Nicht streiten können

Hallo,

ich habe da ein Problem - ich und mein  Partner können uns nicht streiten. 
Damit meine ich, das wir zu keiner Einigung kommen. 

Streiten wir uns, versuche ich meinen Standpunkt klarzumachen, in ich-aussagen, versuche auch seinen zu verstehen - aber damit haperts schon. Frage ich ihn, warum er etwas macht, oder was seine Vorstellungen sind, keine Antwort . er sagt dann einfach, er versteht mich, und wird machen was ich möchte , ich hätte recht. Nur : das ist nicht was er denkt. Er macht dann trotzdem was er will, kommt das raus, leugnet er es. Es geht da in den meisten fällen auch gar nicht darum, das ich bestimmen will, sondern eigentlich ein Kompromiss gut wäre, oder ich eifnach seine Beweggründe wissen will. Aber das ist nicht möglich, weil er Themen dann totschweigt , einfach geht oder ignoriert. 

Ich weiß also nie, ob er ehrlich ist, oder nicht. 

Und zusehends macht mich das unsicher. Das ist schon lange so, und in den letzten jahren geht es mir meist in streitigkeiten weniger um „recht haben“, wie das vll noch in der Jugend ist. Sondern auch um abstimmen. Was zb Erziehung betrifft, Werte, Verhalten als Mann/Frau/Eltern etc. 

Beispiel wäre zb. das umgehen mit Verhalten der Kinder. Ich finde, das er etwas anders machen sollte ( er zb erlaubt sachen, die ich grad verboten habe)- er sagt ich hab recht, wird der nicht mehr machen. - Und tut das dann 5 min später wieder. 

Versteht mich nicht falsch, aber ich weiß gar nicht mehr woran ich bin. 

Klar, die üblichen Verdächtigen werden jetzt wieder mit dem üblichen " typisch, die frau will immer nur streiten und den mann ändern, kein wunder das er auf Durchzug stellt ". Möchte aber anmerken, das ich ihn sonst sehr schätze und eigentlich wenig „rummecker“. 

Ich brauchte da einfach mal ein paar objektive Tips und Gedanken zu. 

lg

Brenna

Hallo Brennt,

hört sich für mich wie folgt an:

  1. er fühlt sich in die Ecke gedrängt. Wie ist euer Streit? Laut, lang, hast du mehr redeanteil als er? Fangen deine Särze oft an mit „du machst …“ Oder kommt oft das Wort " immer" vor?
    wir versuchen solche Wörter und Sätze zu vermeiden. 
    Ggf hilft es erst mal aus der Situation raus zu gehen. Damit meine ich, ihm sagen das du gerne heute Abend wenn das Kind im Bett ist bei einem glas Wein mit ihm drüber reden möchtest. Dann aber kurz um den Block spazieren und wirklich erst abends wieder mit dem Thema anfangen. Das hilft bei uns oft ungemein.

  2. kann es sein, dass es ihm wirklich gleichgültig ist. Vielleicht ist es ihm einfach nicht wichtig genug drüber nachzudenken. Daher denkt er auch nicht über deine „Rüge“ nach. Wenn er nicht drüber nachdenkt hat ers auch nicht verstanden und handelt beim nächsten mal wieder genauso. Problem ist dann eben, dass er wahrscheinlich nicht das Potential hat sich zu ändern. Außer, es wird ihm wichtig genug.

ich wünsche euch das Beste!

Hi Brenna

Streiten wir uns, versuche ich meinen Standpunkt klarzumachen,
in ich-aussagen, versuche auch seinen zu verstehen - aber
damit haperts schon. Frage ich ihn, warum er etwas macht, oder
was seine Vorstellungen sind, keine Antwort . er sagt dann
einfach, er versteht mich, und wird machen was ich möchte ,
ich hätte recht. Nur : das ist nicht was er denkt. Er macht
dann trotzdem was er will, kommt das raus, leugnet er es.

Fast hätte ich gesagt: „Manchen Frau kann Mann es nicht recht machen. Egal, was er tut, entweder wird er als Macho oder als Softie gebrandmarkt.“
Aber vielleicht ist es ja komplizierter und jemand hat funkelndere Ideen.
Gruß,
Branden

Hallo Brenna.

Wen meinst du denn mit „üblichen Verdächtigen“?
Richtig streiten zu können, ist zumindestens für viele Paare offenbar sehr schwer.
Wichtig ist, aus meiner Sicht, dass man sachlich bleibt, sich seine Worte gut überlegt und auch im Eifer des Gefechts, nichts sagt, was den anderen angreift oder gar beleidigt.

Frauen, so sagt man, haben da ein unheimlich gutes Gedächtnis,greifen bei dieser Gelegenheit dann gern mal bis zum Tag des Kennenlernens zurück und werfen ihrem Partner wieder vor, was längst vergeben und vergessen ist.
(Sag nichts: Ich kenne das aus meiner Ehe, es ist aber auch längst literarisch verewigt.)

Insgesamt würde ich zum Thema „richtig streiten“ erst mal ein Buch empfehlen, es gibt einige, ansonsten befassen sich auch Eheseminare damit.

Gruß, Nemo.

Für mich liegt das Problem schon in der Problembeschreibung. Das sind verschiedene Dinge:

ich habe da ein Problem - ich und mein  Partner können uns
nicht streiten. 

Was willst du? Dich streiten können?

Damit meine ich, das wir zu keiner Einigung kommen. 

Oder mit deinem Partner eine Einigung finden?

Streiten wir uns, versuche ich meinen Standpunkt klarzumachen,

Oder deinen Standpunkt klarmachen?
Wenn ja, wozu streiten?
Und ist der Weg über den Streit der richtige, um zu einer Einigung zu kommen?

Es geht da in den meisten fällen auch gar nicht darum, das ich
bestimmen will,

manchmal aber schon?

sondern eigentlich ein Kompromiss gut wäre,

eigentlich?

oder ich eifnach seine Beweggründe wissen will.

Beweggründe oder Kompromiss? Was steht im Vordergrund?

Ich weiß also nie, ob er ehrlich ist, oder nicht. 

Steht das im Vordergrund?

Sondern auch um abstimmen.

Abstimmen oder Streiten?

Was zb Erziehung betrifft, Werte,
Verhalten als Mann/Frau/Eltern etc. 

Und das willst du über Streiten lösen? Warum?

Beispiel wäre zb. das umgehen mit Verhalten der Kinder. Ich
finde, das er etwas anders machen sollte ( er zb erlaubt
sachen, die ich grad verboten habe)- er sagt ich hab recht,

Das ist aber nicht Abstimmen, das ist Rechthaben wollen.

Versteht mich nicht falsch, aber ich weiß gar nicht mehr woran
ich bin. 

Ich auch nicht. Vielleicht liegt aber genau da das Problem. Also nicht darin, dass ich es nicht weiß, aber dass du wirklich nicht vermittelst, als ob du selbst weisst, was du willst - es sind im Grunde sieben Punkte. Du gibst hier zum Teil ziemlich verschiedene Marschrichtungen, Ziele vor, die sich zum Teil ziemlich widersprechen bzw. Strategien, die nicht mit den Zielen übereinstimmen. Blockieren und dann doch tun, was man will, ist da eine nachvollziehbare Reaktion von jemandem, der für sich beschlossen hat, dass das der am wenigsten Energie aufwändige Weg daraus ist.

Ich brauchte da einfach mal ein paar objektive Tips und
Gedanken zu. 

Ich würde erst einmal mir versuchen klar zu werden, was du eigentlich willst.

Willst du dich abstimmen über Erziehungsfragen? Dann gilt es bei zwei Eltern erst einmal darum, sich über die verschiedenen Standpunkte zu verständigen. Streit hat da nichts zu suchen. Es geht um Austausch. Der muss in einem Rahmen stattfinden, der grundsätzlich Ergebnis offen ist. Recht haben wollen ist da ziemlich ungünstig.

Wenn es dagegen um etwas geht, wo man Recht haben will, weil es einem wichtig ist, dann ist es kein Abstimmen mehr. Dann würde das auf einen (gesunden?) Streit hinaus laufen. Nur muss man sich dann auch von Anfang an klar sein, dass das einer ist. Und sich fragen, was die Konsequenzen sind und ob sich das lohnt, zu streiten. Und man sollte wenigstens eine ungefähre Ahnung haben, was dabei rauskommen soll, wenn der Andere eine andere Position hat und die nicht aufgeben will.
So einen Streit muss man „können“ und man muss ihn ggf. üben. Ob man das nun ausgerechnet beim Thema Kindererziehung üben sollte - ich würde sagen, unverfänglichere Themen wäre dazu besser geeignet.

Die dritte Variante ist, sich austausche mit dem Ziel eines Kompromisses. Das ist nicht unbedingt dasselbe wie abstimmen. In Sachen Kindererziehung könnte das bspw. bedeuten, dass man sich abstimmt, dass Vater und Mutter unterschiedliche Strategien fahren. Das kann beim ein oder anderen Thema sogar gut sein. Kinder kommen damit klar - solange es transparent ist und sich Eltern nicht ausspielen! Ein Kompromiss wäre dann EINE gemeinsame Linie. Also eine Abstimmung mit einer einheitlichen Lösung.

Nur noch mal zum Bewusstwerden: Ein Streit ist eine offen ausgetragene Meinungsverschiedenheit. Wenn du dich streiten willst, gehst du schon von Anfang an davon aus, dass es die gibt. Wenn du mit der Haltung in die Kommunikation gehst, dann erfährst du ggf. vom anderen gar nicht, wo er wirklich steht - denn du hast ihn a. ja schon auf die Gegenposition gestellt und b. eigentlich in den Streitmodus. Was, wenn er (noch) gar keine Gegenposition hatte, vielleicht gar keine Position zu dem Zeitpunkt? Dann geht er ob deines Angriffsmodus in Verteidigungsposition und entwickelt seine inhaltliche Position möglicherweise erst dann…

Wie soll sich Deiner Ansicht nach ein Mann verhalten, der eine sehr feminine Frau liebt? Sehr weiblich jetzt in dem Sinne von unvernünftig, zickig, dann wieder lieb, dann wieder unbedingt irgendwas dummes will, z.B. mit dem Mann den ganzen Tag durch Geschäfte läuft, letztlich das Gewünschte zu einem vernünftigen Preis gefunden hat und dann doch nicht kaufen mag. Das war nur ein Beispiel unter vielen.
Mein Nachbar hat eine recht maskuline Frau. Der braucht ihr nie irgendeinen unvernünftigen Schmarrn auszureden oder hinter ihrem Rücken z.B. das kaputte Billigteil doch in den Müll tun usw., und die Frau ist in der Lage, Fenster zu putzen, Betten zu beziehen und das Auto nicht kaputtzumachen. Allerdings ist sie haarig, häßlich und wenig empathisch.

Mein Nachbar hat eine recht maskuline Frau. Allerdings ist
sie haarig, häßlich und wenig empathisch.

Wenn das deine Nachbarin liest, bist du fällig.

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Hallo,

für mich klingt das nach einem Mann, der resigniert hat. Der mit seinen Argumenten, Vorstellungen, Ideen und Wünschen ohnehin nicht gehört wird, und irgendwann aufgegeben hat. Jetzt spart er sich den ganzen Ärger und Streit, bei dem für ihn ohnehin nie etwas herauskommt, sagt zu allem ja und Amen, und macht ansonsten sein Ding.

Überlege mal, wann Du Dich von ihm in der letzten Zeit mal hast überzeugen lassen, in einer wirklich wichtigen Sache dann so verfahren worden ist, wie er an die Sache herangehen wollte und wann Du von ihm wirklich mal ergebnisoffen eine Einschätzung abgefragt hast/damit leben konntest, dass er etwas anders gesehen hast als Du, und es dann auch so gelaufen ist.

Ich beobachte aktuell im Umfeld leider zunehmend, dass bei gleichberechtigten, selbstbewussten Frauen, mit eigenem Standing in Beruf und Gesellschaft über die Jahre leider eine Entwicklung eintritt, bei der es nicht mehr „ausreicht“ gleichberechtigt mitbestimmen zu können, sondern stets eine Führungsrolle beanspruchen zu müssen. Das tut Partnerschaften nicht gut. Weder früher, als es noch überwiegend Männer waren, die mit Sprüchen wie: „Ich entscheide in der Firma über …, da werde ich zuhause doch wohl noch in der Lage sein … zu entscheiden, und das wird jetzt so gemacht, basta!“, noch wenn das heute zunehmend beruflich erfolgreiche Frauen tun, und immer sofort behaupten, die würden unzulässig bevormundet, wenn der Göttergatte mal wagt anderer Meinung zu sein, und diese auch durchsetzen will. Zu Partnerschaft gehört nun mal, dass man sich gegenseitig respektiert, und beide Seiten bereit sind, auch mal zurückzustecken.

Gruß vom Wiz

Hi Brenna,

Tipps wie Ihr Euch besser streiten könnt hab ich nicht,denn ich wünschte mir das Gegenteil,denn bei mir wurde nur gestritten.

Jedoch kann ich Dich verstehen,wenn Du denkst,Dass Dein Mann gegensteuert oder es ihm wurscht ist und deshalb Dir die Entscheidungen überlässt.

Mach es doch schriftlich,mehrere Vorschläge und er soll ankreuzen,danach kannst Du dann immer noch fragen warum und wieso,aber vielleicht braucht Dein Mann Zeit,und/oder hat keinen Bock auf Streitigkeiten,Auseinandersetzungen oder Diskussionen.

Ich könnte auch sagen:Sei froh…!,
aber Du hättest ja nicht um Tipps gefragt,wenn Du damit glücklich wärst.

http://www.streitkultur.net/

Besucht doch sowas mal,nützt vielleicht was…

Aber wie jeder ein Recht auf Streit hat,hat auch jeder das Recht für sich in Anspruch zu nehmen es nicht zu mögen…

LG von Oscara

Hi brenna,

noch eine andere Sichtweise dazu:

keine Antwort . er sagt dann einfach, er versteht mich, und wird machen was ich möchte , ich hätte recht.

Nur, das ist nicht was er denkt. Er macht dann trotzdem was er will, kommt das raus, leugnet er es.

weil er Themen dann totschweigt , einfach geht oder ignoriert.

So eine Ausweichhaltung oder Kommunikationsblockade finde ich gewissermaßen unfair dir gegenüber, weil er dir damit indirekt die Verantwortung für sein Verhalten zuschiebt, und das zeigen auch einige Reaktionen hier, die den armen unterdrückten Mann in seinen Reaktionen sehen.
In Wirklichkeit übernimmt er aber die Führungsposition,ist aber nicht manns genug diese einzufordern, sondern erschleicht sie sich quasi indem er deine Entscheidungen unterwandert.

Ich weiß also nie, ob er ehrlich ist, oder nicht.

Und zusehends macht mich das unsicher.

ich weiß gar nicht mehr woran ich bin

Dazu fällt mir der unschöne Begriff passiv-aggressiv ein.
Wer in einer Beziehung dominant ist, entscheiden die Charaktere und nicht das Geschlecht(das wird wahrscheinlich hinter den Kulissen immer schon so gewesen sein).

Ich tippe darauf, dass er mit deiner vermutlich dominanten Position in der Beziehung nicht klarkommt(vielleicht wegen anerzogener Geschlechterrolle oder weil er sich nicht durchsetzen konnte/durfte).
Dann sollte er aber lernen, entweder seine Entscheidungen zu vertreten,oder bei sich selber zu akzeptieren, dass es ihm in Wirklichkeit wohl doch ganz recht ist, wenn ihm Verantwortung abgenommen wird.

Das ist schon lange so, und in den letzten jahren geht es mir meist in streitigkeiten weniger um „recht haben“, wie das vll noch in der Jugend ist. Sondern auch um abstimmen.

Naja gut, abstimmen zu zweit, wenn die Positionen verschieden sind, ist auch sinnlos :smile:
Nimm dich doch mal zurück und überlasse ihm wichtige Entscheidungen und Umsetzungen im Alltag.
Kann auch entspannend sein, mal Verantwortung abzugeben.
Dann siehst du, ob du das überhaupt kannst und was dabei herauskommt.

Ich brauchte da einfach mal ein paar objektive Tips und Gedanken zu.

Objektiv gibt’s nicht :smile:.

Viele Grüße
Heidi

Hallo Brenna

o.T. vorweg: das gleiche Problem wird m.E. zwei weiter unten (Ende einer Ehe) durchgekaut.

Ihr seit relativ eng verzahnt, wenn ich Deine Posts zu Eurem Baby richtig deute. Das bedeutet auch viel Konfliktpotential. So wie nicht 2 Leute Blumen gießen können.

  • Tun sie es abwechselnd, ohne sich zu kontrollieren, fehlt das Feedback. Je weniger der eine gießt, umso feuchter sind die Blumen beim nächsten Mal.
  • Tun sie es „bei Bedarf“, erkennt diesen nur einer
  • Tun sie es zusammen, sind Diskussion und Kompromisse meist wertloser Selbstzweck.
    Erst wenn einer Blumen gießt und der andere nur nach Anweisung aushilft, oder beide ihre eigenen Blumen haben, prosperiert es.

Man kann nicht sachlich darüber diskutieren, ob Pusten, Pflaster oder Globuli jetzt besser sind oder einen Kompromiss finden. Man kann nur den, der jetzt gerade das Kind tröstet, machen lassen.

Vielleicht ist kann es hilfreich sein, grobe Verantwortungsrahmen abzustecken, und seine Meinung dort runter zu schlucken, wo der Partner führt. Es ist unheimlich schwer, seinen Partner (Arbeitskollegen, Mitarbeiter) machen zu lassen, wo man doch genau sieht, was er falsch macht. In wenigen Fällen freut er sich über einen Tip, in den meisten betrachtet er es als störende Einmischung --> „Dann mach den Scheiß doch selber!“. Da letzteres einer Ehe nicht förderlich ist, ist die Reaktion Deines Mannes zu erwarten.

er sagt dann einfach, er versteht mich, und wird machen was ich möchte ich hätte recht

Wenn jeder seine Aufgaben („Kompetenzen“) hat, und die des anderen tolleriert, kann man über ein Thema diskutieren, ohne einen Kompromiss zu fordern oder zu fürchten. Oder nachfragen, warum dessen Hibiskus öfter blüht.

Gruß
achim

nicht streiten wollen
Moin,

gute Antworten bisher…

Für meinen Teil denke ich mir, dass ich wahrscheinlich oft ähnlich verhalte, wie Dein Mann…
Für viele Sachen, die ich anders machen würde, denke ich mir nur: wenn ich mich jetzt durchsetze, dann bin ich für unmittelbare Folgen verantwortlich (das übernehme ich gerne), für mittelbare (das kann man so oder so sehen) und für an den Haaren herbeigeschleiften (was ich mal gar nicht einsehe und argumentativ immer noch laaaange nachwehrt).
Ich denke mal an den Kühlschrank, den ich bei einem Umzug kostenlos erbeutet hatte. Den Schrank zum Einbach musste ich modifirieren dass er passte. Hätte ich vor 8 Jahren geahnt, dass genau dies heute zu der Diskussion führt, dass der Schrank infolge eines Wasserschadens (Abtauablauf verstopft) der darunterliegende Fachboden ausgebrochen und Honig, Marmelade und Öl gemischt mit Reis, Mehl und Nudeln mir in die Schuhe geschoben wird, hätte ich die 400 Euronen als bestens investiert betrachtet. Einen Sachverständigen für die Unfallursache und damit meiner Unschuld werde ich dennoch nicht beauftragen.
Anderes Beispiel: Urlaubsplanung. Hatte kostenlos über Ostern von einem Bekannten ein Ferienhaus in Spanien mit der Auflage, da nach knapp zwei jahren leerstand gut klar Schiff zu machen. Dass dort alles (wirklich alles) verschimmelt war, konnte man nicht ahnen - Zelt hatte ich zum Glück eingeplant aber heute noch kriege ich da mein Fett weg.

ERGO: mach, was Frau sagt, wenn ein Veto nicht absolut angesagt ist und komme mit nichts Neuem, wenn Frau nicht selbst auf die Idee kommt.

Hat nichts mit resignieren zu tun - ist eher: dieses nachmotzen bereits im Vorfeld vermeiden…
Wir stehen vor der Entscheidung, welches Gymnasium unsere Große besuchen soll… ich weiß, ich werde mich absolut raushalten (leider…, da ich eine sehr gute Option habe. Aber alles Negative werde ich dann 8 Jahre und vielleicht das ganze Leben abbekommen)

Außerdem bleibe ich dabei: ihr erzieht und schon… nur bekommt ihr dann das, was ich mal nicht gewählt hattet

LG
Ce

Hallo,

das hat für mich etwas von verkehrter Welt. Da weiß sich jemand nicht mehr zu helfen, resigniert, weil er in Diskussionen und Streitigkeiten ohnehin keine Chance eingeräumt bekommt, sich mal durchzusetzen, und dann wird das auch noch als aggressives Verhalten bezeichnet.

Ich denke, da steckt etwas anderes hinter: Nicht damit zufrieden sein können, dass man ohnehin schon die Vormachtstellung übernommen hat, sondern jetzt auch noch erwarten, dass der Partner per schriftlichem und sofort vollstreckbaren Urteil anerkennt, wie Unrecht er doch gehabt hat, überhaupt gewagt zu haben, eine andere Meinung gehabt zu haben.

Wer solch vernichtende Triumpfe auskosten will, braucht sich nicht zu wundern, wenn eine Beziehung ganz schnell den Bach runter geht.

Gruß vom Wiz

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Hi,
ich finde den Sachverhalt durchaus klar beschrieben. Weder möchte ich mich zu sehr an dem Wort „streiten“ festmachen (es geht augenscheinlichvielmehr um die Suche nach einem für beide Seiten tragfähigen Kompromiss, der dann auch von beiden Partnern vertreten wird), noch hatte ich den Eindruck, dass die Verfassewrin in ihrer Position grundsätzlich Entscheidungen alleine treffen will, sondern vielmehr aus ihrem Partner mal einen eigenen Standpunkt herausholen möchte, eben um NICHT dominant gewesen zu sein.
Dass aber der Partner dann so wenig in der Lage ist, seinen Standpunkt zu kommunizieren (denn an der sachlichen Umsetzung scheitert es ja weniger) ist wirklich ein Problem.
Was soll sie denn anders machen, als nach seiner Meinung zu fragen und dann ihre mitzuteilen? Wenn aber nur kommt „ok, dann machen wir es, wie Du sagst“ und er ihr später doch in den Rücken fällt, hat das Paar natürlich ein Problem. Wenn zusätzlich noch Ausflüchte und Lügen kommen, ist es auch echt dramatisch.

Andererseits traue ich mir leider auch nicht zu, hier eine Taktik vorzuschlagen, bevor man nicht die andere Seite gehört hat.

Grüße
T.

Hallo,

Da weiß sich jemand nicht mehr zu helfen, resigniert, weil er in Diskussionen und Streitigkeiten ohnehin keine Chance eingeräumt bekommt, sich mal durchzusetzen

naja, das ist ein sehr hartes Urteil, das du deinerseits fällst.
Ich denke jeder hat die Chance, sofern er nicht ein männerzerfleischendes Ungeheuer vor sich hat. Schlimmstenfalls kann er sich ja immer noch darüber beschweren, wenn alles nur nach ihrem Schädel geht. Oder er lernt zu sagen „Ich mach das jetzt einfach so und basta“.
Dann haben sich überflüssige Diskussionen auch erledigt.
Aber mit seinem Davonschleichen erhöht er doch bloß ihren Diskussions-und Klärungsbedarf und hält damit den Machtkampf erst recht am laufen.

erwarten, dass der Partner per schriftlichem und sofort vollstreckbaren Urteil anerkennt, wie Unrecht er doch gehabt hat, überhaupt gewagt zu haben, eine andere Meinung gehabt zu haben.

Woher weißt du denn, dass brenna ihn dazu gebracht hat, überhaupt keine Meinung zu haben?

Wer solch vernichtende Triumpfe auskosten will

Deine Wortwahl ist schon bemerkenswert.Ich würde das so nicht unbedingt auf brennas Beziehung anwenden wollen. Vor allem würde ich nicht so leichtfertig voraussetzen, dass diese Haltung auf ihrer Seite besteht. Insgeheim etwas auszukosten ließe sich nämlich genausogut ihm zuschreiben. Aber manchmal ist es vielleicht gut, irgend ein Parameter in der Beziehung zu verändern,was zugegeben leicht dahingesagt ist.

Viele Grüße
Heidi

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Weitere Anmerkung zu den Posts
Hallo,

genau das mit unterstellen meinte ich. Ich versuche keineswegs mich durchzusetzen, bin auch keine dieser keifenden Frauen, die ewig an ihrem Mann rummeckern oder in ändern wollen.
Mir geht es auch nicht um lautstarke Streits, die ich dann bitte dramatisch heulend gewinne. Oder ihn in seiner Persönlichkeit zu ändern. Auch ist er nicht resigniert . In Gesprächen mit anderen Männern zu dem Thema betont er immer wieder, das seine Frau ja gottseidank nicht ewig rummotzt. (Mal davon ab, wieso wird eigentlich immer so getan, als wenn die Männer sich nicht wehren könnten ? müßt ihr alle gefährliche Frauen haben).
Ich denke eher, das das anerzogen ist, sein Vater ist ähnlich. Die Brüder streckenweise noch extremer, die stehen bei Auseinandersetzungen mit der Frau auch einfach mal auf und gehen wortlos.

Mir geht es darum, Dinge abzusprechen, grade in Erziehungsfragen Einigkeit zu haben, und natürlich auch darum, meine Meinung mitzuteilen. Und manchmal denke ich auch wirklich, das ich recht habe - er ja auch. Nur während ich das gerne klären möchte, macht er einfach was er will.
Mir geht es -wiederhole das gerne nochmal - NICHT darum, das er kuscht. Sondern zu schauen, das wir beide eine Lösung finden, die uns beiden und den Kindern gut tut.

Er ist an allen Entscheidungen beteiligt, was Schulwahl etc betrifft, aber dazu muss ich ja wissen, was er möchte, oder das er mit meiner Meinung nicht übereinstimmt. Und ich habe ihn bislang nie für die Folgen verantwortlich gemacht, wie das ein Vorposter beschrieb - kann er ja nicht ahnen, wenn der Kühlschrank kaputtgeht.

Nur, wenn ich sage, hey, ich wünsche mir, das du anrufst, wenn du später kommst, weil ich mir a- sonst sorgen mache das was passiert ist, b - ich dann uU den Tag anders planen muss und c- ich dann weniger stress habe, finde ich das ok. Frage dann auch, warum er das vergisst, ob es vll eine andere Möglichkeit gebe (texten , whatsapp) die besser ginge, oder unsere Terminplanung nicht passt - mehr kann ich ja nicht machen. Und wenn dann keine antwort kommt, und das einfach weitergemacht wird - tja, das ist schon nervig. Wenn ich dann einfach meine Tage dann ohne ihn plane, beschwert er sich dann schon. Die Erklärung, das ich ihn da ja drauf angesprochen habe, und er nichts dazugesagt hat, ; da kommt dann „ach, ja stimmt, na mal schauen“.

Ich glaube, das er mich nicht enttäuschen will, einfach keinen Bock hat sich zu erklären, und vll es auch einfach nicht anders gelernt hat. Habe auch schon oft verscuht, das anzusprechen, aber leider geht das nicht, weil er dann wie immer ausweicht. :wink:)

lg

Brenna

Hallo,

  1. er fühlt sich in die Ecke gedrängt. Wie ist euer Streit?
    Laut, lang, hast du mehr redeanteil als er? Fangen deine Särze
    oft an mit „du machst …“ Oder kommt oft das Wort " immer"
    vor?

Nein, ich werde nicht laut. Klar rede ich mehr als er ( er redet ja dann gar nicht, da ist das auch nicht schwer). Ich rede in Ich-.botschaften, und vermeide Schuldzuweisungen oder Verallgemeinerungen. Sage klar, was ichmir wünsche, was er tun kann/will, und verscuhe das auch schnell zu beenden.

lg

Brenna

Hallo,

Was willst du? Dich streiten können?

Nein, in wichtigen Dingen Einigkeit zu finden. Streit nenne ich das, weil es kürzer zu schreiben ist. Richtigen , lautstarken Streit möchte ich nicht, finde ich auch nicht gut.

sondern eigentlich ein Kompromiss gut wäre,

eigentlich?

Ja, und auch uneigentlich. Meine Güte, du drehst einem aber auch jedes Wort im Mund rum. Aber um einen Kompromiss zu finden, muss man schon klar sagen, was man selber möchte, und man muss auch wissen, was der andere möchte (da fängt es ja schon an), und dann schauen, wer kann wem womit entgegenkommen.

Beweggründe oder Kompromiss? Was steht im Vordergrund?

Je nach Problem.

Ich weiß also nie, ob er ehrlich ist, oder nicht. 

Steht das im Vordergrund?

Ja, klar, mich macht dieses Verhalten unsicher, und ich finde , es ist schon wichtig, sich verlassen zu können.

Und das willst du über Streiten lösen? Warum?

Ich will mich nicht streiten, das aber klären. Möglichst nicht über streit im eigentlichen Sinne, aber klären.

Beispiel wäre zb. das umgehen mit Verhalten der Kinder. Ich
finde, das er etwas anders machen sollte ( er zb erlaubt
sachen, die ich grad verboten habe)- er sagt ich hab recht,

Das ist aber nicht Abstimmen, das ist Rechthaben wollen.

Ich will natürlich auch manchmal rechthaben, das ist doch klar. Aber ich kann durchaus auch nachgeben.

Nebenbei, er ist neben seinem Vater, der einzige Mensch, mit dem ich solche Probleme habe. Sonst kann ich mich eigentlich gut „nichtstreiten“ bei Problemen.

lg Brenna

Hallo,

ich verstehe , was du meinst, kenne solche Menschen auch (übrigens gibt es auch genug Männer , die sich ihren Frauen gegenüber so benehmen).

Aber ich erkenne an, was er tut, und kann durchaus auch mit Fehlern leben. Er muss nicht alles perfekt machen, und hat in unserer gemeinsamen Zeit auch schon Fehler gemacht, das habe ich hingenommen. Und er Hat auch ganz viel gutgemacht, und das sage ich ihm auch. Und wenn er etwas macht, und es läuft schief können wir dadrüber auch lachen.

Er ist sicher vieles, aber nicht resigniert von seiner meckernden , furchtbaren , zickigen Frau.

lg

Brenna

Gut zusammengefasst
Hallo,

sehr gut zusammengefasst, was ich meine.

und was wäre dein Tip, wenn du die andere Seite gehört hättest?

lg

Brenna