Hallo noch mal,
also ehrlich, mir wird da ganz komisch. Du formulierst hier wirklich aus einer extrem überlegenen Position heraus. Klingt so, wie wenn eine Mutter über ein Kleinkind spricht, das gerade seine ersten Erfahrungen sammelt, und bei dem der „gute Wille“ etwas selbst zu machen anerkannt wird, und ein Misserfolg „tolerabel“ ist, den man als Erwachsener nie hätte, weil man weiß, wie die Dinge funktionieren.
In einer Partnerschaft sollte man sich aber auf Augenhöhe begegnen, und sich auch selbst immer hinterfragen. Ist z.B. der eigene Anspruch an eine konkrete Problemlösung überhaupt objektiv betrachtet angemessen? Was können Gründe dafür sein, dass man selbst einen bestimmten Anspruch hat? Was für echte Nachteile bringt eine alternative Lösung mit sich? Wie ist diese in Relation zu meinem eigenen Ansatz zu bewerten? Wie liegt diese in einer objektiv gegebenen Bandbreite von alternativen Lösungen?
Etwas anders machen, heißt nicht, es falsch zu machen, heißt nicht, dies als Partner gnädig und mit mildem Lächeln als gerade noch vertretbare Lösung „hinzunehmen“, und gibt erst Recht nicht her, sich anzurechnen, was man doch großzügiger Weise an Fehlern des anderen akzeptiert.
Natürlich kann man Wäsche in einer beliebig komplexen Matrix aus Material, Farbe, … sortieren, und mit drei unterschiedlichen Waschmitteln in x unterschiedlichen Waschgängen waschen. Wenn Männe aber immer mit einer deutlich reduzierten Komplexität ausgekommen ist, und trotzdem nie wie ein ausgebombter Milchhändler rum lief, dann ist das seine Art die Wäsche zu waschen, und gut ist. Jegliche Beschwerden, dass der eigene Anspruch hierdurch nicht erfüllt sind, sind so lange fehl am Platze, wie hierdurch nicht erkennbar Nachteile und Schäden entstehen. Und erst recht sollte sich keine Frau beschweren, dass sie ja „immer alleine“ die Wäsche machen muss, wenn ein mehrfach entsprechend gescholtener Ehemann, sich dann aus dem Thema zurückzieht.
Und wenn Männe mit einem geübten Griff und zwei Handbewegungen zwei Ecken einer Oberdecke an die passenden Ecken im Bezug befördert hat, und damit das Bett schneller komplett ordentlich bezogen hat, als die Holde, die darauf besteht, dass die Bezüge zuerst auf links gezogen werden müssen, wird es schon kurios.
Ganz gefährlich wird es aber da, wo richtig und falsch gar nicht so leicht zu bestimmen ist, und wo, ganz objektiv betrachtet, beide Partner nicht ansatzweise die wissenschaftliche Kompetenz haben, selbst immer richtig zu handeln, und das Handeln des anderen tatsächlich bewerten zu können. Bestes Beispiel hierfür wäre die Kindererziehung. Wer da mit einem Ansatz: „Ich weiß, was richtig ist“, heran geht, und meint, das Handeln des Partners bewerten zu können, hat schon verloren.
Insoweit solltest Du vielleicht doch einmal deine Position in Eurer Partnerschaft überdenken.
Gruß vom Wiz