Neuer Partner Alkoholsucht

Hallo,

ich würde an Deiner STelle schnell das ganze beenden.

den Rückzug würde ich auch empfehlen.

Allerdings würde ich das

Alkoholiker in diesem Stadium ändern sich nie. Verschwende
nicht Dein Leben an so einen Kerl.

nicht so hart formulieren.
„Dieser Kerl“ ist krank und säuft wahrscheinlich nicht aus Spaß.

Wie schon an anderer Stelle gesagt wurde, bei Pistole auf der Brust wird er sicher vieles bis alles versprechen, aber das ist mit äußerster Vorsicht zu genießen.

Gruß
wildpferd

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Und ich hätte gern gewusst, woher Du die Angabe mit den 85%
hast.

hier stehts:
C. Veltrup (1995): Eine empirische Analyse des Rückfallgeschehens bei entzugsbehandelten Alkoholabhängigen. In: Körkel, Lauer & Scheller (Hrsg.): Sucht und Rückfall. Enke, Stuttgart, S. 25–35.

und hier stehts:
http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/gesundheit/al…

und hier:
http://www.alkoholismus-hilfe.de/alkoholismus-statis…

und hier:
http://www.btonline.de/sucht/allgemein/alkohol-stati…

und so weiter

Es ist ja schön und gut, dass deine Partnerin ihr Problem so toll unter Kontrolle hat, aber leider stellt sie die Ausnahme dar und die Regel sieht leider wie oben gezeigt aus.

Dein Optimismus in allen Ehren, aber wir wird nicht gerade von einer 50/50 Statistik geredet, sondern einer, in der die allermeisten nicht davon wegkommen.

Gesetzt den Fall, 85% werden rückfällig - wer sagt Dir, dass
der Partner der Thread-Schreiberin nicht einer von den anderen
15% ist?

Meine Partnerin war auch nasse Alkoholikerin. Sie war
1999/2000 in einer Therapie und seitdem ist sie trocken. Und
selbst WENN sie einen Rückfall gehabt hätte, warum sollte sie
es dann nicht nochmal schaffen?

Alkoholismus ist eine Krankheit. Die Entscheidung, diesbzgl.
eine Therapie zu machen, liegt beim Erkrankten. Aber warum
sollte der Erkrankte nicht eine Chance bekommen?

Gruß

Micha

Alkoholismus ist eine Krankheit. Die Entscheidung, diesbzgl. eine Therapie zu machen, liegt beim Erkrankten. Aber warum sollte der Erkrankte nicht eine Chance bekommen?

Selbstverständlich soll jeder Alkoholiker die Chance bekommen, diesen Zustand zu beenden, auch mit Hilfe von Beitragszahlungen der Krankenversicherten.

Leider ist die Wahrscheinlichkeit von Rückfällen sehr hoch.

Und:
Es geht der Threaderstellerin darum, daß sie einen neuen Partner kennengelernt hat, der von Beginn an Alkoholiker ist.

Mit der Beziehung zu diesem Mensch riskiert die Threaderstellerin ein sinnlos hohes Maß an Ärger für die Zukunft. Das geht wie beschrieben bis zum höheren Risiko genetischer Defekte des Nachwuchses.

Ich selber würde mir einen Alkoholiker (ich meine damit den aktiven Trinker) nicht als neuen Partner antun, genauso wie ich mir als neuen Partner z.B. auch keinen anderen schwer kranken Menschen oder Drogenabhängigen antun würde.

Jemand, der beruflich und privat zielstrebig ist, und versucht, sich geistig und körperlich angemessen fit zu halten, passt nicht zu einem Alkoholiker, der sich zudröhnt.

Gruß

Micha

Grüße

Erdbeerzunge

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Komisch, komisch
Hallo zusammen,

alle scheinen sich darüber einig zu sein, dass Alkoholismus eine Krankheit ist.

Zumeist scheint Einigkeit zu herrschen, dass man aus diesem Grunde die Beziehung beenden sollte.

Frage: Verlasst Ihr Euren Partner, wenn er Depressionen hat, wenn er an Krebs erkrankt ist, wenn er eine Bypass-OP benötigt?

Der Vater meines ersten Freundes ist Alkoholiker, allerdings seit über 30 Jahren trocken - und sehr aktiv bei den AA tätig. Er ist nie rückfällig geworden - und die meisten aus dem AA-Kreis auch nicht.

Meine Mutter hat während der Wechseljahre und als wir Kinder aus dem Haus waren, mein Vater nur unregelmäßig zu Hause war, da er im Ausland gearbeitet hat, auch täglich Wein getrunken. Das hat schlagartig aufgehört, als mein Vater in Rente ging - ohne Entzug oder Therapie.

Ich mag es nicht, wenn so allgemein darüber geurteilt wird, wer, wann wie, aus welchen Gründen Alkohol trinkt, wer psychisch noch so stabil ist, aus dem Schlamm selbst herauszukommen.

Das kann nur die UP beantworten.

So, wie ich damals meiner Mutter und meinem Mann nach der Krebsdiagnose zur Seite stand, täte ich es auch für einen Alkoholiker, den ich trotz allem liebe.

Viele Grüße

Kathleen

Zumeist scheint Einigkeit zu herrschen, dass man aus diesem
Grunde die Beziehung beenden sollte.

Ich hab das nicht geschrieben.

Frage: Verlasst Ihr Euren Partner, wenn er Depressionen hat,
wenn er an Krebs erkrankt ist, wenn er eine Bypass-OP
benötigt?

Die Frage hab ich auch schon mal gestellt. Ich glaub, sogar hier. Das Aushalten bei körperlich Kranken gilt als heroisch, das Aushalten bei psychisch Kranken (au, da tut das Wort schon weh. Nicht PC) als idiotisch.

Jedenfalls haben das nicht alle geschrieben. Man kann bei Leuten mit Persönlichkeitsstörung, Depression oder Alkoholismus bleiben, wenn man die Herausforderung zum Wachstum annimmt. Warum nicht…

Weiß aber nicht jeder.
Dann plappern sie nach, was 2387 andere Posts im Netz auch aussagen.

Tilli

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Hallo Kathleen,

erstens sehe ich einen Unterschied zwischen Suchterkrankungen und anderen Erkrankungen.
Ich habe das Beispiel eines Ex-Fixers in meinem sozialen Nahfeld, heute methadonabhängig. In seinen harten Zeiten hat er sich fast ins Jenseits gespritzt, er hat die Schule nicht geschafft, keine Lehere oder sonstige Ausbildung gemacht (wie auch, immer auf der Jagd nach Drogen und dem Geld dafür?). Der Mensch hat sich sein Leben vollkommen ruiniert. Leider schafft er es auch heute nicht für seine beiden Kinder, für die er das Sorgerecht hat, auf die Füße zu kommen. Gesundheitliche Altlasten, kein Wille, kein Antrieb.

Wenn ich mich umhöre oder belese, ist das kein Einzelfall, vielen Suchtkarieren ist doch gemein, dass die Menschen sich und ihr Umfeld ruinieren.

Das Drama, die andere Erkrankungen wie z.B. die Krebserkrankung deines Mannes für den Betroffenen und die Familie darstellt, ist mit der Dynamik einer Suchterkrankung nicht vergleichbar. Um’s klarzustellen, damit wir beide nicht wieder aneinander vorbeireden, das eine ist nicht schlimmer, das andere besser!! Es ist schlicht kaum vergleichbar. Aber du hast beides in einen Pott geworfen, das kann man meines Erachtens nicht machen.

Zweitens sehe ich einen Unterschied, wenn man VORHER weiß, dass man sich mit einem kranken Menschen zusammentut oder ob die Erkrankung während des Zusammenlebens ausbricht.
Jemand hat weiter unten deutlich gesagt, dass er/sie nicht mit einem Schwerkranken zusammenkommen würde. Ich weiß nicht, ob ich das mit dieser Härte für mich so formulieren will. Aber auf jeden Fall würde ich, wenn ich heute einen schwerkranken Mann kennenlernen würde und die Frage einer Partnerschaft aufkommt, mir sehr genau überlegen, worauf ich mich einlasse. Ich werde hier nicht sagen, dass mir Erkrankungen eines potentiellen Partners immer und zu 100% egal sein werden. Ich bin nicht naiv. Ich weiß, wie belastend sowas sein kann. Und ich bin ausreichend egoistisch, um auf dem Auge nicht ganz blind zu sein.

Ganz bestimmt aber würde ich mich nicht auf einen aktiven Süchtigen einlassen!!!

Ganz anders sieht die Sache aus, wenn mein Partner während der Beziehung erkranken würde. Ich gehöre auch nicht zu den Menschen, die andere im Stich lassen, wenn’s schwierig wird. Ich hoffe nicht, dass mir sowas wiederfährt wie dir, aber wenn, dann hoffe ich, dass ich es bis zum Ende durchstehen kann. Aber auch hier gilt: In eine Suchtspirale würde ich mich nicht ziehen lassen.

LG Barbara

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Hallo Kathleen,
da muss ich Dir zustimmen, verlassen ist nicht die einzige alternative.
Ich schrieb deshalb auch: „setz ihm die Pistole auf die Brust, Alk oder Ich“
Die Chance darf man einem Menschen den man liebt auch geben.
Wenn er allerdings nicht aufhören will/kann, dann sollte man sich die Beziehung nicht länger antun, da muss ich den anderen zustimmen.
Gruß elmore

Ich frage mich ernsthaft, wie alt du eigentlich bist.

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Hallo

Der wesentliche Unterschied für mich ist, dass es hier um eine neue Partnerschaft geht. Zwar sind sie offenbar schon über ein Jahr ein Paar, doch wird es jetzt „richtig ernst“ mit Zusammenziehen etc. Es geht nicht um ein Verlassen, sondern um ein „Will ich überhaupt eine ernsthafte, langfristige Beziehung eingehen?“

Und da darf man sich solche Fragen wahrlich stellen. Bevor ich eine Beziehung mit einem psychisch Erkrankten eingehe, überlege ich mir gut, welche Konsequenzen dies haben kann. Genauso, bevor ich eine Beziehung mit einem an Krebs oder anderweitig körperlich Erkrankten oder mit einem Behinderten eingehe. Der für eine Beziehung relevante Unterschied zwischen psychischen und körperlichen Erkrankungen liegt für mich nur darin, dass psychische Erkrankungen häufig eine Persönlichkeitsveränderung beinhalten, welche es bei körperlichen Erkrankungen je nachdem auch geben kann, aber nicht muss. Dafür können sich andere Probleme stellen. Aus lauter Verliebtheit blauäugig in eine eigentlich bereits bekannte und erkannte Situation hineinrennen, die man nachher nicht (er-)tragen kann, bringt Leid auf allen Seiten.

Wie ich mich verhalte, wenn mein Partner während der stabilen und möglicherweise schon länger dauernden Beziehung erkrankt, steht auf einem anderen Blatt. Für mich ist klar, dass ich ihm dann die Stange halte (ich tue es aktuell auch ganz konkret seit über einem Jahr). Hier habe ich aber bereits ein gemeinsames Paarleben und eine gewachsene Paarbeziehung im Hintergrund; das ist eine andere Ausgangslage als beim Beginn einer Beziehung.

Gruss
Dahammers.

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Ich bin wie bereits angedeutet bereits als Kind mit Alkohol in Berührung gekommen. Seit meinen 6. Lebensjahr bin ich mit einen Alkoholkranken Vater aufgewachsen. Dieser hat 3 x einen Entzug absolviert (bis zu seinen Tot mit 68 J. war er süchtig). Mit Unterschied zu meinen Vater hat mein neuer Partner den ich seit Dezmeber 2011 habe- kein Problem mit harten Getränken sondern „nur“ mit Bier. Das er süchtig ist - ist unbestreitbar.

Es ist nicht so das er mir nichts bedeutet - jedoch bin ich mir schon bewusst was ein leben neben einen solchen Partner bedeutet.
Selbst wenn er es schafft - ist Angst vor einen Rückfall vorprogrammiert. Warum ich hier gepostet habe!? - Ich suche nach Denkanstössen und Erfahrungen. In einer Zeit in der in jeder Familie Alkohol und Drogen mittlerweile eine Rolle spielen- suche ich einfach den Rat von gleichgesinnten.
Das du mir Mut und Hoffnung geben möchtest finde ich dabei sehr lieb. Allerdings haben die anderen Poster schon recht - Körperliche und Psychische Erkrankungen sind schon ein Unterschied.
Was mich interessieren würde ist vielmehr - kann man mit solch einen Partner überhaupt von einen „leben“ sprechen?

In einer Zeit in der in jeder Familie Alkohol und Drogen mittlerweile eine Rolle spielen

Unsinn!

Bei uns z.B. gibt es keine Alkis oder Drogen- Abhängige.
Abstinenzler sind auch wir nicht… Ich habe z.B. neulich mal ca. 1/2 Flasche Martini getrunken (oder der Typ hat 3/4 getrunken, und ich 1/4, oder andersrum :wink: ). Aber seitdem (ca. 14 Tage) nichts.

Alkohol und Drogen sind KEINE Normalität. Wenn Du in Kreisen verkehrst, in denen das so ist (oder Dir so eingeredet wird), dann sieh zu, daß Du dort wegkommst!

Genereller Tipp: Gehe zu einer Sucht- Beratungsstelle etc., und informiere Dich.

Ich kann Dir nur nochmal raten:
Weg von Alkoholikern!
Wenn Dich selber der Alki nicht stört, dann denke wenigstens an Dein eventuelles zukünftiges Kind, welches mit höherer Wahrscheinlichkeit einen genetische Defekt haben wird, als ein Kind von einem trockenen Mann. Falls es gesund ist, hat es immer noch einen Alki als Vater… Gerade das wäre für mich als Frau ein k.o- Kriterium dagegen, mit einem Alki ins Bett zu steigen.

Erdbeerzunge

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Hallo sarawen,

Es könnte schön und nett sein wäre da nicht sein Alkoholproblem.

Er sagt das er mich liebt und versuchen möchte damit aufzuhören.

so kann das meiner Ansicht nach nicht funktionieren. Klar, man kann mit trockenen Alkoholikern zusammenleben, ABER bevor einer trocken wird, muss er nach meiner Ansicht sich selber sagen: „ICH will weniger trinken“. Dass das „weniger“ dann nicht funktioniert, das kann man einem Menschen in einer Beziehung beibringen, wenn man stark genug ist. Aber solange der Mensch das nicht für sich selber tun will, hat ein Außenstehender keine Chance.

Was soll ich bloss machen? Wie soll ich mich verhalten? Druck
ausüben bringt doch nichts …
Harte Sachen ( Whiskey etc. ) trinkt er nicht …
Ich selbst bin bereits als Kind mit schweren Alkoholismus in
Berührung gekommen (mein Vater).
Ist es nicht ein verlorener Kampf?

Ob der Kampf verloren ist, kann man nur sagen, wenn man den Mann selber hört. Deine Version ist so oder so gefiltert.

Vielleicht hilft es Dir, wenn Du sorgsam darauf hörst, was der Mann in dieser Hinsicht wirklich will. Denn „trocken“ zu werden heißt ja nicht nur, den Alkohol loswerden, sondern auch oft: Den Freundeskreis loswerden, so dort dieser Mensch als einer bekannt ist, der immer gerne mittrinkt. Vor allem, wenn dieser Freundeskreis nicht kapiert, dass dieser eine Mensch eben auch nicht nur ein Bierchen trinken soll und darf.

Das ist nämlich nach meiner Ansicht die häufigste Rückfall-Ursache: Dass die Kraft nicht ausreicht, ohne die „Trinkkumpane“ auszukommen.

Und da möge sich jeder, der hier von der schrecklichen Rückfallquote geschrieben hat, mal vor den Spiegel stellen und sagen: „Ich habe noch nie einen Menschen ausdrücklich zum Mittrinken aufgefordert, auch wenn dieser mehrfach abgelehnt hat.“

Gruß, Karin

was war denn nun wieder nicht richtig?

Ich frage mich ernsthaft, wie alt du eigentlich bist.

Hallo Karin,

Und da möge sich jeder, der hier von der schrecklichen
Rückfallquote geschrieben hat, mal vor den Spiegel stellen und
sagen: „Ich habe noch nie einen Menschen ausdrücklich zum
Mittrinken aufgefordert, auch wenn dieser mehrfach abgelehnt
hat.“

no problem, auch ich habe Menschen bestimmt mehrfach was zu trinken angeboten - allerdings NIE (und da bin ich mir absolut sicher und wäre die jeweilige Situation auch noch so ausgelassen) habe ich jemand Alkohol angeboten oder ihn gar genötigt, von dem ich wusste, dass er Alkoholiker ist.

UnD selbst wenn andere das nicht so konsequent tun oder taten: Solange dem Alkoholiker der Alkohol nicht heimlich (also ohne sein Wissen) „eingeflöst“ wird, ist ausschließlich er selbst dafür verantwortlich, welche Getränke in seinen Mund kommen und durch seinen Hals laufen. Deine Ausführung hat ein wenig das G´schäckle, andere wären für den Alkoholmissbrauch eines Menschen verantwortlich (Übrigens eine Sichtweise, die Alkoholiker gern nutzen) . . .

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ich finde das ganz schön naiv zu glauben das in den eigenen Reihen keiner Süchtig ist - immerhin wird wohl kaum jemand damit rumprahlen juhu ich bin süchtig. Aber ich lasse dir den Glauben gerne … denn Träume können so schön sein (von der Alkoholsucht meines Vaters wusste nur die Familie und die hat den Mund gehalten).

PS: Ich werde dieses Jahr 39 J. alt und Kinderwunsch hat sich bei mir erledigt - ich war und bin nicht heiss auf Plagen!

Ich sehe das Thema Alkoholsucht auch nicht so hart, wie das der überwiegende Teil hier tut. Das tue ich auch aus privater Erfahrung, die ein breites Spektrum vom prügelnden Exzessalkoholiker, in die Familie eingeheiratet, immer wieder rückfällig geworden, bis hin zur Freundin umfasst, die Spiegeltrinkerin war und seit weit über 10 Jahren trocken ist.

Wenn man mich fragen würde, dann ist meine Erfahrung 50/50. Meine Freundin ist eine höchst zuverlässige, liebenswerte, hilfsbereite Person, die ich sogar zum Paten meines Nachwuchses gemacht habe, u.a. weil sie zu den zuverlässigsten Menschen zählt, die ich kenne. Dem „anderen Ende“ der Achse würde ich nicht mal meine Zimmerpflanze anvertrauen.

Man kann Alkoholiker nicht über einen Kamm scheren. Es gibt Leute, die die Kurve kriegen und die es schaffen, nach dem Trockenwerden ein Leben fernab irgendwelcher Pulverfässer zu führen. Menschen, die genauso stabil oder vielleicht sogar im Durchschnittsvergleich stabiler sind. Und es gibt Alkoholiker, die alles im km-Umkreis um sie herum ins Verderben reissen.

Ein Gewähr gibt es beim Kennenlernen meist nicht. Erst recht dann nicht, wenn Gefühle im Spiel sind. M.E. gibt es aber einen ganz anderen Grund, warum ich bei Euch Bedenken sehe:

Selbst wenn er es schafft - ist Angst vor einen Rückfall
vorprogrammiert.

Du bist durch deine Vorerfahrung schon geschädigt. DU hast da eine Macke. (Macke im Sinne von geschädigt aus der Vergangenheit) Völlig unabhängig davon, ob dein Freund es schafft oder nicht, wird schon deine eigene Macke die Beziehung erheblich beeinflussen.

Wenn du es also wirklich versuchen würdest wollen, dann würde ich das nur mit entsprechender (semi-)professionelle Begleitung wagen. Es gibt auch für Angehörige gute Angebote.

Auf der anderen Seite wirkst du hier schon sehr zweifelnd, so dass sich auch die Frage stellt, ob du überhaupt ausreichend selbst überzeugt bist, um diesen Weg zu versuchen.

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Das Aushalten bei körperlich Kranken gilt als heroisch,
das Aushalten bei psychisch Kranken (au, da tut das Wort schon
weh. Nicht PC) als idiotisch.

Einer der Gründe, warum ich -u.a. hier - so gegen Stigmatisierung psychisch Kranker einstehe.

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Hallo Kathleen.

Es ist ein großer Unterschied zwischen körperlichen und psychischen Krankheiten einerseits und einer Krankheit die während einer Beziehung ausbricht oder die schon vorher besteht, andererseits.

Tatsächlich würde ich aber niemand raten, eine Beziehung mit jemand einzugehen, der an einer schweren und fast unheilbaren Krankheit leidet. Da ist das Leid und Elend schon vorprogrammiert und warum sollte jemand sich das antun?

Man hat nunmal nur ein Leben zur Verfügung. Was jemand daraus macht, ist seine Sache.

Ob man so einem Menschen auf freundschaftlicher Basis zu helfen versucht und ihm möglichst zur Seite steht, ist dann wieder ein ganz anderer Schuh.

Mit einem trockenen Alkoholiker, der den Weg aus der Sucht schon mal gegangen ist, sieht es dann auch wieder anders aus, bei dem kann man davon ausgehen, dass der Wille da ist und dass er den Weg im Notfall zum zweiten Mal findet.

Denn es ist der Weg zur Einsicht, der so unendlich schwer ist in unserer Alkohol-Gesellschaft. Viele schaffen es erst, wenn der Partner seine leeren Versprechungen endlich wahr macht und ernsthaft die Scheidung einreicht.

Was du nicht zu verstehen scheinst ist, dass man einem Alkoholiker im normalen Sinne nicht helfen kann. Jegliches Verstehen, jegliches Trösten, jegliches zur Seite stehen, führt ihn nur tiefer in die Sucht und seinen Partner dazu.

Jegliches Schimpfen, jede leere Drohung wirken aber genauso.

Gruß, Nemo.

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Du?
Verwechsel ich dich jetzt?
Oder gilt eine „Störung“ noch nicht als psychisch krank genug?

Dein Fall in allen Ehren
Hallo Kathleen,

Dein persönlichen Erfahrungen in allen Ehren - allein darum geht´s gar nicht. HIER (und nur darum geht es in diesem Fall) ist der Trinker nach Aussage der UP eben nicht bereit, seine Sucht aktiv anzugehen . . .

Und solange er das nicht tut, ist alles andere vergebliche Liebesmüh´ (ich gehe davon aus, dass ich dafür erheblich mehr Beispiele persönlich erlebt habe und kenne als Du gelebte Abstinenz selbst bei bestem Vorsatz beobachten konntest).

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