Neue Schüler braucht unser Land!

Liebe Leute!

Ich habe gerade mit zunehmendem Magengrummeln die Artikel unter „Neue Lehrer …“ und „Mitten daneben …“ gelesen. Hier nun meine Eigene bescheidene Meinung zum Thema.

„[…] Die Schule als Dienstleistungsangebot in der freien Marktwirtschaft könnte so schwerlich bestehen.“ ist dort zu lesen. Das ist sicherlich so nicht von der Hand zu weisen. Ganz abgesehen davon, dass in der Bundesrepublik Deutschland nur eine Handvoll Unternehmen in einer freien Marktwirtschaft ueberlebensfaehig waeren (von Nieten in Nadelstreifen moechte ich aber hier nicht anfangen), frage ich mich, ob Schule ueberhaupt diesen Anspruch haben sollte.

Wenn Schule stets aktuelle Forschung und den Puls der Zeit vermitteln soll, kann sie nur versagen.

Ich finde, dass vielmehr zeitloses Wissen gelehrt werden sollte. Es kann nicht Aufgabe der Schulen und Universitaeten sein, moeglichst stomlinienfoermiges Menschenmaterial zu produzieren, das dann augenblicklich in irgendwelchen Controlling Abteilungen den „Share-Holder-Value“ mehrt.

Was ist denn bitteschoen das Wissen um eine spezielle Computerhadrware im Vergleich zum Wissen um die Weltgeschichte, die meisterhafte Sprache der klassischen Literatur oder auch die Faszination Newtonscher Mechanik. (Ich bin im uebrigen davon ueberzeugt, dass die meisten Mitarbeiter von McKinsey von theoretischer Elektrotechnik nicht mehr Ahnung haben, als ein Elektroingenieur von Betriebswirtschaftslehre – das muessen sie auch nicht).

Aber nicht einmal an den Gymnasien sind heute noch Schueler zu finden, die allen ernstes Interesse fuer das Lernen mitbringen. An anderen Schulen sieht es noch schlimmer aus. Warum soll denn ein Lehrer Videofilme vorfuehren, wenn die Schueler Muehe haben, ihren eigenen Namen zu schreiben? Und warum soll eine Lehrerin die neuesten Lerngimmicks von Microsoft auf dem niegelnagelneuen Pentium III vorfuehren (Diese Georaphiestunden wurde Euch praesentiert von … DelPack, den Experten fuer geile Quake Tourniere!), wenn die allerwenigsten Schueler der gymnasialen Oberstufe schon mal eine Bibliothek besucht haben?

Lernen ist eben keine Dienstleistung, die wie Haare schneiden konsummiert werden kann. Lernen ist ein aktiver Prozess der anstrengend ist, Aufmerksamkeit und Mitarbeit erfordert. Nuernberger Trichter sind trotz modernster Technik noch nicht erhaeltlich.

Als Lehrer sieht man sich aber immer haeufiger mit den hibbeligen, VIVA zugedroehnten, konsumorientierten „Kids“ konfrontiert, die mit dem neuen Handy den Einkaufsbummel am Nachmittag organisieren, anstatt sich am Unterricht zu beteiligen.

Wenn es interessierte Schueler gibt, werden sie von ihren Mitschuelern als „Streber“ diffamiert und als Aussenseiter abgestempelt. Wenn sie dann noch die falschen Klamotten tragen, ist der gesellschaftliche Abstieg scheinbar vorprogrammiert.

Das liegt vor allem am Elternhaus, wo immer haeufiger der Fernseher als Kommunikationsersatz herhalten muss. Aus Bequemlichkeit, weil man ja dank der so erstrebenswerten 100 Stunden Woche bei McSonstwem sowieso zu erschoepft ist, um sich um ein Privatleben zu kuemmern. So beugen sich die Eltern willenlos dem Konsumterror und waelzen die Erziehung auf die Schule ab.

Die „Erfolge“ dieses Trends bekommen mittelstaendische Firmen bereits jetzt zu spueren. Immer mehr Lehrstellen bleiben unbesetzt – nicht etwa aus Mangel an Bewerbern oder Geld – sondern weil die Bewerber einfach zu dumm sind, einen Eimer Wasser umzukippen!

In der Oberstufe faengt dann das sogenannte Punktejagen an. Wie erreiche ich moeglichst hohe Punktzahlen, um ja keine „Zukunftschancen“ zu verbauen. Interesse am Fach ist da allenfalls noch ein angenehmer Nebeneffekt.

Ich wundere mich, dass nicht ein Aufschrei durch die Lehrerschaft geht, damit Schluss zu machen. Selbststaendigkeit, Lesen, Schreiben und die vier Grundrechenarten sollten vermittelt werden. Neugierde auf mehr sollte geweckt werden. Wenn man danach noch nicht den Spass am Lernen gaenzlich abgetoetet hat, kommt der Rest fast von alleine. Ich sage bewusst fast, denn hier ist der Lehrer gefragt. Als Lenker und Vermittler von Wissen sollte er in erster Linie dienen.

Das man aber gerade in den neuesten Zeiten, die von starkem Wandel gebeutelt sind (Globalisierung, technische Revolution …) nur mit geistiger Flexibilitaet und geschutem Verstand ueberleben kann, wird wie so oft zugunsten kurzfristiger Gewinne uebersehen.

Es war immer ein Privileg der Kindheit, ein Stueck heile Welt geboten zu bekommen. Doch genau das wird zunehmend von perversen Wirtschaftlern und kurzsichtigen Politikern zerstoert, die im Menschen nur noch einen Produktionsfaktor oder Kaeufer ihrer sinnlosen Produkte bzw. leeren Phrasen sehen.

Damit ein Frohes Neues Jahr und Gruss

Jens

Was ist denn bitteschoen das Wissen um
eine spezielle Computerhadrware im
Vergleich zum Wissen um die
Weltgeschichte, die meisterhafte Sprache
der klassischen Literatur oder auch die
Faszination Newtonscher Mechanik. (Ich
bin im uebrigen davon ueberzeugt, dass
die meisten Mitarbeiter von McKinsey von
theoretischer Elektrotechnik nicht mehr
Ahnung haben, als ein Elektroingenieur
von Betriebswirtschaftslehre – das
muessen sie auch nicht).

Aber nicht einmal an den Gymnasien sind
heute noch Schueler zu finden, die allen
ernstes Interesse fuer das Lernen
mitbringen.

Hier wirst Du aber ein bisschen sehr pauschal! Ich selber bin Schüler auf einem Gymnasium und es gibt sehr wohl (auch ich) Schüler, die ein reelles Interesse am Lernen haben und nicht von ihren Klassenkameraden als Streber abgestempelt werden und auch noch (oh, Schreck, lass nach!) die „falschen“ Klamotten tragen.

Und außerdem schwingt bei diesem „nicht einmal in Gymnasien“ für mich irgendwie folgendes mit: Also, von diesen ahnungslosen Schwachköpfen auf Real-oder Hauptschulen kann man ja sowieso nichts erwarten, aber auf Gymnasien, oh nein!

An anderen Schulen sieht es
noch schlimmer aus. Warum soll denn ein
Lehrer Videofilme vorfuehren, wenn die
Schueler Muehe haben, ihren eigenen Namen
zu schreiben?

Auch wenn es als bewusste Übertreibung gemeint sein soll … mit der Realität hat das wenig zu tun.

Und warum soll eine
Lehrerin die neuesten Lerngimmicks von
Microsoft auf dem nigelnagelneuen
Pentium III vorfuehren (Diese
Georaphiestunden wurde Euch praesentiert
von … DelPack, den Experten fuer geile
Quake Turniere!), wenn die
allerwenigsten Schueler der gymnasialen
Oberstufe schon mal eine Bibliothek
besucht haben?

Wenn das wenigstens etwas mit der Realität zu tun hätte! Die meisten staatlichen Gymnasien (ich spreche aus Erfahrung!) sind mit zehn 386ern, die nur in DOS laufen ausgerüstet. Trotzdem denke ich, dass es - wenn es die Möglichkeit gäbe - sinnvoll wäre, die Schüler in die Computerwelt einzuführen. Es kann nicht schaden, zu wissen, wie man einen Text in Word schreibt, oder was der IE ist.

Lernen ist eben keine Dienstleistung, die
wie Haare schneiden konsummiert werden
kann. Lernen ist ein aktiver Prozess der
anstrengend ist, Aufmerksamkeit und
Mitarbeit erfordert.

… was Du von den meisten (fast allen) Schülern erwarten kannst, die ich kenne. Sofern der Lehrer nicht als Tonband im PLAY-Modus vor die Klasse tritt, sondern den Stoff lebendig und verständlich rüberbringt, aber auch genug Flexibilität und Wissen hat, um auch ein passendes Thema außerhalb des Lehrplans einzuschieben. Bei uns gibt es natürlich auch Lehrer, die immer noch meinen, sich mit Geschrei und Strafen für Geräuschpegel Null sorgen zu müssen - ich muss ehrlich sagen, dass ich hier trotz Interesse am Fach am wenigsten gelernt habe. Am meisten bei denen, die nicht jede Kleinigkeit sofort mit Strafen oder unfreiwilligem Besuch des Direktors ahnden. Da haben die Lehrer meiner Meinung nach einen entscheidenden Anteil!

Als Lehrer sieht man sich aber immer
haeufiger mit den hibbeligen, VIVA
zugedroehnten, konsumorientierten „Kids“
konfrontiert, die mit dem neuen Handy den
Einkaufsbummel am Nachmittag
organisieren, anstatt sich am Unterricht
zu beteiligen.

Hilfe, wo ist hier wieder der Bezug zu Realität!
Das letzte mal VIVA habe ich vor einer Woche gesehen, ein Handy habe ich auch nicht und hyperaktiv bin ich auch nicht! Mit meinen Klassenkameraden verhält sich das bis auf einige Ausnahmen genau so! Und die Hausaufgaben sind bis auf ein paar Ausnahmen auch alle gemacht!

Wenn es interessierte Schueler gibt,
werden sie von ihren Mitschuelern als
„Streber“ diffamiert und als Aussenseiter
abgestempelt. Wenn sie dann noch die
falschen Klamotten tragen, ist der
gesellschaftliche Abstieg scheinbar
vorprogrammiert.

Siehe oben! Ich kann Euch nur sagen, dass es in meiner Klasse und auch sonst in allen Klassen, die ich kenne (das sind doch recht viele!) keine Ausgrenzungen von einzelnen Mitschülern stattfinden. Zwar kann nicht jeder mit jedem so gut wie mit seinem besten Freund/in, aber sowas wie „mit dem mach ich nix“ bei Gruppenarbeit gibts zum Glück nicht!

Das liegt vor allem am Elternhaus, wo
immer haeufiger der Fernseher als
Kommunikationsersatz herhalten muss. Aus
Bequemlichkeit, weil man ja dank der so
erstrebenswerten 100 Stunden Woche bei
McSonstwem sowieso zu erschoepft ist, um
sich um ein Privatleben zu kuemmern.

Meine Eltern sind beide voll berufstätig (auch manchmal am Wochenende) aber trotzdem ist immer jemand da mit dem ich was machen kann, der mir bei was auch immer hilft, ob Eltern, Verwandte, oder sonstwer. Alles eine Frage der Organisation!
Ich denke zwar, dass die Eltern die Verursacher sind, aber, dass man diese Tatsache nicht allzusehr für selbstverständlich erklären sollte. Es ist sehr wohl möglich trotz Jobs ein Familienleben aufrecht zu erhalten!

So beugen sich die Eltern willenlos dem
Konsumterror und waelzen die Erziehung
auf die Schule ab.

Da hast Du manchmal recht, wenn das o.g. eintritt. Leider!
So nach dem Motto „Na, haste diese tollen Manieren in der Schule gelernt?“ oder „Ich werd’ mal Deinen Lehrer fragen, ob ihr das in der Schule auf dürft!“, in Variationen!
Hier wird wirklich die Schule zur Allround-Anstalt (Erziehung, Ernährung, Bildung, und noch tausend Sachen mehr) gemacht und sie für Sachen zuständig erklärt, um die sich die Eltern wirklich selber kümmern sollten.

Die „Erfolge“ dieses Trends bekommen
mittelstaendische Firmen bereits jetzt zu
spueren. Immer mehr Lehrstellen bleiben
unbesetzt – nicht etwa aus Mangel an
Bewerbern oder Geld – sondern weil die
Bewerber einfach zu dumm sind, einen
Eimer Wasser umzukippen!

Mist, jetzt ist der ganze Teppich nass! :smile:

In der Oberstufe faengt dann das
sogenannte Punktejagen an. Wie erreiche
ich moeglichst hohe Punktzahlen, um ja
keine „Zukunftschancen“ zu verbauen.
Interesse am Fach ist da allenfalls noch
ein angenehmer Nebeneffekt.

Das geht auch schon in der Achten/Neunten los. Das Interesse am Fach ist zwar da, aber gerade wenn nicht, wird besonders gerne nach dem Arbeiten um jeden Punkt gerungen. Da fällt einem dann auf einmal das nähergerückte Abi ein - ach, da müscht ich ja mol was schaffe!

Ich wundere mich, dass nicht ein
Aufschrei durch die Lehrerschaft geht,
damit Schluss zu machen.
Selbststaendigkeit, Lesen, Schreiben und
die vier Grundrechenarten sollten
vermittelt werden. Neugierde auf mehr
sollte geweckt werden. Wenn man danach
noch nicht den Spass am Lernen gaenzlich
abgetoetet hat, kommt der Rest fast von
alleine. Ich sage bewusst fast, denn hier
ist der Lehrer gefragt.

In jedem Fall!

Als Lenker und Vermittler von Wissen
sollte er in erster Linie dienen.
Das man aber gerade in den neuesten
Zeiten, die von starkem Wandel gebeutelt
sind (Globalisierung, technische
Revolution …) nur mit geistiger
Flexibilitaet und geschultem Verstand
ueberleben kann, wird wie so oft
zugunsten kurzfristiger Gewinne
uebersehen.

Es war immer ein Privileg der Kindheit,
ein Stueck heile Welt geboten zu
bekommen. Doch genau das wird zunehmend
von perversen Wirtschaftlern und
kurzsichtigen Politikern zerstoert, die
im Menschen nur noch einen
Produktionsfaktor oder Kaeufer ihrer
sinnlosen Produkte bzw. leeren Phrasen
sehen.

Damit ein Frohes Neues Jahr und Gruss

Bei den Zukunftsaussichten von Dir sehe ich ja schwarz!

Trotzdem habe ich an alle noch ein paar Fragen:

  1. Meint Ihr, dass die Schule zu wenig individuell ist, d.h. mehr Fachwissen, als Allgemeinbildung vermittelt?

  2. Was haltet ihr von Computerausbildung in der Schule (siehe oben)? und

  3. Könnt ihr als Schüler oder Lehrer meine Erfahrungen teilen, oder ist meine Schule ein glücklicher Einzelfall? Ich muss nämlich wirklich sagen, dass ich sowohl gerne in die Schule gehe, als auch mit meiner alles in allem zufrieden!

Ich wünsche Euch optimistischerweise ein schönes neues - ich hab’ ja doch noch drei Tage Ferien während der erwachsene Teil der WWW-User vielleicht schon morgen wieder schaffen muss :smile:!

Gruß

Chris (ein Glück, dass ich offline getippt habe!)

[…]

Und außerdem schwingt bei diesem „nicht
einmal in Gymnasien“ für mich irgendwie
folgendes mit: Also, von diesen
ahnungslosen Schwachköpfen auf Real-oder
Hauptschulen kann man ja sowieso nichts
erwarten, aber auf Gymnasien, oh nein!

Nein nein. So war das nicht gemeint. Aber es gibt (glaubs oder nicht) einen Unterschied zwischen den Schularten und auch zwischen den Schuelern. Leider sinkt das Niveau in ALLEN Schularten nach unten. Und daran haben die SCHUELER einen grossen Anteil!

An anderen Schulen sieht es
noch schlimmer aus. Warum soll denn ein
Lehrer Videofilme vorfuehren, wenn die
Schueler Muehe haben, ihren eigenen Namen
zu schreiben?

Auch wenn es als bewusste Übertreibung
gemeint sein soll … mit der Realität
hat das wenig zu tun.

Leider nicht mehr so realitaetsfern, wie man sich das wuenschen moechte. Unterhalte Dich mal mit Berufsschullehrern. Aber natuerlich ist das uebertrieben. Trotzdem frage ich nach dem Sinn von Videovorfuehrung und Computergetippel. Das koennen die Schueler auch zu Hause machen!

Und warum soll eine
Lehrerin die neuesten Lerngimmicks von
Microsoft auf dem nigelnagelneuen
Pentium III vorfuehren (Diese
Georaphiestunden wurde Euch praesentiert
von … DelPack, den Experten fuer geile
Quake Turniere!), wenn die
allerwenigsten Schueler der gymnasialen
Oberstufe schon mal eine Bibliothek
besucht haben?

Wenn das wenigstens etwas mit der
Realität zu tun hätte! Die meisten
staatlichen Gymnasien (ich spreche aus
Erfahrung!) sind mit zehn 386ern, die nur
in DOS laufen ausgerüstet. Trotzdem denke
ich, dass es - wenn es die Möglichkeit
gäbe - sinnvoll wäre, die Schüler in die
Computerwelt einzuführen. Es kann nicht
schaden, zu wissen, wie man einen Text in
Word schreibt, oder was der IE ist.

Ouch … ausgerechnet ausschliesslich Microsoft-Produkte. Mir kommt manchmal vor, als wuessten die Verursacher in Redmond manchmal selbst gerne, wie man mit Word einen Text schreibt. Frag mal Studenten in der Diplomarbeitsphase, wie toll das funktioniert … aber das ist hier wohl „off topic“.

Lernen ist eben keine Dienstleistung, die
wie Haare schneiden konsummiert werden
kann. Lernen ist ein aktiver Prozess der
anstrengend ist, Aufmerksamkeit und
Mitarbeit erfordert.

… was Du von den meisten (fast allen)
Schülern erwarten kannst, die ich kenne.

Da habe ich in meiner Schulzeit durchaus andere Erfahrungen gemacht. Aber vielleicht wird es ja mittlerweile wieder besser?

Sofern der Lehrer nicht als Tonband im
PLAY-Modus vor die Klasse tritt, sondern
den Stoff lebendig und verständlich
rüberbringt, aber auch genug Flexibilität
und Wissen hat, um auch ein passendes
Thema außerhalb des Lehrplans
einzuschieben.

Ueberhaupt: Lehrplan! Ist ja furchtbar, wenn man kaum Entscheidungsfreiheit hat, wie man welchen Stoff rueberbringt. Es wird viel zu viel reglementiert! Das ist wahrscheinlich der schlimmste Teil am Lehrerberuf. Schulkonferenzen mit Tagesordnungspunkten wie „Sollen Schueler rechts oder links die Treppe rauf- und runtergehen?“

Bei uns gibt es natürlich
auch Lehrer, die immer noch meinen, sich
mit Geschrei und Strafen für
Geräuschpegel Null sorgen zu müssen - ich
muss ehrlich sagen, dass ich hier trotz
Interesse am Fach am wenigsten gelernt
habe.

Wobei ich mich natuerlich frage, wieso bei so starkem Interesse nicht von alleine Ruhe herrscht :smile:

Am meisten bei denen, die nicht
jede Kleinigkeit sofort mit Strafen oder
unfreiwilligem Besuch des Direktors
ahnden. Da haben die Lehrer meiner
Meinung nach einen entscheidenden Anteil!

Sicher. Es gibt diese furchtbar unsicheren Lehrer, die immer gleich mit Regeln und Direktor kommen. Aber Du waerst erstaunt, wie erfolglos Sanktionen jeder Art sind. Ernsthafte Strafen koennen Lehrer gar nicht verhaengen. Wenn dann renitente Schueler (die es natuerlich nicht ueberall gibt!) dann noch in einem fort die Autoritaet des Lehrers in Frage stellen, ist der Schritt zu „Dienst nach Vorschrift“ schnell getan. Die Frustration der Lehrer geht eben sehr oft auf das Verhalten der Schueler zurueck!

Als Lehrer sieht man sich aber immer
haeufiger mit den hibbeligen, VIVA
zugedroehnten, konsumorientierten „Kids“
konfrontiert, die mit dem neuen Handy den
Einkaufsbummel am Nachmittag
organisieren, anstatt sich am Unterricht
zu beteiligen.

Hilfe, wo ist hier wieder der Bezug zu
Realität!

In einem der letzten Spiegel war ein Artikel darueber. Ich kann gerne nochmal nachschauen, welcher …

Das letzte mal VIVA habe ich vor einer
Woche gesehen, ein Handy habe ich auch
nicht und hyperaktiv bin ich auch nicht!
Mit meinen Klassenkameraden verhält sich
das bis auf einige Ausnahmen genau so!
Und die Hausaufgaben sind bis auf ein
paar Ausnahmen auch alle gemacht!

Wenn es interessierte Schueler gibt,
werden sie von ihren Mitschuelern als
„Streber“ diffamiert und als Aussenseiter
abgestempelt. Wenn sie dann noch die
falschen Klamotten tragen, ist der
gesellschaftliche Abstieg scheinbar
vorprogrammiert.

Siehe oben! Ich kann Euch nur sagen, dass
es in meiner Klasse und auch sonst in
allen Klassen, die ich kenne (das sind
doch recht viele!) keine Ausgrenzungen
von einzelnen Mitschülern stattfinden.

Ich kenne es aus meiner Schulzeit ganz anders (zum Glueck war ich nie ein krasser Aussenseiter).

Zwar kann nicht jeder mit jedem so gut
wie mit seinem besten Freund/in, aber
sowas wie „mit dem mach ich nix“ bei
Gruppenarbeit gibts zum Glück nicht!

Das liegt vor allem am Elternhaus, wo
immer haeufiger der Fernseher als
Kommunikationsersatz herhalten muss. Aus
Bequemlichkeit, weil man ja dank der so
erstrebenswerten 100 Stunden Woche bei
McSonstwem sowieso zu erschoepft ist, um
sich um ein Privatleben zu kuemmern.

Meine Eltern sind beide voll berufstätig
(auch manchmal am Wochenende) aber
trotzdem ist immer jemand da mit dem ich
was machen kann, der mir bei was auch
immer hilft, ob Eltern, Verwandte, oder
sonstwer. Alles eine Frage der
Organisation!
Ich denke zwar, dass die Eltern die
Verursacher sind, aber, dass man diese
Tatsache nicht allzusehr für
selbstverständlich erklären sollte. Es
ist sehr wohl möglich trotz Jobs ein
Familienleben aufrecht zu erhalten!

Klar! Keine Frage. Aber in vielen Faellen eben nicht.

So beugen sich die Eltern willenlos dem
Konsumterror und waelzen die Erziehung
auf die Schule ab.

Da hast Du manchmal recht, wenn das o.g.
eintritt. Leider!
So nach dem Motto „Na, haste diese tollen
Manieren in der Schule gelernt?“ oder
„Ich werd’ mal Deinen Lehrer fragen, ob
ihr das in der Schule auf dürft!“, in
Variationen!
Hier wird wirklich die Schule zur
Allround-Anstalt (Erziehung, Ernährung,
Bildung, und noch tausend Sachen mehr)
gemacht und sie für Sachen zuständig
erklärt, um die sich die Eltern wirklich
selber kümmern sollten.

Die „Erfolge“ dieses Trends bekommen
mittelstaendische Firmen bereits jetzt zu
spueren. Immer mehr Lehrstellen bleiben
unbesetzt – nicht etwa aus Mangel an
Bewerbern oder Geld – sondern weil die
Bewerber einfach zu dumm sind, einen
Eimer Wasser umzukippen!

Mist, jetzt ist
der ganze Teppich nass! :smile:

Naja, Du weisst, wie ich das meine. Es ist bittere Realitaet, das Unterqualifikation sehr oft der Grund fuer nicht besetzte Lehrstellen ist!

In der Oberstufe faengt dann das
sogenannte Punktejagen an. Wie erreiche
ich moeglichst hohe Punktzahlen, um ja
keine „Zukunftschancen“ zu verbauen.
Interesse am Fach ist da allenfalls noch
ein angenehmer Nebeneffekt.

Das geht auch schon in der Achten/Neunten
los. Das Interesse am Fach ist zwar da,
aber gerade wenn nicht, wird besonders
gerne nach dem Arbeiten um jeden Punkt
gerungen. Da fällt einem dann auf einmal
das nähergerückte Abi ein - ach, da
müscht ich ja mol was schaffe!

Siehste!

[…]

Damit ein Frohes Neues Jahr und Gruss

Bei den Zukunftsaussichten von Dir sehe
ich ja schwarz!

Wieso das denn? Werdet aktiv! Gestalte Deine Zukunft mit! Mach, was Dir Spass macht und studiere nach Deinen Neigungen, nicht nach der Mode (… was ist denn gerade in der Wirtschaft gefragt?).

Trotzdem habe ich an alle noch ein paar
Fragen:

  1. Meint Ihr, dass die Schule zu wenig
    individuell ist, d.h. mehr Fachwissen,
    als Allgemeinbildung vermittelt?

Ja, und es wird immer schlimmer. Es ist einfacher, „Fachwissen“ abzupruefen und Fakten zu reproduzieren, als abstrakte „Bildung“ (was ist das ueberhaupt …) zu vermitteln und ueberpruefen. Und wir brauchen doch schliesslich alle einen Zettel, auf dem steht, das wir was wert sind!

  1. Was haltet ihr von Computerausbildung
    in der Schule (siehe oben)? und

Es kommt darauf an. Selbst ich habe in der Schule Umgang mit Computern gehabt (lang ists her … noch auf *stoehn* 286ern). Allerdings gilt hier wie in allem anderen: Ohne Interesse und Heimarbeit kommt nicht viel rueber.

Meiner Meinung nach wird „Computerunterricht“ total ueberschaetzt. Selbst ein mittelmaessiger Lehrer „live“ ist viel besser, als Computerprogramme. Und Computerwissen eignet sich hervorragend zum Selbststudium!

  1. Könnt ihr als Schüler oder Lehrer
    meine Erfahrungen teilen, oder ist meine
    Schule ein glücklicher Einzelfall? Ich
    muss nämlich wirklich sagen, dass ich
    sowohl gerne in die Schule gehe, als auch
    mit meiner alles in allem zufrieden!

Ich bin nicht sonderlich gerne in die Schule gegangen. Ich bin froh, dass der Quatsch endlich vorbei ist. Im Studium (falls Du das Glueck hast eines anzufangen) wirst Du zum ersten und wahrscheinlich einzigen Mal wirklich fuer Dich selbst bestimmen koennen, was Du wann machst. Das ist der Kick! Wart’s ab!

Ich wünsche Euch optimistischerweise ein
schönes neues - ich hab’ ja doch noch
drei Tage Ferien während der erwachsene
Teil der WWW-User vielleicht schon morgen
wieder schaffen muss :smile:!

Ja, aber das ist toll! Ich mache meine Arbeit naemlich gerne :smile:

Gruß

Chris (ein Glück, dass ich offline
getippt habe!)

Gruss

Jens

An anderen Schulen sieht es
noch schlimmer aus. Warum soll denn ein
Lehrer Videofilme vorfuehren, wenn die
Schueler Muehe haben, ihren eigenen Namen
zu schreiben?

Auch wenn es als bewusste Übertreibung
gemeint sein soll … mit der Realität
hat das wenig zu tun.

Leider nicht mehr so realitaetsfern, wie
man sich das wuenschen moechte.
Unterhalte Dich mal mit
Berufsschullehrern. Aber natuerlich ist
das uebertrieben. Trotzdem frage ich nach
dem Sinn von Videovorfuehrung und
Computergetippel. Das koennen die
Schueler auch zu Hause machen!

Zu Hause würden sich die Schüler nur das vorführen, was sie wollen. In der Schule sehen wir Video als Lehrmittel verwendet. Natürlich kucken auch Spielfilme (z.B. „Philadeplphia“ beim Thema AIDS oder „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ bei Drogen), aber viel seltener.
Ich weiß, was ein Unterricht ohne Videos ist. (In meiner ersten Schule in der Ukraine hatten wir nicht mal einen arbeitsfähigen Fernseher.) Das konnte auch interessant sein. Aber ein bisschen ABwechslung schadet niemals.

Sofern der Lehrer nicht als Tonband im
PLAY-Modus vor die Klasse tritt, sondern
den Stoff lebendig und verständlich
rüberbringt, aber auch genug Flexibilität
und Wissen hat, um auch ein passendes
Thema außerhalb des Lehrplans
einzuschieben.

Ueberhaupt: Lehrplan! Ist ja furchtbar,
wenn man kaum Entscheidungsfreiheit hat,
wie man welchen Stoff rueberbringt. Es
wird viel zu viel reglementiert! Das ist
wahrscheinlich der schlimmste Teil am
Lehrerberuf. Schulkonferenzen mit
Tagesordnungspunkten wie „Sollen Schueler
rechts oder links die Treppe rauf- und
runtergehen?“

Noch eine Übertreibung? Bei uns im Gymnasium steht es übrigens in der Hausordnung.
Es wird nicht zu viel reglementiert. Hier können die Lehrer sogar die Lehrbücher selbst auswählen, die Themen im Lehrplan vertauschen usw. Und wenn es keinen Lehrplan gäbe, dann würde uns ja die faszinierende Sprache der Literatur vielleicht nicht so gut vermittelt.

Sicher. Es gibt diese furchtbar
unsicheren Lehrer, die immer gleich mit
Regeln und Direktor kommen. Aber Du
waerst erstaunt, wie erfolglos Sanktionen
jeder Art sind. Ernsthafte Strafen
koennen Lehrer gar nicht verhaengen. Wenn
dann renitente Schueler (die es
natuerlich nicht ueberall gibt!) dann
noch in einem fort die Autoritaet des
Lehrers in Frage stellen, ist der Schritt
zu „Dienst nach Vorschrift“ schnell
getan. Die Frustration der Lehrer geht
eben sehr oft auf das Verhalten der
Schueler zurueck!

Und das Verhalten der Schüler geht eben in 99% der Fälle auf die lehrerischen Leistungen des Lehrers zurück. Die Frage ist, wer diesen Teufelkreis anfängt. Und leider zu oft sind das die Lehrer - was automatisch bedeutet, dass diese (aber nicht alle überhaupt) Lehrer schlecht sind.

Wieso das denn? Werdet aktiv! Gestalte
Deine Zukunft mit! Mach, was Dir Spass
macht und studiere nach Deinen Neigungen,
nicht nach der Mode (… was ist denn
gerade in der Wirtschaft gefragt?).

Trotzdem habe ich an alle noch ein paar
Fragen:

  1. Meint Ihr, dass die Schule zu wenig
    individuell ist, d.h. mehr Fachwissen,
    als Allgemeinbildung vermittelt?

Ja, und es wird immer schlimmer. Es ist
einfacher, „Fachwissen“ abzupruefen und
Fakten zu reproduzieren, als abstrakte
„Bildung“ (was ist das ueberhaupt …) zu
vermitteln und ueberpruefen. Und wir
brauchen doch schliesslich alle einen
Zettel, auf dem steht, das wir was wert
sind!

Einverstanden

  1. Was haltet ihr von Computerausbildung
    in der Schule (siehe oben)? und

Es kommt darauf an. Selbst ich habe in
der Schule Umgang mit Computern gehabt
(lang ists her … noch auf *stoehn*
286ern). Allerdings gilt hier wie in
allem anderen: Ohne Interesse und
Heimarbeit kommt nicht viel rueber.

Du hattest noch Glück. In ehem. UdSSR (ausgenommen Moskau) gilt 286-386er PC in der Schule als hypersuperextramodern. Wir hatten in der Schule die 580er. (nicht 586er!). Ein Wärmezähler ist leistungsfaehiger. :frowning:

  1. Könnt ihr als Schüler oder Lehrer
    meine Erfahrungen teilen, oder ist meine
    Schule ein glücklicher Einzelfall? Ich
    muss nämlich wirklich sagen, dass ich
    sowohl gerne in die Schule gehe, als auch
    mit meiner alles in allem zufrieden!

Als Schüler kann ich deine Erfahrungen und insbesondere deine Meinung über die Leistungen und das Verhalten der Lehrer teilen.

MfG, Igor.

Auch für die Schule gilt (und insbesondere für die Lehrer):

Man muß die Zeichen der Zeit erkennen!!

Wenn es heute noch Lehrer gibt, die nicht wissen, wie man „MäcDonnalds“ schreibt, dann braucht man sich über die Postings hier im Brett nicht wundern.

Außerdem ein Aufruf an alle „Oberlehrer“:

Nicht so viel rumerklären und rumlabern, kurz und bündig…

Viele Grüße

Eberhard

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Trotzdem habe ich an alle noch ein paar
Fragen:

Na, dann werd’ ich auch mal…

  1. Meint Ihr, dass die Schule zu wenig
    individuell ist, d.h. mehr Fachwissen,
    als Allgemeinbildung vermittelt?

Leider ja. Heutzutage kann man ja Abitur machen, ohne allzuviele Themen gelernt zu haben. Es soll ja in letzter Zeit wieder etwas besser geworden sein, aber zu meiner Schulzeit konnte man rechtzeitig alles, was Arbeit machte, abwählen.

  1. Was haltet ihr von Computerausbildung
    in der Schule (siehe oben)? und

Wenn das heißt, den Umgang mit dem Compi zu lehren, bin ich dafür. Der wird für alle heutigen Schüler eine Selbstverständlichkeit im Beruf sein.
Wenn das heißt, mit dem Compi statt eines Lehrers zu lehren, bin ich dagegen. Da fehlt die Individualität und Flexibilität (von der persönlichen Note mal ganz zu schweigen).

  1. Könnt ihr als Schüler oder Lehrer
    meine Erfahrungen teilen, oder ist meine
    Schule ein glücklicher Einzelfall? Ich
    muss nämlich wirklich sagen, dass ich
    sowohl gerne in die Schule gehe, als auch
    mit meiner alles in allem zufrieden!

Also in meinem Gymnasium waren die Anforderungen eher traurig. Allerdings waren die meisten Lehrer durchaus kompetent und konnten gut unterrichten, und die Mehrzahl der Schüler war auch interessiert.

Gruß, Kubi

[…]

Zu Hause würden sich die Schüler nur das
vorführen, was sie wollen. In der Schule
sehen wir Video als Lehrmittel verwendet.
Natürlich kucken auch Spielfilme (z.B.
„Philadeplphia“ beim Thema AIDS oder „Wir
Kinder vom Bahnhof Zoo“ bei Drogen), aber
viel seltener.

Damals wurde bei uns (ja, so alt ist der schon) zum Thema „Drogen“ der Film „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ geguckt. Und? Von meinen Mitschuelern haben trotzdem viele geraucht und ihr Hash weggezogen. Haertere Drogen gab es eher selten. Aber wo ist denn der besondere Wert des Films? Ich meine: Was haben wir davon gelernt? Und waere es nicht genauso gut oder besser gewesen, das Buch zu lesen?

Ich weiß, was ein Unterricht ohne Videos
ist. (In meiner ersten Schule in der
Ukraine hatten wir nicht mal einen
arbeitsfähigen Fernseher.) Das konnte
auch interessant sein. Aber ein bisschen
Abwechslung schadet niemals.

Nein, keinesfalls. Da gebe ich Dir absolut recht. Aber dann sollte man es ehrlich machen und einen Film zur Unterhaltung zeigen, nicht unter dem Deckmantel des vermeintlich paedagogisch wertvollem, nur weil die Schueler zum Schluss einen kurzen Aufsatz dazu schreiben sollen.

Sofern der Lehrer nicht als Tonband im
PLAY-Modus vor die Klasse tritt, sondern
den Stoff lebendig und verständlich
rüberbringt, aber auch genug Flexibilität
und Wissen hat, um auch ein passendes
Thema außerhalb des Lehrplans
einzuschieben.

Uebrigens, das ist ja ganau mein Argument. Lehrer sind viel lebendiger und abwechslungsreicher, als ein Videorecorder im PLAY Modus :smile:

[…]

Und das Verhalten der Schüler geht eben
in 99% der Fälle auf die lehrerischen
Leistungen des Lehrers zurück.

Diese Zahl ist interessant. Wie kommst Du auf 99%? Sind es nicht eher 88%? Oder vielleicht nur 27%? Gibt es da Erhebungen?

Die Frage
ist, wer diesen Teufelkreis anfängt. Und
leider zu oft sind das die Lehrer - was
automatisch bedeutet, dass diese (aber
nicht alle überhaupt) Lehrer schlecht
sind.

Es gibt ganz sicher mehr schlechte Schueler, als schlechte Lehrer. Erst seit einigen Jahren faengt man an, die Lehrer fuer das Versagen der Schueler verantwortlich zu machen. Sicher sind sie daran nicht unschuldig, aber den weit groesseren Einfluss haben Eltern und die Schueler selbst! Das ist uebrigens wissenschaftlich belegt. Den ueberhaupt groessten Einfluss haben die Mitschueler und Freunde (neudeutsch: Peer group).

Gruss

Jens

Damals wurde bei uns (ja, so alt ist der
schon) zum Thema „Drogen“ der Film „Wir
Kinder vom Bahnhof Zoo“ geguckt. Und? Von
meinen Mitschuelern haben trotzdem viele
geraucht und ihr Hash weggezogen.
Haertere Drogen gab es eher selten. Aber
wo ist denn der besondere Wert des Films?
Ich meine: Was haben wir davon gelernt?
Und waere es nicht genauso gut oder
besser gewesen, das Buch zu lesen?

Und was hätten wir von dem Buch gelernt? Und was lernen wir von den unzähligen Belehrungen, dass Drogen gefährlich sind? Der Film ist etwas Anderes als ein Buch, nicht besser und schlechter, einfach etwas Anderes.

Nein, keinesfalls. Da gebe ich Dir
absolut recht. Aber dann sollte man es
ehrlich machen und einen Film zur
Unterhaltung zeigen, nicht unter dem
Deckmantel des vermeintlich paedagogisch
wertvollem, nur weil die Schueler zum
Schluss einen kurzen Aufsatz dazu
schreiben sollen.

Die Unterhaltung haben wir angeblich genug bei anderen Medien. Und du selbst hast gesagt, dass die Schule nicht zur Unterhaltung dienen soll.

Sofern der Lehrer nicht als Tonband im
PLAY-Modus vor die Klasse tritt, sondern
den Stoff lebendig und verständlich
rüberbringt, aber auch genug Flexibilität
und Wissen hat, um auch ein passendes
Thema außerhalb des Lehrplans
einzuschieben.

Uebrigens, das ist ja ganau mein
Argument. Lehrer sind viel lebendiger und
abwechslungsreicher, als ein
Videorecorder im PLAY Modus :smile:

Einige leider nicht :frowning:
Bei einer Lehrerin können wir in den Stunden nur malen, quatschen, gähnen und schlafen, so langweilig sind ihre Stunden.

Diese Zahl ist interessant. Wie kommst Du
auf 99%? Sind es nicht eher 88%? Oder
vielleicht nur 27%? Gibt es da
Erhebungen?

Nein, leider nicht.
Aber stell dir vor:
Die Schüler einer 5. Klasse eines Gymnasiums haben ihren ersten Schultag.

  1. Stunde: Ein Lehrer, Herr X ist freundlich, lässt leise Gespräche, soweit es möglich ist, in der Klasse zu, spricht mit den Schülern und bespricht mit ihnen irgendwelche Probleme und hört ihnen aufmerksam zu, wenn sie was sagen wollen. Und wenn ein Schüler Unrecht hat, dann erklärt ihm der Lehrer freundlich, was er für Fehler gemacht hat. Was denken die Kids? „Ja, Herr X, der is’ ja gut, wirklich toll“.
  2. Stunde: Ein anderer Lehrer, Herr Y, geht in den Raum rein und brüllt sofort los. „Bring’ deine Jacke raus!!“, „Auf den Tischen wird nicht gesessen!!!“ usw. In der Stunde spricht er nicht mit den Schülern, sondern er BELEHRT sie. Ein Schüler darf dabei kein Wort sagen, sonst geht das Gebrüll los. Und wenn ein Schüler zum Thema ein bisschen mehr wissen will, wird dieser Wunsch manchmal nicht erfüllt. Warum? Eben weil der Lehrer der Boss hier ist. Was sagen die Kids über Herrn Y? Richtig, „Sch…“.
  3. Stunde: Jetzt kommt Herr Z dran. Er erledigt in der Pause den ganzen bürokratischen Kram mit dem Klassenbuch, dann isst er sein Frühstuck zu Ende. In der Stunde erzählt er einfach den Stoff ohne darauf zu achten, ob sich die Schüler dafür interessieren. Was sagen die Kinder über Herrn Z? „Ooooh, der Typ ist sooooo langweilig, aber irgendwie kommen wir mit dem Stoff zurecht“ (mit Hilfe der Abschreibung).

Die Frage ist: In welcher Stunde haben die Schüler mehr gelernt?

Es gibt ganz sicher mehr schlechte
Schueler, als schlechte Lehrer.

Das ist ganz natürlich, weil es überhaupt mehr Schüler als Lehrer gibt.

Erst seit
einigen Jahren faengt man an, die Lehrer
fuer das Versagen der Schueler
verantwortlich zu machen.

Und das ist sehr gut. Wir kommen in die Schule, und die Lehrer haben unser Wissen und einen großen Teil unserer Seele zu formen. Und wenn sie dabei versagen, wird auch der Schüler versagen. Und das Traurigste: Die Lehrer werden dafür nicht bestraft!
Mit anderen Worten: Wenn wir zur Schule kommen, sind wir nichts, ein weißes Blatt Papier oder wie auch immer man es nennen kann. Die Schule macht aus uns Menschen. Die Eltern machen das auch, aber auf eine andere Weise und formen andere Gebiete unseres Wissens und unserer Seele. Das Versagen des Lehrers nimmt uns einen wichtigen Teil weg. Und wir versagen, eben weil wir es nicht besser wissen.

In diesem Sinne
MfG, Igor.

Und was hätten wir von dem Buch gelernt?
Und was lernen wir von den unzähligen
Belehrungen, dass Drogen gefährlich sind?
Der Film ist etwas Anderes als ein Buch,
nicht besser und schlechter, einfach
etwas Anderes.

Naja, lesen ist schon muehsamer, als einen Film zu gucken. Belehrungen, dass Drogen gefaehrlich sind waren schon immer sinnlos. Vielleicht sollte man mit der Klasse einfach mal einen Besuch in einer Reha-Klinik machen. Das gibt dann vielleicht den „heilsamen Schock“. Aber da muss man auch vorsichtig sein, wen man da mitnimmt. Haengt sicher von der Klasse und den Eltern ab. Die noelen sonst wieder rum.

Nein, keinesfalls. Da gebe ich Dir
absolut recht. Aber dann sollte man es
ehrlich machen und einen Film zur
Unterhaltung zeigen, nicht unter dem
Deckmantel des vermeintlich paedagogisch
wertvollem, nur weil die Schueler zum
Schluss einen kurzen Aufsatz dazu
schreiben sollen.

Die Unterhaltung haben wir angeblich
genug bei anderen Medien. Und du selbst
hast gesagt, dass die Schule nicht zur
Unterhaltung dienen soll.

Huch? Wo habe ich das denn gesagt? Schule soll unterhalten und Spass machen. Aber Unterricht ist weder ein MTV-Video noch eine Theaterveranstaltung. Schueler sind keine Konsumenten, sondern aktive Teilnehmer an dem Prozess. Von ihnen selbst haengt massgeblich das Gelingen ab! Und sehr viele haben es schlicht nie gelernt, zuzuhoeren, aufmerksam zu sein und den anderen ausreden zu lassen.

Einige leider nicht :frowning:
Bei einer Lehrerin können wir in den
Stunden nur malen, quatschen, gähnen und
schlafen, so langweilig sind ihre
Stunden.

Habt ihr das mal gesagt? Wie hat sie reagiert? Ich bin mir sicher, dass sie das sehr wohl merkt und ihr das gar nicht recht ist!

[…]

Erst seit
einigen Jahren faengt man an, die Lehrer
fuer das Versagen der Schueler
verantwortlich zu machen.

Und das ist sehr gut. Wir kommen in die
Schule, und die Lehrer haben unser Wissen
und einen großen Teil unserer Seele zu
formen. Und wenn sie dabei versagen, wird
auch der Schüler versagen. Und das
Traurigste: Die Lehrer werden dafür nicht
bestraft!

Das ist so gar nicht richtig, das man es schon fast als falsch bezeichnen koennte. Lehrer formen keine Seelen und Schueler sind alles andere als „unbeschriebene weisse Blaetter“. Im Gegenteil, sie gleichen eher einer Grafiti-beschmierten Wand.

Lehrer koennen Hilfe gewaehren und ihr Wissen an die lernwilligen Schueler vermitteln. Doch werden sie dabei zunehmend von den lernunwilligen oder zumindest stoerwilligen Schuelern (das muessen nicht einmal sehr viele sein – unter Umstaenden reicht ein einziger Stoerenfried um die gesamte Klasse ausser Rand und Band geraten zu lassen) derartig abgelenkt, dass sie mehr zum Sozialarbeiter werden.

Mit anderen Worten: Wenn wir zur Schule
kommen, sind wir nichts, ein weißes Blatt
Papier oder wie auch immer man es nennen
kann. Die Schule macht aus uns Menschen.

Du ueberschaetzt die Institution um Lichtjahre!

[…] Und wir versagen,

eben weil wir es nicht besser wissen.

Das ist richtig. Aber das ist nicht die Schuld der Lehrer, sondern eben derer, die sich darueber so laut beschweren.

Wer entdeckt denn den „Markt“ der Teenager und entwickelt Fernsehsendungen fuer 2-Jaehrige? Immer kuerzere Pseudo-Informations-Brocken mit 10 Schnitten pro Minute und grundsaetzlich wackeliger Kamera flimmern aus den allgegenwaertigen Fernsehern. Ueberall wird nur noch Werbung gemacht. Fuer Konsumartikel, fuer Personen und sogar fuer politische Ideen. Wer stellt denn permanent das Wertesystem auf den Kopf und macht aller Welt weiss, dass Erfolg in Punkten und DM gemessen wird.

Wer Geld hat, ist Erfolgreich. Wer nichts hat, ist der looser. Das haben sich doch nicht Paedagogen und Lehrer ausgedacht!

Gruss

Jens

Ich teile Deine Meinung nicht und zudem bitte ich alle (nicht nur in diesem Brett) einen 100zeiligen Text nicht komplett zu zitieren, weil man ein sehr langes Posting erwartet und erst eine halbe Stunde scrollen muss um zu mickrigen drei, vier Zeilen Text zu kommen.
Ich persönlich setze den zitierten Text immer hinter meinen eigenen, dann muss man ihn nicht mehr lesen, wenn man ihn schon kennt!

Gruß!

Chris

Nein nein. So war das nicht gemeint. Aber
es gibt (glaubs oder nicht) einen
Unterschied zwischen den Schularten und
auch zwischen den Schuelern. Leider sinkt
das Niveau in ALLEN Schularten nach
unten. Und daran haben die SCHUELER einen
grossen Anteil!

Das mag ja sein - ich beobachte das auch, da in der Nähe meiner Schule auch eine Hauptschule und direkt gegenüber eine Realschule ist. Besonders fällt mir auf, dass die Gewalt- und Kriminalitätsbereitschaft in den anderen Schularten steigt, da man häufig von Drogenrazzien oder Gewaltdelikten an den Schulen in meiner Nähe hört. Auch Schlägereien sind dort keine Seltenheit. Bei uns passiert das zum Glück sehr selten - und wenn, dann meistens von neunten/zehnten Klassen, die dies scheinbar auch nicht so ernst nehmen und nachher wieder miteinander Fußball spielen.

Leider nicht mehr so realitaetsfern, wie
man sich das wuenschen moechte.
Unterhalte Dich mal mit
Berufsschullehrern. Aber natuerlich ist
das uebertrieben. Trotzdem frage ich nach
dem Sinn von Videovorfuehrung und
Computergetippel. Das koennen die
Schueler auch zu Hause machen!

Mag ja sein, aber man kann sich darauf verlassen, dass daheim Quake oder Tomb Raider laufen und der Benutzung von anderen Programmen gerne aus dem Weg gegangen wird. Und daheim laufen auch sicher freiwillig keine bildungsmäßig wertvollen Sachen - was ich auch OK finde. Unser Job ist mit Hausaufgaben und Lernen erledigt - dann sollen wir auch machen können, was wir wollen. Das wird sich schon noch früh genug ändern!

Ueberhaupt: Lehrplan! Ist ja furchtbar,
wenn man kaum Entscheidungsfreiheit hat,
wie man welchen Stoff rueberbringt. Es
wird viel zu viel reglementiert! Das ist
wahrscheinlich der schlimmste Teil am
Lehrerberuf. Schulkonferenzen mit
Tagesordnungspunkten wie „Sollen Schueler
rechts oder links die Treppe rauf- und
runtergehen?“

Da hast du 100% Recht! Igor schreibt ja in einem anderen Posting, dass die Lehrer angeblich sogar das Lehrmaterial selber auswählen könnten! Quatsch! Den Lehrern wird eine Liste von zwei Büchern vorgelegt zwischen denen sie sich entscheiden können - soviel zum Thema Entscheidungsfreiheit!

Wobei ich mich natuerlich frage, wieso
bei so starkem Interesse nicht von
alleine Ruhe herrscht :smile:

Ich denke, dass ein Geräuschpegel Null weder stets möglich noch erforderlich ist. Es geht nur darum, dass ein Großteil der Schüler aufpasst. Wenn ich schwätzen will und nicht störe, dafür aber den Stoff verpasse, dann bekomme ich meine Quittung spätestens bei der nächsten Arbeit! Wer nichts schaffen will hat sich schon immer erfolgreich darum drücken können!

Sicher. Es gibt diese furchtbar
unsicheren Lehrer, die immer gleich mit
Regeln und Direktor kommen. Aber Du
waerst erstaunt, wie erfolglos Sanktionen
jeder Art sind. Ernsthafte Strafen
koennen Lehrer gar nicht verhaengen. Wenn
dann renitente Schueler (die es
natuerlich nicht ueberall gibt!) dann
noch in einem fort die Autoritaet des
Lehrers in Frage stellen, ist der Schritt
zu „Dienst nach Vorschrift“ schnell
getan. Die Frustration der Lehrer geht
eben sehr oft auf das Verhalten der
Schueler zurueck!

Ich glaube der Teufelskreis, der hier irgendwann schon einmal angesprochen wurde, geht von den Lehrern aus. Die Schüler betreten - da gebe ich Igor Recht - die Schule als „weißes Blatt“ und die Lehrer „manipulieren“ die Schüler in wirklich entscheidenenden Bereichen - mehr als die Schüler die Lehrer beinflussen (können sollten).

In einem der letzten Spiegel war ein
Artikel darueber. Ich kann gerne nochmal
nachschauen, welcher …

Ich hab’s glaube ich auch gelesen - das muss im Sommer gewesen sein.

Mist, nichts gefunden!

Gruß

Chris

Kleine Bitte von Moderation…
Dies geht an alle, die sich rege an dieser absolut interessanten Diskussion beteilgen:

Bitte, wenn gequotet wird (also ein Zitat aus dem vorherigen Posting übernommen wird), nur die relevanten Stellen, die direkt kommentiert werden, stehen lassen und den Rest, den man nur mit einem „Einverstanden“ oder anders kurz negativ/positiv bewertet, nicht mit reinnehmen. Vorschlag für diese Sachen wäre ein selbstgebastelter Satz wie

„Mit Deiner Meinung zu Thema xyz bin ich (nicht) einverstanden.“ o.ä.

Es ist sehr mühsam für jemanden, der die Diskussion verfolgen möchte, immer wieder den alten Ballast mitzulesen, ferner aus Webmastersicht auch eine Frage des Speicherplatzes…

Herzliche Grüße und dennoch weiter so ,

Eure Claudia

Vielleicht sollte man mit der
Klasse einfach mal einen Besuch in einer
Reha-Klinik machen. Das gibt dann
vielleicht den „heilsamen Schock“. Aber
da muss man auch vorsichtig sein, wen man
da mitnimmt. Haengt sicher von der Klasse
und den Eltern ab. Die noelen sonst
wieder rum.

Einverstanden.

Huch? Wo habe ich das denn gesagt? Schule
soll unterhalten und Spass machen. Aber
Unterricht ist weder ein MTV-Video noch
eine Theaterveranstaltung. Schueler sind
keine Konsumenten, sondern aktive
Teilnehmer an dem Prozess. Von ihnen
selbst haengt massgeblich das Gelingen
ab!

Ja, aber wir haben keinen Einfluss auf die Schule den Lernprozess. Wir kriegen uns etwas vorgegeben und _sollen_ das lernen. Also haben wir hier eine Art Absolutismus: Millionen Schüler werden von tausenden Lehrer regiert. Am Gymnasium gibt es noch irgendwelche Versuche, Demokratie durchzusetzen, z.B. Schülersprecher oder so was. In der Realschule herrschen die Lehrer. Und was hängt dann von uns ab?

Kann aber auch anders sein: wir sind noch nichts, noch Kinder, wir können nichts, wir verstehen nicht, wie es für uns wichtig ist, deshalb dürfen/können wir auch nicht unsere Meinung über die Schule aussprechen. Aber dann sind wir die obengenannte „weiße Blätter“. Und dann sind die Lehrer an unserem Versagen schuld.

Und sehr viele haben es schlicht nie
gelernt, zuzuhoeren, aufmerksam zu sein
und den anderen ausreden zu lassen.

Viele Lehrer auch. Sie haben ja schließlich auch in der Schule gelernt.

Habt ihr das mal gesagt? Wie hat sie
reagiert? Ich bin mir sicher, dass sie
das sehr wohl merkt und ihr das gar nicht
recht ist!

Haben wir nicht. Ich bin nicht seit langem in dieser Klasse, aber ich habe gehört, dass sie schon seit einigen Jahren in der Klasse unterrichtet und sie war schon immer so langweilig. Und das denkt nicht nur unsere Klasse. Zudem ist die Lehrerin schon recht alt es ist ein bisschen zu spät, sie zu ändern.

Das ist so gar nicht richtig, das man es
schon fast als falsch bezeichnen koennte.
Lehrer formen keine Seelen und Schueler
sind alles andere als „unbeschriebene
weisse Blaetter“. Im Gegenteil, sie
gleichen eher einer Grafiti-beschmierten
Wand.

Dann müssen die Lehrer es abwischen und neu streicheln.

Lehrer koennen Hilfe gewaehren und ihr
Wissen an die lernwilligen Schueler
vermitteln.

Was ist überhaupt ein lernwilliger Schüler? Ist diese Eigenschaft angeboren? Haben die Wissenschaftler schon ein Gen oder Hormon der Lernwilligkeit gefunden? Nein. Also ist diese Eigenschaft nicht angeboren. Woher kommt sie denn?
Richtig, von der Schule. Wenn die Kinder eingeschult werden, gibt es unter ihnen welche, die begabter als andere sind und von Anfang an gut lernen; und welche, die nicht so gut lernen. Was passiert mit ihnen in der 30-Schüler-Klasse? Die guten Schüler kriegen gute Noten und werden von den Lehrern und Eltern gelobt. Die schlechten kriegen dagegen nur Sechsen und Beschimpfungen. Wie kann man dann noch von der Lernfreude und dem Spaß am lernen sprechen? Na gut, in der 1. Klasse kriegen die Schüler keine schlechten (oder gar keine) Zensuren. Aber in der 2. geht es schon los.
Die Schule ist leider viel zu wenig individuell orientiert, um dieses Problem zu lösen. Man sollte die Schwächen des Schülers finden und ihm helfen, sie loszuwerden oder auszugleichen. Und das können die Lehrer manchmal viel besser als die Eltern tun. Weil sie bessere Psychologen sind oder sein sollen.

Mit anderen Worten: Wenn wir zur Schule
kommen, sind wir nichts, ein weißes Blatt
Papier oder wie auch immer man es nennen
kann. Die Schule macht aus uns Menschen.

Du ueberschaetzt die Institution um
Lichtjahre!

Entschuldigung, SOLL aus uns wissenden Menschen machen. Aber dabei versagt sie ja.

Das ist richtig. Aber das ist nicht die
Schuld der Lehrer, sondern eben derer,
die sich darueber so laut beschweren.

Wen meinst du? Das habe ich nicht so gut verstanden.

Wer entdeckt denn den „Markt“ der
Teenager und entwickelt Fernsehsendungen
fuer 2-Jaehrige?

Etwa Teletubbies? :smile: Da gibt’s keine Werbung.

Wer Geld hat, ist Erfolgreich. Wer nichts
hat, ist der looser. Das haben sich doch
nicht Paedagogen und Lehrer ausgedacht!

Ich bin dann auch eins - ich bekomme Sozialhilfe. Fühl’ mich aber nicht so? *wiesosollichauch?*

MfG, Igor.

Hallo Jens,

Aber nicht einmal an den Gymnasien sind
heute noch Schueler zu finden, die allen
ernstes Interesse fuer das Lernen
mitbringen. An anderen Schulen sieht es
noch schlimmer aus. Warum soll denn ein
Lehrer Videofilme vorfuehren, wenn die
Schueler Muehe haben, ihren eigenen Namen
zu schreiben? Und warum soll eine
Lehrerin die neuesten Lerngimmicks von
Microsoft auf dem niegelnagelneuen
Pentium III vorfuehren (Diese
Georaphiestunden wurde Euch praesentiert
von … DelPack, den Experten fuer geile
Quake Tourniere!), wenn die
allerwenigsten Schueler der gymnasialen
Oberstufe schon mal eine Bibliothek
besucht haben?

Also, meinen Namen kann ich schreiben,
aber ich finde wirklich, dass die
Lehrer sich mal ueberlegen sollten,
was uns denn wirklich interessiert!

Lernen ist eben keine Dienstleistung, die
wie Haare schneiden konsummiert werden
kann. Lernen ist ein aktiver Prozess der
anstrengend ist, Aufmerksamkeit und
Mitarbeit erfordert. Nuernberger Trichter
sind trotz modernster Technik noch nicht
erhaeltlich.

Wenn es interessierte Schueler gibt,
werden sie von ihren Mitschuelern als
„Streber“ diffamiert und als Aussenseiter
abgestempelt. Wenn sie dann noch die
falschen Klamotten tragen, ist der
gesellschaftliche Abstieg scheinbar
vorprogrammiert.

Lehrer sollten aber Vorbilder sein,
und mit den Klamotten und Frisuren,
wie bei uns die Lehrerinnen rumlaufen,
so sind die bestimmt kein Vorbild!

In der Oberstufe faengt dann das
sogenannte Punktejagen an. Wie erreiche
ich moeglichst hohe Punktzahlen, um ja
keine „Zukunftschancen“ zu verbauen.
Interesse am Fach ist da allenfalls noch
ein angenehmer Nebeneffekt.

Sage mir ein einziges interessantes
Fach! In Physik koennte man doch mal
lernen, wie CB-Funk fuktioniert, oder
in Kunst, wie man am Computer selber
Klamotten entwerfen kann, aber sowas
steht ja nicht im Lehrplan!

Damit ein Frohes Neues Jahr und Gruss

Jens

Dir auch ein schoenes neues Jahr noch.

Dirka

Ach, guck an…
…wen haben wir denn da?

Gruss, Gnlwth

Hallo Stefanie,

…wen haben wir denn da?

Ja, wen denn???

Gruss

Jens

Kennen wir uns?

Kennen wir uns?

Nicht persoenlich. Ich war der Meinung, ich haette Deinen Namen schon einmal irgendwo gelesen.

Gruss

Jens

PS: Ich hab mal in Bonn Astronomie studiert und habe Vorlesungen am MPIfR genossen. Da war ich bei der mail-adresse echt neugierig geworden.

Hallo GMarco
na ? willset dich diesmal als Crossdresser outen ?
*hmmpf*

Gruss
Marion, die das schon fast irgendwie witzig findet…

Also, meinen Namen kann ich schreiben,
aber ich finde wirklich, dass die
Lehrer sich mal ueberlegen sollten,
was uns denn wirklich interessiert!

Was interessiert Dich denn? Hast Du das Deinen Lehrern mal gesagt? Sprich sie doch mal darauf an.

[…]

Lehrer sollten aber Vorbilder sein,
und mit den Klamotten und Frisuren,
wie bei uns die Lehrerinnen rumlaufen,
so sind die bestimmt kein Vorbild!

Also, wenn das Dein einziges Problem mit den Lehrern ist, dann ist ja alles in Butter. Irgendwann kapierst Du dann auch mal, dass es auf Klamotten und Frisuren nicht ankommt.

[…]

Sage mir ein einziges interessantes
Fach! In Physik koennte man doch mal
lernen, wie CB-Funk fuktioniert, oder
in Kunst, wie man am Computer selber
Klamotten entwerfen kann, aber sowas
steht ja nicht im Lehrplan!

Welches Fach Dich interessiert, kann ich nicht wissen. Sie bergen alle spannende Inhalte. Man muss sich allerdings darauf einlassen.

Uebrigens lehrt Dich der Physikunterricht recht wohl, wie CB-Funk funktioniert! Ich weiss ja nicht, in welcher Klasse Du jetzt bist. Aber den Schwingkreis und den Herzschen Dipol solltet ihr schon noch vorgestellt bekommen. Allerdings sollte man dann auch schon Bruchrechnung beherrschen und Gleichungen umformen koennen. Sonst kann man nicht verstehen, wie CB-Funk funktioniert. Also auch in Mathe aufpassen :smile:

Wenn Du Dir Klamotten entwerfen willst und mit dem Computer einstweilen noch nicht klar kommst, empfehle ich Dir Papier und Buntstifte. Dann mal los …

Gruss

Jens