Nudel quillt nicht in Zuckerwasser

Liebe Gemeinde,
folgendes Phänomen.

Es wird je eine Nudel über Nacht in Salzwasser, Zuckerwasser und Leitungswasser gelegt.
Die Lösungen sind so quasi gesättigt (Kinderexperiment).
Anderntags ist die Nudel im Zuckerwasser nicht gequollen.

Wie dieses?

Meine These: Zucker ist ja quasi Stärke und geht auch nicht in Lösung. Vielleicht nehmen die Zuckermoleküle das Wasser als Hydrathülle an sich, so dass es nicht mehr in die Stärkespiralen paßt?

Oh Wunder.

Wer weiß die Lösung (sic!)?

Tilli

Hallo,

Die Lösungen sind so quasi gesättigt (Kinderexperiment).
Anderntags ist die Nudel im Zuckerwasser nicht gequollen.

ich kann das nicht recht nachvollziehen. Es gibt genug Rezepte, bei denen die Nudeln in Zuckerwasser gekocht werden.

Gruß
C.

Moin,

Die Lösungen sind so quasi gesättigt (Kinderexperiment).

was heißt quasi gesättigt?
Waren es jeweils gesättigte Lösungen von Salz und Zucker (sprich ein Sirup)?

Gandalf

Moin,

Die Lösungen sind so quasi gesättigt (Kinderexperiment).

was heißt quasi gesättigt?
Waren es jeweils gesättigte Lösungen von Salz und Zucker

Quasi gestättigt heißt, dass unten im Glas noch was lag. Aber professionell eingerührt haben wir es nicht. Eine Zuckerlösung so zu sättigen, dass Zucker übrigbleibt, ist mir noch nicht gelungen.

Aber offenbar hat’s gereicht für den Effekt.
Tilli

ich kann das nicht recht nachvollziehen. Es gibt genug
Rezepte, bei denen die Nudeln in Zuckerwasser gekocht werden.

Das ist wahrscheinlich chemisch wieder was anderes. Unser Wasser hatte nur Zimmertemperatur.
Mir war aber nicht klar, dass es offenbar einen Riesenunterschied für die Nudel macht, ob sie in Salz- oder Zuckerwasser liegt, resp. gekocht wird.

Tilli

Hi ahnzasnich!

Anderntags ist die Nudel im Zuckerwasser nicht gequollen.

Wie dieses?

Zwei Ideen habe ich dazu, beide eher spontan und ohne Überdenken oder Überprüfen:

Erstens ist Zucker noch wesentlich lösbarer als Salz, immerhin ~ 2 kg auf 1 kg Wasser.

Zweitens sind Zuckermoleküle wesentlich größer als die Ionen des Salzes. Vielleicht dringen ja Salz + Wasser in die Nudeln ein, und lassen sie quellen.

Meine These: Zucker ist ja quasi Stärke und geht auch nicht in
Lösung. Vielleicht nehmen die Zuckermoleküle das Wasser als
Hydrathülle an sich, so dass es nicht mehr in die
Stärkespiralen paßt?

Die chemische Verwandschaft dürfte da keine Rolle spielen.

Gruß, Zoelomat

Moinsen,

Die Lösungen sind so quasi gesättigt (Kinderexperiment).

was heißt quasi gesättigt?

na halt so, wie Kinder in einem Experiment immer quasi gesättigte Lösungen herstellen.
Die Versuchsbeschreibung von ahnzasnich im UP nach: „folgendes Phänomen“ entspricht ja auch einem „Kinderexperiment“ :smile:

Sven Glückspilz

Tach,

Quasi gestättigt heißt, dass unten im Glas noch was lag. Aber
professionell eingerührt haben wir es nicht. Eine Zuckerlösung
so zu sättigen, dass Zucker übrigbleibt, ist mir noch nicht
gelungen.

OK, wenn also eine große Menge Zucker im Wasser war, ist es zum einen eine osmotischer Effekt und zum anderen sind Zucker und auch Stärke sehr hydrophile Substanzen, die beide um das Wasser konkurrieren. Das Quellen der Nudeln beruht darauf, daß die Stärke das Wasser an sich bindet und so an Volumen gewinnt, sprich quillt.
Wenn nur der Zucker das Wasser schon gebunden hat, bleibt für die Stärke in der Nudel keines mehr übrig.

Gandalf

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Die Nudeloberfläche (feucht) ist semipermeabel und wirkt wie ein Diaphragma. Man macht also ein osmotisches Experimemt. Salz und Wassemoleküle können in die Nudelstruktur eindringen, Zuckermoleküle nicht wegen ihrer Größe. Dadurch entsteht ein Konzentrationsgefälle: Die Zuckerlösung sucht sich zu verdünnen und zieht das Wasser aus der Nudelstruktur heraus.
Udo Becker

Moinsen,

Die Lösungen sind so quasi gesättigt (Kinderexperiment).

was heißt quasi gesättigt?

na halt so, wie Kinder in einem Experiment immer quasi
gesättigte Lösungen herstellen.
Die Versuchsbeschreibung von ahnzasnich im UP nach: „folgendes
Phänomen“ entspricht ja auch einem „Kinderexperiment“ :smile:

Die Kinder interessiert die Erklärung auch gar nicht. Nur mich.
Die nächste Stufe wäre, wieviel Zucker muß im Wasser sein, damit die Nudel hart bleibt.
(Ganz stubenrein gefragt.)

Meine Frage würde bleiben: Warum dieses?

Tilli

Tach,

Quasi gestättigt heißt, dass unten im Glas noch was lag. Aber
professionell eingerührt haben wir es nicht. Eine Zuckerlösung
so zu sättigen, dass Zucker übrigbleibt, ist mir noch nicht
gelungen.

OK, wenn also eine große Menge Zucker im Wasser war, ist es
zum einen eine osmotischer Effekt

Osmose?

Ohne Membran?

Wie dieses?

uillt.

Wenn nur der Zucker das Wasser schon gebunden hat, bleibt für
die Stärke in der Nudel keines mehr übrig.

Ja, so könnte ich mir das auch erklären. Muß man mal sehen, wieviel Zucker dazu nötig wäre.
Oder wie das mit Reis ist.

Tilli

Die Nudeloberfläche (feucht) ist semipermeabel und wirkt wie

Hm. Eine gequollene Stärkeschicht als Membran?

Die Zuckerlösung sucht sich zu verdünnen und zieht das Wasser aus der :Nudelstruktur heraus. …

Nudeln sind ja per se vorher furztrocken…

Interessante Gedanken.

Grübelnd,
Tilli

Hallo,

Die Kinder interessiert die Erklärung auch gar nicht. Nur
mich.

das ist schon klar, die Kinder haben hier ja auch nicht angefragt.

Wenn du im UP schreibst: „folgendes Phänomen“, dann solltest du die Bedingungen wie es zu dem Phänomen kommt, ganz genau beschreiben.

Du brauchst gar nicht „stubenrein“ zu fragen

(Ganz stubenrein gefragt.)

aber so, daß man deinen Versuchsaufbau eindeutig wiederholen kann.

Sven Glückspilz

Hallo Tilli,

Die Nudeloberfläche (feucht) ist semipermeabel und wirkt wie

Hm. Eine gequollene Stärkeschicht als Membran?

Die Zuckerlösung sucht sich zu verdünnen und zieht das Wasser aus der :Nudelstruktur heraus. …

Nudeln sind ja per se vorher furztrocken…

Experiment:
Gequollene Nudeln in die 3 Flüssigkeiten einlegen.

MfG Peter(TOO)

Moin,

Osmose?

Ohne Membran?

Wie dieses?

wenn Du Wasser in die Stärke einlagerst, wird es dort fixiert, durch diverse Effekte.
Die polymere Matrix kann wie eine Membran wirken, es können sich aber auch Membranen aus gequollener Stärke oder auch Proteinen bilden.

Gandalf

In meiner Kindheit war Nudeln mit Zucker durchaus ein Gericht, dass man sich hin und wieder kochte. Mir ist noch gut in Erinnerung, wie sich innerhalb kürzester Zeit eine Wasserlache am Tellerboden bildete, sobald man die Nudeln mit Wasser bestreute.

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Mit Wasser bestreute?

Du brauchst gar nicht „stubenrein“ zu fragen

(Ganz stubenrein gefragt.)

Nicht stubenrein wäre die harte Nudel gewesen. Aber da wir nicht im Sexbrett sind, kommt hier eh keiner drauf.

aber so, daß man deinen Versuchsaufbau eindeutig wiederholen
kann.

Das ist ein Knackpunkt. Wir haben so geschlampt, dass ich es wirklich noch mal wiederholen sollte. Oder ihr.

Halbes Glas Wasser, dreimal. Ein Löffel NaCl, ein Löffel Raffinade, einmal nix. Respectively.
Dann Scheibe Gurke, Scheibe Kartoffel und je eine ungekochte Hörnchennudel hinein.
Eine Nacht vergehen lassen.
Tilli

Moin,

Osmose?

Ohne Membran?

Wie dieses?

wenn Du Wasser in die Stärke einlagerst, wird es dort fixiert,
durch diverse Effekte.
Die polymere Matrix kann wie eine Membran wirken, es können
sich aber auch Membranen aus gequollener Stärke oder auch
Proteinen bilden.

Aha. Ok… Da google ich mal hinterher.
Danke.

Hallo Zerschmetterling,

In meiner Kindheit war Nudeln mit Zucker durchaus ein Gericht,
dass man sich hin und wieder kochte. Mir ist noch gut in
Erinnerung, wie sich innerhalb kürzester Zeit eine Wasserlache
am Tellerboden bildete, sobald man die Nudeln mit Wasser
bestreute.

dein Sternchenspender hat in seiner Kindheit anscheinend ebenfalls die Nudeln mit Wasser bestreut :smile:

Gruß

Sven Glückspilz