NPD-Parteiverbot, die TAZ im Modus "Fake News"?

Hallo,

Nicht alle Richter waren bei der Verhandlung in Karlsruhe von den Argumenten für ein Parteiverbot überzeugt.

Kann mir das einmal jemand erläutern? Ist das linksjournalistische Fakerei aka Faktenverdrehung oder bin ich falsch informiert? IMHO war nicht ein einziger Richter überzeugt, da das Verbot einstimmig abgelehnt wurde.

Oder hat bspw. der Spiegel mit diesem Detail geschlampt, nachdem er in einer ersten Meldung schon verbreitet hatte, dass die NPD verboten worden sei. Sehr peinliche Nummer das war! Viel lernen sie noch müssen! :stuck_out_tongue_closed_eyes:

Gruß
vdmaster

Hallo,

Du hast die ganze Diskussion über Fake-News, Hasskommentare, Hetze etc. völlig falsch verstanden.

Die angeführten „Vergehen“ können gemäß Selbstverständnis der davon plappernden Personen nur von rechts kommen!

Gruß
Tycoon

Hi,

Nachrichten sind ein Markt, waren es schon immer. Und je mehr Kanäle es gibt, umso mehr wird Zeit ein Faktor - das gilt auch für Magazine, die sich auf Analysen spezialisieren und wöchentlich oder monatlich erscheinen. Ist man zu spät dran, ist man Abonnenten / Klicks los, und damit Geld.
Was tun? Wenn das Ergebnis einer Konferenz / Tagung oder eben eine Entscheidung aus Karlsruhe ansteht, dann schreibt man den Artikel schon vorher, wenn man ausreichend sicher vermuten kann, was rauskommt. Kommt was anderes raus, als man vermutet hat, hat man Pech und muss umschreiben, dabei kann dann der Fehler mit einstimmig oder nicht einstimmig passieren. Ist der Artikel zu schnell rausgeschickt worden, muss man ihn korrigieren oder gar zurückziehen.
Andere wiederum kümmern sich gar nicht um Wahrheit oder tatsächliche Geschehnisse. Da werden Vergewaltigungen oder Übergriffe oder bevorstehende Naturkatastrophen komplett erfunden. oder man nimmt ein Video von vor x Jahren aus Frankreich und bettet es in einen Artikel der behauptet das Material sei von einem bestimmten Tag in 2016 und wäre in Mannheim gefilmt worden (alles grad von mir erfundene Beispiele). Es wird geklickt, und Klicks sind Werbeeinnahmen. who cares?

die Franzi

Nunja … klickt man auf den Link in der zweiten Zeile des von dir verlinkten Kommentars, dann kommt man auf den Bericht der taz zum gleichen Thema:

Zitat: „Denn die sieben Verfassungsrichter hatten keinen Zweifel: Sie fällten ihr Urteil
einstimmig. Kein einziger Richter sah die Möglichkeit eines Verbots.“

Es ist dann doch eher ein kleines Stürmchen im Wassergläschen …

(Ich denke, Miezekatzes Erklärung ist die richtige: Der Kommentar wurde bereits in Teilen vorformuliert, als das einstimmige Ergebnis nicht bekannt war.)

Gruß,
Max

Da würde ich mich durchaus anschliessen. Allerdings ist es jetzt satte zwei Stunden her (dass ich es las) und niemand sah sich genötigt, den Satz umzubasteln.

Statt

Nicht alle Richter waren bei der Verhandlung in Karlsruhe von den Argumenten für ein Parteiverbot überzeugt.“

einfach

„Kein Richter war bei der Verhandlung in Karlsruhe von den Argumenten für ein Parteiverbot überzeugt.“

Zwei Zeilen „haben berichtigt“ am Ende des Kommentars und fertig ist die Laube.

Gruß
vdmaster

ZWEI Stunden? DRAMA!

(Hast Du sie denn drauf hingewiesen? Ich glaube nämlich nicht, dass irgendwer in der Redaktion dass NACH der Veröffentlichung nochmal liest. )

1 Like

Ach, so etwas gilt mittlerweile schon als ‚Fake News‘? Na wenn du meinst :smirk:

Es ist so ziemlich das Gegenteil von der Wahrheit behauptet worden. „Nicht alle Richter“ verleitet zum Eindruck, dass die NPD nur wegen einer Stimmemminderheit nicht verboten wurde.

Tatsächlich verhält es sich so, dass es keine allgemein anerkannte Definition von „Fake News“ gibt. Das ist ein Grund, weswegen die derzeitig geplanten Abwehrversuche (Regierung/Bundetagspräsi) so sehr in der Kritik stehen.

Das Gegenteil wäre gewesen, von einem Verbot zu berichten. Aber dieser fehler, der natürlich nicht passieren darf, ändert nichts an der Kernaussage des Artikels.

Stimmt, aber das hindert uns nicht daran, den gesunden Menschenverstand einzusetzen. Bei richtigen ‚Fake News‘ stimmt erstens mal so gut wie gar nichts und zweitens gibt es einen Grund, wieso diese Lüge verbreitet wird. Das bekannteste Beispiel in Deutschland ist sicher die erfundene Vergewaltigung einer 13-jährigen Russlanddeutschen, aber es gibt noch unzählige andere Beispiele, wie etwa aktuell in Schweden. Nicht umsonst machen Websiten wie mimikama in letzter Zeit Überstunden.

Diese Lapalie hier als Fake News zu bezeichnen, verharmlost das Problem. Was kommt als nächstes? Bezeichnest du eine Ohrfeige als Mordversuch? Oder den HSV als Fußballklub?

Gerade von jemandem, der sonst bei jeder Gelegenheit die semantische Goldwaage auspackt, hätte ich mir hier etwas mehr Fingerspitzengefühl erwartet.

Lg,
Penegrin

2 Like

Leserkommentar von HANKSSON um 12:03 (nein, nicht mit mir identisch)

„Nicht alle Richter waren bei der Verhandlung in Karlsruhe von den Argumenten für ein Parteiverbot überzeugt.“
Nicht alle? Herr Speit, haben wir da etwa verschiedene Verfahren verfolgt? Welche Richter sollen denn bitte für ein Parteiverbot gewesen sein (geschweige denn die Mehrheit, wie Sie hier suggerieren)?

Gruß
vdmaster

Ziemlich das Gegenteil und genau das Gegenteil sind zwei Paar Stiefel.

0% waren für ein Verbot und keine 70, 80 oder 90% wie der Wortlaut bei TAZ suggeriert.

Was soll man vom echauffierten Einwand eines Jemanden halten, der eine Falschmeldung nicht einmal von einer Fake News unterscheiden kann?

Achso. Um den Tonfall richtig zu treffen müsste ich jetzt so reagieren: Wie blöd kann man sein :grinning: :blush: :smirk: :frowning: :scream: , dass man Fakenews nicht von Falschmeldungen unterscheiden kann.

1 Like

Es gibt eine ausreichend Definition von Fake News, die sich am Begriff des Fakes festmacht, der an entscheidender Stelle ganz klar beschrieben ist. Beim Fake handelt es sich in jedem Fall um eine Täuschung, die eine Täuschungs-Absicht voraussetzt.

2 Like

Du verharmlost aber trotzdem das Problem von Fake News. Wie die falsche Berichterstattung zustande kam, haben Spiegel und Zeit Online zeitnah erklärt, nachdem sie genauso zeitnah korrigiert haben. Das ging innerhalb weniger Minuten, was die Kernaussage anging, das die NPD verboten wurde.

Die Zeitungen haben also nicht nur nicht absichtlich getäuscht, sondern sie haben den Fehler sofort korrigiert und das deutlich kommuniziert.

Wer das ernsthaft mit Fakenews gleichsetzt, kann das praktisch nur im Vorsatz tun, das Problem von Fakenews völlig zu verharmlosen und zur Bagatelle zu erklären! Bleibt dann eigentlich nur noch die Frage der Intention. Mir fällt dafür keine vernünftige Variante ein. Verteidigung der Meinungsfreiheit und Schutz vor staatlicher Zensur wäre als Argument jedenfalls völlig lächerlich, weil es hinten und vorn nicht greift. Klingt natürlich als Alibiargument super.

3 Like

Jetzt bleib mal am Teppich. Oben war noch eine ‚Stimmenminderheit‘ für ein Verbot, die die TAZ suggeriert haben soll und jetzt sind es schon eine deutliche Mehrheit??

Kein einigermaßen vernünftiger Mensch würde nach der Lektüre des Artikels glauben, dass „70, 80 oder 90%“ der Richter für ein Verbot waren. Dass das Verbot gescheitert ist, geht ja schon aus der Überschrift hervor.

Dass die Formulierung nicht korrekt ist, bestreitet niemand. Aber was du hier der TAZ unterstellst, sind postfaktische Behauptungen.

2 Like

Das war kein Fall von „Fake News“. Es handelte sich um die tatsächlich anfängliche Aussage der 13jährigen.

Ich verweise auf die gesetzten Anführungszeichen. Also krieg Dich wieder ein. Die Darstellung in der TAZ war grob falsch und irreführend. Punktum! Aktuell übrigens immer noch nicht berichtigt.

Die aktuelle Sortierung macht es unmöglich zu erkennen, ob Du mich ansprichst oder jemand anderen. Solltest ich gemeint sein, dann hast Du diesen Absatz aus dem UP

Oder hat bspw. der Spiegel mit diesem Detail geschlampt, nachdem er in einer ersten Meldung schon verbreitet hatte, dass die NPD verboten worden sei. Sehr peinliche Nummer das war! Viel lernen sie noch müssen! :stuck_out_tongue_closed_eyes:

scheinbar in den falschen Hals bekommen. Ich hatte mich nur über diesen wirklich endkrass-geile Fallbeispiel von Schlamperei (hier wohl wg. Unfähigkeit des/der Journalisten/in vor Ort) amüsiert. Unfähigkeit deswegen, weil die erstmeldende Person nicht wusste wie es beim BVerfG und dessen Urteilsverkündungen abläuft. Man lässt ja auch keinen Frischling unbeaufsichtigt an einem Motor vom Bentley rumschrauben. Da braucht es etwas Anleitung von Erfahrenen.

Übrigens hat der SPIEGEL hier gut reagiert. Mit angemessener Zerknirschung.

Gruß
vdmaster

Ich stehe auf dem Boden. Du bist mit dem Teppich abgehoben. :smirk:

Die allerwenigsten werden wissen, ob ein Urteil im Falle eines Parteiverbots, das einen besonders schweren Rechtseingriff darstellt, einstimmig, mit 3/4-, 2/3- oder aber gar nur mit einfacher Mehrheit erfolgen muss.

Die Fake News kamen dann aus Russland, selbst dann noch als die Polizei schon längst erklärte, dass keine Vergewaltigung stattgefunden hat.

Das wäre sie vielleicht, wenn man nur den einen Satz liest. Zum Glück steht da noch ein bissl was davor und danach, sodass es unmöglich ist, die Schlüsse zu ziehen, die du uns hier unterjubeln möchtest.

1 Like