Meine praktischen Erfahrungen sagen das blanke Gegenteil zumal du bei deinem Argument Altersstufen wahllos durcheinander haust.
Fakt ist, dass meine Mädels mit Rosa und Prinzessinnen eigentlich nicht viel am Hut hatten, bis sie mit etwas über einem Jahr zur Tagesmutter kamen. Erst, als sie dann mit 3 in die Kita kamen begannen sie ernsthaft Unterschiede zu entwickeln.
Das Ganze soziale Spielen, das rosa Prinzessinnen-Gehabe und das getrennte Spielen von den Jungs sind Dinge, die dort erst erlernten. Von den größeren Jungs, die nicht mit Mädchen spielen wollten. Von den Erzieherinnen, die ihnen erzählten, dass rosa eine typische Mädchenfarbe ist, von den unzähligen anderen Kindern deren Eltern sich nicht die Mühe machen Stereotypen zu hinterfragen.
Die Aussage, dass Medien im Kleinkindalter keine Rolle spielen ist schlicht Falsch.
Schonmal in einen Zeitschriftenladen geschaut? Wir haben unseren Kindern Bücher vorgelesen, da konnten sie noch nichtmal sprechen. Kinderbücher sind extrem prägend und auch gibt es solche und solche - und ja, die meisten dieser Kinderbücher transportieren noch heute klare Rollenklischees.
Es ist ein Fakt: Kinder wachsen nicht im luftleeren Raum auf und sie werden durch alles geprägt, was um sie herum geschieht. Selbst wenn die Eltern darauf achten keine Rollenklischees vorzuleben, die Umwelt tut das - und die Kleinen saugen alles auf - von Anfang an. Kita und Tagesmütter sind oft Orte an denen die Kinder unter der Woche mehr Zeit verbringen als bei den Eltern. Das ist per se erstmal nichts schlechtes, aber man muss sich klar machen, jeder Kontakt mit anderen Menschen ein Kind in seinem Denken beeinflusst.
Die heutige Ungleichbehandlung der Frau, beginnt mit dem Denken in Schubladen. Es gibt bis heute keinerlei Beweise dafür, dass Frauen schlechter in Mathe wären, als Männer. Es gibt aber eine ganze Reihe Studien die zeigen, dass Menschen, denen man sagt sie seien schlecht in etwas auch schlechter darin werden.