Hallo Sacha,
Für die Recherche zu einem Buch bin ich auf der Suche nach
wahren Geschichten von Juden, denen von Nazis geholfen wurde.
Leider hast Du nichts Näheres über das Buchprojekt geschrieben.
Für mich ist auch nicht klar, wer bei Dir unter Nazis läuft.
Wer ist für Dich „Nazi“? Ich stelle immer wieder fest, daß in Deutschland der Begriff sehr unterschiedlich verwendet wird, je nach dem, ob von nicht-jüdischen Deutschen oder Juden.
Aus nicht-jüdischer Perspektive ist meist die Clique um H.itler „Nazi“, SS und Führungspersonal einiger Organisationen des 3. Reichs.
Aber die ganz normalen Mitläufer werden nicht als Nazis gesehen.
In jüdischen Kreisen erlebe ich meist, daß als „Nazi“ jeder gesehen wird, der damals gelebt hat und nicht im Widerstand aktiv war.
Diesbezüglich habe ich von Fälschungen von Ariernachweisen
gehört oder Mitgliedern der SS, die Juden zur Flucht verholfen
haben.
Einige Beispiele hast Du ja schon mit Links genannt bekommen.
Gibt es hier historische Quellen oder belegbare Ereignisse?
Es gibt einige Forschungsprojekte, zum Beispiel am Berliner Institut für Antisemitismusforschung. Dort wird an einer Studie gearbeitet, was die Helfer nun genau motiviert hat.
Oder hat jemand aus seiner Familie mal von einer solchen
Geschichte gehört?
Ach, ich habe viele Geschichten von Menschen gehört, die im Versteck überlebt haben. Nur sehr wenige leben noch. Es ist eine Altersfrage.
Relativ bekannt wurde in den letzten Jahren die Geschichte von Lilli Wust, die Felice Schragenheim versteckt hat. Das Buch „Aimee und Jaguar“ hat sie bekannt gemacht, hat aber allzu viele Ungereimtheiten.
Viele Grüße
Iris