Hallo Peter,
Das ist aber ein Scheinargument.
Jein. Latein ist ein Hilfsmittel, genauso wie die Mathematik (liebe Mathematiker, bitte nicht hauen - ich sprech hier nur von den schulischen hausgebrauchs Mitteln).
Inzwischen, und dem stimm ich aus vollem Herzen zu, ist Englisch die wichtigste Sprache in den westlichen naturwissenschaftlichen Publikationen und somit unverzichtbar.
Dass Latein nur wichtig für alte Originaldokumente ist, wird der Sache nicht ganz gerecht. Das man die Fachausdrücke des jeweiligen Gebietes nicht ohne dortige Fachkenntnisse komplett versteht, ist sicher logisch. Darum geht es aber auch nicht unbedingt, sondern darum, über den Tellerrand blicken zu können, und solche Begriffe vorab zu bewerten und grob einordnen zu können.
Beispiel:
Manubrium sterni
Hm, ich hab tatsächlich keine Ahnung, was das für ein Knochen ist. Muss ich auch nicht, denn ich bin ja kein Mediziner. Würde ich es aber wissen wollen, würde ich wohl in einem Anatomiebuch zunächst unter „Hand“ oder „Pfote“ nachsehen
(von Manus die Hand) Das bedeutet, ich würde in einer Projektbesprechung sicher nachfragen, wenn es dabei um
einen Skenner für den weiblichen Beckenknochen gehen soll, damit mein Teil der Entwicklung nicht an der Aufgabe vorbeiläuft.
Das soll schlicht und ergreiffend heissen, Latein ist an dieser Stelle
ein Bindeglied (Hilfsmittel) damit sich Experten unterschiedlicher Fachgebiete zumindest im Ansatz verständigen können. Sicher ist, dass das nur eines der vielen Werkzeuge ist, die zu einer zielführenden Kommunikation gebraucht werden. Aber es ist eines.
VG
Andreas.
P.S. Um Latein einzusetzen, ist es nicht notwendig, de Bello Gallico
im Orignal lesen zu können. Um die Welt ansatzweise zu verstehen, kommt erst mal Mathe, dann Mathe, nochmal Mathe, dann Physik, irgendwann Englisch und Chemie, dann lange nix mehr und dann erst Latein. Nur um mal die Dimensionen geradezurücken
)