''Naturwissenschaftne'', ''Studentne''

Hallo,
Da muss ich Ulf widersprechen. Es ist typisch Sächsisch (zumindest in Leipzig und Dresden), dafür aber ziemlich als „schlecht“ und „dümmlich“ stigmatisiert. Steht im Soziolekt eher ziemlich weit unten.

Da gibt’s oft sowas wie:
'S machst’ne?
Ess’ne
Aha, was’ne?
Gurk’nge.

Ich hab das wenn überhaupt eher von Kindern gehört, oder von Bauarbeitern. Fürs Fernsehen finde ich das schon krass, wenn das jemand sagt.

Aber ja, es ist Sächsisch…

  • André

Hallo Ulf,
Doch.
Siehe oben.
Tschüssie,

  • André

Hallo,

… dafür aber ziemlich als „schlecht“ und „dümmlich“ stigmatisiert.
Steht im Soziolekt eher ziemlich weit unten.

Fürs Fernsehen finde ich das schon krass, wenn
das jemand sagt.

genau das dachte ich mir gestern auch, als ich in eine TV-Show mit Imitatoren tzappte: Die Moderatorin (ob sie aus Sachsen kommt, weiß ich nicht) kündigte gerade „Maikl Tschäcksne“ an …

Gruß
Kreszenz

Hallo Andre,

Da muss ich Ulf widersprechen. Es ist typisch Sächsisch
(zumindest in Leipzig und Dresden)

Nee mei Guhdsdorr, das is gee säggs’sch…

Da gibt’s oft sowas wie:
'S machst’ne?
Ess’ne
Aha, was’ne?
Gurk’nge.

Und sowas wie Gurk’nge habe ich noch nicht gehört. Das Verschlucken von Lauten und zusammenziehen von Wörtern schon, aber dein

S machst’ne

kenne ich eher als „Was machsdn?“, von mir aus auch als „S’ machsdn?“.
Aber Sächsisch ist auch nicht mehr das was es mal war und der Anteil von Kindern, die einen Logopäden brauchen (nicht unbedingt wegen Sächsisch) nimmt auch immer mehr zu… :wink:

Viele Grüße
Marvin

Hallo,

ich glaubte, meinen Ohren nicht trauen zu dürfen. Da sprach
doch tatsächlich der Vorsitzende des Sächsischen
Philologenverbandes und amtierende Schuldirektor Frank Haubitz
vor laufender TV-Kamera (ARD, gesendet auf EinsExtra am 26. 8.
2008) von „Naturwissenschaftne“ und „Studentne“. Genau so.

Ja und?
Wenn ein Schwabe schwäbisch spricht oder ein Bayer bayrisch,
ist das doch wohl keine Politikum, oder?

Irrtum ausgeschlossen. Ich habe es mitgeschnitten und seitdem
schon x-mal gehört und gesehen, weil es mir so unglaublich und
irgendwie irreal erschien.

Verstehe ich nicht?
Beschränkt sich dein Sprachverständnis nur auf Hochdeutsch?

Meine Frage: gehört dieses Phänomen - Umkehren des
pluralischen „-en“-Suffix zu „-ne“ - zur sächsischen Mundart
oder liegt hier ein individuelles Phänomen vor?

So wie es keine einheitliche deutsche Sprache gibt, genau so gibt es
keine einheitliche sächsische Mundart.
Was als sächsisch in den Medien vekauft wird, ist nicht selten nur ein
Mischmasch, der von Wessis oder anderen Nichtsachsen parodiert wird.

Das, was du da gehört hast ist sehr typisch für eine ausgeprägte Mundart,
wie sie in „Dresdne“ und Umgebung gesprochen wird.

Mit dem sozialen Status, hat das übrigens eher wenig zu tun.
Gruß Uwi

Das kommt aus Dresd´ne.
Hallo,

Da muss ich Ulf widersprechen. Es ist typisch Sächsisch
(zumindest in Leipzig und Dresden),

Also ich denke, gerade für Leipzig gilt das gerade nicht,
aber für Dresden unbedingt.
Ich habe erlebt, wie sogar Leipziger, die übelst sächseln,
sich über diese Eigenheit von Dresdnern lustig gemacht haben.
Hatten z.B. bei der Truppe einen, der immer den Befehl
„Stillgestand-nä“ erteilt hat. Ein Gelächter war oft die Reaktion.

dafür aber ziemlich als „schlecht“ und „dümmlich“ stigmatisiert.
Steht im Soziolekt eher ziemlich weit unten.

Was aber IMHO eine rein subjektive Wahrnehmung ist.
Viele original Dresdner aus allen Schichten sprechen so.

Daß es aber trotzdem gerade in Bevölkerungsschichten mit höherer Bildung
seltener so ausgeprägt ist, hat sicher verschiedenen Ursachen.

  1. Viele Einwohner Dresdens mit hoher Bildung sind keine Dresdner
    In Dresden gibt es zehntausende Wissenschaftler, Ing. und Ärtzte,Politiker
    usw. die nicht aus Dresden stammen (dazu gehöre ich auch).
  2. Leute mit hoher Bildung haben oft wo anders studiert oder gearbeitet
    und sich dort diese Eigenheit zwangläufig abgewöhnt, um nicht jedesmal
    wegen der Aussprache verhöhnt zu werden.
    Sächsisch war auch in der DDR schon/noch ein unbeliebter Dialekt.

Da gibt’s oft sowas wie:
'S machst’ne?
Ess’ne
Aha, was’ne?
Gurk’ne.
Ich hab das wenn überhaupt eher von Kindern gehört, oder von
Bauarbeitern. Fürs Fernsehen finde ich das schon krass, wenn
das jemand sagt.

Warum?
Andere Dialekte werden im Fernsehen kultiviert, da findet man es
originell und schick?

Einen interessanten und IMHO auch lehrreichen Artikel zur Beliebheit
von Dialekten kann man hier in der SZ (nicht die Süddeutsche) nachlesen:
http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=1…
Gruß Uwi

1 Like

Jetzt auch zum anguckne… LOL
http://www.youtube.com/watch?v=qIQbfWAMnZs

Mit dem sozialen Status, hat das übrigens eher wenig zu tun.

Nicht mit „sozialem Status“ sondern mit dem Bildungsstand. Der Mann, ansonsten vielleicht ein feiner Kerl, ist nun mal nicht nur amtierender SCHULDIREKTOR in Dresden, sondern zu allem Überfluß auch noch VORSITZENDER DES SÄCHSISCHEN PHILOLOGENVERBANDES. Das ist ein Verein, der sich mit Literatur und Sprache beschäftigt. Ja, haben die sich etwa auf die Fahne geschrieben, auf Deubel-komm-raus schlechtes Deutsch zu verbreitne, äh verbreiten??

Tja, Herr Haubitz. Sechs. Setzne. :wink:

Hallo,

Mit dem sozialen Status, hat das übrigens eher wenig zu tun.

Nicht mit „sozialem Status“ sondern mit dem Bildungsstand.

Ob nun Bildungsstand und sozialer Status, das ist doch Wortklauberei.

Der Mann, ansonsten vielleicht ein feiner Kerl, ist nun mal nicht
nur amtierender SCHULDIREKTOR in Dresden, sondern zu allem
Überfluß auch noch VORSITZENDER DES SÄCHSISCHEN
PHILOLOGENVERBANDES. Das ist ein Verein, der sich mit
Literatur und Sprache beschäftigt.

Und wo ist nun das Problem, außer daß es dir subjektiv mißfällt?

  1. Es handelt sich um den Sächsischen Philologenverband .
    Warum sollte man Sachsen verwehren ihre Muttersprache zu sprechen?
    Alle anderen Mundarten und Dialekte werden ja auch akzeptiert und
    sogar gefördert und die Leute sind meist auch stolz auf ihren Dialekt.
    Nur Sachsen müssen sich dafür schämen? Wer so argumentiert ist schon
    unter das Niveau von Bild und Morgenpost gerutscht.

  2. Der Verein beschäftigt sich nach eigenen Angaben nicht primär mit
    Literatur und Sprache!
    Zitat:
    „Wir vertreten die berufspolitischen, rechtlichen und sozialen Interessen
    der Gymnasiallehrer im Freistaat Sachsen.“
    http://www.phv-sachsen.de/cont/cms/front_content.php…
    Falls wir hier aneinander vorbeireden, sage es mir.

Ich bin sicher kein Fan vom Sächsischen, aber ich finde deine Reaktionen
auf diese kleinen Eigenheiten eines Mundart sprechenden Menschen einfach
ziehmlich arrogant und vor allem sehr subjektiv in der Bewertung von
sprachlichen Eigenheiten.
Sprache ist auch Kultur und das heutige reine Hochdeutsch hat da
eher weniger historischen Hintergund und Masse zu bieten als die
vielen Mundarten.

Ja, haben die sich etwa auf
die Fahne geschrieben, auf Deubel-komm-raus schlechtes Deutsch
zu verbreitne, äh verbreiten??
Tja, Herr Haubitz. Sechs. Setzne. :wink:

Auch Menschen mit deutschen Dialekten, die ich nicht mal annähernd
verstehen kann, können durchaus Hochdeutsch lesen und schreiben.
Solange also niemand Nachrichtensprecher werden will, soll er eben reden,
„wie ihm der Schnabel gewachsen ist“.
Ich verstehe wirklich nicht, wo das Problem ist.
Ich habe auch noch nicht gehört, das Bayern, Schwaben oder auch
Kölner wegen ihrer Mundart einen relvanten Bildungsnachteil hätten.
Im Gegenteil, gerade wenn es um die unvermeidlichen Hinweise auf
Pisa-Studien geht, steht gearde Bayern ganz vorn da.

Auch für dich noch mal der Link zu einem IMHO sehr auschlussreichen Artikel:
http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=1…
Gruß Uwi

2 Like

Mit dem sozialen Status, hat das übrigens eher wenig zu tun.

Nicht mit „sozialem Status“ sondern mit dem Bildungsstand.

Ob nun Bildungsstand und sozialer Status, das ist doch
Wortklauberei.

Äh,WIE BITTE??? Das meinst Du jetzt nicht ernst, nicht?

Der Mann, ansonsten vielleicht ein feiner Kerl, ist nun mal nicht
nur amtierender SCHULDIREKTOR in Dresden, sondern zu allem
Überfluß auch noch VORSITZENDER DES SÄCHSISCHEN
PHILOLOGENVERBANDES. Das ist ein Verein, der sich mit
Literatur und Sprache beschäftigt.

Und wo ist nun das Problem, außer daß es dir subjektiv
mißfällt?

  1. Es handelt sich um den Sächsischen
    Philologenverband .
    Warum sollte man Sachsen verwehren ihre Muttersprache zu
    sprechen?
    Alle anderen Mundarten und Dialekte werden ja auch akzeptiert
    und sogar gefördert und die Leute sind meist auch stolz auf ihren
    Dialekt.
    Nur Sachsen müssen sich dafür schämen? Wer so argumentiert ist
    schon unter das Niveau von Bild und Morgenpost gerutscht.

Nein, nein, sie sollen sich nicht schämen. Sondern mit mir mitlachen. Denn komisch klingt es schon. Zumindest zunächst mal subjektiv für meine Ohren. Vielleicht liegt es auch DAran, daß der Rest dessen, was Frank Haubitz da sagt, einigermaßen hochdeutsch klingt. Deshalb fallen dann derartige „Klöpse“ vielleicht um so stärker auf. :wink:

  1. Der Verein beschäftigt sich nach eigenen Angaben nicht
    primär mit Literatur und Sprache!

Dann hat er definitiv den falschen Namen.

Zitat:
„Wir vertreten die berufspolitischen, rechtlichen und sozialen
Interessen
der Gymnasiallehrer im Freistaat Sachsen.“
http://www.phv-sachsen.de/cont/cms/front_content.php…
Falls wir hier aneinander vorbeireden, sage es mir.

In der Philologie geht es nun mal um Sprache und Literatur.

Ich bin sicher kein Fan vom Sächsischen, aber ich finde deine
Reaktionen auf diese kleinen Eigenheiten eines Mundart sprechenden
Menschen einfach ziehmlich arrogant und vor allem sehr subjektiv in der
Bewertung von sprachlichen Eigenheiten.

Ja, Du magst Recht haben, daß das so wirkt. Aber ich war echt baff erstaunt, als ich DAS hörte und sah.

Solange also niemand Nachrichtensprecher werden will, soll er
eben reden,„wie ihm der Schnabel gewachsen ist“.
Ich verstehe wirklich nicht, wo das Problem ist.

Wie gesagt, ich war sehr erstaunt. Ich hatte von derartigen „mundartlichen Abwegigkeiten“ des Sächsischen im Dresdner Dialekt noch nichts gewußt. Unter uns: findest Du nicht auch, es klingt scheußlich? :wink:

Ich habe auch noch nicht gehört, das Bayern, Schwaben oder
auch Kölner wegen ihrer Mundart einen relvanten Bildungsnachteil
hätten. Im Gegenteil, gerade wenn es um die unvermeidlichen Hinweise
auf Pisa-Studien geht, steht gerade Bayern ganz vorn da.

Na gut, da magst Du Recht haben! :smile:

Auch für dich noch mal der Link zu einem IMHO sehr
auschlussreichen Artikel:
http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=1…

Danke. :smile:

Gruß, Uwe

Okay, da gehe ich mit und nehme das mit dem sozialen Status zurück. In Dresden meine ich das definitiv schon oft gehört zu haben, in Leipzig auch, aber eher selten… vielleicht ja nur von zugezogenen Dresdnern.

Liebe Grüße,

  • André

http://www.youtube.com/watch?v=qIQbfWAMnZs

Danke für das Video. Aber dieser PISA-Kommentar ist ja wohl mal echt unter aller Kanone! Hast du das Video hochgeladen? Wegen solchen Kommentaren machst du auf mich einen weniger gebildeten Eindruck als der Mann da. Jetzt ganz im Ernst.

  • André

Wegen solchen Kommentaren machst du auf mich einen weniger
gebildeten Eindruck als der Mann da. Jetzt ganz im Ernst.

Kein Wunder. Es heißt nämlich korrekt:
„Wegen solcher Kommentare“. :smile:

Greetz, Uwe

Wegen solchen Kommentaren machst du auf mich einen weniger
gebildeten Eindruck als der Mann da. Jetzt ganz im Ernst.

Kein Wunder. Es heißt nämlich korrekt:
„Wegen solcher Kommentare“. :smile:

Siehst du, das meine ich mit PISA (hatte gehofft, dass du drauf anspringst). Deine Annahme einer Verbindung zwischen PISA-Studienergebnissen und angeblichem Mangel an Hochdeutschkenntnissen ist reine Phantasie.
Dein Korrekturversuch zeigt, dass du dich nicht sehr lange mit der deutschen Sprache oder seinen Regiolekten auseinandergesetzt hast.

Wie kommst du darauf, dass ich (bzw. der Mann im TV) reines Hochdeutsch schreiben bzw. sprechen wollte? Schrieb ich das irgendwo? Nein. Dann behaupte bitte nicht fälschlicherweise, Leute wie ich oder der Fernsehmann aus der Sendung würden falsche Sachen sagen oder schreiben.
Denn „wegen“ + Dativ ist im Sächsischen nicht weniger korrekt als „wegen“ + Genitiv. Genauso wie’s im (Dresdner) Sächsischen auch in Ordnung zu sein scheint, -ne statt -en zu sagen.

Aber ich geb zu, ich bin vorhin ja auch nur vom Leipziger Sächsisch ausgegangen und meinte, dass diese Redeweise stigmatisiert ist. Das ist sie wohl allenfalls hier in Leipzig.

Aber wann legen die Leute den ENDLICH ENDLICH diesen albernen und völlig unrealistischen Glauben ab, das ALLE Leute IMMER und ÜBERALL Hochdeutsch sprechen und schreiben müssten und es ein Zeugnis von Ungebildetheit und mangelnder Intelligenz sei, wenn sie irgendwas nicht wie im Hochdeutschen sagen oder aussprechen?
Nimmt diese Überheblichkeit von solchen Hochdeutschfanatikern (allen voran Bastian Sick) denn NIE ein Ende?

Hätte der Mann „einzigstes“ gesagt, hättest du ihn dann auch sofort als ungebildet abgestempelt? Ich sage übrigens auch „rosanes Hemd“. Du darfst mich jetzt offiziell für doof halten.

Augenverdrehenden Gruß,

  • André
2 Like

P.S.
Aus dem selben Grund wir du die Leute wegen ihres Nicht-Hochdeutsch-Sprechens verurteilst, könnte ich dir mangelhafte Bildung unterstellen, da du ja offenbar von der neuen Rechtschreibung noch nichts gehört hast.

Das ist natürlich nur ironisch gemeint, da ich mir denke, dass du das absichtlich machst. Genauso, wie auch viele Leute absichtlich sauberes Hochdeutsch sprechen und schreiben könnten, wenn sie wollten. Nur warum sollte man das, wenn man kein Nachrichtensprecher ist?

Wenn du öffentlich schreibst, wie du willst (eine überholte Rechtschreibung), sollten dann nicht auch andere Leute sprechen, wie sie dürfen (kleine Ausspracheunterschiede die die Verständigung nicht beeinträchtigen) und wieder andere schreiben, wie sie wollen (umgangssprachlich)?

  • André

Moin,

ich glaubte, meinen Ohren nicht trauen zu dürfen. Da sprach
doch tatsächlich der Vorsitzende des Sächsischen
Philologenverbandes und amtierende Schuldirektor Frank Haubitz
vor laufender TV-Kamera (ARD, gesendet auf EinsExtra am 26. 8.
2008) von „Naturwissenschaftne“…

Das gibt es auch im Gebiet Nabburg u. Umgebung, in ein paar anderen Landstrichen in der Oberpfalz und (so glaube ich wenigstens), auch in Teilen Unterfrankens, und dann auch noch um das Fichtelgebirge. Diese Aussprache hängt wirklich mit der Mundart zusammen-nichts anderes ist es.

Beste Grüße, M

Das ist natürlich nur ironisch gemeint, da ich mir denke, dass
du das absichtlich machst.

So ist es. Die sogenannte „neue Rechtschreibung“ hat leider nichts bewirkt außer weniger Klarheit im Ausdruck und mehr Konfusion hinsichtlich Orthografie und Begrifflichkeit. Deshalb ignoriere ich sie wohlweislich. Aber jenes Thema ist im Brett „Deutsche Sprache“ schon x-mal rauf- und runterdiskutiert worden. Hier ist es ganz klar OT.

Genauso, wie auch viele Leute
absichtlich sauberes Hochdeutsch sprechen und schreiben
könnten, wenn sie wollten. Nur warum sollte man das, wenn man
kein Nachrichtensprecher ist?

Zur Optimierung der Verständlichkeit? Um auf das Beispiel zurückzukommen: wenn da ein als solcher bezeichneter Vorsitzender des Sächsischen Philologenverbandes und Gymnasiallehrer bzw. -direktor vor laufender TV-Kamera „Naturwissenschaftne“ und „Studentne“ sagt, frage ich mich als Zuhörer sofort und automatisch „WIE BITTE???“ und „Hab ich mich vielleicht verhört?“ und „Was war denn DAS???“ und konzentriere mich nicht mehr auf den Inhalt, sondern auf das Medium Sprache. Derartige Fehler (um nichts anderes handelt es sich, auch wenn noch mehr Leute so falsch reden) lenken den Zuhörer ab. Das korrumpiert die primäre Intention des Sprechenden.

Unsere gemeinsame deutsche Sprache, also das Hochdeutsche, ist ein sehr hohes Gut, dessen Wert vielfach und von vielen unterschätzt wird.

Wenn du öffentlich schreibst, wie du willst (eine überholte
Rechtschreibung), sollten dann nicht auch andere Leute
sprechen, wie sie dürfen (kleine Ausspracheunterschiede die
die Verständigung nicht beeinträchtigen) und wieder andere
schreiben, wie sie wollen (umgangssprachlich)?

Zum Thema „ndR“ s. o.

Klar, das Recht ist und sei jedem unbenommen, genauso wie das meine, hier und dort meinen Kommentar abzugeben zu Kuriositäten wie im vorliegenden Fall.

Gruß, Uwe

Aber wann legen die Leute den ENDLICH ENDLICH diesen albernen
und völlig unrealistischen Glauben ab, das ALLE Leute IMMER
und ÜBERALL Hochdeutsch sprechen und schreiben müssten und es
ein Zeugnis von Ungebildetheit und mangelnder Intelligenz sei,
wenn sie irgendwas nicht wie im Hochdeutschen sagen oder
aussprechen?

Ich glaube, da hast Du etwas mißverstanden. Es gibt natürlich keine „Pflicht zur korrekten Sprache“. Und ein Zeichen mangelnder Intelligenz sind die Fehler auch nicht immer. Falsches Hochdeutsch oder auch falsche Dialektsprache (denn die gibt es natürlich auch) sind allerdings meistens schon Ergebnisse mangelnder Bildung und eventuell auch mangelnden Interesses an derartigen Feinheiten, was einem fehlenden Bewußtsein für das Vorhandensein dieser Feinheiten gleichkäme.

Sicherlich gibt es auch Sprachanwender (allerdings nicht allzu viele, vermute ich), die durchaus in der Lage sind, Hochdeutsch zu sprechen, aber es gelegentlich vorziehen, in einen Regiolekt zu verfallen. Da denke ich zunächst mal an Politiker, die auf diese Weise dem Wahlvolk so etwas wie „Bürgernähe“ suggerieren möchten. Dahinter steckt selbstverständlich ein messerscharfes Kalkül.

Nimmt diese Überheblichkeit von solchen Hochdeutschfanatikern
(allen voran Bastian Sick) denn NIE ein Ende?

Du magst das „Überheblichkeit“ nennen, aber das trifft es meines Erachtens nicht. Ein bewußterer Umgang mit dem Medium Sprache in Theorie und Praxis resultiert nun mal aus besserer Bildung. Oder?

Hätte der Mann „einzigstes“ gesagt, hättest du ihn dann auch
sofort als ungebildet abgestempelt? Ich sage übrigens auch
„rosanes Hemd“. Du darfst mich jetzt offiziell für doof
halten.

Quatsch. Ich will niemanden als „doof“ oder „ungebildet“ abstempeln. Ich finde sowas (wie das vorliegende Beispiel) einfach kurios und kann nicht umhin, darüber laut zu lachen. Lachen ist gesund! :smile:

Gruß, Uwe

1 Like

Hallo,

Da muss ich Ulf widersprechen. Es ist typisch Sächsisch
(zumindest in Leipzig und Dresden),

Also ich denke, gerade für Leipzig gilt das gerade nicht,
aber für Dresden unbedingt.

Ich habe in Leipzig studiert und mir ist diese Endung auch aufgefallen - also nicht nur in Dresden, sondern auch in L verbreitet.
Also ich hätte auch sofort gesagt, typisch Sächsisch, übrigens neben dem zusätzlichen „ä“ am Ende aller möglichen Wörter, wie Muttiä.
Als unser Kind mit dem Sprechen begann, sind wir dann so schnell wie möglich aus diesem Sprachraum weggezogen :wink:

Beatrix

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Dein Korrekturversuch zeigt, dass du dich nicht sehr lange mit
der deutschen Sprache oder seinen Regiolekten
auseinandergesetzt hast.

Ihren

Kai

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