, aber gesünder. Natürlich müssen auch die Temperaturansprüche der Fische berücksichtigt werden, weshalb man meist nicht beliebig weit runter kann. Vor der Anschaffung eines Aquariums ist viel zu planen, wenn man daran Freude haben will.

zum Fischbestand habe ich auf Katjas Antwort eine recht
umfangreiche zusammenstellung erstellt. vielleicht könnt ihr
mir hierbei auch ein paar tipps geben, ob hier etwas nicht
passt!

Ich schau mal.

Gruß, Jesse

Hallo, 
im wesentliche kann ich mich Katja’s Meinung anschließen und muß auch sagen, daß nach meiner Erfahrung erstmal zwei ungeklärte Fragen wichtig sind: wie groß ist daß AQ und wie wird es gefiltert?
Handelt es sich um ein kleines 60l-Becken, muß ich vermuten, daß das Becken schon überbesetzt ist. Denn Neons, Guppys, Platys, Mollys und Glaswelse sind allesamt Fische die im Schwarm bzw in einer Gruppe gehalten werden müssen (und die Lebendgebärenden auch noch massenhaft Nachswuchs produzieren!). Wenn ich daß mal so hochrechne und dann noch Algenputzer wie Suagschmerle & Co. dazu addiere, müßtet ihr also mindestens ein 180l-Becken oder noch größer haben. Alles andere wäre hoffnungslos überbesetzt und nicht verwunderlich, wenn das Wasser umkippt.
Nitrit ist immer ein Abbauprodukt von Stickstoff, das Nutzbakierien von Stickstoff in Nitrit umwandeln. Ist zuviel Stickstoff im Wasser, steigt zwangsläufig der Nitritwert an. Und zuviel Stickstoff ist immer ein Zeichen von zu hohen Ausscheidungen der Fische (also zuviele Fische und/oder zu hohe Fütterung).Dann zum Filter: man kann natürlich Unmengen von Filterbakterien einsetzten, aber wenn diese keinen Platz zum Ansiedeln haben, bringt das alles herzlich wenig. Also ein ausreichend großer Außenfilter mit diversen Filtermedien und Durchflußmenge ist absolut unabdingbar. Lieber den Filter zu groß wählen als zu klein.
Zur Diagnose wäre es wirklich hilfreich zu wissen, wie groß AQ und Filter sind.
Ansonsten muß ich sagen, daß mir ein solches Phänomen, daß die Fische Augen verlieren, noch ncht unterkommen ist. Ich kann also nicht viel dazu sagen. Mir ist so etwas nur durch Beißereien zwischen unverträglichen Fischarten bekannt, aber nicht durch Nitrit oder andere Wasserwerte.
Was die Mollys betrifft möchte ich noch sagen, daß diese, besonders die Black Mollys, ohnehin besonders empfindlich sind, was Hautkrankheiten oder Ektoparasiten anbelangt. Sie lassen sich im Artenaquarium besser pflegen, und sind meiner Meinung nach für ein Gesellschaftsaquarium nicht geeignet. Gleiches gilt für Glaswelse. Sie sind scheue, streßanfällige und empfindliche Pfleglinge, die man zwar vergesellschaften kann, aber nur mit Fischarten die ähnliche Anspüche haben und in der Natur auch mit ihnen zusammen vorkommen. Aber ein AQ mit wuseligen Lebendgebärenden ist nicht die richtige Zusammensetzung.

Moin,

Mein AQ hat 110L mit einem fix montierten Innenfilter (laut
Verkäuferin superstark) von Marke Juwel.
Ich bin vom Filter nicht sonderlich überzeugt, da er das
wasser nicht so richtig schön plätschern lässt, da der auslauf
meiner meinung zu weit unten gemacht wurde. Aber Bewegung
bringt sie gott sei dank genug rein.

darum geht es gar nicht. Der Filter muss bei einem 100 Liter - Becken keinen irren Wasserdurchsatz bringen und ob es plätschert, ist den Fischen wurst. Eine Pumpleistung von 100 Litern/ pro Stunde wäre für dein becken mehr als genug. Wichtig ist, dass genügend Filtermaterial im Filter ist (Filterschwamm, Zeolithe oder Sinterglasröhrchen), auf dem sich denitrifizierende Bakterien ansiedeln können, welche Schadstoffe (Futterreste, Fischaussscheidungen, abgestorbenes Tier- und Pfanzenmaterial) abbauen. Je kleiner das Becken und je mehr Fische, desto größer muss der Filter sein. Wenn ein Innenfilter aufgrund der benötigten Größe zu viel Platz wegnimmt, besser einen Außenfilter wählen.

Hier hab ich sowieso noch ne frage: es war ein komplettset wo
alle schwämme für die pumpe schon dabei waren. z.B auch ein
kleinerer schwarzer schwamm. Ist das ein kohlefilter? Den hab
ich nämlich von anfang an drin gehabt, bis ich ihn vor ca 2
wochen entfernt habe auf rat meiner mutter (sie hat von früher
noch ein paar kenntnisse von aquarianer-treffen) kann er den
verlauf auch negativ beeinflusst haben?

Diese kleinen Komplettset-Filter sind quatsch, weil die Kapazität viel zu gering ist. Ja der Schwamm hat eine Aktivkohlebeschichtung, die ist prinzipiell gut weil sie jegliche organische Verschmutzungen molekular adsorbieren und damit aus dem Wasserkreislauf entziehen kann. Der Kohleschwamm reinigt das Wasser also sehr effizient auf molekularer Ebene, er bindet alle Trübstoffe und sogar giftiges Nitrit. Das macht er aber nur so lange, bis er ‚voll‘ ist, danach setzt er die giftigen Stoffe schlimmstenfalls sogar schlagartig wieder frei. Ein Kohleschwamm macht also nur Sinn, wenn man ihn regelmäßig gegen einen Neuen tauscht. Je nach Schwammgröße und Wasserbelastung könnte das wöchentlich oder sogar öfter fällig werden. Dann funktioniert er und bringt sogar einem winzigen Innenfilter eine gewisse Filterleistung. Eine gute Einnahmequelle für die Filterhersteller, aber ein zweischneidiges Schwert für den Anwender.

Zusätzlich habe ich auch noch eine Luft-Ausstömpumpe, die, die
bläschen macht, um den sauerstoffgehalt im wasser zu
optimieren.

Darauf solltest du unbedingt verzichten, denn Sauerstoff wird dadurch kaum ins Becken gebracht, für ein normal besetztes Becken mit normaler Wassertemperatur reicht die O2-Aufnahme aus der Raumluft über die Wasseroberfläche. Luftpumpe ist nur erforderlich, wenn viel zu viele Fische im Becken sind (z.B. bei der Aufzucht von 50 oder 100 Jungfischen) oder wenn die Wassertemperatur extrem hoch ist, denn über 30°C kann das Wasser kaum noch ausreichend Sauerstoff binden. Von diesen Extremfällen abgesehen schadet die Luftpumpe dem Pflanzenwachstum und einem stabilen pH-Wert, weil sie den dafür notwendigen Kohlendioxid aus dem Wasser treibt.

Die Pumpe läuft natürlich täglich

Ist richtig, Filter muss immer laufen, wenn man ihm länger als ca. 10 min ausschaltet, bringt des Wasser keinen Sauerstoff mehr zu den Filterbakterien und diese sterben ab und verseuchen das becken, statt es zu reinigen.

die zusatzpumpe schalte ich
nachts aus, da sie schon ein wenig lauter ist. (AQ steht im
schlafzimmer meines sohnes)

Das ist theoretisch die blödere Lösung, weil die Pflanzen am Tag Sauerstoff zusätzlichen produzieren, da würde man sie also am Wenigsten brauchen. Kritisch wird es eher nachts, aber eben auch nur in den beschriebenen Ausnahmefällen. Wenn ein Becken nicht ohne Sauerstoffpumpe läuft, dann läuft mit dem Becken irgendwas ganz, ganz falsch.

Der Besatz:
2 Skalare
1 Ancistrus
1 Netzschmerle
7 Panzerwelse
1 Neon
1 Platy
6 Trauermantelsalmler
3 Guppys
1 erwachsener Black Molly und ca 25-30 Jugendliche

Die Zusammenstellungm der Fische ist eine Katastrophe, weil diese viel zu unterschiedliche Lebensansprüche haben, als dass du alle erfüllen könntest. Es fängt schon damit an, dass für Skalare die Beckengröße per se ungeeignet ist, weil die bis zu 25 cm lang und 30 cm hoch werden. Salmler, wie Trauermantel und Neon sind Schwarmfische, die zu mindesten 6 Exemplaren gehalten werden sollen, auch die anderen Fische sind mehr oder minder sozial und sollten nicht einzeln oder in zu kleinen Gruppen gepflegt werden.
Wichtiger sind aber die Grundbedürfnisse der Tiere an Temperatur, pH-Wert und Wasserhärte, die übereinstimmen und zu deinem Leitungswasser passen sollten (außer du kannst das Wasser bedarfsgerecht aufbereiten). Und da brauche ich nur mal Neons (pH-Wert gern 4,5 - 6, Härte gern unter 6° GH) und Mollys (pH gern 7,5 - 8,5, Härte gern 15° - 25° GH) gegenüberstellen, um zu sehen, dass da grundlegend was nicht passt. Sprich: wenn das becken gut läuft, werden sich zwangsweise einige Tiere wohl fühlen, während andere aus den gleichen Gründen schwächeln und erkranken.

Vermutlich dein Grundproblem: Die Besatzdichte ist für 100 Liter Wasser viel, viel zu hoch. Du bräuchtest, ausgehend vom Fischbesatz, ein gut gefiltertes 200 Liter – Becken um die anfallende organische Wasserbelastung abzufangen, die Wasserwerte stabil zu halten und weitere Nitritpeaks zu vermeiden. Die Skalare würden von der Größe dann auch gehen, für 100 Liter werden sie eigentlich zu groß.

hierzu möchte ich gleich sagen, dass wir dem Neon und auch dem
Platymännchen schon gerne ein paar artgenossen dazu gekauft
hätten, aber zuerst müssen natürlich die werte und auch sonst
alles passen.

Neons gehen gern nicht in deinem Becken, die brauchen für ihr Wohlbefinden große Schwärme in großen, warmen, strömungsreichen Becken und völlig andere Wasserwerte. Platys kommen mit den Gegebenheiten gut klar, da könnte man aufstocken. Man sollte dann aber dringend andere, ungeeignete Tiere abgeben.

Das Platyweibchen haben wir heute vormittag bereits im
Eiswasser von seinen Qualen erlöst (beide Augen verloren,
abgemagert, hat nicht mehr gut ausgesehen). Würde das nicht
auch zur fischtuberkulose passen?

Nee, Fischtuberkulose ist eine bakterielle Schwächekrankheit, die sich bei alten Tieren in alten Becken langsam und chronisch entwickelt. Bei dir das ist akut und eine Folge von gravierenden Pflegefehlern.

Gefüttert wird zwar täglich (aufgrund der fressgefahr skalar →
blackmolly babys) aber immer nur soviel, wie sie in 3 minuten
verputzen können. Da schaun wir im moment besonders drauf.

Verzichte, wie gesagt, auf Trockenfutter und setze Frostfutter (rote und schwarze Mückenlarven, Daphnien, Enchytraen) ein, welches du vor dem Verfüttern gründlich in einem Sieb spülst. Das verringert den Schadstoffeintrag von außen drastisch und hält die Fische gesünder.

Wasserwerte:
ph= 8
KH= 14
GH ca 16
GH kann ich nur ungefähr sagen, da ich hier noch keinen
ampullen-Test (flüssigkeit) zu hause habe, aber dafür noch ein
paar stäbchentests, deshalb nur ca.

Vermutlich ist die Gesamthärte höher, wenn schon allein das Karbonat 14° ausmacht. Du hast also schon recht hartes Wasser, es geht aber noch. Der pH ist dagegen für die meisten deiner Fische brutal hoch. Für Skalare, Ancistrus, die meisten Panzerwelse, Neons und Trauermäntel geht das eigentlich nicht, da sollte er mindestens unter pH 7 sein, besser irgendwo zwischen 6 - 6,5.

Wem dein Wasser gut gefallen sollte, sind die Lebendgebärenden, insbesondere die Mollys. Dass es denen nicht so schlecht gehen kann, zeigt sich ja wohl auch direkt an den Zuchtergebnissen. Ist nun halt die Frage, welche Tiere dir am Herzen liegen und welche hops gehen oder abgegeben werden können. Allen deinen Fischen kannst du es nicht recht machen.

Das also mal ein paar grobe Ersthinweise, mehr kann ich auf die Schnelle nicht schreiben.

Gruß, Jesse

1 Like

Hallo Nemo,

Nifurpirinol, Nifurstyrenat oder Chloramphenicol …

Woher nehmen und nicht stehlen?

ja ist richtig, die Gesetzgebung ist gegen uns. Ich habe trotzdem mal hingeschrieben, was ich fachlich für angebracht halte. Bringt ja nichts, einem Veganer Schweinefleisch vorzuschlagen, wenn die Tomaten ausverkauft sind… Wie man nach dem Verbot des offenen Verkaufs von Nitrofuranen noch an Antibiotika rankommt, ist eine andere Sache. gehen tut das schon. Ich will hier auch nicht zu ungesetzlichen Handlungen anstiften, Fakt ist: man braucht Beziehungen im medizinischen Bereich oder eben eine Verschreibung.

Ich telefoniere schon die Tierärzte der Umgebung ab…

Das ist durchaus eine ernsthafte Möglichkeit, die ich früher des Öfteren in Anspruch genommen habe. Wen man kompetent rüberkommt und weiß, was und wieviel man braucht, kommt man bei den meisten Tierärzten relativ schnell an Breitspektrumantibiotika, Antiparasitik und Anthelminthika. Wegen den tierartztypischen Großgebinden für Schweine oder Geflügel ist das meist auch zigfach günstiger als im Zoofachhandel. Ich habe mir schon mal 20 g Flubendazol aus dem 10 kg-Sack abwiegen lassen, das reichte für einen Centbetrag jahrelang für meine damalige Diskuszucht. FMC habe ich mir einen halben Liter auf Tierarztrezept in der Apotheke herstellen lassen, auch für wenige (damals noch) DM…

Gruß, Jesse

Es ist sagenhaft, was dieser Trottel, der das Märchen vom Nitritpeak aufgebracht hat, für Schaden anrichtet.

Es ist nicht minder sagenhaft, wie Aquarianer jedweden Mist nachplappern, wenn er ihnen nur einigermaßen plausibel vorgekaut wird. Ähnliche Beispiele finden sich eigentlich nur im Bereich Esoterik.

Wenn ich in ein Aquarium zuviel Fische auf einmal einsetze, so wird es „kippen“. Und dabei ist es völlig egal, ob dieses Aquarium vorher 20 Stunden oder 20 Jahre lang leer gestanden hat.

Damit das mal etwas klarer wird. Wenn ich in ein Löwengehege täglich ein Rindvieh werfe, dann werden in diesem Gehege soviel Löwen leben, wie sich von einem Rind täglich ernähren können. Wenn ich dann plötzlich auf 20 Rinder täglich erhöhe, erscheint doch auch nicht auf einmal die 20fache Löwenmenge. Wo sollen die denn auf einmal herkommen?

Deshalb gilt:

Ein Aquarium kann, wenn alles (Filter, Heizung, Beleuchtung) läuft und keine Luftblasen mehr auftreten nach ca. 24 Stunden besetzt werden, aber nur mit wenigen möglichst robusten Fischen, die man dann auch nicht gleich füttern soll.

Fischzahl und Fütterung sind anfangs nur langsam zu steigern, später kann das etwas schneller gehen, je nach Beckengröße und Fischen sollte sich das aber über mindestens 14 Tage hin ziehen.

Kommt in ein Aquarium zuviel organische, fäulnisfähige Materie, dann wird diese faulen. Fäulnisbakterien, verbrauchen Sauerstoff, wird der Sauerstoff zu knapp, schlägt die aerobe (Sauerstoff-) Fäulnis in die anaerobe (ohne Sauerstoff-) Fäulnis um, Fische sterben am Sauerstoffmangel, aber auch an den von den Bakterien erzeugten Giften hauptsächlich Schwefelwasserstoff, den uns die Nase schon von weitem anzeigt.

Fäulnisfähige Materie sind Ausscheidungen der Fische, Futterreste, abgestorbene Tiere oder Pflanzen.

Zu deinem speziellen Problem:

Nimm als Bodengrund nur groben Sand, (Kies erfordert die Mulmglocke), keine Experimente.

Vergiss alle Zusätze zum Wasser, wenns der Mensch trinken kann, kann der Fisch drin leben.

Mache keine Experimente mit Pflanzen, nimm nur Pflanzen, die gut wachsen. (Pflanzen sind im Aquarium kein muss.)

Nimm einen mechanischen Schnellfilter, über Watte oder Schaumstoff. Der Anfall an Abfallstoffen überfordert zumindest momentan den biolügnerischen Filter erheblich und wird ihn auch weiterhin überfordern.

Gruß, Nemo.

Ich bin ein Rindviech :frowning:
Moin Nemo,

Es ist sagenhaft, was dieser Trottel, der das Märchen vom
Nitritpeak aufgebracht hat, für Schaden anrichtet.

lass mal an einem mäßig stabilen Becken den Außenfilter kippen und dann 12 Stunden weiterlaufen. Im Anschluss: Schauen, messen und staunen. Ich hab das Märchen vom Nitritpeak beim Aquarienumzug schon live erlebt, wenn ich das so poetisch formulieren darf (Fische durch sofortigen Wasserwechsel glücklicherweise gerettet!).

Bei pH 8 braucht es natürlich keine Nitritakkumulation. Treibt man mit dem Sprudelstein das CO2 aus, ist man schnell mit dem pH bei 8,5 und das ungefährliche Nitrat mutiert schlagartig zum Fischkiller Ammoniak. Mit verätzten Kiemen ist Fisch schon mindestens 12 Stunden tot, bevor der Sauerstoff durch Fäulnisprozesse aufgezehrt ist.

Gruß, Jesse

Re: Ich bin ein Rindviech :frowning:
Hallo Jesse!

Es geht nicht um die chemischen Vorgänge an sich.

Es geht um die Aussage, dass man ein Aquarium erst mal wochenlang stehen lassen muss und dann, oh Wunder, plotzlich munter Fische einsetzen kann.

Typisch dafür die Aussage der Verkäuferin: „Setzen sie erst mal ein paar Fische ein und wenn es ein paar Stunden gut geht, ist alles in Ordnung.“ Ein totales Missverständnis.

Wasser mit einer KH von 14° Grad dürfte allerdings seinen pH auch bei starker Belüftung kaum ändern, so dass deine Beobachtungen wohl eher für weiches saures Wasser zutreffen.

In Bezug auf den Nitritpeak, der wohl eine Erfindung dieses komischen Ingenieurs ist, welcher das Wissen mit Löffeln gefressen hat, scheint es allerdings, als würden die Aquarianer langsam und allmählich zur Vernunft gelangen:

http://www.aquarium-treffpunkt.de/kb.php?mode=articl…

http://www.malawicichliden-online.de/einfahren.html

Es gibt noch einige, derartige Stimmen, was mich insgeheim natürlich freut.

Vielleicht gelingt es ja auch noch, das Märchen vom biologischen Filter auszurotten (zu modifizieren), dann wären wir in der Aquaristik wieder beim Stand von 1965, als die Welt noch vollkommen in Ordnung war.

Gruß, Nemo.

2 Like

Hallo !!!
Puhh das haste Dir bestimmt irrgent was eingefangen…Am Besten nochmal ganz von vorne anfangen…Alles saubermachen , Kies , Filter , einfach alles…Dann das AQ erst mal ein paar Tage „ohne Fische“ laufen lassen…Wasserwerte prüfen und dann nach und nach neue Fische einsetzten…Und nicht zu viel füttern , aber das ,musste ja eigentlich wissen…
Ich hoffe mal dann klappt alles wieder wie früher…
mfg…

Hallo jesse und ihr alle,

Puh, da ist also doch einiges grundlegend falsch gelaufen.
Nun ja, zum Thema Besatzung muss ich gestehen, dass ich auf WasserWerte beim kauf der fische nicht sonderlich geachtet habe, mehr mit nachfragen zur Verträglichkeit und Größe der fische. Wir hatten vor ein paar Jahren noch ein 200 Liter aquarium, mit damals 4 skalaren und noch ein paar von der jetzigen Besatzung (und ein paar, die nun ja schon nicht mehr unteruns weilen). Davon haben 2 skalare Babys bekommen, au. In einem aufzuchtbecken groß gezogen (5 sind groß geworden) und eine davon ist eben jetzt noch bei uns. Sie ist jetzt 5 Jahre alt und misst Ca 20 cm Höhe und 15 cm Länge! Sie hat vor 1 Jahr einen Partner bekommen, der allerdings um einiges kleiner ist als sie. Die anderen haben wir auf ein paar bekannte aquarianer aufgeteil, weil hier ein paar. rabauken dabei waren. Danach haben wir das große aquarium aufgrund heftigen schnecken und algenbefall aufgegeben und sind wieder kleiner geworden. Mit dem jetzigen AQ haben wir uns aber aufgrund der Babys vergrössert. Es gibt mir jetzt schwer zu denken, ob sich unsere skalarin wirklich so schlecht fühlt, unser Herz hängt sehr an ihr. Auch an den anderen, aber sie ist was ganz besonderes. Sind skalare robuster als.andere? Diese und auch die trauermantelsalmler haben nie auch nur irgendwelche Anzeichen gemacht, dass es ihnen nicht gut geht!die glaswelse waren die ersten Opfer in unserer misere, und somit ist dieses Problem auf traurige weise gelöst worden, neue werden wir uns nicht mehr besorgen! Ich werde in Zukunft jedenfalls mich vorab informieren bei Neuzugängen. Und von den blackmolly Babys geben wir sowieso einige viele an bekannte ab, sonst haben wir ja zu viel des schwarzen. Oh Mann, ich habe schon einige Tipps umgesetzt und hoffe dass wir es hinkriegen, wegen dem überbesatz muss ich mir noch was einfallen lassen.

Liebe grüße und einen schönen Abend an alle, danke für die vielen antworten!
Angi

Sind skalare robuster als.andere?
Diese und auch die trauermantelsalmler haben nie auch nur
irgendwelche Anzeichen gemacht, dass es ihnen nicht gut
geht!

Trauermantelsalmler gehören unter den Salmlern zu den Robustesten und sind so typische ‚Anfängerfische‘, ähnlich wie auch der Rote von Rio. Beide Arten sind sehr anpassungsfähig, auch wenn sie aus weichem und saurem Wasser stammen und dieses lieber mögen. Neons, besonders die roten, sind das ganze Gegenteil. Obwohl sie die billigsten und meistverkauften Salmler sind, halten sie gar nicht viel ab. Sie sind bei passenden Bedingungen (Becken >300 l, 26 - 28°C, pH 5 - 6, Härte unter 5°GH, sauberes Wasser) fast unverwüstlich und können locker 10 - 12 Jahre werden, wie der Trauermantel übrigens auch. Im kleinen Gesellschaftsbecken mit 20°GH und pH 8 werden sie nur mit viel Glück 12 Monate alt. Zum guten Teil liegt das daran, dass fast alle Neons Wildfänge sind, wogegen der Trauermantelsalmler schon seit Jahrzehnten erfolgreich unter Aquarienbedingungen navhgezogen wird.

Auch bei Skalaren muss man diesbezüglich sehr differenzieren. Zuchttiere aus kommerziellen Züchterein in Asien haben mit hartem Wasser keine Probleme. Diese Marmorskalare, Schleierskalare, Rotköpfe oder wie sie alle heißen waren einfach schon über 30 Jahre und zig Generationen in suboptimalem Wasser mit suboptimalem Futter konfrontiert. Die Schwachen sind laut Darwin gestorben und die jeweils Härtesten der letzten 50 Generationen haben ihre Gene weitergetragen. Die Nachkommen kommen heute mit jedem Wasser klar und lassen sich sogar mit Trockenfutter ziehen und vermehren.
Wenn du Wildfangskalare aus dem Rio Negro (28°C, pH 4, 0°GH) in dein Becken sperren würdest, schwämmen die unter Garantie nach 7 Tagen mit dem Bauch nach oben. Noch extremer sind diese Unterschiede beim ‚großen Bruder‘ des Skalars, dem Diskusbuntbarsch.

Gruß, Jesse

1 Like

Eine letzte Frage hätt ich jetzt trotzdem noch, wie kann man sich denn ausrechnen, bezüglich des besatzes und der aquariumgröße wie viele fische welcher Größe man in diesem AQ, da gibt es doch diese Rechnung soundsoviel cm fisch braucht soundsoviel Wasser. Kann man sich daran halten? Oder gibt es hier irgendwelche anderen Richtlinien?
Der letzte neon ist mir heute Morgen leider auch gestorben, nun ja, da werden wir also jetzt keine mehr nachkaufen. Was gibt es denn fur fische, die sich in meinem Wasser noch wohlfühlen, sollte dann mal wieder alles passen…der kh sowie der gh Wert sind bei mir auch in den alten AQ immer so hoch gewesen. Beim ph Wert kann ich ja mit destilliertem Wasser nachhelfen, das hat den Wert letztes mal auch um einiges gesenkt. Oder ist das auf Dauer nicht möglich…irgendwie bin ich jetzt zwar um einige Erfahrungen reicher, aber trotzdem noch immer ein wenig planlos, wie ich es danach handhaben soll.

Dass es gelegentlich zu einer Nitritvergiftung kommen kann, ist unbestritten.

Bestritten wird lediglich, dass man ein neu eingerichtetes Aquarium wochenlang leer stehen lassen muss, bis das stattfindet, was allgemein Nitritpeak genannt wird.

Das „Kippen“ des Aquariums, kurz das trüb und stinkig werden des Wassers, das natürlich seit ewigen Zeiten bekannt ist, und primär ebenfalls zum Ersticken der Fische führt, hängt von anderen Ursachen ab, als einer zu kurzen Einfahrphase.

Nemo.