Neue Lehrer braucht unser Land!!!
Ich will unten stehenden Posting „Mitten daneben“ aufgreifen und noch eine Ecke weiter denken.
Gewaltwellen an Schulen, Überalterung der Lehrer, schlechte Ausbildungsqualität, schlichtweg die Schule als Dienstleistungsangebot in der freien Marktwirtschaft könnte so schwerlich bestehen. Natürlich kann die Verantwortung für die Gewalt an Schulen nicht allein der Schule als Institution angekreidet werden, da die Ursachen manigfaltig sind und auch eine gesellschaftliche Grundtendenz zur Basis hat. Aber dennoch haben Schulen einen Erziehungsauftrag, und sind damit ein Rädchen im System, an dem auch gedreht werden kann. In dem Punkt machen es sich dann viele Lehrer zu einfach indem sie keinerlei Prävention gegen Gewalt lehren können/wollen. Oftmals fehlt auch der sog. „gute Draht“ zu den Schülern, weil man als Lehrer als Outsider dasteht, der irgendein Zeug schwaffelt. Aber wie kann ein 50jähriger Lehrer seine jahrzehnte jüngern Schülern (Kunden) dies begreifbar machen, wenn er z.B. „ihre Sprache“ nicht spricht und lediglich mit abstrakten Konstrukten langweilt. Dies gilt allgemein auch für den Lehrstoff, der von vielen so trocken wie irgend möglich runter gebetet wird. Schaut euch mal die Bücher von amerikanischen Professoren an, wie spannend man auch komplizierte Zusammenhänge klar erläutern kann. Aber Engagement in dieser Richtung ist bei den Dienstleistungsträgern schwerlich zu erkennen. Innovative Ideen fehlt es im Sektor der (deutschen) Lehre. Die Schuld wird den demotivierten Schülern zugeschoben. Frei nach dem Motto: wenn ich ein Produkt auf dem Markt werfe und es nicht ankommt, sind eben die Käufer schuld.
Aber oftmals mangelt es schon an der Kompetenz der Lehrer. Wenn ein Mathematiklehrer bei trivialen Ableitungen und Integrationen andauernd ins stocken gerät, und nur mühselig anhand der Musterlösung vorarbeiten kann, würde ich gerne wissen was derjenige im Studium gemacht hat. Da mein Studium relativ mathematik-lastig ist kann ich mit Bestimmtheit sagen, dass der Schulstoff wie das kleine 1x1 für den Lehrer sein sollte, und somit keine fachlichen Probleme damit haben darf. Pädagogische Erfahrungen von Lehren an Gymnasien konnte ich auch nie feststellen. Wenn wir einen Blick auf den Umgang der sog. „Neuen Medien“ der Lehrer werfen wird das ganze noch fataler. Viele können ja nicht mal einen Videorekorder bedienen!!! Obwohl dies nicht unbedingt zur (Fach-)kompetenz gehört, darf man doch als Schüler erwarten, dass er Dozent wenigstens den Lichtschalter, einen Overheadprojektor, und einen Videorekorder bedienen kann! Richtig desolat wird es, wenn versucht wird mit Computen zu lehren. Anscheinend kann die überwiegend fast-Rentner-Generation, sich nicht aufrappeln, sich mit dem neuen Werkzeug zu beschäftigen. Während in anderen Berufszweigen der Zwang zu einer dauernden Weiterbildung gegeben ist, kann sich der Lehrer in seiner Beamtenmentalität gemütlich in den Sessel zurücklehnen, und abweisend kommentieren: mit der altbewährten Tafel geht es ja auch. Das diejenigen Lehrer zu den Analphabeten der zweiten Generation gehören stört ja nicht. Die Ausbildung und Qualität der Lehre leidet ja nur darunter, was wir eines Tages auch volkswirtschaftlich zu spüren kriegen werden. An meiner ehemaligen Schule mit über 1100 Schülern gab es nur EINEN, der im entferntesten Sinne was von Computern verstand. In wer-weiss-was werden natürlich die Ausnahmen der Regel zu finden sein. Aber konkret hinterfragt, wie wird der Computer in eure Lehre miteingebunden? Wie schätzt ihr euer Wissen über Computer selbst ein, und das eurer Kollegen? Mit „Computerwissen“ meine ich nicht nur etwa Klausuren in Word eingeben und ein bisschen im Internet rumsurfen zu können, sondern Aufbau des Computers, Kenntnisse über Betriebssysteme, Netzwerke,etc…
Das Lehrer immer über zuviel Arbeit jammern kann ich ganz und gar nicht verstehen. Zugegeben der Beruf ist kein Ferienjob, aber im Gegensatz zu einem Mitarbeiter bei McKinsey oder anderen Consulting Group ist euer Beruf doch ziemlich easy unter Berücksichtigung eures Arbeitsaufwandes. Kaum einer bildet sich fort, wenn dann aus privaten Engagement, leiert Jahr für Jahr seinen Unterrichtsstoff runter, korrigiert ein paar Arbeiten und that’s it! Die Belastung sehe ich da eher im psychischen Aspekt der Arbeit, aber ihr habt nun mal den Beruf gewählt, und für diese Arbeit und deren Problemen entschieden und solltet dann auch Verantwortungsvoll in unseren aller Sinne die Lehre betreiben!
C ya,
kNUt