Namenswechsel ist Identitätswechsel

Hallo,
beim Schmökern in der Zeit lese ich, dass Frau Schwarzer es als einen Ausdruck von Gleichberechtigung erachtet, wenn Frauen bei ihrer Heirat ihren Namen behalten.
Ich dachte immer, dass die Entscheidungsfreiheit eines Menschen von höherer Priorität ist. nämlich den Namen zu wählen, den sie annehmen möchte.

Interessiert habe ich den Artikel in der Emma mal überflogen:
http://www.emma.de/hefte/ausgaben-2010/fruehling-201…
Fazit: Frauen haben die Namensnummer erst dann nicht mehr nötig, wenn Männer es nicht mehr nötig haben, ihre schwächelnde Machtfülle in Gesellschaft und Beziehung damit zu kompensieren, dass sie in der Außendarstellung weiterhin als Familienoberhaupt firmieren…

Welche Meinung hast Du zu dem Thema? Ist das konservativ und angepaßt wenn frau den Namen des Mannes annimmt? Oder zimmert die Emma-Redaktion aus Gründen von Wichtigmacherei da etwas zurecht, was mit der Realität von Frauen- und Männeralltag nichts mehr zu tun hat?
grüße oppo

hi

beim Schmökern in der Zeit lese ich, dass Frau Schwarzer es
als einen Ausdruck von Gleichberechtigung erachtet, wenn
Frauen bei ihrer Heirat ihren Namen behalten.
Ich dachte immer, dass die Entscheidungsfreiheit eines
Menschen von höherer Priorität ist. nämlich den Namen zu
wählen, den sie annehmen möchte.

Wieso eigentlich „den sie annehmen möchte“ und nicht, den er annehmen möchte?
Irgendwie beantwortest Du die Frage ja schon selber, da Du scheinbar automatisch davon ausgehst, daß sie sich entscheiden muß.

Gruß
Edith

Hallo oppo,

beim Schmökern in der Zeit lese ich, dass Frau Schwarzer es
als einen Ausdruck von Gleichberechtigung erachtet, wenn
Frauen bei ihrer Heirat ihren Namen behalten.

jo, sehe ich auch so. Die Wahrscheinlichkeit sollte sich eher gleichmäßig aufteilen, welcher Name zum Zuge kommt, auch beim gewählten Ehenamen, wenn Kinder beteiligt sind.

Ich dachte immer, dass die Entscheidungsfreiheit eines
Menschen von höherer Priorität ist. nämlich den Namen zu
wählen, den sie annehmen möchte.

Nun ja, die Ehegatten sollten den Namen annehmen/behalten, den sie gemeinsam beschließen. Wie die andere Antwort sehe ich hier keinen Grund, die Entscheidung bei der Frau zu belassen.

Interessiert habe ich den Artikel in der Emma mal überflogen:
http://www.emma.de/hefte/ausgaben-2010/fruehling-201…
Fazit: Frauen haben die Namensnummer erst dann nicht mehr
nötig, wenn Männer es nicht mehr nötig haben, ihre
schwächelnde Machtfülle in Gesellschaft und Beziehung damit zu
kompensieren, dass sie in der Außendarstellung weiterhin als
Familienoberhaupt firmieren…

Nun ja, ich kenne noch genug, durch meine Tochter auch jüngere, Männer, die damit Schwierigkeiten haben. Andererseits sind Männer, die z.B. den Namen der Frau angenommen haben und/oder als Ehenamen zugelassen haben, oft auch in anderen Dingen nicht so - hm - dominierend.

Welche Meinung hast Du zu dem Thema? Ist das konservativ und
angepaßt wenn frau den Namen des Mannes annimmt? Oder zimmert
die Emma-Redaktion aus Gründen von Wichtigmacherei da etwas
zurecht, was mit der Realität von Frauen- und Männeralltag
nichts mehr zu tun hat?

Dass Probleme in der Emanzipation mit der Realität nichts mehr zu tun hätten, nur weil sie von der Oberfläche der gesellschaftlichen Beziehungen weitgehend verschwunden sind, halte ich generell für einen Irrtum.

Gruß, Karin

Hallo,

ich glaube, es ist genau dann kein Thema mehr, wenn man sich unabhängig vom Geschlecht als Paar einfach für den Namen entscheidet, der sinnvoller und schöner ist.

Das ist offensichtlich noch nicht der Fall, da nach wie vor viel mehr Frauen die Namen ihrer Männer annehmen, obwohl die Verteilung von Schönheit und Sinnhaftigkeit von Nachnamen durch die Geschlechter ja ungefähr gleich sein müsste.

Gleichberechtigung ist in der Hinsicht also dann erreicht, wenn das Verhältnis ungefähr 50/50 ist. Es mag dringendere Probleme geben, aber völlig aus der Welt ist das „Mann bestimmt, wie die Chose heißt“-Denken definitiv nicht.

Daneben muss man allerdings auch bedenken, dass der Name, den einer vor seiner Heirat trägt, auch nicht der toll eigene identitätsstiftende ist, sondern eigentlich auch nur der der Eltern, meist der des Vaters. Wenn man sich mit dem Teil der Familie nun gerade nicht identifiziert, will man vielleicht umso lieber den Namen des Partners und damit eine Identität als Partner statt eine als Kind annehmen. Der einzig wirklich individuelle Name ist (manchmal …) der Vorname, und der bleibt ja.

Grüße
Sonja

Guten Tag!

ich glaube, es ist genau dann kein Thema mehr, wenn man sich
unabhängig vom Geschlecht als Paar einfach für den Namen
entscheidet, der sinnvoller und schöner ist.

Das ist offensichtlich noch nicht der Fall, da nach wie vor
viel mehr Frauen die Namen ihrer Männer annehmen, obwohl die
Verteilung von Schönheit und Sinnhaftigkeit von Nachnamen
durch die Geschlechter ja ungefähr gleich sein müsste.

Gleichberechtigung ist in der Hinsicht also dann erreicht,
wenn das Verhältnis ungefähr 50/50 ist.

Ich finde es grundsätzlich zweifelhaft, Gleichberechtigung allzu stark an statistischer Gleichverteilung auszumachen. Das ist einfach arg simpel.

Außerdem würde ich, wenn schon, ein anderes Entscheidungskalkül in den Raum stellen, das zum Ergebnis 75/25 kommt, und damit der Realität ziemlich nahe, da hierzulande zu ca. 75% der Name des Mannes als Ehename gewählt wird.

Und zwar sehe ich eine Doppelentscheidung mit ZWEI Stufen:

  1. Stufe: Wahl zwischen dem traditionellen Modell (Name des Mannes wird selbstverständlich der Ehename) und dem ‚Aushandeln‘ (deiner oder meiner?) 50:50 bei Gleichverteilung

  2. Stufe: NUR bei denjenigen 50%, die sich für das ‚Aushandeln‘ entschieden haben, kommt die Frage, welcher der beiden Namen der Ehename wird (weil er, wie du sagst, der schönere ist). Ebenfalls 50:50 bei Gleichverteilung (Doppelnamen mal rechnerisch weggelassen)

Insgesamt sind wir dann eben bei 75:25, und damit fast beim realen Prozentsatz. Zugegebenermaßen aber nur dann, wenn man auch da vom Doppelnamen abstrahiert. Es ist schon in der Tat irritierend, dass so selten der Name der Frau als alleiniger Ehename angenommen wird.

E.T.

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Hallo auch,

beim Schmökern in der Zeit lese ich, dass Frau Schwarzer es
als einen Ausdruck von Gleichberechtigung erachtet, wenn
Frauen bei ihrer Heirat ihren Namen behalten.

In klassisch feministischer Weise dreht sie ein Prinzip um, in der Meinung, dadurch Frauen zu Rechten zu verhelfen. Konsequent ist es nicht.

Die bloße Existenz eines Familiennamens an sich ist nämlich Ausdruck der patrilinearen Erbfolge in unserer Gesellschaft: Der Nachname ist ein Sippenname, der über den Vater vererbt wird. Wenn die Frau den Mädchennamen behält, behält sie den Namen ihres Vaters, welchen wiederum ihre Mutter angenommen hat.

Konsequent wäre die Abschaffung der Nachnamen überhaupt: Jeder müsste sich bei Volljährigkeit einen Nachnamen aussuchen, das wäre dann gleichberechtigt.

Grüße Bellawa.

Hallo Ernst,

ich verstehe nicht so ganz, was Du mit den Sätzen meinst:

(Doppelnamen mal rechnerisch weggelassen)

Zugegebenermaßen aber nur dann, wenn man
auch da vom Doppelnamen abstrahiert. Es ist schon in der Tat
irritierend, dass so selten der Name der Frau als alleiniger
Ehename angenommen wird.

Ich kenne das Namensrecht so: http://dejure.org/gesetze/BGB/1355.html

Da steht für mein Verständnis, dass der Ehenamen nur einer der beiden Namen sein kann. Der Doppelnamen entsteht dann dadurch, dass der Ehepartner, dessen Namen nicht Ehenamen wurde, diesen dem eigenen Namen hint- oder voranstellt.

Für die Auswahl der Ehenamen ist also der Doppelnamen völlig irrelevant.

Gruß, Karin

patrilineare Erbfolge
Hallo Bellawa,

Die bloße Existenz eines Familiennamens an sich ist nämlich Ausdruck der patrilinearen Erbfolge in unserer Gesellschaft: Der Nachname ist ein Sippenname, der über den Vater vererbt wird. Wenn die Frau den Mädchennamen behält, behält sie den Namen ihres Vaters, welchen wiederum ihre Mutter angenommen hat.

ergänzend: In meinem Umfeld konnte ich hie & da beobachten, dass Paare bei Eheschließung zwar ihren jeweiligen Geburtsnamen (Frau Meier, Herr Müller) behalten, die späteren gemeinsamen Kinder aber den Nachnamen des Vaters (Müller) tragen.

Viele Grüße
Diana

Guten Abend!

Da steht für mein Verständnis, dass der Ehenamen nur einer der
beiden Namen sein kann. Der Doppelnamen entsteht dann dadurch,
dass der Ehepartner, dessen Namen nicht Ehenamen wurde, diesen
dem eigenen Namen hint- oder voranstellt.

Für die Auswahl der Ehenamen ist also der Doppelnamen völlig
irrelevant.

Eben davon wollte ich ja abstrahieren, also den Doppelnamen auch als eine Entscheidung gegen den alleinigen Namen des Mannes verstehen, weils dann eben annähernd auf die rechnerischen 75:25 passt.
Die vom Oppo verlinkte Emma machts ja übrigens auch so, wenn sie von 80% Frauen spricht, die den Namen des Ehemannes annehmen.

E.T.

Hallo,

Und zwar sehe ich eine Doppelentscheidung mit ZWEI Stufen:

  1. Stufe: Wahl zwischen dem traditionellen Modell (Name des
    Mannes wird selbstverständlich der Ehename) und dem
    ‚Aushandeln‘ (deiner oder meiner?) 50:50 bei Gleichverteilung
  1. Stufe: NUR bei denjenigen 50%, die sich für das
    ‚Aushandeln‘ entschieden haben, kommt die Frage, welcher der
    beiden Namen der Ehename wird (weil er, wie du sagst, der
    schönere ist). Ebenfalls 50:50 bei Gleichverteilung
    (Doppelnamen mal rechnerisch weggelassen)

Insgesamt sind wir dann eben bei 75:25, und damit fast beim
realen Prozentsatz.

Gut möglich, dass das in etwa so abläuft, aber von Gleichberechtigung kann man meiner Meinung nach erst dann sprechen, wenn Stufe eins nicht mehr existiert, sich also 100% zunächst mal mit Aushandeln beschäftigen. Und dann, finde ich, gibt es keinen Grund, weshalb in deutlich mehr als der Hälfte der Fälle der Nachname des Mannes als der schönere und bessere sein sollte.

Ich sage nicht, dass Gleichberechtigung erst erreicht ist, wenn 50 Prozent der Möbelpacker weiblich sind oder so, aber beim Nachnamen muss es doch möglich sein, einfach völlig vom Geschlecht zu abstrahieren und stattdessen zu gucken, ob ein Name irgendwie hässlich ist oder mit einem der Vornamen zusammen komisch klingt, ob ein Partner vielleicht schon einen Laden unter seinem Namen aufgemacht oder etwas publiziert hat oder Kinder mit seinem Nachnamen hat, und dann halt unter solchen Gesichtspunkten eine Entscheidung zu treffen. Und dann dürfte es nur vom Zufall abhängen, ob ein Geschlecht überwiegt.

Grüße
Sonja

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Guten Abend!

Gut möglich, dass das in etwa so abläuft, aber von
Gleichberechtigung kann man meiner Meinung nach erst dann
sprechen, wenn Stufe eins nicht mehr existiert, sich also 100%
zunächst mal mit Aushandeln beschäftigen.

Aber wieso ist das Annehmen des traditionellen Modells, für dich offenbar ein Indiz für fehlende Gleichberechtigung?
Auch diese Entscheidung ist doch eine Entscheidung des Paares und nicht der alleinige Wille des Mannes.
Es gibt doch weiß Gott genug Paare, bei denen es sogar eher die Frau ist, die auf die traditionelle Nummer besteht und die Annahme des Namens des Ehemannes genauso romantisch findet wie die Hochzeit in Weiß.

Das mag durchaus auf Geschlechterungleichheit hinweisen, aber doch nicht per se auf Geschlechterungleichberechtigung.

E.T.

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HuhU!

Die bloße Existenz eines Familiennamens an sich
ist nämlich Ausdruck der patrilinearen Erbfolge in unserer
Gesellschaft: Der Nachname ist ein Sippenname, der über den
Vater vererbt wird. Wenn die Frau den Mädchennamen
behält, behält sie den Namen ihres Vaters, welchen
wiederum ihre Mutter angenommen hat.

Naja, das mag so sein, aber schon meine Eltern haben den Nachnamen meiner Mutter angenommen (den ich immer noch trage), und von den Pärchen, die ich kenne, die geheiratet haben, haben sich ungefähr 1/3 für Doppelnamen, 1/3 für ihren und 1/3 für seinen Namen entschieden.

Kann ja sein, dass das Thema Nachnamen mal eines mit feministischem Bezug war, heute entscheiden sich Leute danach, welcher Nachname cooler klingt.

Viele Grüße!
Ph.

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Hallo,

ergänzend: In meinem Umfeld konnte ich hie & da beobachten, dass Paare bei Eheschließung zwar ihren jeweiligen Geburtsnamen (Frau Meier, Herr Müller) behalten, die späteren gemeinsamen Kinder aber den Nachnamen des Vaters (Müller) tragen.

Das ist dann aber die Entscheidung der Eltern gewesen… und kein äußerer Einfluß. Es hätte also genauso gut der Name der Frau gewesen sein können.

Gruß
Shannon

Beispiele für seltene Fälle
Hi E.T.

Es ist schon in der Tat
irritierend, dass so selten der Name der Frau als alleiniger
Ehename angenommen wird.

Ich kenne persönlich nur zwei Fälle: ein früherer Freund (seine Frau schneidert für Peter Maffay) und meine Wenigkeit (vietn. Tran = Chan). Mein alter französischer Name war mir einfach über, und das Exotische reizte mich.

Gruß

Horst

Hallo Ernst,

Aber wieso ist das Annehmen des traditionellen Modells, für
dich offenbar ein Indiz für fehlende Gleichberechtigung?
Auch diese Entscheidung ist doch eine Entscheidung des Paares
und nicht der alleinige Wille des Mannes.
Es gibt doch weiß Gott genug Paare, bei denen es sogar eher
die Frau ist, die auf die traditionelle Nummer besteht und die
Annahme des Namens des Ehemannes genauso romantisch findet wie
die Hochzeit in Weiß.

genau dieses Verhalten ist aber doch eher aus der patriarchalischen Tradition geprägt.

Genauso hätte man gegen Frauenwahlrecht argumentieren können: Die Frauen wollen doch gar nicht wählen gehen, die meisten sind doch politisch uninformiert, usw. Obwohl es Indizien gibt, dass dieses Verhalten eben durch das fehlende Wahlrecht begünstigt war.

Das mag durchaus auf Geschlechterungleichheit hinweisen, aber
doch nicht per se auf Geschlechterungleichberechtigung.

Ich habe den Eindruck, dass für Dich dieser Einfluss der patriarchalischen Tradition einfach nicht zählt.

Gruß, Karin

Hallo Ernst,

Für die Auswahl der Ehenamen ist also der Doppelnamen völlig
irrelevant.

Eben davon wollte ich ja abstrahieren, also den Doppelnamen
auch als eine Entscheidung gegen den alleinigen Namen des
Mannes verstehen, weils dann eben annähernd auf die
rechnerischen 75:25 passt.

nee, das ist es eben nicht, weil sich der Doppelnamen nicht weitervererbt. Der ist einfach in dieser Diskussion außen vor. Es sei denn, dass Du postulierst, dass es egal sei, wie Kinder heißen, die aus einer Ehe hervorgehen.

Die vom Oppo verlinkte Emma machts ja übrigens auch so, wenn
sie von 80% Frauen spricht, die den Namen des Ehemannes
annehmen.

Ich habe jetzt den Link nicht gelesen, aber ich hatte oppo so verstanden, dass es um den Ehenamen geht, und der ist nie ein Doppelnamen. Aber man kann sich ja Schieflagen auch gut selber schönreden.

Gruß, Karin

Guten Morgen!

Eben davon wollte ich ja abstrahieren, also den Doppelnamen
auch als eine Entscheidung gegen den alleinigen Namen des
Mannes verstehen, weils dann eben annähernd auf die
rechnerischen 75:25 passt.

nee, das ist es eben nicht, weil sich der Doppelnamen nicht
weitervererbt.

EBEN DAS wollte ich von vorne herein außen vor lassen. Wir missverstehen uns offensichtlich.

Ich habe jetzt den Link nicht gelesen, aber ich hatte oppo so
verstanden, dass es um den Ehenamen geht, und der ist nie ein
Doppelnamen. Aber man kann sich ja Schieflagen auch gut selber
schönreden.

Ich hatte oppo (und den Emma-Artikel) so verstanden, dass es um die Veränderung des Namens im Zuge der Eheschließung geht (wozu der Doppelname auch gehört), nicht nur um den Ehenamen und dessen rechtliche Bestimmungen.

E.T.

Guten Morgen!

Aber wieso ist das Annehmen des traditionellen Modells, für
dich offenbar ein Indiz für fehlende Gleichberechtigung?
Auch diese Entscheidung ist doch eine Entscheidung des Paares
und nicht der alleinige Wille des Mannes.
Es gibt doch weiß Gott genug Paare, bei denen es sogar eher
die Frau ist, die auf die traditionelle Nummer besteht und die
Annahme des Namens des Ehemannes genauso romantisch findet wie
die Hochzeit in Weiß.

genau dieses Verhalten ist aber doch eher aus der
patriarchalischen Tradition geprägt.

Teilweise sicherlich. Es ist aber nicht die bruchlose Übernahme dieser Tradition. Die meisten Frauen, die -beispielsweise- heute in Weiß heiraten, hätten das dieser Tradition gemäß nicht machen können.

Das zeugt davon, dass diese Tradition natürlich noch immer wirkt, dass sie aber nicht einfach geradewegs fortbesteht. Schon deshalb nicht, weil sie für die meisten Menschen zur Option geworden ist, nicht mehr eine eherne Selbstverständlichkeit ist.

E.T.

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Hallo Ernst,

genau dieses Verhalten ist aber doch eher aus der
patriarchalischen Tradition geprägt.

Teilweise sicherlich.

wieso nur teilweise? Was ist bei dieser Namensübernahme NICHT so wie früher?

Die meisten Frauen, die
-beispielsweise- heute in Weiß heiraten, hätten das dieser
Tradition gemäß nicht machen können.

Nun ja, da wirfst Du schnell mal ein anderes Beispiel ein, das mit der Namensgebung in der Ehe sehr wenig zu tun hat. Wenn wir so wollen, hätten Männer von Ehre früher „diesen Frauen“ ihren Namen gar nicht gegeben.

Und so strikt, wie Du das hier und jetzt darstellst, ist das nach Zeitzeugenberichten ja auch nicht gehandhabt worden.

Das zeugt davon, dass diese Tradition natürlich noch immer
wirkt, dass sie aber nicht einfach geradewegs fortbesteht.
Schon deshalb nicht, weil sie für die meisten Menschen zur
Option geworden ist, nicht mehr eine eherne
Selbstverständlichkeit ist.

Und das würde mich jetzt interessieren: Woran kannst Du erkennen, dass für die Frauen wie Männer innerlich das nicht einfach so feststeht, dass der Mann der Frau seinen Namen gibt? Weil der Gesetzgeber anderes erlaubt? Da vermischst Du aber sauber gesetzliche Gleichstellung mit realer Gleichberechtigung.

Grüße,

Karin

Hallo Ernst,

verstehe ich richtig:

nee, das ist es eben nicht, weil sich der Doppelnamen nicht
weitervererbt.

EBEN DAS wollte ich von vorne herein außen vor lassen. Wir
missverstehen uns offensichtlich.

Du wolltest außen vor lassen, welcher Name zukünftigen Kindern gegeben wird? Das ist für mich aber ein wesentlicher Gleichberechtigungsaspekt. Was nützt mir das theoretische Beibehalten meines Namens, wenn ich schon alleine dadurch gezwungen bin, den Ehenamen im Doppelnamen zu führen, damit ich von Lehrern, Ärzten usw. (und dahin geht nun mal auch immer noch häufiger die Mutter mit den Kindern) als Elternteil der Kinder erkannt werde.

Ich habe jetzt den Link nicht gelesen, aber ich hatte oppo so
verstanden, dass es um den Ehenamen geht, und der ist nie ein
Doppelnamen. Aber man kann sich ja Schieflagen auch gut selber
schönreden.

Ich hatte oppo (und den Emma-Artikel) so verstanden, dass es
um die Veränderung des Namens im Zuge der Eheschließung geht
(wozu der Doppelname auch gehört), nicht nur um den Ehenamen
und dessen rechtliche Bestimmungen.

Gutes Beispiel dazu, dass jeder liest, was er lesen möchte.

Gruß, Karin