Hallo . Ich schreibe nicht im Rundfunkfachgebiet, sondern in der Elektronik (den Grund muß ich hoffentlich nicht erläutern - der ist, weil das Radio mit Radio im heutigen Sinne etwas wenig zu tun hat). Gerät: Typ Elektra 4662, Elektra 1662 oder Elektra 70 (per Tel. und durch Lesen ergeben sich jeweils verschiedene Typenbezeichnungen) von Nordmende.
Beobachtung: a UKW-Empfang weist etwas im NF-Ausgangston erhöhte Amplituden der Harmonischen auf, so stark, daß das unbewaffnete Ohr dies erkennen kann b AM soweit okay c Anheizzeit normal d jemand hat drei der Schrauben, mit denen das Chassis befestigt ist, festge-/verklebt e wenn ich LW, MW oder Tonabnehmer eingeschaltet habe und dann auf UKW umschalte, kommt der Ton nicht sofort, sondern schwillt an (ca. 3,25s).
Theoretische Erklärungen: wenn UKW nicht eingeschaltet ist, dann ist auf dem ECC85-Tuner, dem UKW-Tuner, keine U (Betr.) drauf. Die U (Betr.) (ECC85-Tuner) wird noch einmal durch ein RC-Glied gesiebt (macht Sinn) und dieses RC-Glied kommt nach dem Schalter, der die Spannung ausschaltet, wenn der UKW-Tuner nicht gebraucht wird und ist in dem Gehäuse des UKW-Tuners drinnen. Der R ist kaputt, was sich so äußert, daß er einen ca. 10fach höheren Wert hat. Das erscheint eigentlich nicht sehr wahrscheinlich, weil Elkos mit geringer Kapazität damals selten waren, und ein Ko kann der C nicht sein, weil das heißen würde wegen der 3,25s, daß der Wert des defekten R sehr sehr hoch geworden ist - das ist schlecht möglich, weil dann alleine die Leitfähigkeit durch nicht als Defekt auszulegende Feinschlüsse dem sehr sehr hohen R parallel läge. Gut, falls die Theorie aber stimmt, ist die verminderte U (Betr.) (ECC85-Tuner) schuld an den nichtlinearen Verzerrungen in der NF.
ECC85 habe ich ausgetauscht, allerdings gegen keine Neue. Die ECH81 auch. Die ist neu und übrigens russisch oder sowjetisch. Kein Erfolg. NT-Ladeelko=okay. Um messen zu können, muß das Chassis erst raus, denn ich komme dann leichter in den UKW-Tuner.
Ich bitte Euch vor dem Zeitpunkt um weiterbringende Tipps, z. B. Tipps zum Thema meiner Theorie. Danke im Voraus. urheberreste
U (Gesamt) (Betr., G.) u. UHeiz = auch OK.
nicht wirklich. ich habe mehr als ein röhrenradio allein durch austausch der elkos repariert.
Hallo,
es wäre sicher hilfreich, wenn die Frage etwas klarer formuliert und mit weniger selbstkreirten Fachbegriffen verfasst wäre. Was verstehst du unter erhöhten Amplituden der Harmonischen? Ist der Frequenzgang nicht ok? Hohe Töne
zu laut? Funktion der Klangregelung ( Regler für Bass / Höhen in Funktion )?
Umschaltung auf UKW verzögert: kann es sein, dass eine „Sparschaltung“ ( soetwas gab es wirklich) evtl. die Heizung
des UKW Tuners ab- oder herunterschaltet, wenn dieser nicht in Betrieb ist?
Noch einen Tipp aus der Praxis: Widerstände fallen meist bauartbedingt durch Unterbrechung aus, eine Werterhöhung ist eher untypisch. Irgendwie wird für eine Instandsetzung der Griff zu einem Messgerät nötig werden.
Gruß
Werner
Tag.
Das Gerät hat diese Sparschaltung nicht.
Amplitude der Harmonischen erhöht ist im übrigen also mit Verlaub kein selbstkreierter Begriff und das bedeutet hohe nichtlineare Verzerrungen oder anders gesagt Klang ist nicht „sauber/rein.“
urheberreste
Irgendwie wird für die Instandsetzung der Griff zu einem Meßgerät nötig werden.
Natürlich. Ich schrieb ja, ich muß diesen Kleber von irgendwem entfernen, dann kann ich das Chassis hinaus „tun“ . Platz ist also einfach eng. Dann bekomme ich Meßergebnisse -
Von unten durch Wegnehmen der unteren Abdeckung kommt man nicht überall hin, und um das Innenleben des ECC85-UKW-Tuners, das vom dem Käfig (Abschirmung) d. heiß. d. dem UKW-Empgs.-Teil eigenen Schirm-Metallverschlußschirm sehen/messen zu können, muß ebenfalls das Chassis rausgezogen werden, weil Platz nach oben zu klein. Dann, wenn ich das gemacht habe, werde ich Messungen haben - Dann bekomme ich Meßergebnisse.
Ich wollte wie gesagt schon vorher 5 oder 6 ungefähre Winks. Eventuell mit Bezug zu meiner Vermutung, ODER auch nicht. Defekte Rs mit einem erhöhten Wert habe ich schon erlebt.
Hallo , gibt es evtl. noch einen Schaltplan? Ich habe den Aufbau jetzt nich so vor Augen. NF-Verzerrungen kommen dann aber sicher erst nach dem Tuner ins Spiel. Wäre mal wissenswert, welche weiteren Röhren noch im Spiel sind, im Bereich
Demodulator, z.B. Gibt es dort evtl. eine EABC 8… Soweit ich mich erinnere war diese für AM- und FM Demodulator
zuständig. Andere Geräte hatten allerdings schon Halbleiterdioden im Demodulator.
Gruß
Werner
Hallo, hab da noch einen interessanten Link.
Da gibt es auch Schaltpläne.
http://www.nvhr.nl/gfgf/schema.asp?Merk=Nordmende&Zoeken=exact&isSubmitted=yes
Ist sicher ein ähnlicher Typ dabei, wenn der genaue nicht zu finden ist.
Vielleicht hilft’s.
Innen waren die alle sehr ähnlich.
Werner
Guten T.
Schaltplan habe ich nicht. Moment. Hoffentlich wird meine Antwort nicht so lang (aber ich befürchte es), dann paßt er (der Text) nicht mehr insgesamt auf das Smartphone, und ich habe in solchen Situationen dann leichte Schwierigkeiten mit Satzbau… Scherz beiseite. Der Demodulator ist eine EABC80. Das Radio hat nur eine Halbleiterdiode - besser gesagt Graetzgleichrichter - nämlich im Netzteil. Man hat mir beim Schenken des Radios eine Ersatz-EABC80 mitgeliefert und gesagt, die drinnen und auch diese Ersatz seien fast unverbraucht, die Eingebaute sei ein bißchen neuer. Es sieht aber vom eingebrannten Schmutz her mehr nach umgekehrt aus. Ich habe probiert, ob es mit einer aus meinem Bestand besser wird. Da spielte es aber nicht mehr, diese hat nun einen Defektaufkleber. Wieder die eingebaut, die ursprünglich drin war. Plattenspieler-NF-Eingangsbuchse-Verwendung das heißt Einspeisen von Tonsignal von ganz außerhalb liefert guten Klang.
Ich sehe, in der Zwischenzeit in der Zeitspanne, während ich schrieb, kam dieser Schaltplanlink.
Schauen wir maaaal…
Ooh. Danke!!! !
bitte!
Das ist bei dieser Generation auch nicht so wirklich wichtig. Die Entwicklung war damals ziemlich langsam und es wurden meistens nur Details verändert.
Zwischen den Modellen 4/618 und 4/675 wurden im Demodulator mal Germanium-Dioden eingesetzt.
Bis zur ECG81 wurde eigentlich nichts verändert und das UKW-Modul ist gleich geblieben.
Im UKW-Tuner kann ich keine Elkos entdecken und nichts was eine Zeitkonstante von 3s bewirken könnte.
Grundsätzlich müsste man die Anodenspannungen messen.
Das nächste wären die Gitterspannungen.
Spulenunterbrüche und unterbrochene Widerstände waren damals recht häufige Fehlerursachen.
Die Gitter sind extrem hochohmig, da hat man vor allem den Isolations-Widerstand im Sockel. Ist der Gitterwiderstand unterbrochen, baut sich am Gitter eine elektrostatische Spannung auf, was zu den 3s führen kann. Zudem stimmt dann der Arbeitspunkt nicht, was zu Verzerrungen führt.
MfG Peter(TOO)
Guten Tag.
Es ist doch, irre ich, so, daß nicht nur bei der EL84, ECC85, EF89 u. ECH81, sondern genauso auch bei der EABC80 mangelnder Isolationswiderstand des Röhrensockels oder sonst eines Leiters Verzerrungen bewirkt durch falschen Arbeitspunkt bzw. bei Dioden durch Ströme und auch Spannungen in Sperrichtung?
ECG81 - wie meinen? Ich würde sagen Vertipper (ECC81).
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Ich habe da eine Ungenauigkeit im Denken im vorangegangenen Beitrag bei mir entdeckt. Es muß ein SEHR schlechter Isolationswiderstand sein, damit er sich auswirkt, wenn keine Widerstände unterbrochen sind.
Hallo,
Richtig, du darfst das G aber behalten, ich habe noch mehr davon auf der Tastatur gefunden,
Eine mangelhafte Isolation ist entspricht einem kleinen Isolationswiderstand!!??
Wir wissen aber nicht wie dein Gerät von innen aussieht. Bei genügend Dreck im Sockel und möglichst hoher Luftfeuchtigkeit hat man dann schon Nebenschlüsse.
Ich bekam mal eine RC-Oszillator mit CMOS-Gattern zu Reparatur, der war hochohmig aufgebaut (Widerstand mit ein paar Mega Ohm) und dick mit Lötlack (Kolophonium) eingesprüht. Morgens an der Ausstellung hat der funktionier und gegen Mittag, da war die Halle voll und die Luftfeuchtigkeit hoch, hat er dann ausgesetzt. Dazu muss man noch wissen, dass Kolophonium hygroskopisch ist.
Alles mit Alkohol runter gewaschen, mit Plastikspray eingesprüht und dann Lief der bis zum Ende der Ausstellung problemlos.
MfG Peter(TOO)
Es kann evtl durchaus sein, daß beim UKW-Modul-Röhrensockel (es hat ja nur einen) viel oder zu viel zu viel (viel zu viel) Dreck da ist. Kann man kaum herausfinden, weil dazu das Chassis heraus muß, und das braucht infolge an- oder aufgeklebter Schrauben oder wie soll ich sagen Schwierigkeiten aber es ist noch mit vertretbarem Aufwand machbar. Dann kann ich auch erst mit der Arbeit beginnen.
KLEINER Widerstand an Stellen, wo Isolation sein soll (Widerstand sollte eigentlich unendlich sein) = es ist schlecht isoliert, zu Deutsch schmutzig. Ist schon klar.
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Schaltplanausschnitt im Beitrag hochzuladen, wäre wg. fehlender Urheberrechte eigentlich nicht erlaubt gewesen. Aber ich habe das Bild ja bearbeitet (unteren Tl. rechts rangestellt), wird auch nichts nützen.
Habe das Chassis jetzt rausbekommen.
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Ich habe das alles festgestellt, was unten gelistet ist. Bis jetzt. Und möglicherweise fallen ja den Fachleuten hier noch ein Winks/Tips oder…
Schaltbild: Elektra 59 auf der Inet-Homepage von NVHR
http://5.132.37.30/nvhr/Nordmende_Elektra59.pdf
Fast auseinandergebrochener R133 (im Demod.), aber wird vom Lack noch zusammengehalten und hat auch die 120 Ohm fast immer
Kalte Lötst. des rechten Drahts des C70, beider Drähte des C 65, des oberen vom C 54 und des oberen Drahts von der L 60
Anod.-Spannung vom ersten Tl. der ECC85 nicht stabil
Kratzen in dem NF-Ausg.-Signal vor Verstärker beim Wackeln mit einem Abgleichstift an den Kontakte(n) (ich meine die der Tasten) l3, l5, a4, l2, h9
Kratzton in dem NF-Ausg.-Signal vor NF-Verstärker (an einen externen Verstärker umgeleitet) bei Wackeln an der EABC80, dem Röhrenkolben dieser Röhre also&den Lötstellen von beiden Heizanschlüssen der EF89 und vom Gitter 3 der ECH81 - der andere NF-Verstärker wäre eigentlich nicht nötig. Ist mehr Luxus
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Hallo Restbestand,
Definiere „nicht stabil“ und an welchem Punkt hast du gemessen?
Grundsätzlich ist die Anodenspannung das Ausgangssignal der Stufe.
Die Referenzwerte sind im Schema eingezeichnet und gelten auch nur für diesen Punkt.
Die Ströme misst man als Spannungsabfall über dem Widerstand, dazu muss aber der Widerstand auch den richtigen Wert haben.
Also beim Knoten L61, C62, R59 sollten etwa 200V zu messen sein.
R59 hat 2k2, bei 5mA sollten da etwa 11V abfallen.
Bedenken muss man auch noch die übliche Messtechnik von vor 60 Jahren.
Das waren noch Spuleninstrumente mit Zeigern, im 600V-bereich gab es da pro 10V bis 20V einen Skalenstrich.
Das Messgerät hatte einen Innenwiderstand von 600k, ein heutiges DVM hat 10M. Mit dem DVM misst du etwas höhere Werte, besonders wenn der Schaltungsteil hochohmig ist.
(Steht alles unten im Schema).
Dann muss man noch bedenken, dass die Widerstände +/-20% oder +/-10% Toleranz haben werden. +/-5% waren damals schon eher Präzisionswiderstände.
Entsprechend sind Spannungsteiler auch nicht genauer! Die Spannungswerte können also auch entsprechend +/-10% bis +/-20% vom angegebenen Wert abweichen ohne das ein Fehler vorliegt.
In einem gewissen Rahmen sind Kratztöne beim bewegen der Röhre normal. Das liegt an den Kontakten. Wenn man an die Röhre klopft, hört man auch ein Pling im Lautsprecher.
Grundsätzlich hast du halt korrodierte Kontakte, Kontaktspray sollte man tunlichst meiden! Dieser bringt zwar erst mal schnelle Erfolge, aber die Säuren und Basen arbeiten danach noch weiter und erzeugen gerne neue Korrosion!
Zudem können die Kontakte auch nicht mehr den ursprünglichen Kontaktdruck aufbringen. Vorsichtiges nachbiegen hilft da dann auch noch.
Achja, zum reinigen der Kontakte hilft auch noch ganz normales Schreibmaschinenpapier, aber bitte nicht beschichtetes für Tintendrucker. Das Papier klemmt man zwischen den Kontakt und bewegt es hin und her, das wirkt dann wie ganz feines Schleifpapier.
http://www.hifimuseum.de/relais-pflegen-reinigen.html
Früher hatte man ganze Sets, vor allem für den Unterhalt von Relaiskontakten.
z.B. solchen „Feilensets“
Unter Relaisbank kann man ein Richtwerkzeug für Kontakte sehen:
https://www.pinball-dreams.com/de/dienstleistungen/restauration/elektromechanische-flipper.html
Hier kann man auch den Trick mit dem Papier sehen:
Die Justierzange ist auch für Kontakte gedacht:
https://www.google.ch/search?q=werkzeug+relaiskontakte&biw=1373&bih=882&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ved=0ahUKEwjT4djNoL_MAhUJwxQKHX6NDOUQ_AUIBigB#tbm=isch&q=justierzange
Hier mal ein komplettes Werkzeugset für Kontakte:
Da sind auch Waagen dabei um den Kontaktdruck einzustellen.
MfG Peter(TOO)