'nöhlen' (Sächsisch?)

Hallo!
Ich erstelle schon seit einiger Zeit eine Liste sächsischer Wörter und stieß neulich auf „nöhlen“, von dem ich glaubte, es sei vielleicht ebenfalls Sächsisch.

Nöhlen (evtl. „nölen“ geschrieben?) tut jemand, wenn er sich aufregt, sich beschwert, das große Maul hat, usw.

Hier in Leipzig kennt das Wort jeder und es wird auch häufig benutzt (wir Ossis beschweren uns ja so gerne, ne? *g*). Aber dann wunderte ich mich, dass es auch von zwei Ruhrpöttlern und einem Münsteraner gekannt wurde. Jedoch nicht von einer Rheinländerin.
Diese Verteilung wundert mich ein wenig, daher die Fragen an euch alle:

• Kennt ihr das Wort „nöhlen“ in dieser Bedeutung?
• Gehört es nativ zu eurem Dialekt?
• Was ist euer Dialekt (Name der Stadt wäre hilfreich)

Vielleicht kann ich mir dann mal eine kleine Übersichtskarte erstellen um zu sehen, wie die Verteilung so ist.

Vielleicht weiß auch jemand die Etymologie des Wortes?

Vielen Dank,

  • André

Also ich komm aus dem Kreis Aachen, Nähe Köln, NRW. Das ist so ziemlich der westlichste Westen Deutschlands, glaube ich. Direkt an der holländischen Grenze und zudem noch im Rheinland.

Und auch ich kenne das Wort.

Wie man es schreibt, wo es herkommt, ob es nativ zu meinem „Dialekt“ gehört: Keine Ahnung.

Welchen Dialekt ich spreche? Hmm. Eine Mischung aus Hochdeutsch und „zu faul zum Reden“ würde ich mal sagen.

Übersetzen würde ich den Begriff eher mit „(an etwas) (herum)nörgeln“ oder „(über etwas) motzen“. Einordnen würde ich ihn in der Kategorie Beschwerde, aber dann doch eher eine zurückhaltende Beschwerde, Agression eher wenig. Aber das ist rein subjektiv und ein Bauchgefühl.

Hallo André,
in Borna und Umgebung und weiter südlich (osterländisch - http://de.wikipedia.org/wiki/Osterland) kenne ich das auch.
Grüße
Ulf

Ich - der aus dem Ruhrgebiet stammt kennt das Wort auch!

nölen (nödeln): nörgeln, herummeckern.
"hier gibts das auch zum nachlesen:
„Dortmunder Wortschätzchen, ISBN 3-87519-227-3 Buch anschauen

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

• Kennt ihr das Wort „nöhlen“ in dieser Bedeutung?

Ja. Aber würde es ohne h schreiben. Aber die Grundform wäre eher rumnölen.

• Gehört es nativ zu eurem Dialekt?

Ja. Auch wenn man eher selten Gelegenheit hat es anzuwenden-

• Was ist euer Dialekt (Name der Stadt wäre hilfreich)

Frankfurt (Oder)

Hallo!

Schwäbisch: Ich kenne das Wort und verstehe es. Es gehört aber nicht zum Schwäbischen Wortschatz.

Bei uns heißt das: bruddla (I bruddle; du bruddlsch; r,se,s bruddld; mir bruddlad; ihr bruddlad; se bruddlad)

Jemand der gerne bruddld ist eine „Bruddlsupp“.

„tadellos, nichts auszusetzen“ heißt auf Schwäbisch „nex zom bruddla“

Michael

Hallo,

bin nativ aus dem Erftkreis und kenne das Wort als „nölen“ bzw. „(her-)rumnölen“ mit der Bedeutung "meckern, sich unnötig beschweren, (herum-)mosern, quengeln, usw.

Gruß,

Myriam

Hallo André,

• Kennt ihr das Wort „nöhlen“ in dieser Bedeutung?

jepp

• Gehört es nativ zu eurem Dialekt?

Oh je, Du kannst Fragen stellen. Ich kenne es seit meiner Kindheit und es wurde von Dialektsprechern wie Hochsprachensprechern gleichermaßen verwendet.

• Was ist euer Dialekt (Name der Stadt wäre hilfreich)

Ich bin ein nativ Öcher und lebe immer noch grob in diesem Dialektgebiet (Ripuarisch).

Gandalf

Hallo André!

• Kennt ihr das Wort „nöhlen“ in dieser Bedeutung?

Ja - habe es allerdings nicht in der Umgangssprache kennengelernt, sondern aus schriftlichen Quellen (nölen).

• Gehört es nativ zu eurem Dialekt?

Nein

• Was ist euer Dialekt (Name der Stadt wäre hilfreich)

Vorderpfälzisch (Speyer)
Rheinhessisch (Worms)
Naheländisch (Bad Sobernheim) - da bin ich noch in der Anpassungsphase.
Die jeweiligen Unterschiede sind für Außenstehende kaum wahrnehmbar.

In den genannten Gegenden benutzt man vor allem ‚maule‘ (maulen). ‚Moddse‘ (motzen) kam allmählich während meiner Jugend auf. ‚Närgle‘ (nörgeln, selten) ist wohl ein Import aus der Schriftsprache und ‚meckern‘ ist was für Nordlichter - kurze Vokale und harte Konsonanten, sowas nimmt ein Pfälzer nur in den Mund, wenn’s gar nicht anders geht …

Freundliche Grüße,
Ralf

• Kennt ihr das Wort „nöhlen“ in dieser Bedeutung?

ja, z.B. ‚Laß das Rumgenöle‘

• Gehört es nativ zu eurem Dialekt?

Ja, zumindest in Mittelhessen (bei Marburg), wo ich ursprünglich herkomme.

• Was ist euer Dialekt (Name der Stadt wäre hilfreich)

s.o.

Hallo,
schließe mich den beiden an.
Bin aus Mönchengladbach (nicht ganz so westlich wie Aachen, auch nicht Ruhrgebiet - ca. mittig zwischen Düsseldorf und Venlo).

Sabine F.

hallo herr müller,

in berlin wird schon immer „rumjenölt“, wenn man meint, man müsse rummaulen.

strubbel
%:open_mouth:)