Neue Apartheid?

Hi Sue,

Was Du da schreibst ist wirklich ganz großer Käse!
Wenn es so einfach wäre würde wohl keine Frau vergewaltigt
werden.
„Knie hochreissen und der Kerl ist
ausser Gefecht gesetzt.“ Würdest du das auch einer Frau ins
Gesicht sagen die vergewaltigt wurde?

#Ich würde ihr das sagen wollen, bevor sie in eine Vergewaltigungssituation gerät. Eine vergewaltigte Frau könnte man, so sie darüber zu sprechen wünscht, fragen, wie (und nicht ob!!) sie denn versucht hat, sich zu wehren, und sie lehren, sich im Falle ähnlicher Vorgänge in der Zukunft wirksamer zur Wehr zu setzen.

Jetzt fehlt dann nur noch der Spruch „Wenn sie sich nicht wehrt, dann hat sie es so gewollt“.

#Na na, zu solchen Gedanken und Äußerungen lasse ich mich nicht hinreißen und lasse sie mir auch nicht in den Mund legen.

Gruß, Helmut

Außerdem zog
sie sich daran hoch, dass auf einem Pädagog(Inn)enkongreß
gesagt wurde „Die Lehrer müssen…“, ohne extra darauf
hinzuweisen, dass auch die Lehrerinnen…, du verstehst schon.

Wieso „zogf sie sich hoch“ stattt einfach „beanstandete sie“

Warum bestehen manche Feministinnen immer darauf, bei
Berufsbezeichnungen unbedingt ein Femininum hinzuzufügen.
Gleichberechtigung wäre für mich eben, wenn „die Lehrer“ oder
„Pädagogen“ ganz selbstverständlich als Lehrerinnen und Lehrer
verstanden würden.

Du mienst also mitgemeint. Wie bei dem Satz „Jeder kann Papst werden“. Sind da die Frauen auch mitgemeint?

Und was mache ich als Übersetzer
bei Sprachen, die im Plural kein grammatisches Geschlecht
unterscheiden, z.B. Englisch? Engländerinnen oder
Amerikanerinnen würden sich vor Lachen krümmen, wenn man sie
als „female teachers“ oder so ähnlich bezeichnen würde.

Aber genau im Englischen ist es sehr wohl üblich, im Singular zu schreiben: He/she did …

Gruß, Karin

Hallo Helmut,

Wie spricht man eigentlich mündlich das
Wort „LehrerInnen“ so aus, dass die Zuhörer merken, dass es um
Lehrerinnen und Lehrer geht?

man spricht es „Lehrer-innen“ aus (mit einer kleinen Pause).

Grüße, Thomas

Hallo! Dass Claire Waldorff, eine wichtige Frau des satirischen Kabaretts der 20-iger Jahre, heute noch Maenner wie Dich provozieren kann,- das freut mich richtig! Das bedeutet naemlich, dass ihre Chansons auch heute noch mehr als aktuell sind.Der Unterschied ist nur, dass ihre Chansons zum Glueck mittlerweile nicht mehr verboten sind. Einiges, was Claire Waldorff damals auffuehren wollte, wurde von der Zensur gestrichen.So z.B. als sie in einem Kabarett der Vorkriegszeit in einer antimilitaristischen Szene auftreten wollte.‚Skandalös‘ war damals auch, dass sie in Maennerklamotten aufgetreten ist. Es gab zu der Zeit naemlich noch eine bescheuerte Vorschrift, die besagte, dass Frauen nach 11 Uhr abends nicht in Maennerkleidung auftreten duerfen.
Ihre Chansons hat sie, so weit ich weiss uebrigens nicht selbst geschrieben. Beruehmte Autoren fuehlten sich von ihrer unnachahmlichen Vortragsweise inspiriert. Darunter auch Kurt Tucholsky, der ja bekanntlich gesagt hat, die Satire duerfe alles… Der hat naemlich ebenfalls erkannt, dass bestimmte Missstaende mitunter etwas radikaler formuliert werden muessen. Sonst werden sie ja nie kapiert!
Marcela

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Was soll sie denn tun?
Hi

#Ich würde ihr das sagen wollen, bevor sie in eine
Vergewaltigungssituation gerät. Eine vergewaltigte Frau könnte
man, so sie darüber zu sprechen wünscht, fragen, wie (und
nicht ob!!) sie denn versucht hat, sich zu wehren, und sie
lehren, sich im Falle ähnlicher Vorgänge in der Zukunft
wirksamer zur Wehr zu setzen.

Aha: Und was soll die Frau tun, wenn ihr Gegner 30 kg schwerer ist? Und überfallartig angreift. Da fällt vermutlich sogar Dir das Herz in die Hose, oder. Die Frau müsste dann schon eine gute Kampfsportlerin sein, um damit fertigzuwerden.

Nächster Fall: Der Mann ist bewaffnet. Mit dem Messer an der Gurgel wehrt sich vermutlich niemand.

oder es sind mehrere…

Alles nicht so selten, gelle?

na, was sollte die Frau dann tun?
Wie wehrt man sich in solchen Situationen wirksam?

Gruss
Mike

Hallo,
ich bin zwar in der Anrede nicht direkt angesprochen, sag aber trotzdem mal was.

Meine Damen:
gebt auf, Helmut seid Ihr nicht gewachsen! Ihr kommt teilweise
mit unlogischen, themaverfehlenden Argumenten und teils
regelrecht gehässig.

Ich habe mir gerade den ganzen Thread noch einmal durchgelesen, und (vielleicht hab ich ja was übersehen) konnte eigentlich nichts dergleichen entdecken. Außerdem vermag ich nicht zu ergründen, inwieweit das Thema verfehlt wurde. Helmut hat seine Ansichten zu vermeintlich separatistischen Tendenzen auf Seiten der Frauen dargelegt, und das ja wohl mit der Absicht, andere Meinungen dazu zu lesen.

(…) er diskutiert wesentlich logischer und ohne sein Gegenüber zu beleidigen (was ihr teilweise macht!)

M.E. wiederholt er ständig die gleichen Argumente, die in meinen Augen dadurch weder logischer noch sinnhafter werden… (Sorry, Helmut, damit will ich Dich weder beleidigen noch Dir das Recht auf Deine Meinung nehmen.)

„Emanzen“ (häßliches Wort!)

Warum benutzt Du es dann?

wollen alle Rechte (steht
Ihnen auch zu) und zugleich sollen wir Männer „die Kavaliere
der alten Schule“ bleiben: Vortritt lassen, Tür aufhalten…

Keine Frau, die ich kenne, verlangt so etwas. Die Tür hält auf, wer vorgeht, egal ob das nun Männlein oder Weiblein ist. Jacke anziehen, Zigaretten anzünden und dergleichen mehr können wir auch schon seit längerer Zeit selber :wink:.

Verwundert
Susanne

Hi Mike,

Aha: Und was soll die Frau tun, wenn ihr Gegner 30 kg schwerer
ist? Und überfallartig angreift. Da fällt vermutlich sogar Dir
das Herz in die Hose, oder.

#Das ist anzunehmen, aber für die Aktion Knie ist das Gewicht des Mannes unerheblich, und diesen Stoß kann man auch angstgeschüttelt ausführen.

Nächster Fall: Der Mann ist bewaffnet. Mit dem Messer an der
Gurgel wehrt sich vermutlich niemand.
oder es sind mehrere…
Alles nicht so selten, gelle?
na, was sollte die Frau dann tun?
Wie wehrt man sich in solchen Situationen wirksam?

#Keine Ahnung. Wie würdest Du Dich denn wehren, wenn mehrere bewaffnete Männer/Frauen sich überfallartig auf Dich stürzen würden?
Irgendwie kommen wir immer weiter vom ursprünglichen Thema ab. Der Feminismus ist doch nicht entstanden als Versuch der Frauen, sich vor in Gruppen angreifenden, bewaffneten Vergewaltigern zu schützen, sondern aus dem Wunsch, die gesellschaftliche Benachteiligung der Frau zu überwinden. Bislang bleibe ich bei meiner Ansicht, dass Frauen das nicht im Alleingang und mittels männerfreier Bereiche erreichen können. Anstatt nun Männertypen aufzuzählen, mit denen darüber nicht zu reden ist (Vergewaltiger, Tetzlaff-Typen oder traditionsgebundene Moslems zum Beispiel), sollten die Frauen schon nach männlichen Verbündeten für das Streben nach Gleichberechtigung suchen.
Gruss
Helmut

Hi

#Das ist anzunehmen, aber für die Aktion Knie ist das Gewicht
des Mannes unerheblich, und diesen Stoß kann man auch
angstgeschüttelt ausführen.

Weisst Du das aus eigener angstgeschüttelter Erfahrung?

Nächster Fall: Der Mann ist bewaffnet. Mit dem Messer an der
Gurgel wehrt sich vermutlich niemand.
oder es sind mehrere…
Alles nicht so selten, gelle?
na, was sollte die Frau dann tun?
Wie wehrt man sich in solchen Situationen wirksam?

#Keine Ahnung. Wie würdest Du Dich denn wehren, wenn mehrere
bewaffnete Männer/Frauen sich überfallartig auf Dich stürzen
würden?

Na, ist dir auch nichts eingefallen *g*

Nun, Du bist schlieslich in dieses Thema eingeschwenkt.

Ansonsten ist die Emanzipationsbewegung imho durchaus auch aufgrund der Unterdrückung und Gewalt gegen Frauen heraus entstanden.

Ansonsten verweise ich auf mein früheres Posting.

Gruss und Gute Nacht
Mike

Grüß’ Sie, Helmut,
beobachte nun seit einigen Tagen diese Diskussion und hoffe, es ist mir gestattet, etwas dazu anmerken… Sie sprechen in Ihrem Beitrag zahlreiche Themen an. So unterschiedlich, dass es ein Leichtes wäre, 4 threads daraus machen.

  1. was mich an Feministinnen/Emanzen stört, ist, dass es ihnen weniger um mehr Gleichberechtigung
    der Geschlechter geht, sondern gleichsam um umgedrehtes Machotum als eine Art Rache für
    unbestreitbare Benachteiligung von Frauen über viele Jahrhunderte.

Punktabzug wegen Unsachlichkeit :smile: Emanzen tragen nun mal keinen grünen Punkt auf der Nase. Ich vermute also, dass die Lautstarken Ihr Bild prägen, während die Stillen Ihnen entgehen, dass die provokant Konfliktfreudige Ihren Widerwillen erregt, während die Harmonieorientierte vielleicht ohne die (belastete) Bezeichnung „Feministin“ sondern als Starke-Frau oder Eine-die-weiss-was-sie-will durchgeht.
Ich möchte zu bedenken geben: Oft ist Provokation das einzige Mittel, um ein Schweigen zu brechen. Viele Themen in der Benachteiligung von Frauen waren Tabuthemen, viele sind es noch. Darf ich annehmen, dass Sie lautstarker Chauvinismus stört? Auch mich stört er bei Frauen manchmal, aber: Er verweist auf eine erstarkende kollektive Identität, und er führt Chauvi-Mann vor, wie Chauvi-Pille schmeckt. Und wie immer, wenn sich Dinge einspielen, gibt es Abweichungen von der goldenen Mitte, die durch Fehler erst gefunden werden will. All das, sei es Chauvi-Frau oder Emanzen-Hysteriker will mit Gelassenheit und Humor genommen werden, und nicht hperysensibel/-penibel mit Millimeterpapier und Goldwaage.

  1. Außerdem: Wie sollen Männer glewichberechtigt auf Frauen zugehen, wenn letztere eine Apartheid aufbauen
    (Damenparkdecks, Frauenbars und -läden, selbst Frauenschlafwagen waren schon im Gespräch).
    Wird es eines Tages Hotels, Parkbänke oder andere Einrichtungen geben, die für Männer verboten
    sind?

Darf ich die Frage umdrehen? Wie sollen Frauen auf Männer gleichberechtig zugehen, wenn letztere eine bestehende soziale, gesellschaftliche Benachteiligung entweder nicht erkennen oder ignoriert und totgeschwiegen sehen möchten? Ihre Frage geht in die falsche Richtung… Fühlen Sie sich durch die Existenz eines Frauenparkdecks als Mann so eingeschüchtert, dass Sie auf eine Frau nicht mehr gleichberechtigt zugehen können? Ich hoffe doch nicht. Außerdem, die Männer in meinem Freundeskreis finden solche Einrichtungen prima, nirgends kann man besser Frauen kennenlernen als dort, wo sie zu Hauf, ohne Mann und in Reinkultur auftreten…

Wie andere hier bereits angemerkt haben: Damenparkdecks und Frauenschlafwagen sind Schutzmaßnahmen gegen Gewaltverbrechen gegen Frauen und sollen dass subjektive Sicherheitsempfinden stärken. Frauen sind noch immer häufiger die Opfer männlicher Gewalt als umgekehrt (Frauenhaus! Männerhaus?), das subjektive Gefährdungsempfinden wird durch die Medien erhöht (Frauen sind in Fernsehen etwa 5-mal häufiger Opfer von Gewaltverbrechen als Männer) und negative persönliche Erfahrungen (auf dem Heimweg von Abendveranstaltungen, zu Fuß durch dunklen Gegenden etc.) machen solche Maßnahmen, die auch unter Frauen umstritten und von ihnen unterlaufen werden, doch zu einer unterstützenswerten und hoffentlich mit der Zeit unnötigen Regelungen.
Frauenbars und -läden sind nichts anderes als der Herrenclub, der seit Jahrhunderten existiert, oder der Motorradbuchladen (siehe Kommentar Trilli). Gleich und gleich gesellt sich gern, und solange es nicht, wie häufig in den Clubs in den Staaten z.B., um die gegenseitige Förderung wirtschaftlicher Interessen unter Ausschluss eines Geschlechtes geht, ist dagegen auch nicht einzuwenden, denke ich… Und da wir von Individuen reden, verstehe ich nicht, warum wir uns nun kollektiv und ideologisch vereinheitlicht auf einander stürzen sollten, um unsere Gleichberechtigung auszudiskutieren: Wir alle versuchen, im Tagesgeschäft unsere individuellen Vorstellungen von Gleichberechtigung zu realisieren, diese Vorstellungen setzen unterschiedliche Prioritäten, wählen eigene Mittel der Durchsetzung und haben sicher auch abweichende Ziele. Sollen wir jetzt loslaufen und die Frauenbuchläden schließen, damit wir uns alle mit Ihnen in die Kneipe an der Ecke unter den Fernseher setzen, in dem die Fussballübertragung läuft, um Gleichberechigung zu praktizieren?

  1. Die Tatsache, dass sich unter Feministinnen viele Frauen finden, die den meisten Männern unattraktiv erscheinen, führe ich darauf zurück, dass diese Frauen wenig Wert auf Attraktivität legen und das durch die „Unbemanntheit“ erzeugte Freizeitloch mit ihren
    feministischen Aktivitäten füllen.

Ausgesprochen uncharmant, der Herr, und das Klischee, das Sie Tatsache nennen, entstammt, so ich nicht irre, dem 18. Jahrhundert (Kein Scherz!). Ihre Sichtweise an dieser Stelle verrät, dass es weniger die Frauenparkdecks als solche Kommentare sind, die ein gleichberechtigtes Aufeinanderzugehen erschweren. Ich kenne persönlich keine Feministin, die solo wäre - und ich kenne einige. Und ob es nun besser ist, wenn eine Frau sich nicht „aufbrezelt“, weil sie ihre Priorität bei Haushalt, Mann und Kindern setzt, oder ob sie es aus Überzeugung unterlässt - ich wüsste nicht, wem da ein Urteil zustände… Im Übrigen, weiss ich nicht, warum im Zustand der Unbemanntheit Wert auf gesteigerte Attraktivität gelegt werden MUSS, außerdem feministische Aktivitäten sind - wie viele andere soziale Aktivitäten -, schlechtestenfalls Arbeit im Interesse gesellschaftlich und sozial Benachteiligter… Haben Sie ein Problem damit?

  1. Schwierigkeiten habe ich, wenn europäische Feministinnen sich über die Stellung von Frauen in
    anderen Kulturen aufregen, ohne diese Kulturen genauer zu kennen, z.B. die Möglichkeit der
    Mehrfrauenehe in islamischen Ländern.

Lieber Helmut, vielleicht sollten sie sich fragen, warum Sie sich mit den Gegebenheiten im Jemen/Islam/etc. leichter tun als „europäische Feministinnen“. Hat Ihre Sicht der Geschlechterbeziehungen mehr mit der islamischen Sicht gemein als mit der europäischen? Man kann Kulturen nicht vergleichen, aber man kann ähnlich wie eine wirtschaftliche Lage, politische Lage o.ä. auch die Lage der Frau an irgendwelchen Idealen messen, aber das ist wie bei allen Dingen, die man aus dem Kontext reißt, nicht immer aussagekräftig. Die Beispiele aus dem Jemen sind kulturwissenschaftlich interessant, tragen aber zu dieser Diskussion in keinster Weise bei. Denn: was hat das Fahrrad am Pekinger Bahnhof mit meinem Leben als Mann oder Frau in diesem Land zu tun? Ich jedenfalls würde als Schwarze nicht in Brandenburg leben wollen, als Frau nicht in einem islamisches Land und als Demokratin nicht in einer Diktatur…

MfG

Theresa

Gruß auch Sie, Theresa!

beobachte nun seit einigen Tagen diese Diskussion

So auch ich. Ich will auch inhaltlich nichts anfügen.

Aber einen Stoßseufzer möchte ich doch gern loswerden.
Würde doch die Diskussion immer in dem von Ihnen verwendeten Stil und auf diesem Niveau geführt!
IMHO versucht auch Helmut eine nicht zu polemische Diskussion zu führen.
Angesichts der Hitzköpfe beiderlei Geschlechts wird das leider nicht immer gelingen.

Achtungsvoller Gruß
Eckard.

Hallo Theresa,

… Darf ich annehmen, dass Sie lautstarker Chauvinismus
stört? Auch mich stört er bei Frauen manchmal, aber: Er
verweist auf eine erstarkende kollektive Identität, und er
führt Chauvi-Mann vor, wie Chauvi-Pille schmeckt.

#Mich stört Chauvinismus immer, sei er nun laut oder leise und gegen Frauen, Männer oder andere Völker gerichtet. Meinen Sie, dass der Mann, der die bittere Chauvipille schluckt, dadurch seine Chauvi-Meinung ändert? Ich glaube, sie verfestigt sich eher noch.

…All das, sei es Chauvi-Frau oder Emanzen-Hysteriker will
mit Gelassenheit und Humor genommen werden, und nicht
hperysensibel/-penibel mit Millimeterpapier und Goldwaage.

#So dachte ich mir das auch, aber an einigen Beiträgen merkt man doch, dass einfache Bemerkungen sehr leicht in falsche Kehlen rutschen.

Darf ich die Frage umdrehen? Wie sollen Frauen auf Männer
gleichberechtigt zugehen, wenn letztere eine bestehende
soziale, gesellschaftliche Benachteiligung entweder nicht
erkennen oder ignoriert und totgeschwiegen sehen möchten?

#Frauen müssen (o je, wie sag ich das, ohne dass es heißt: Der will uns vorschreiben, was wir zu tun haben) viel umfangreicher als bisher in Männerdomänen eindringen. Nur so können sie ihre Gleichwertigkeit und damit ihr Recht auf Gleichberechtigung vor der Allgemeinheit deutlich machen.

Fühlen Sie sich durch die Existenz eines Frauenparkdecks als Mann so eingeschüchtert, dass Sie auf eine Frau nicht mehr
gleichberechtigt zugehen können?

#Ich WILL ja auf Frauen gleichberechtigt zugehen, aber wenn diese, bildlich gesprochen, ins Frauenparkdeck entweichen, wird das erschwert.

Außerdem, die Männer in meinem Freundeskreis finden solche
Einrichtungen prima, nirgends kann man besser Frauen
kennenlernen als dort, wo sie zu Hauf, ohne Mann und in
Reinkultur auftreten…

#Genau das habe ich gemeint, als ich schrieb, ein Frauenparkdeck schütze Frauen nicht vor Belästigungen durch Männer, sondern erleichtere diese sogar aus genau den Gründen, die Sie gerade genannt haben.

Wie andere hier bereits angemerkt haben: Damenparkdecks und
Frauenschlafwagen sind Schutzmaßnahmen gegen Gewaltverbrechen

#Sagten Sie nicht gerade, Ihre männlichen Bekannten meinten, dass man nirgends besser Frauen kennenlernen könnte? Das wissen auch Gewalttäter!

gegen Frauen und sollen das subjektive Sicherheitsempfinden
stärken.

#In dem Bewusstsein, wieder in Fettnäpfchen zu treten: Sollte frau/man sich in ihren/seinen Sicherheitsbedürfnissen nicht doch eher von der Einschätzung realer Gefahrenpotentiale als vom subjektiven Sicherheitsempfinden leiten lassen? Dazu ein Beispiel: Eine Schulfreundin meiner Mutter ist in ihren mittlerweile 79 Lebensjahren niemals in einen Fahrstuhl gestiegen und, wenn sie uns besuchte, trotz schwachen Herzens die 7 Etagen zu Fuß hinaufgekeucht. Sie ist nie in einem Fahrstuhl hängengeblieben, kennt auch niemanden, dem das passiert ist, aber ihr „subjektives Sicherheitsempfinden“ ist stärker als die Vernunft und damit m.E. unvernünftig. Ist es nun besser, auf der Treppe einen Herzinfarkt oder gar Herzschlag zu bekommen, oder nicht doch lieber die unbegründete Angst vor dem Fahrstuhl zu überwinden?

…machen solche Maßnahmen zu einer unterstützenswerten und hoffentlich mit der Zeit unnötigen Regelung.

#Gut, wenn Sie es als Übergang betrachten, mag es angehen.

Frauenbars und -läden sind nichts anderes als der Herrenclub,
der seit Jahrhunderten existiert, oder der Motorradbuchladen
(siehe Kommentar Trilli).

#Deswegen schrieb ich ja: hgenau wie bei den Männern, nur umgekehrt, aber nicht besser.

…verstehe ich nicht, warum wir uns nun kollektiv und ideologisch vereinheitlicht auf einander stürzen
sollten, um unsere Gleichberechtigung auszudiskutieren:

#Na, um sie endlich zu erreichen!!

…damit wir uns alle mit Ihnen in die Kneipe an der Ecke unter den Fernseher setzen, in dem die Fussballübertragung läuft, um Gleichberechigung zu praktizieren?

#Da ist doch schon wieder das Klischee vom in der Kneipe sitzenden, Fußball guckenden und dabei Bier trinkenden Mann.
#Meine Bemerkungen zu Attraktivität und Unattraktivität nehme ich mit Entschuldigung zurück.
4) Schwierigkeiten habe ich, wenn europäische Feministinnen

sich über die Stellung von Frauen in anderen Kulturen aufregen, ohne diese Kulturen genauer zu kennen.

#Dazu noch ein Beispiel: Eine deutsche Journalistin schrieb nach einem Besuch im Nahen Osten sinngemäß: „Die Rechtlosigkeit der Frauen zeigt sich auch darin, dass sie nach der Geburt ihres ersten Kindes ihren Namen verlieren und als 'Mutter des/der…“ angesprochen werden." Dieser Journalistin ist völlig entgangen, dass es für Frauen in islamischen Ländern eine Ehre und Ausdruck gesellschaftlicher Wertschätzung ist, z.B. als „Umm Ali“ (Mutter des Ali) angeredet zu werden. Hätte sie mal was darüber geschrieben, dass z.B. in den USA bei Briefanschriften geschrieben wird „Mrs. John Miller“. Da hat die Frau ihren Namen wirklich eingebüßt!

Lieber Helmut, vielleicht sollten sie sich fragen, warum Sie
sich mit den Gegebenheiten im Jemen/Islam/etc. leichter tun
als „europäische Feministinnen“.

#Na, das ist doch klar, weil ich 6 Jahre dort war.

Hat Ihre Sicht der Geschlechterbeziehungen mehr mit der islamischen Sicht gemein als mit der europäischen?

#Nein.
Man kann Kulturen nicht vergleichen, aber man kann ähnlich wie eine wirtschaftliche Lage, politische Lage o.ä. auch die Lage der Frau an irgendwelchen Idealen messen…
#Diese Ideale entstammen aber der jeweiligen Kultur, und damit wird eben doch versucht, Kulturen zu vergleichen.
Die Beispiele aus dem Jemen sind kulturwissenschaftlich interessant, tragen aber zu dieser Diskussion in keinster Weise bei. Denn: was hat das Fahrrad am Pekinger Bahnhof mit meinem Leben als Mann oder Frau in diesem Land zu tun?
#Es könnte Sie anregen, mal darüber nachzudenken, ob man nicht ohne Auto gesünder leben könnte und das für die Umwelt besser wäre, zum Beispiel.

Ich jedenfalls würde … als Frau nicht in einem
islamischen Land und als Demokratin nicht in einer Diktatur (leben wollen)…

#Was aber, wenn Sie das müssten? Dann müssten Sie sich mehr oder
weniger darauf einstellen und würden sicher Wege finden, die Ihr Leben erträglich und zuzeiten auch schön gestalten.

MfG

Helmut

Extrawürste
Hallo Helmut,

Ich habe die Methode mit dem Knie-Hochreißen ohne böse Absicht
an einem der Teilnehmer demonstriert, der ca. 1 Kopf größer
war als ich. Das Ergebnis war für uns beide verblüffend (er
war ca. 20 min. lang sehr kampfunfähig, hat mir das aber nicht
übelgenommen). Die Methode mit dem Doppelschlag auf die Ohren
konnten wir natürlich nicht probieren, weil die Gefahr eines
Trommelfellrisses zu groß ist.

Das heißt, Du hast es im Training bei einem Scheingegner angewandt, der nicht damit gerechnet, stillgehalten und sich nicht selbst geschützt hat. Zur Demonstration ist das sicher gut (mein Freund sagt übrigens, jeder Mann kenne diesen Effekt von Prügeleien auf dem Schulhof her). Du mußt aber bedenken, wenn Du von jemanden angriffen wird, dann ist Folgendes anders:

  1. rechnet er mit Gegenwehr,

  2. ist er dann schon dabei, Dich anzugreifen und bevor Du reagieren kannst, mußt Du Dich erstmal selbst schützen (also selbst Schläge und/oder Waffen abwehren, fallen, ohne Dich dabei zu verletzen),

  3. hält er Dich vielleicht fest, würgt, steht seitlich oder hinter Dir - also Situationen, wo Du ein größeres Handlungsspektrum brauchst als nur 1-2 Techniken.

  4. rechnet er vielleicht genau mit diesem vielzitierten Kniestoß in die Eier und kann ihn daher abwehren (auch das ist nämlich nicht so schwer und in Selbstverteidigungskursen wird von den allerbekanntesten Techniken schon wieder abgeraten).

  5. mußt Du bedenken, in einer Notfallsituation kannst Du Dir keinen Fehler erlauben, denn der könnte tödlich sein. Das ist nicht wie im Training, wo Du Dich freust, wenn eine Technik mal funktioniert und darüber lachst, wenn sie mal abgewehrt wird.

Auch ich rate Frauen immer dazu, SV zu lernen, allerdings halte ich es für anmaßend so zu tun, als müssten sie nur 2 Techniken lernen und hätten kein Problem mehr.

#Mich als Nicht-Autobesitzer stört an Frauenparkdecks nichts
außer der „Extrawurst“.

Warum bestehen manche Feministinnen immer darauf, bei
Berufsbezeichnungen unbedingt ein Femininum hinzuzufügen.

Damit forderst Du für Männer eine Extrawurst in der Sprache, während Du die vermeintlichte Extrawurst der Frauen für mehr Sicherheit als eine Zumutung empfindest.

Bei der Sprache ist es doch ganz eindeutig: Wir können weiterhin für alles nur die männliche Form verwenden - dann haben Männer eine Extrawurst mit der einzigen Rechtfertigung, daß es schon immer so war. („Das haben wir schon immer so gemacht … das haben wir noch nie so gemacht.“) Oder wir verwenden in Zukunft für alles nur die weibliche Form und die Männer sind mitgemeint - dann hätten die Frauen eine Extrawurst. Oder wir einigen uns irgendwann auf eine Regelung in der Mitte, die vielleicht manchmal etwas umständlicher klingt, vielleicht aber auch nur Gewöhnungssache ist. Wenn die Männer (was ich vermute) nicht die rein weiblichen Formen akzeptieren wollen und die Frauen nicht die rein männlichen Formen, dann wäre eine Kompromißlösung zwischend den Extremfällen das Gegebene.

Ähnlich geht es mir in Fragen der Vielehe, die Du auch schon angesprochen hast. Wenn irgendwann - weil viele Leute dies so wollen, Ehen zwischen 3, 4, 5 Leuten erlaubt wären, wäre mir das ziemlich egal (ok, die Kirche würde aufschreien). Was mich persönlich stört, wenn ich über Kulturen wie den Islam nachdenke, ist bei der Vielehe nur die praktizierte Unsymmetrie zwischen Frauen und Männern.

Unsymmetrien müssen immer gut überlegt sein und sollten nicht selbstverständlich werden. Bei einer notwendigen Sicherheitsmaßnahme vor Gewalt halte ich für gerechtfertigt. Mein Eindruck von Dir ist aber doch, daß Du viele Privilegien und Extrawürste von Männern als selbstverständlich empfindest (vermutlich, weil es sie schon immer gab und Du gar nicht mehr darüber nachdenkst), während Du Dich hauptsächlich über die mit Veränderungen verbundenen Forderungen der Frauen aufregst

Mit vielen Grüßen, Stefanie

Hallo Theresa,
:
: … Darf ich annehmen, dass Sie lautstarker Chauvinismus
: stört? Auch mich stört er bei Frauen manchmal, aber: Er
: verweist auf eine erstarkende kollektive Identität, und er
: führt Chauvi-Mann vor, wie Chauvi-Pille schmeckt.
#Mich stört Chauvinismus immer, sei er nun laut oder leise und gegen Frauen, Männer
oder andere Völker gerichtet. Meinen Sie, dass der Mann, der die bittere Chauvipille
schluckt, dadurch seine Chauvi-Meinung ändert? Ich glaube, sie verfestigt sich eher
noch.
T: Wir müssen nicht immer von den Hartgesottensten ausgehen. Oft genug ist Chauvinismus die Frucht von Gedankenlosigkeit, meinen Sie nicht? Und da hilft eine Eigen-Senf-Therapie doch manchmal recht gut…

Darf ich die Frage umdrehen? Wie sollen Frauen auf Männer

: gleichberechtigt zugehen, wenn letztere eine bestehende
: soziale, gesellschaftliche Benachteiligung entweder nicht
: erkennen oder ignoriert und totgeschwiegen sehen möchten?
#Frauen müssen (o je, wie sag ich das, ohne dass es heißt: Der will uns vorschreiben,
was wir zu tun haben) viel umfangreicher als bisher in Männerdomänen eindringen. Nur
so können sie ihre Gleichwertigkeit und damit ihr Recht auf Gleichberechtigung vor der
Allgemeinheit deutlich machen.

T: Wir sind in einem Wandel begriffen, der längst nicht abgeschlossen ist. Ich denke, dass Frauen in Europa in den letzten 200 Jahren einen weiten Weg zurückgelegt haben, und das dank einzelner Frauen, die - oft unter persönlichen Opfern - in Männerdomänen eindrangen und eindringen. Diesen schwierigen Weg zu beschreiten, kann man von keinem fordern. Wir können in unserem eigenen Umfeld unterstützend wirken, Klischees abbauen und aufklären. Die unsichtbare Leistung wiegt nicht geringer, nur weil sie sich nicht in Statistiken widerspiegelt. Die Bewährung in Männerdomänen als Maßstab der Gleichwertigkeit erscheint mir ein wenig zu einseitig. Wäre nicht die Auflösung der Domänen, wo sie beschränkend wirken, ein lohnenswerteres Ziel? Hier sind übrigens auch die Männer gefragt.

: Fühlen Sie sich durch die Existenz eines Frauenparkdecks als Mann so
eingeschüchtert, dass Sie auf eine Frau nicht mehr
: gleichberechtigt zugehen können?
#Ich WILL ja auf Frauen gleichberechtigt zugehen, aber wenn diese, bildlich gesprochen,
ins Frauenparkdeck entweichen, wird das erschwert.
T: Sie verzeihen, aber wo ein Wille ist, findet sich auch ein Forum der Begegnung, oder nicht? Geben Sie doch Spielräume zur Entfaltung, und laufen Sie nicht Sturm gegen Schutzbereiche, die leider wie Zahl der Gewaltverbrechen zeigt noch nötig sind.

: Außerdem, die Männer in meinem Freundeskreis finden solche
: Einrichtungen prima, nirgends kann man besser Frauen
: kennenlernen als dort, wo sie zu Hauf, ohne Mann und in
: Reinkultur auftreten…
#Genau das habe ich gemeint, als ich schrieb, ein Frauenparkdeck schütze Frauen nicht
vor Belästigungen durch Männer, sondern erleichtere diese sogar aus genau den
Gründen, die Sie gerade genannt haben.
T: Erstens denke ich, dass der Schutz durchaus gegeben ist und zweitens sagte ich „Kennenlernen“ nicht „Belästigen“.

: Wie andere hier bereits angemerkt haben: Damenparkdecks und
: Frauenschlafwagen sind Schutzmaßnahmen gegen Gewaltverbrechen
#Sagten Sie nicht gerade, Ihre männlichen Bekannten meinten, dass man nirgends
besser Frauen kennenlernen könnte? Das wissen auch Gewalttäter!
T: Sie missverstehen da einen Scherz auf Ihren Vorbehalt gegen die „das Aufeinanderzugehen erschwerenden“ Rückzugszonen von Frauen… Und was Gewalttäter angeht, glauben Sie die suchen sich ausgerechnet das videokameraüberwachte Frauenparkdeck?

: gegen Frauen und sollen das subjektive Sicherheitsempfinden
: stärken.
#In dem Bewusstsein, wieder in Fettnäpfchen zu treten: Sollte frau/man sich in
ihren/seinen Sicherheitsbedürfnissen nicht doch eher von der Einschätzung realer
Gefahrenpotentiale als vom subjektiven Sicherheitsempfinden leiten lassen?
T: Ein Vorschlag: Befassen Sie sich doch einmal mit dem Thema Gewalt gegen Frauen. Die „realen Gefahrenpotentiale“ schlagen sich in bedauerlichen Kriminalstatistiken nieder. Das Subjektive am Sicherheitsempfinden heißt hier nicht „unsachlich“, vielmehr bedeutet es in diesem Zusammenhang „persönlich“.

: …damit wir uns alle mit Ihnen in die Kneipe an der Ecke unter den Fernseher setzen, in
dem die Fussballübertragung läuft, um Gleichberechigung zu praktizieren?
#Da ist doch schon wieder das Klischee vom in der Kneipe sitzenden, Fußball guckenden
und dabei Bier trinkenden Mann.
T: Die Klientel der sieben Kneipen in meiner direkten Wohnumgebung spricht eine deutliche Sprache. Das soll nicht heißen, dass jeder Mann dort sitzt; aber es gibt nun einmal Menschen, die Klischees leben, auch das von der Männerdomäne „Eckkneipe“.

#…ein Beispiel: Eine deutsche Journalistin schrieb nach einem Besuch im Nahen
Osten sinngemäß: „Die Rechtlosigkeit der Frauen zeigt sich auch darin, dass sie nach
der Geburt ihres ersten Kindes ihren Namen verlieren und als 'Mutter des/der…“
angesprochen werden." Dieser Journalistin ist völlig entgangen, dass es für Frauen in
islamischen Ländern eine Ehre und Ausdruck gesellschaftlicher Wertschätzung ist, z.B.
als „Umm Ali“ (Mutter des Ali) angeredet zu werden. Hätte sie mal was darüber
geschrieben, dass z.B. in den USA bei Briefanschriften geschrieben wird „Mrs. John
Miller“. Da hat die Frau ihren Namen wirklich eingebüßt!

Darf ich in diesem Zusammenhang auf das sehr intelligente Buch (nicht den Film!) von Margret Atwood, „The Handmaid’s Tale“ verweisen? BTW: Ein Rückfrage bei der Journalistin könnte hypothetisch ergeben, dass sie sich der Problematik in den Staaten durchaus bewusst ist. Aber es war nun einmal nicht ihr Thema in diesem Artikel.
Als in China das Einschnüren der Lotosfüße (auf 11 cm!) verboten wurde, brach auch unter chinesischen Frauen ein Sturm der Entrüstung los. Dennoch vermisst wohl keine Chinesin heute die einstige Sitte. Ähnliches gilt vielleicht in 50 Jahren für „Umm Ali“.

Die Beispiele aus dem Jemen sind kulturwissenschaftlich interessant, tragen aber zu
dieser Diskussion in keinster Weise bei. Denn: was hat das Fahrrad am Pekinger
Bahnhof mit meinem Leben als Mann oder Frau in diesem Land zu tun?
#Es könnte Sie anregen, mal darüber nachzudenken, ob man nicht ohne Auto gesünder
leben könnte und das für die Umwelt besser wäre, zum Beispiel.
T: Bitte, Helmut, das führt uns vom Thema weg. Anregungen sind eine schöne Sache. Ich empfinde auch diese Diskussion als anregend. Ich verstehe wirklich nicht, worauf Sie mit den Beispielen aus dem Jemen hinauswollen… Was würden Sie denn gerne, so Sie das könnten, aus dem Jemen importieren?

: Ich jedenfalls würde … als Frau nicht in einem
: islamischen Land und als Demokratin nicht in einer Diktatur (leben wollen)…
#Was aber, wenn Sie das müssten? Dann müssten Sie sich mehr oder
weniger darauf einstellen und würden sicher Wege finden, die Ihr Leben erträglich und
zuzeiten auch schön gestalten.
T: Ooops! Widersprechen Sie sich gerade selbst? Folgere ich recht? Wir, die nach Gleichberechtigung Strebenden in Europa, sollen uns auf die gegebenen Umstände einstellen und uns das Leben schön gestalten? Dann käme kaum eine Frau Ihrer Aufforderung nach, und den stacheligen Weg beschreiten, in Männerdomänen einzubrechen… Sie würde vielleicht eher als Krankenschwester 80-Kilo-Patienten stemmen, dabei grazil und damenhaft aussehen, anschließend möglichst selbstbewusst durch die dunkle Tiefgarage huschen, daheim ihrem Liebsten danken, dass er mit dem Kochen auf sie gewartet hat - und sich einen schönen Abend machen.

Es grüßt,

The-Resa

Lieber Helmut,

Entschuldigen Sie bitte, aber mir ist bei meinem letzten Posting die Anrede abhanden gekommen. Seien Sie versichert, es war keine Despektierlichkeit intendiert.

The-Resa

Guten Abend, Eckard,

Aber einen Stoßseufzer möchte ich doch gern loswerden.
Würde doch die Diskussion immer in dem von Ihnen verwendeten
Stil und auf diesem Niveau geführt!

Danke für das Kompliment. Ich fühle mich geschmeichelt. :smile:

IMHO versucht auch Helmut eine nicht zu polemische Diskussion
zu führen.
Angesichts der Hitzköpfe beiderlei Geschlechts wird das leider
nicht immer gelingen.

Die Diskussion berührt wohl eines der Themen, die ohne Adremalin fast nicht zu führen sind… Humor braucht’s, wenn man’s trotzdem macht.

Mit den besten Grüßen

The-Resa

Hallo Theresa,

Wäre nicht die Auflösung der Domänen, wo sie beschränkend wirken, ein lohnenswerteres Ziel? Hier sind übrigens auch die Männer gefragt.

#Genau. Wenn sich Frauen in immer größerer Zahl in den jetzigen Männerdomänen behaupten, hören diese schließlich auf, Männerdomänen zu sein. Das ist es, was mir vorschwebt.

Als in China das Einschnüren der Lotosfüße (auf 11 cm!)
verboten wurde, brach auch unter chinesischen Frauen ein Sturm
der Entrüstung los. Dennoch vermisst wohl keine Chinesin heute
die einstige Sitte. Ähnliches gilt vielleicht in 50 Jahren für
„Umm Ali“.

#Mal abwarten. Natürlich sind Lotosfüße und Mädchenbeschneidung eine Qual, für deren Abschaffung ich auch bin. Dagegen ist „Umm Ali“ nur ein Klacks, mit dem frau m.E. durchaus leben kann.

Ich verstehe wirklich nicht, worauf Sie mit den
Beispielen aus dem Jemen hinauswollen… Was würden Sie denn
gerne, so Sie das könnten, aus dem Jemen importieren?

#Mit den Beispielen wollte ich zeigen, dass es m.E. nicht angeht, Wertvorstellungen aus der einen Kultur als Maßstab für den Wert anderer Kulturen zu verwenden, vor allem dann nicht, wenn man diese anderen Kulturen kaum oder gar nicht kennt. Was ich aus dem Jemen importieren würde:

  1. die Freundlichkeit der Menschen und das (zumindest im Südjemen) weitgehende Fehlen steifer protokollarischer Zwänge im Umgang mit hochgestellten Persönlichkeiten,
  2. die Fähigkeit, auch unter bescheidenen Lebensverhältnissen fröhlich zu leben und nicht dauernd neidisch auf die vielleicht bessergestellten Nachbarn zu starren,
  3. die Rücksicht der AutofahrerInnen, denen es gar nicht in den Sinn kommt, bei ungeschicktem Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer zu fluchen, zu schimpfen, zu drohen usw.

T : Ich jedenfalls würde … als Frau nicht in einem
: islamischen Land und als Demokratin nicht in einer
Diktatur (leben wollen)…
T: Ooops! Widersprechen Sie sich gerade selbst? Folgere ich
recht? Wir, die nach Gleichberechtigung Strebenden in Europa,
sollen uns auf die gegebenen Umstände einstellen und uns das
Leben schön gestalten?

#Nein, Sie folgern nicht recht: Meine Bemerkung bezog sich auf Ihr (nicht gewünschtes) Leben in einem islamischen Land oder in einer Diktatur, nicht auf Ihr jetziges Leben in Europa.

Es grüßt

Helmut

Männersauna
… da gibt es einige Bereiche, über die auch ich schon nachgedacht habe. Stellen Sie sich vor: Auch ich als Mann habe manchmal ein ungutes Gefühl in der nicht kameraüberwachten Ebene des Parkhauses. Und … ich möchte micht von Frauen angeschaut werden, in der Sauna (könnte doch sein). Was ist also mit dem _sebstverständlichen_ Männersaunaabend, nur für Männer. Für Frauen gibt’s so was ja überall. Man sollte das alles nicht übertreiben, natürlich, aber wenn schon, dann gleiches Unrecht für alle (das war jetzt Prvokation).

Wilhelm

Tolle Diskussion
Selten hatte ich so viel Spass, eine Diskussion über dieses Thema mitzuverfolgen. Jetzt möchte ich mich aber auch etwas einmischen.

Meiner Meinung nach verfolgt Helmut in der Diskussion nicht das Ziel, den Feminismus zu verstehen oder sich die Sichtweisen der Frauen anzueignen. Er provoziert auf kluge und höfliche (*Lob!) Art und verteidigt seine Meinung, ohne die Argumente der Diskussionsteilnehmerinnen anzuerkennen. (Abgesehen von der Entschuldigung wegen des Attraktivitätsvorurteils.)
Zudem scheint er - vielleicht absichtlich - nur darüber diskutieren zu wollen, wie FRAUEN den bestehenden Zustand der Benachteiligung ändern können und sollten. Ein Beispiel:

_T: Wäre nicht die Auflösung der Domänen, wo sie beschränkend wirken, ein lohnenswerteres Ziel? Hier sind übrigens auch die Männer gefragt.
H: Genau. Wenn sich Frauen in immer größerer Zahl in den

jetzigen Männerdomänen behaupten, hören diese schließlich auf,
Männerdomänen zu sein. Das ist es, was mir vorschwebt._

Was Theresa wohl eher vorschwebt, ist, die STRUKTUREN aufzulösen. Es gibt so wenig Verhaltensweisen, die wirklich TYPISCH männlich oder TYPISCH weiblich sind. Das meiste ist gesellschaftlich geprägt. Wenn man sich so was bewusst macht, dann fallen viele Diskussionspunkte weg, wie zum Beispiel der Punkt mit der Attraktivität.
Abgesehen davon ist es eine sehr anstrengende Sache, in eine Männer- oder auch einfach Gruppen-Domäne einzubrechen, wenn man nicht der „herrschenden Klasse“ angehört.
Das Auflösen von geschlechtsspezifisch geprägten Domänen könnte auch dadurch gelingen, dass Männer sich in klassischen Frauendomänen bewegen und diese dadurch nicht mehr als solche bewertet werden. Wir kennen diesen Punkt alle auf die eine oder andere Weise: wenn sich auch Männer die Fingernägel lackieren, hört diese Tätigkeit auf, typisch weiblich zu sein. Und Männer, die Spaß an bunten Nägeln haben, könnten ohne Angst, als unmännlich angesehen zu werden, in der Parfümerie-Abteilung schwelgen gehen.

Jetzt habe ich mich doch wieder hinreißen lassen, alte Frauenthemen aufzuwärmen. Aber Theresa diskutiert so engagiert und intelligent, dass ich sie noch etwas unterstützen wollte.

Und der Umm Ali-Punkt hat mich aufgeregt.
Ich habe nie im Jemen gelebt (leben müssen? dürfen?), aber ich erlebe in Deutschland, wie es ist, als Frau in erster Linie über ein Kind definiert zu werden. Und wenn eine Frau kein Kind haben kann oder es verliert, am eigenen Wert und Daseinszweck zu zweifeln (ist jetzt nichts persönliches!). Was tun die Frauen denn im Jemen, wenn sie keine Kinder bekommen? Sind kinderlose Tanten genauso in der Gesellschaft angesehen wie die mehrfache Mutter? Und noch eine Frage: sind Frauen auch so stolz auf ihre Töchter? Werden sie nicht nur Umm Ali sonder auch Umm Laila genannt?
Das ist jetzt auch nicht so provozierend gefragt, wie es vielleicht wirkt. Vielleicht sind „Tanten“ im Jemen ja berufstätig oder fühlen sich aus anderen Gründen als vollwertige Frau. Und vielleicht sind Mütter dort genauso glücklich, wenn sie über ihre Tochter definiert werden? Ich war nicht da.

Jetzt wünsche ich euch noch viel Spaß mit der Diskussion. Wenn ich Zeit habe, melde ich mich auch nochmal.

Grüße

Trilli

Mensch Wilhelm

Männersauna gibts doch längst in jedem grösseren Kaff.

Gruss
Marion

ganz weit draussen
Marion,

ich wohne ganz, ganz weit draussen, im westlichsten Kreis Deutschlands. Hier eilen die Mädchen dem letzten Trend immer noch hinterher. Dabei schiessen sie oft ein Wenig über das Ziel hinaus. Auch bei der Proklamation der Frauenrechte. … und die Männer schweigen gehorsam. Hier wird es Zeit für einen Männerbeauftragten.

Wilhelm