Hallo,
Meine praktischen Erfahrungen sagen das blanke Gegenteil zumal
du bei deinem Argument Altersstufen wahllos durcheinander haust.
Nein, es geht dabei die ganze Zeit um die Alterstufe von 2…5 Jahren.
Fakt ist, dass meine Mädels mit Rosa und Prinzessinnen
eigentlich nicht viel am Hut hatten, bis sie mit etwas über
einem Jahr zur Tagesmutter kamen.
Das ganze Barbi-Gedöns hat meine Tochter nie haben wollen.
Wie schon geschrieben, war das vorhandene Spielzeug, auf das sie unbegrenzt Zugriff hatte, das des älteren Bruders.
Erst, als sie dann mit 3 in
die Kita kamen begannen sie ernsthaft Unterschiede zu entwickeln.
Das Ganze soziale Spielen, das rosa Prinzessinnen-Gehabe und
das getrennte Spielen von den Jungs sind Dinge, die dort erst
erlernten. Von den größeren Jungs, die nicht mit Mädchen
spielen wollten. Von den Erzieherinnen, die ihnen erzählten,
dass rosa eine typische Mädchenfarbe ist, von den unzähligen
anderen Kindern deren Eltern sich nicht die Mühe machen
Stereotypen zu hinterfragen.
Ja und? Was beweißt das jetzt?
Die Aussage, dass Medien im Kleinkindalter keine Rolle spielen
ist schlicht Falsch.
Natürlich spielen diese immer irgendwie eine Rolle.
Allerdings, wenn Kleinkinder vor dem Fernseher geparkt werden, läuft was extrem schief.
Es wurde aber oben behauptet, das die peer group den entscheidenden Einfluss hätte.
Diese sind aber im frühesten Alter hauptsächlich Eltern und Geschwister.
Erst mit Kindergarten oder ähnlicher externer Pflege erweitert sich das und erst ab da nimmt IMHO der Einfluss der Familie ab.
Schonmal in einen Zeitschriftenladen geschaut? Wir haben
unseren Kindern Bücher vorgelesen, da konnten sie noch
nichtmal sprechen. Kinderbücher sind extrem prägend und auch
gibt es solche und solche - und ja, die meisten dieser
Kinderbücher transportieren noch heute klare Rollenklischees.
Mag sein, aber nicht alle solche Kinderbücher gehen darauf so klischeehaft ein.
Es ist ein Fakt: Kinder wachsen nicht im luftleeren Raum auf
und sie werden durch alles geprägt, was um sie herum geschieht.
Dagegen habe ich nicht gesprochen.
Nur dass bei allem Einfluss eben auch die vererbten Gene nicht völlig außer Kraft gesetzt werden können, das sollte man auch berücksichtigen und nicht komplett ignorieren.
Selbst wenn die Eltern darauf achten keine
Rollenklischees vorzuleben, die Umwelt tut das - und die
Kleinen saugen alles auf - von Anfang an.
Ja natürlich ist das so.
Und trotzdem kann man sehr früh (schon abwenigen Wochen/Monaten) ganz spezielle Charaktermerkmale feststellen, die ganz offensichtlich nicht anerzogen sind.
Wie schon geschrieben, kann man diese vielfach belegen.
Auf z.B. an Kinder, die in unterschiedlichen Familien aufwachsen.
Trotz unterschiedlichster Sozialisation kann man oft die gleichen typischen Charaktermerkmale feststellen.
Kita und Tagesmütter
sind oft Orte an denen die Kinder unter der Woche mehr Zeit
verbringen als bei den Eltern.
Keine Frage, wenn man die Entwicklung ab dieser Zeit betrachtet, wird es immer schwerer die Unterschiede zwischen genetischer Prägung und Sozialisation zu trennen.
Das ist per se erstmal nichts
schlechtes, aber man muss sich klar machen, jeder Kontakt mit
anderen Menschen ein Kind in seinem Denken beeinflusst.
Das kann man aber genau so auch anders herum sehen.
Trotz gewisser Beeinflussungen die in bestimmten Umfeldern recht normiert sind, nehmen die Entwicklungen doch auch sehr unterschiedliche Wege.
Einem Kind, das schwer an Technik interessiert ist, kann man schwer umerziehen, indem man ihm Puppen statt Autos gibt. Umgekehrt ist es wohl noch schwerer zu machen.
Ich meine, dass da Kinder (allg. Menschen) schon sehr eigensinnig sind.
Die heutige Ungleichbehandlung der Frau, beginnt mit dem
Denken in Schubladen. Es gibt bis heute keinerlei Beweise
dafür, dass Frauen schlechter in Mathe wären, als Männer.
Nein, das würde ich auch nicht behaupten, zumal Studiengänge für Mathe an Universitäten oft paritätisch, zumindest mit einem recht hohen Anteil Mädels besetzt sind.
Dagegen sind aber so ziehnlich alle Ing-Studiengänge extrem schwach mit Mädels besetzt und die paar weibliche Studentinnen in Ing-Wissenschaften bleiben dann oft noch nicht mal in diesem Job. Das alles, obwohl gerade techn. Studienrichtungen seit Jahrzehten rel. stark um weibliche Studenten werben.
Du weißt sicher auch, dass in der DDR eine regelrechte Kampange gab mit dem Motto „Mädchen in die Technik“. Trotz aller Propaganda und Werbung war das auch dort kaum von Erfolg geprägt. Meine Frau war quasi ein Opfer dieser Politik.
Sie wurde als Mädel sehr in diese Richtung gedrängt (auch hauptsächlch von iher Mutter, die durchaus ein gewisses Interesse für Technik hat).
Meine Tochter hätte ich nie und nimmer zu einem Ing-Beruf bewegen können.
Da ist nix mit Sozialisation in diese Richtung, obwohl sie von kleinauf damit konfrontiert war, dass Papa Ing. ist und sie immer in diese Richtung auch gefördert hat.
Es gibt aber eine ganze Reihe Studien die zeigen, dass Menschen,
denen man sagt sie seien schlecht in etwas auch schlechter
darin werden.
Das stimmt. Umgekehrt ist es auch so.
Hat aber jetzt mit dem Thema eher wenig zu tun, denn es ging um Neigungen und geschlechtsspezifische genetische Prägungen.
Das hat dann auch nix mit Klischees bezüglich Intelligenz zu tun.
Gerade in der heutigen Zeit wird speziell in unserem Kulturkreis die Individualität über alle Maßen gepflegt, dass es mich wundert, wenn in vielen Diskussionen jegliche genetische Veranlagung bezweifelt wird. Will man aus irgend einem Grund evtl. wegen der PC dieser Aspekt einfach nicht für wahr haben?
Gruß Uwi