Mir ging es hier nur um die Umverteilungswirkung der Mineralölsteuer.
Die es in der von Dir beschriebenen Form nicht gibt/geben kann, wenn man anerkennt, dass die reichsten Leute, die dicksten Autos fahren und in Städten wohnen.
Unterscheide halt die „innere“ gruppenspezifische Verteilungslogik einer Besteuerungsform vom individuellen Konsumverhalten,
Dann bezeichnen doch das was Du meinst auch so und definiere mal, was Du mit „innerer“ gruppenspezifischer Verteilungslogik meinst, wenn Du es schon selbst in Anführungsstriche setzt.
Bei Umverteilung denke ich, dass da etwas von A zu B fließt. Wenn als A vorher 1000€ hat und B 5.000€, dann findet Umverteilung statt, wenn A hinterher 900 hat und B 5.100. Sehe ich so aber bei der Mineralölsteuer nicht.
oder ist der gutverdienende urbane SUV-Fahrer in irgendeiner Weise strukturell gezwungen, seinen SUV zu fahren, um in vertretbarem Zeitaufwand von A nach B zu kommen?
Nö, oder …
Na da geht es doch schon bei vertretbar los. Grundsätzlich ist er nicht gezwungen. Es ist aber ein freies Land. Er tut es aber trotzdem, weil er es geil findet und/oder die Kosten für vertretbar hält. Und dann zahlt er eben für eine 2km-Fahrt zum Bäcker Mineralöl- und Umsatzsteuer auf einen Streckenverbrauch, der gerne mal bei 50 Litern und mehr auf 100 Kilometern liegt. Damit kommt der Ländler in seinem spritsparenden Modell und weniger Kurzstrecken und Kaltstarts mehrere Hundert Kilometer weit.
Da es ein freies Land ist, ist übrigens auch der Ländler nicht gezwungen auf dem Land zu leben. Dort sind eben Arbeit, Einkaufsmöglichkeiten, Ärzte, Schwimmhallen, Theater usw. usf. weiter weg oder das Internet etwas langsamer. Aber der Breitbandausbau auch dort soll ja nun mit Steuergeldern vorangetrieben werden. Die sind offenkundig nötig, weil die Ländler die Kosten dafür nicht selbst aufbringen können. Da müssen die Städter mit ihren SUVs eben nochmal zum Bäcker fahren.
Grüße