Nur oberflächliche Sprachspiele?

Hallo!

Dieses Brett ist nicht nur für „Blumenzüchter“ (vgl. Headline im Thread weiter unten!) ein idyllischer Ort, sondern in der überwiegenden Mehrheit für erzkonservative „Doofe“ eine Möglichkeit, ihren ihnen selbst meist unbewusst verinnerlichten Glauben mit „Sprachspielen“ zu zelebrieren.

Wenn in diesem Brett Philosophierende glauben, in dieser Welt ginge es allein nur um oberflächliche „Sprachspiele“, wie noch in der religiösen mittelalterlichen Scholastik, so bezeugt das nur ein beschränktes WISSEN.

Wer mit einem freien WISSENSBEDÜRFNIS in die heutige Welt blickt, der wird erkennen können, welche sowohl kollektiven als auch individuellen darwinistischen Überlebenskämpfe ständig stattfinden. Letztere durch den weltweiten Sieg des weltanschaulichen Liberalismus begünstigt und insbesondere durch die Werbung der Wirtschaft befeuert, die den Individuen komplett fertige Selbst-Konzepte zum ständigen Wechsel verkauft.

In diesen darwinistischen Überlebenskämpfen geht es unterschwellig ständig in jedem einzelnen Satz der oberflächlichen Sprachspiele um die Frage „wer bin ich?“ beziehungsweise darum, ständig nur den eigenen Selbstwert zu verteidigen, auch wenn die Masse der „Doofen“ mit ihren gleichwohl „doofen“ Vormündern diese Zusammenhänge gar nicht verstehen (wollen), sondern nur wie der psychologisch weitgehend ungebildete Wittgenstein lehrte, an eine „leere Schachtel“ glauben, ohne den tieferen Sinn jedweder Kommunikation zu begreifen. Vielmehr geht es darum, wie es der Harvard-Psychologe Prof. Steven Pinker als neues WISSEN kommuniziert: Es geht um Sprachinstinkte, die hinter der glatten Oberfläche der Sprachspiele den einzelnen Akteuren selbst unbewusst sind.

Wenn jetzt die Masse der „Doofen“ mit ihren nicht minder „doofen“ Vormündern dem freien philosophischen Denken dadurch Einhalt gebieten will, wie es der deutsche Philosoph Sloterdijk sehr richtig analysiert hat, als „Die Verachtung der Massen“, dann geht es hierbei nur um ein in den Archiven explizites Wissen zur ständigen Wiederholung, und dann ist das, wie Jürgen Habermas es gegenüber „naiven Realisten“ zu Recht kritisierte, nicht etwa eine „exakte“ Wissenschaft, sondern „schlechte Philosophie“.

Dagegen sollten meines Erachtens gerade im Brett der Philosophie in jedem einzelnen Satz, auch allgemein im Internet, analytische als auch synthetische Urteile durch Assoziationen möglich sein, wie sie der schottische Philosoph Thomas Reid lehrte mit dem gesunden Menschenverstand (Common Sense), statt nur um einen mittelalterlichen Sprachzirkus.

Wo ist jetzt die eigentliche Frage, mag jetzt wieder mal ein „Doofer“ bemängeln? Die Frage ist, ob der Glaube, dass ein Ding und noch ein Ding zusammen immer zwei ergibt, wie in der exaktesten Wissenschaft aller Wissenschaften, auch die Philosophie als eine traditionelle LEBENSKUNST darunter fallen muss, in diesem Brett als auch allgemein im Internet?

CJW

Du erinnerst mich an meinen kleinen Bruder (naja… klein ist er mit immerhin 44 jetzt auch nicht mehr). Der findet, dass alle normal denkenden Bürger, die einer geregelten Arbeit nachgehen, hoffnungslose Spießer und Sklaven des Kapitalismus sind. Eine stumpfe Masse blödsinniger Wichte sozusagen. Gleichzeitig beschwert er sich darüber, dass König Hartz IV. ihm noch keine Gefriertruhe in die Sozialwohnung gestellt hat. Dabei drückt er sich genauso geschwollen aus wie du und versucht (was ihm natürlich ebenfalls nicht gelingt) damit den Eindruck zu erwecken, er sei besonders intellektuell und philosophisch bewandert. Tatsächlich hat er auch schon Nietzsche gelesen (jedenfalls einige von dessen einprägsamen Aphorismen) und zitiert ihn voller Stolz und Hingabe. Du solltest die Fehler dieses bedauernswerten Zeitgenossen nicht wiederholen. Entwickle dich weiter! Mach deinen Schulabschluss! Lern was Anständiges! Ernähre eine Familie! Das ist das Ziel! Und der Weg dorthin ist es ebenfalls.

Gruß Tom (einer von den ganz Doofen)

Klarstellung
Hi Claus.

Dieses Brett ist nicht nur für „Blumenzüchter“ (vgl. Headline
im Thread weiter unten!) ein idyllischer Ort, sondern in der
überwiegenden Mehrheit für erzkonservative „Doofe“ eine
Möglichkeit, ihren ihnen selbst meist unbewusst
verinnerlichten Glauben mit „Sprachspielen“ zu zelebrieren.

Ich möchte, damit kein Missverständnis aufkommt, klarstellen, dass ich unter Blumenzüchtern, auch metaphorischen, keineswegs „Doofe“ verstehe. Deshalb distanziere ich mich auch deutlich von deiner obigen Aussage. Ich wollte vielmehr darauf aufmerksam machen, dass es Usern eines Philosophieforum gut anstehen würde, ihre philosophische Bildung auf eine möglichst breite Basis zu stellen, konkret: über die wichtigsten philosophischen Lehren von Antike bis Gegenwart (z.B. Foucault, Derrida, Habermas, Luhmann, Wilber) eine Basiskenntnis zu haben. So was kann man sich crashmäßig in wenigen Wochen aneignen.

Chan

Danke für Rat
Entwickle dich weiter! Mach deinen

Schulabschluss! Lern was Anständiges! Ernähre eine Familie!
Das ist das Ziel! Und der Weg dorthin ist es ebenfalls.

Gut, aber die (ganz) „Doofen“ habe ich ja wie du sicher lesen kannst, in meinem obigen Post immer in Anführungszeichen gesetzt. Nicht ich bin der Urheber dieser meiner Ansicht allerdings völlig zu Recht im WISSEN der Wissenschaft der Massenpsychologie kritisieren „doofen“ Machthaber dieser Welt und ihre logischerweise noch viel „dooferen“ von ihnen total abhängigen unselbständig denkenden Massen, sondern der Philosoph Dr. Schmidt-Salomon.

@Chan: Deine Distanzierung nehme ich gerne zur Kenntnis. Wenn du dich von diesem Bewusstsein der „Doofen“ (das ewig beste Beispiel der Geschichte war und bleibt Hitler, weil man sieht, wie die von Hitler gezielt angewandte Massenpsychologie real funktioniert und die obersten Führungskräfte dieser Welt haben dieses WISSEN mit seiner gezielten Manipulation der Massen, wie es seit langem Managern und Politikern in Büchern und auf Seminaren vermittelt wird, längst überboten mit ihrem WISSEN).

Ich wiederhole: Natürlich ist es dein gutes Recht, dich von dem Begriff der „Doofen“ zu distanzieren, was genau das beweist, was ich sagte: Es geht allen Menschen stets um die Frage „wer bin Ich?“ hinter allen ihren oberflächlichen Sprachspielen (Wittgestein als bestes Beispiel, daher sein ewiges Suchen). Das zeugt aber ja gerade von einem üblichen Mangel an evolutionärem Geschichtsbewusstsein. Und dieses hat Peter Sloterdijk als Berufsphilosoph in seiner wie ich meine zutreffenden Sozialanalyse dir als Hobbyphilosoph weit voraus. Du verteidigst ja gerade das, was als MOTIV hinter deiner Distanzierung sichtbar wird:

Aus Angst, nicht im Haufen der Mehrheit aufgenommen zu sein und einer Identifikation mit den Massen und ihren nicht viel weniger unwissenden Vormündern.

CJW

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Du redest von den Anderen als „die Doofen“. Daraus lässt sich schließen, dass du dich selbst für überdurchschnittlich intelligent hälst. Ich bin mir aber nicht sicher ob sich das anhand deines Textes bestätigen lässt, denn das was du „den Doofen“ vorwirfst, trifft auch auf dich zu: Da redest du von „den Doofen mit ihren doofen Vormündern“ und zitiert mehrmals deine eigenen Vormünder. Ein Zurückgreifen auf archiviertes Wissen wie du es der „doofen Masse“ vorwirfst.
Woher du die oberflächliche Phrase „kollektive und individuelle darwinistische Überlebenskämpfe“ her hast, würde mich schon interessieren.

Ich glaube du willst hier ansprechen, dass in diesem „Expertenforum“ sich öfters mal Laien zu Wort melden und die Verteidigung ihrer Position als Persönlichkeitskampf führen (weil sie einen eigenen Irrtum als Gesichtsverlust ansehen und ihn daher unter keinen Umständen zugeben können). Aber ist das nicht genau die Art wie du hier zu Werke gehst?

@Chan: Deine Distanzierung nehme ich gerne zur Kenntnis. Wenn
du dich von diesem Bewusstsein der „Doofen“ (das ewig beste
Beispiel der Geschichte war und bleibt Hitler, weil man sieht,
wie die von Hitler gezielt angewandte Massenpsychologie real
funktioniert und die obersten Führungskräfte dieser Welt haben
dieses WISSEN mit seiner gezielten Manipulation der Massen,
wie es seit langem Managern und Politikern in Büchern und auf
Seminaren vermittelt wird, längst überboten mit ihrem WISSEN).

Es liegt nunmal im Wesen des Menschen, egal ob doof, ganz doof oder nicht doof, sich von Jemanden führen zu lassen. Der Mensch braucht Jemanden der ihm klar sagt was Sache ist und wo es lang geht. Das selbst hast ja auch deine Philosophen die du in jedem zweiten Satz zitierst, weil du dich mit ihren Aussagen identifizieren kannst und somit eine Art persönliche Sicherheit erhälst.
Aber der Doofe in der doofen Masse kann ja schlecht aufstehen und allen anderen Doofen seine pesönlichen Ansichten aufzwängen. Er weiss ja garnicht ob die Anderen das hören wollen, ob sie das verstehen können, ob sie seiner Meinung sind und ob er nicht vielleicht der Doofeste von Allen ist. Deshalb lässt er es sein und hört lieber Anderen zu bis was gesagt wird was ihm gefällt.

Aber der Doofe in der doofen Masse kann ja schlecht aufstehen
und allen anderen Doofen seine pesönlichen Ansichten
aufzwängen. Er weiss ja garnicht ob die Anderen das hören
wollen, ob sie das verstehen können, ob sie seiner Meinung
sind und ob er nicht vielleicht der Doofeste von Allen ist.
Deshalb lässt er es sein und hört lieber Anderen zu bis was
gesagt wird was ihm gefällt.

Warum nicht? Warum kommunizieren denn Religionsgründer, Philosophen und Wissenschaftler? Warum kommunizieren denn auch alle Führer dieser Welt unaufhörlich? Fragen sie die Massen zuerst, ob es ihnen passt? Und die vielen Laien hier in diesem Brett und weltweit im Internet, auch OHNE Expertenwissen??? Dann wäre jede Benützung der genuinen Sprachfähigkeit sinnlos!!! Im Übrigen benützt du wie alle anderen User, bisher, die „Doofen“ im Gegensatz zu mir nicht in Anführungszeichen, warum das?

Weil es in der über 2500 Jahre alten Tradition der Philosophie unserer westlichen Kultur seit den alten Griechen darum geht, wie es u. a. der deutsche Gegenwartsphilosoph Dr. Richard David Precht thematisiert hat in seinem Millionen-Bestseller und was auch mein Anliegen hier in diesem Brett ist: Um die Frage „wer bin ich?“, denn wenn die anderen die DOOFEN sind, weiß du besser, wer du bist und wer du NICHT(!) sein willst.

Nur oberflächliche Sprachspiele?

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Hallo Claus,

Wenn in diesem Brett Philosophierende glauben, in dieser Welt
ginge es allein nur um oberflächliche „Sprachspiele“, wie noch
in der religiösen mittelalterlichen Scholastik, so bezeugt das
nur ein beschränktes WISSEN.

Zunächst: Wissen ist nicht gleich Weisheit! Sokrates war ein weiser Mann,aber nicht unbedingt reich an Wissen.Wir wissen heute einiges mehr als er, trotzdem sind wir nicht unbedingt weiser als er.

Wer mit einem freien WISSENSBEDÜRFNIS in die heutige Welt
blickt, der wird erkennen können, welche sowohl kollektiven
als auch individuellen darwinistischen Überlebenskämpfe
ständig stattfinden.

Ich kenne kein Beispiel,wo der Schwächere jemals gewonnen hätte, egal in welchem Fall. Sei es Krieg, Wahlen oder Debatten.

In diesen darwinistischen Überlebenskämpfen geht es
unterschwellig ständig in jedem einzelnen Satz der
oberflächlichen Sprachspiele um die Frage „wer bin ich?“
beziehungsweise darum, ständig nur den eigenen Selbstwert zu
verteidigen, auch wenn die Masse der „Doofen“ mit ihren
gleichwohl „doofen“ Vormündern diese Zusammenhänge gar nicht
verstehen (wollen), sondern nur wie der psychologisch
weitgehend ungebildete Wittgenstein lehrte, an eine „leere
Schachtel“ glauben, ohne den tieferen Sinn jedweder
Kommunikation zu begreifen. Vielmehr geht es darum, wie es der
Harvard-Psychologe Prof. Steven Pinker als neues WISSEN
kommuniziert: Es geht um Sprachinstinkte, die hinter der
glatten Oberfläche der Sprachspiele den einzelnen Akteuren
selbst unbewusst sind.

Meinst du damit, das diese „Doofen“ einfach stursinnig sind?
Oder meinst du, das sie sich schlecht ausdrücken können und deswegen eine Position der Stursinnigkeit für den Empfänger der Botschaft entsteht?

Wenn jetzt die Masse der „Doofen“ mit ihren nicht minder
„doofen“ Vormündern dem freien philosophischen Denken dadurch
Einhalt gebieten will, wie es der deutsche Philosoph
Sloterdijk sehr richtig analysiert hat, als „Die Verachtung
der Massen“, dann geht es hierbei nur um ein in den Archiven
explizites Wissen zur ständigen Wiederholung, und dann ist
das, wie Jürgen Habermas es gegenüber „naiven Realisten“ zu
Recht kritisierte, nicht etwa eine „exakte“ Wissenschaft,
sondern „schlechte Philosophie“.

Ein „guter Philosoph“ ist immer jemand, der nicht naiv, sondern offen für Gespräche und Diskussionen ist.

Dagegen sollten meines Erachtens gerade im Brett der
Philosophie in jedem einzelnen Satz, auch allgemein im
Internet, analytische als auch synthetische Urteile durch
Assoziationen möglich sein, wie sie der schottische Philosoph
Thomas Reid lehrte mit dem gesunden Menschenverstand (Common
Sense), statt nur um einen mittelalterlichen Sprachzirkus.

Da stimme ich dir zu.

Wo ist jetzt die eigentliche Frage, mag jetzt wieder mal ein
„Doofer“ bemängeln? Die Frage ist, ob der Glaube, dass ein
Ding und noch ein Ding zusammen immer zwei ergibt, wie in der
exaktesten Wissenschaft aller Wissenschaften, auch die
Philosophie als eine traditionelle LEBENSKUNST darunter fallen
muss, in diesem Brett als auch allgemein im Internet?

Wenn wir uns immer an den festen Regeln und Definitionen halten würden, gäbe es die heutige Welt nicht. Wir würden nicht viel weiter kommen,wenn wir auch mal „dumme“ Sachen ausprobieren/ausdenken würden (z.B. auf einem Lichtstrahl reiten).
Es braucht immer „Spinner“ um in der Phiolosophie und Wissenschaft weiter zu kommen.

mfg,

Hanzo

Aber der Doofe in der doofen Masse kann ja schlecht aufstehen
und allen anderen Doofen seine pesönlichen Ansichten
aufzwängen. Er weiss ja garnicht ob die Anderen das hören
wollen, ob sie das verstehen können, ob sie seiner Meinung
sind und ob er nicht vielleicht der Doofeste von Allen ist.
Deshalb lässt er es sein und hört lieber Anderen zu bis was
gesagt wird was ihm gefällt.

Warum nicht? Warum kommunizieren denn Religionsgründer,
Philosophen und Wissenschaftler? Warum kommunizieren denn auch
alle Führer dieser Welt unaufhörlich? Fragen sie die Massen
zuerst, ob es ihnen passt? Und die vielen Laien hier in diesem
Brett und weltweit im Internet, auch OHNE Expertenwissen???
Dann wäre jede Benützung der genuinen Sprachfähigkeit
sinnlos!!! Im Übrigen benützt du wie alle anderen User,
bisher, die „Doofen“ im Gegensatz zu mir nicht in
Anführungszeichen, warum das?

Wie warum nicht? Steht doch Alles oben geschrieben.
Stell dir vor Jemand hält einen Vortrag und du sitzt mit 200 Anderen im Publikum. Irgendwann merkst du, dass der da vorne totalen Unfug labert. Was tust du? Stehst du tatsächlich auf und widersprichst ihm vor allen Leuten? Hast du den Mut dazu, oder besser gesagt: besitzt du die Unverschämtheit das Wort zu ergreifen wenn die 199 Anderen gekommen sind um diesem Typen zu zuhören und nicht dir? Bist du dir sicher, dass du im Recht bist und nicht vielleicht irgendwas falsch verstanden hast? In dem Fall würdest du dich zum totalen Volltrottel machen.
Wahrscheinlich würdest du erstmal vor dich hinraunen. Deine Sitznachbarn kriegen das mit und stimmen dir zu. Sie raunen ebenfalls und so breitet sich ein unruhiges Gebrabbel im Publikum aus. Dadurch ermutigt steht irgendwann einer auf und ruft „Alles Unfug“. Dann fliegen die ersten Stühle in Richtung Podium.
So funktioniert die „doofe Masse“.

Erklär du mal bitte welchen Unterschied es macht „die Doofen“ in Anführungsstrichen zu schreiben oder nicht.

Weil es in der über 2500 Jahre alten Tradition der Philosophie
unserer westlichen Kultur seit den alten Griechen darum geht,
wie es u. a. der deutsche Gegenwartsphilosoph Dr. Richard
David Precht thematisiert hat in seinem Millionen-Bestseller
und was auch mein Anliegen hier in diesem Brett ist: Um die
Frage „wer bin ich?“, denn wenn die anderen die DOOFEN sind,
weiß du besser, wer du bist und wer du NICHT(!) sein willst.

Nur oberflächliche Sprachspiele?

Ich glaube ja, denn ansonsten hätte sich dieses Buch nicht so gut verkaufen können. Schließlich sind die Käufer Teil der doofen Masse.

Beispiele für Authentizität

So funktioniert die „doofe Masse“.

Das entspricht auch der These Sloterdijks (vgl. „Die Verachtung der Massen“), worin er dein Beispiel auf die ganze Geschichtsphilosophie generalisiert, mit einer Kritik an den Sozialwissenschaften, dass ihnen bisher noch nicht einmal gelungen sei, diese Erkenntnis einer realistischen Sozialanalyse auch nur einmal im Denkansatz zu formulieren.

Erklär du mal bitte welchen Unterschied es macht „die Doofen“
in Anführungsstrichen zu schreiben oder nicht.

Ein großer Unterschied sogar: Ich zitiere lediglich diesen Begriff des deutschen Philosophen Dr. Michael Schmidt-Salomon. Das bedeutet, diese Sprache ist keineswegs authentisch mit mir selbst, sondern ist ein Zitat eines anderen Philosophen und dessen unterstellte Authentizität.

Nur oberflächliche Sprachspiele?

Ich glaube ja, denn ansonsten hätte sich dieses Buch nicht so
gut verkaufen können. Schließlich sind die Käufer Teil der
doofen Masse.

Gerade die „doofe“ Masse würde dieses Buch ja am wenigsten kaufen, da fehlt schon allein das Interesse an der Philosophie und vor allem das Vorbewusstsein gesellschaftlicher Zusammenhänge. Wenn du aber so weit gehst, diesem Philosophen nur oberflächliche Sprachspiele zu unterstellen, müsste man dies konsequenterweise auch den großen Führern der Menschheitsgeschichte unterstellen. Daran glaube ich aber nicht. Ich glaube nicht, dass Sokrates, Jesus oder Buddha nur oberflächliche Sprachspiele im Sinn hatten bei ihren Lehren, oder?

Weiter sind sehr eindrucksvollen Beispielen von Alexander dem Großen, Napoleon und Hitler (gerade der Letztere mit seiner Sprache „Mein Kampf“, der meinte das wirklich, was er in diesem Buch niederschrieb, das zwar millionenfach verkauft, aber von den „Doofen“ nicht verstanden wurde!).

Meine These ist, dass eine authentische Sprache im engen Zusammenhang steht mit dem Menschen selbst, der die Sprache als authentisches Werkzeug benützt, im Überlebenskampf der Individuen und Kollektive, die ihre Authentizität mittels der Sprache strukturieren. Meine These wäre bei Alexander dem Großen seine Erziehung durch Aristoteles und die Benutzung der Sprache, die Welt zu erobern. Ich sehe auch authentische Sprache in der Legende, bei dem im Fass sitzenden griechische Philosophen Diogenes, wenn er seinem König Alexander dem Großen antwortet auf die Frage, welcher Wunsch er ihm erfüllen könne: „Geh mir aus der Sonne!“

Wenn Napoleon eine Armee befehligt, mit seiner Sprache, so ist diese authentisch mit seinem Ziel und Willen, damit die halbe Welt zu erobern. Wenn der berühmteste Schüler des Sokrates, Platon, seine Soziologie in eine Drei-Klassen-Gesellschaft als „idealer“ Staat hinein projiziert, so stellt er sich selbst als Philosoph über die „doofe“ Masse mit ihren Führungskräften der Krieger und Wächter, was meine These untermauern kann, dass hinter jedem authentischen Satz die Frage steht „wer bin ich“ oder „wer will ich sein“ als Unterscheidung zu anderen.

Nietzsche schrieb im Alter mit fünfzehn Jahren unter sein eigenes Foto: „Friedrich der Unzeitgemäße“, das war eine authentische Sprache auf seine ihm selbst unbewusste Frage „wer bin ich“ beziehungsweise „wer will ich sein“. Das ganzes Leben von Nietzsche dreht sich um diese Frage. Wobei ich das auch für Wittgenstein unterstelle. Mit seinem Begriff der Sprachspiele war Wittgenstein authentisch mit sich selbst, weil sein Leben und Philosophieren gar nicht voneinander zu trennen sind. Nietzsche und Wittgenstein sind die sicher besten Beispiele für Authentizität.

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Nur oberflächliche Sprachspiele?

Ich glaube ja, denn ansonsten hätte sich dieses Buch nicht so
gut verkaufen können. Schließlich sind die Käufer Teil der
doofen Masse.

Gerade die „doofe“ Masse würde dieses Buch ja am wenigsten
kaufen, da fehlt schon allein das Interesse an der Philosophie
und vor allem das Vorbewusstsein gesellschaftlicher
Zusammenhänge. Wenn du aber so weit gehst, diesem Philosophen
nur oberflächliche Sprachspiele zu unterstellen, müsste man
dies konsequenterweise auch den großen Führern der
Menschheitsgeschichte unterstellen. Daran glaube ich aber
nicht. Ich glaube nicht, dass Sokrates, Jesus oder Buddha nur
oberflächliche Sprachspiele im Sinn hatten bei ihren Lehren,
oder?

Der volle Titel des Buches lautet ja so ungefähr: „Wer bin ich? Und wenn ja, weiviele?“ Nur den Titel alleine betrachtet - oberflächliche Sprache. Eine Sprache die durch absurden Witz das Interesse der doofen, nach belustigender Erhellungen suchenden Masse wecken soll. „Philosophie für Doofe plus Lustigkeit“. Im Buch selber wird erklärt, dass der Titel durchaus Sinn ergibt. (Ich hab das Buch übrigens nicht gelesen, weil ich den Titel doof finde und nicht zur doofen Masse, die das Buch gekauft hat, gehören will.)

Weiter sind sehr eindrucksvollen Beispielen von Alexander dem
Großen, Napoleon und Hitler (gerade der Letztere mit seiner
Sprache „Mein Kampf“, der meinte das wirklich, was er in
diesem Buch niederschrieb, das zwar millionenfach verkauft,
aber von den „Doofen“ nicht verstanden wurde!).

Meine These ist, dass eine authentische Sprache im engen
Zusammenhang steht mit dem Menschen selbst, der die Sprache
als authentisches Werkzeug benützt, im Überlebenskampf der
Individuen und Kollektive, die ihre Authentizität mittels der
Sprache strukturieren. Meine These wäre bei Alexander dem
Großen seine Erziehung durch Aristoteles und die Benutzung der
Sprache, die Welt zu erobern. Ich sehe auch authentische
Sprache in der Legende, bei dem im Fass sitzenden griechische
Philosophen Diogenes, wenn er seinem König Alexander dem
Großen antwortet auf die Frage, welcher Wunsch er ihm erfüllen
könne: „Geh mir aus der Sonne!“

Wenn Napoleon eine Armee befehligt, mit seiner Sprache, so ist
diese authentisch mit seinem Ziel und Willen, damit die halbe
Welt zu erobern. Wenn der berühmteste Schüler des Sokrates,
Platon, seine Soziologie in eine Drei-Klassen-Gesellschaft als
„idealer“ Staat hinein projiziert, so stellt er sich selbst
als Philosoph über die „doofe“ Masse mit ihren Führungskräften
der Krieger und Wächter, was meine These untermauern kann,
dass hinter jedem authentischen Satz die Frage steht „wer bin
ich“ oder „wer will ich sein“ als Unterscheidung zu anderen.

Nietzsche schrieb im Alter mit fünfzehn Jahren unter sein
eigenes Foto: „Friedrich der Unzeitgemäße“, das war eine
authentische Sprache auf seine ihm selbst unbewusste Frage
„wer bin ich“ beziehungsweise „wer will ich sein“. Das ganzes
Leben von Nietzsche dreht sich um diese Frage. Wobei ich das
auch für Wittgenstein unterstelle. Mit seinem Begriff der
Sprachspiele war Wittgenstein authentisch mit sich selbst,
weil sein Leben und Philosophieren gar nicht voneinander zu
trennen sind. Nietzsche und Wittgenstein sind die sicher
besten Beispiele für Authentizität.

Also stehen sich gegenüber: die doofe Masse und die hellen Individuen die die Masse leiten.
Es kann immer nur so funktionieren, dass es eine Masse gibt die von wenigen Individuen geleitet wird. Das liegt in der Natur des Menschen und lässt sich in der Theorie evolutorisch/psychologisch auch erklären. Die Eltern führen ihre Kinder und die Kinder suchen die Anleitung. Aus der doofen Masse kann nur herausstechen wer genug Energie dafür aufbringt und, oder und/oder sich durch seine Eigenschaften von der Masse heraushebt. In der Entwicklungsgeschichte der Menschheit war es (fast) immer von Vorteil, dass er Doofe die Führung sucht. Im Stamm ist es der Häuptling der dem Stamm zeigt wo es lang geht und sein Überleben sichert. Will der Häuptling Häuptling sein weil er es will oder weil er es kann oder will er es garnicht?
Irgendwo hat jeder Doofe den Wunsch aus der Masse herauszustechen während er gleichzeitig geführt werden will. Nur wenige schaffen es.
In der heutigen Zeit des Internets hat jeder Doofe die Möglichkeit seinem Drang nachzukommen es zu versuchen.

Der Sieg der Schwachen
Hallo Hanzo,

es gibt seit Tausend von Jahren, und zwar angefangen von der östlichen Philosophie, deren philosophische Tradition viel älter ist als die des Westens, sehr wohl Belege dafür, wie die Schwachen über die Starken siegen. Das ist zum Beispiel bei demokratischen Wahlen der Fall, wenn das unvernünftige Volk als Mehrheit immer diejenigen als ihre Vormünder wählt, die das Volk am meisten mit Märchen zu beeinflussen verstehen, wie z. B: „Wir werden Arbeitsplätze schaffen!“ Kein Politiker kann das wirklich!

Naturvölker organisieren sich in einer homogenen Gesellschaft als einer Art primitiver Philosophie. Das Totem ist in diesen geschlossenen Gesellschaften das höchste Heiligtum und darf von keinem Mitglied infrage gestellt werden, auch wenn der Glaube daran noch so ein Unsinn ist. Das Gesetz des Totems gilt für alle, für Schwache wie für Starke. Das Totem ist immer die einzige und absolute „Wahrheit“, sie ist nicht diskutierbar.

Dann entstanden die Religionen mit ihren Moralvorschriften, zuerst noch mit primitiven Göttervorstellungen aus modellierten Figuren, die zum selben Heiligtum wurden, wie zuvor das Totem, mit seinem moralischen Gesetz, dessen einzige und absolute „Wahrheit“ politisch tabuisiert wird, wie ein Totem. Dann wiederum entstand ein Quantensprung auf rein geistiger Ebene, wodurch die materialen Gottesvorstellungen verlagerten wurden vom Sichtbaren ins Unsichtbare, von einem Diesseits in ein Jenseits.

Dann gab es weitere geistige Quantensprünge als schöpferische Leistung der Menschheitsgeschichte, darunter ein Philosoph, der die geschlossene Gesellschaft mit ihrem Tabu-status der einzigen absoluten „Wahrheit“ infrage stellte, das war Sokrates, der sich vom durch den Staat legalisierten Götterglauben bewusst distanzierte, als selbständig denkender freier Geist und der die politisch Starken nicht anerkennen wollte, für sich selbst, aus Erkenntnis seiner eigenen individuellen Vernunftsfähigkeit.

Das war der erste Grund, warum Sokrates zum Tode verurteilt wurde. Der zweite Grund war, dass Sokrates sein WISSEN über die gesellschaftlichen Zusammenhänge der Macht an die Jugend weiter lehrte. Das wurde für die Starken zur Gefahr ihrer Macht. Diese Gefahr für die Macht der Starken galt es zu unterbinden durch eine Anklage des Sokrates vor einem Gerichte. Ein dritter Grund für den Tod des Sokrates ist der, dass er das Athener Gericht in der Moral seiner Führer des Volkes nicht anerkannte.

Wenn ein deutscher Philosoph als Professor über das Selbstbewusstsein und die geistige Selbstbestimmung des Menschen an einer Universität Vorlesungen hält, für ein philosophisch interessiertes Publikum, und dabei Folgendes sagt: „Indem wir nicht mehr glauben, im Besitz der Wahrheit zu sein, können wir die Erfahrung des Sokrates erneuern“, sehen wir die Aktualität des Sokrates. Das schwerste Lernen ist nicht das bloße Rezeptieren von Ideen, sondern das Verstehen der Zusammenhänge, um einen persönlichen Nutzen zu erhalten in der eigenen Identitätsentwicklung.

Der mit Abstand am schwersten zu verstehende Philosoph ist und bleibt Sokrates! Warum? Weil Sokrates eben kein geschlossenes Denksystem hinterlassen hat, das man rein oberflächlich mittels „Sprachspiele“ auswendig lernen könnte. Das Verstehen der äußeren Welt und der Zusammenhang zur eigenen inneren Welt ist deshalb so endlos schwer in der leidvollen Geschichte des WISSENS, weil es so schmerzhaft ist, wenn der Mensch sich selbst erkennt laut Sokrates: „Erkenne dich selbst!“. Gegen Schmerzen der Selbsterkenntnis sträuben sich die Menschen rein gefühlsmäßig.

Und das ist auch der Grund dafür, warum gerade im Internetzeitalter der religiöse Fundamentalismus heute wieder so massiv als Abwehrstrategie siegt. Der Sieg der Schwachen über die Starken geschah in unserer Kultur aber nicht durch Sokrates, der sich selbst in seinem Tod gegen die Mächtigen dieser Welt als geistiger Sieger fühlen konnte, sondern durch die Religion des Christentums. Was zuerst eine geistige Revolte war, eines einzelnen Schwachen gegen die Starken, wurde zum Sieg der Schwachen.

Gruß
Claus

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FAZIT
Eine Kommentator schreibt: „Entwickle dich weiter! Mach deinen Schulabschluss! Lern was Anständiges! Ernähre eine Familie! Das ist das Ziel! Und der Weg dorthin ist es ebenfalls.“

Neun Sterne, was zeigt, wie wichtig der Mehrheit der „Experten“ der Philosophie ihre eigenen existenziellen Bedürfnisse sind. Der Poster projiziert allerdings seine eigenen Existenzbedürfnisse zugleich auch auf mich :smile:

Beste Grüße und danke den aktiven Kommunikatoren als auch den passiven Sternenklickser.

CJW

Hi,

es gibt seit Tausend von Jahren, und zwar angefangen von der
östlichen Philosophie, deren philosophische Tradition viel
älter ist als die des Westens, sehr wohl Belege dafür, wie die
Schwachen über die Starken siegen. Das ist zum Beispiel bei
demokratischen Wahlen der Fall, wenn das unvernünftige Volk
als Mehrheit immer diejenigen als ihre Vormünder wählt, die
das Volk am meisten mit Märchen zu beeinflussen verstehen, wie
z. B: „Wir werden Arbeitsplätze schaffen!“ Kein Politiker kann
das wirklich!

Wer ist denn der Stärkere? Der der es schafft die Masse zu manipulieren oder die Masse selbst? Nur durch Masse ist noch lange keine Stärke da.
Viele Schwache können stark sein. Doch auch wenige Starke reichen dafür aus.

Naturvölker organisieren sich in einer homogenen Gesellschaft
als einer Art primitiver Philosophie. Das Totem ist in diesen
geschlossenen Gesellschaften das höchste Heiligtum und darf
von keinem Mitglied infrage gestellt werden, auch wenn der
Glaube daran noch so ein Unsinn ist. Das Gesetz des Totems
gilt für alle, für Schwache wie für Starke. Das Totem ist
immer die einzige und absolute „Wahrheit“, sie ist nicht
diskutierbar.

Das Totem wird von vielen „Schwachen“ als Heiligtum angesehen. Somit wird dem „Totem“ scheinbar „Stärke“ übertragen.
Wenn diese Naturvölker nun aber eine religiöse Revolution erfahren, hat das Totem keine Macht mehr. Also haben die vielen „Schwachen“(=der Starke) gewonnen.

Und das ist auch der Grund dafür, warum gerade im
Internetzeitalter der religiöse Fundamentalismus heute wieder
so massiv als Abwehrstrategie siegt. Der Sieg der Schwachen
über die Starken geschah in unserer Kultur aber nicht durch
Sokrates, der sich selbst in seinem Tod gegen die Mächtigen
dieser Welt als geistiger Sieger fühlen konnte, sondern durch
die Religion des Christentums. Was zuerst eine geistige
Revolte war, eines einzelnen Schwachen gegen die Starken,
wurde zum Sieg der Schwachen.

Wer Schwach ist, bleibt nicht für immer schwach und umgekehrt (der Starke bleibt nicht immer stark).
Viele Schwache sind stark(z.B.Mauerfall), genau wie wenige Sarke auch stark sein können(parl. Demokratie)…die Frage ist nur, wer Stärker ist.

War es die damalige „starke“ Regierung der DDR, welche die Bevölkerung genau wie 1967 hätte unterdrücken können oder war es eine „schwache“ Menschenmasse und die Abschwächung der „Starken“ die dazu geführt haben?

Darf die breite „schwache“ Bevölkerung über alle politischen Dinge mitbestimmen oder dürfen das nur die „starken“(gewählten) Parlamentarier?

Oder auch dein Beispiel mit dem Glauben. Es braucht nur ein paar „schwache Querdenker“ die gewisse Dinge anders sehen. Wenn andere „Schwache“ sich der Idee anschließen und immer mehr werden, wird der alte Glaube geschwächt und der neue gestärkt. Bestes Beispiel ist das Juden- und Christentum.

Jesus selbst war Jude und der Glaube war auch anscheinend überall verbreitet. Bis Jesus selbst da war, die Leute sich ihm anschlossen und das Christentum sozusagen geboren wurde. Was daraus wurde ist mal eine andere Geschichte.

mfg,

Hanzo

Wer ist denn der Stärkere? Der der es schafft die Masse zu
Wer Schwach ist, bleibt nicht für immer schwach und umgekehrt
(der Starke bleibt nicht immer stark).

Genau so ist es! Es gibt keine Starken, die ewig stark blieben, das ist ja der eigentliche Kern aller philosophischen Erkenntnis. Angesichts des Todes sind auch die Starken genauso schwach wie die Schwachen. Deshalb ist der Kapitalismus allein mit der Motivation über Geld falsch. Hierzu empfehle ich das Buch zu lesen des amerikanischen Managementtheoretikers Prof. Peter F. Drucker „Die postkapitalistische Gesellschaft“.

Eine interessante Idee eines Zukunftskapitalismus bietet der Film „In Time - deine Uhr läuft ab“. Hierin geht es nicht mehr um Geld, sondern es geht um echte Unsterblichkeit. Der Film ist ein typischer Hollywood-Schmarren, aber die Grundidee ist philosophisch äußerst interessant. Dieser Zukunftskapitalismus zeigt, worum es Menschen wirklich geht: nicht um Geld, sondern um effektives Leben! Wenn aber die Starken genauso sterben müssen, wie die Schwachen, ist Geld keine effektive Motivation.

Effektive Motivation ist hingegen die Unsterblichkeit, nicht im Jenseits, sondern im Diesseits. Statt Wettbewerb um Geld geht dafür um Lebenszeit.

Gruß
C.

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Und doch gewinnt immer der Stärkere…
Auch wenn er nicht für ewig stark sein wird.

Und danke für den Filmtipp, den werde ich mir mal anschauen.

mfg,

Hanzo

Gegenüber Bill Gates, als der reichste Mensch der Welt, wären alle anderen die Schwachen! Übertragen als Maßstab aller Werte würde dieser Wert ja nicht nur in allen Demokratien gelten, sondern auch in allen Diktaturen.

Starke Individuen lösten sich von der Alten Welt (Europa) und schufen in Amerika die Neue Welt eines religiös motivierten Kapitalismus (hat man jemals einen US-Präsidenten als Atheisten gesehen; WAS???), dem sich inzwischen auch die Kommunisten angepasst haben, allen voraus die Chinesen, als ernsthafte Konkurrenz zu Amerika. Das Prinzip der „unsichtbaren Hand“ hatte schon der englische Philosoph Adam Smith vor über 250 Jahren gelehrt (diesen Philosophen sollten alle „Experten“ nicht nur als Bildungswissen gelesen, sondern vor allem auch verstanden haben!).

Wer ist denn der Starke? Derjenige, der durch eine blinde Zufalls- oder Schicksalgläubigkeit (Hitlers Glaube an eine göttliche Vorsehung?) in diese Welt geworfen wurde, ohne sich jemals in seinem Leben selbst bewusst zu begreifen, mit der existenziellen unbewussten Triebsteuerung, im Wettbewerb mit anderen Individuen und Gruppen zu siegen?

Welche Stärke ist gemeint???

Ich meine, wirklich stark ist nur derjenige, der sich in seinem eigenen Mensch-Sein selbst begreift, wie zum Beispiel Sokrates. Sokrates als herausragende Schlüsselfigur der ganzen Philosophiegeschichte. Nicht umsonst haben sich die größten Philosophen unserer Kultur lebenslang mit ihm beschäftigt (Hegel, Nietzsche, Popper u. a.). Und nicht umsonst kategorisiert man alle anderen Philosophen ab Sokrates in so genannte Vorsokratiker und Nachsokratiker, kein anderer Philosoph hat dieselbe Bedeutung.

Auch nach dem gerichtlichen Todesurteil erkannte Sokrates die unbewusste Masse mit ihren nicht sehr viel weniger unbewussten Vormündern als Autorität nicht an. Nietzsche sieht nicht nur als gelernter Philologe klarer als andere Philosophen den Sokrates, sondern auch als existenzieller Individualist. Der von Nietzsche interpretierte Sokrates findet selbst bei allen „Starken“ kein echtes WISSEN, sondern nur Einbildung von Scheinwissen. Deshalb ist Sokrates auch nach seinem Tod bis heute ein bleibendes wirklich starkes Vorbild.

Um den Irrtum aufzuklären, den ein Nach-Poster macht, der die Begriffe Vormünder und Vorbilder verwechselt als „Experte“, habe ich keine Lust mehr!! Die „Doofen“ fühlen sich sicher geschützt durch ihre „doofen“ Vormünder!!!

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Werbebluff!!!
Der Vor-Poster als „Experte“ verwechselt Wissen mit Intelligenz und Vormünder mit Vorbildern. Was für ein „Expertenwissen auf Gegenseitigkeit“ :smile:

Werbebluff!!!

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Hi,

Gegenüber Bill Gates, als der reichste Mensch der Welt, wären
alle anderen die Schwachen!

Das kann man so nicht sagen. Wenn ich mit Bill Gates in einer Arena eingesperrt werden würde und ich eine AK47 hätte, wäre ich der Stärkere (mit hoher Wahrscheinlichkeit).
Ich bezweifel es sogar, das Bill Gates der Stärkste ist, wenn er gegen den „Rest der Welt“ ankommen sollte.
Bill Gates ist evtl. reich und kann daraus Macht beziehen. Dies muss aber nicht unbedingt was mit Stärke zu tun haben.

Übertragen als Maßstab aller Werte
würde dieser Wert ja nicht nur in allen Demokratien gelten,
sondern auch in allen Diktaturen.

Welcher Wert? Der Reichtum?

Starke Individuen lösten sich von der Alten Welt (Europa) und
schufen in Amerika die Neue Welt eines religiös motivierten
Kapitalismus (hat man jemals einen US-Präsidenten als
Atheisten gesehen; WAS???), dem sich inzwischen auch die
Kommunisten angepasst haben, allen voraus die Chinesen, als
ernsthafte Konkurrenz zu Amerika.

Nunja, es ist nicht so das alle Reichen jetzt aus Europa geflüchtet sind. Es ist auch nicht so, das nur Starke nach Amerika gegangen sind. Es war die Hoffnung auf ein besseres Leben in der Ferne und die Möglichkeit nochmal von vorne anzufangen in „Freiheit“.

Gut, der Kapitalismus ist durch diese Freiheit auch entstanden und man wurde selbst gezwungen sich dem anzupassen, da du ansonsten umkommst. Ich habe mal ein Bild gesehen, wo eine junge Frau im Fastfood Restaurant steht mit einem Rucksack. Auf dem Rucksack stand „Kampf dem Kapital“ drauf.
Warum ist das Bild zunächst amüsant? Sie muss sich dem Stärkeren (Kapitalismus) beugen, da sie alleine nicht stark genug ist, um ihre Forderung durchzusetzen.

Das Prinzip der
„unsichtbaren Hand“ hatte schon der englische Philosoph Adam
Smith vor über 250 Jahren gelehrt (diesen Philosophen sollten
alle „Experten“ nicht nur als Bildungswissen gelesen, sondern
vor allem auch verstanden haben!).

Wissen hat doch immer was mit verstehen zu tun, oder? Ansonsten ist es doch „Nichtwissen“.

Welche Stärke ist gemeint???

Das ist abhängig von der Situation. Stehe ich einem Gladiator in der Arena gegenüber, ist es der, der am Ende noch steht. Faktoren sind Muskelstärke, Geschwindigkeit, psychische Einstellung, Schmerzressistent und Inteligenz (evtl. noch ein paar andere Dinge).

Stehe ich in einer Podiumsdiskussion, muss ich rhetorisch gut reagieren können und auch Fachwissen über das Thema besitzen. Weisheit ist auch in so einer Situation nicht verkehrt (wobei Weisheit meiner Meinung nach nie verkehrt ist).

Wenn man an sich wenige geistige Fähigkeiten oder Stärke besitzt, kann man zusammen stark sein. Bestes Beispiel sind Wanderameisen. Ein Beutetier kann einer Ameise sicherlich gut entkommen. Bei mehreren Millionen wird es schwer. Masse ist also auch eine Form von Stärke.

Somit ist der „Stärkste“ eine Masse von Menschen, die körperlich und geistig in Top-Form sind.

Ich meine, wirklich stark ist nur derjenige, der sich in
seinem eigenen Mensch-Sein selbst begreift, wie zum Beispiel
Sokrates. Sokrates als herausragende Schlüsselfigur der ganzen
Philosophiegeschichte. Nicht umsonst haben sich die größten
Philosophen unserer Kultur lebenslang mit ihm beschäftigt
(Hegel, Nietzsche, Popper u. a.). Und nicht umsonst
kategorisiert man alle anderen Philosophen ab Sokrates in so
genannte Vorsokratiker und Nachsokratiker, kein anderer
Philosoph hat dieselbe Bedeutung.

Sokrates ist durch seine starke geistige Leistung jemand besonderes. Seine Stärke war seine Weisheit. So eine Stärke hat evtl. nie wieder jemand erreicht.

Auch nach dem gerichtlichen Todesurteil erkannte Sokrates die
unbewusste Masse mit ihren nicht sehr viel weniger unbewussten
Vormündern als Autorität nicht an. Nietzsche sieht nicht nur
als gelernter Philologe klarer als andere Philosophen den
Sokrates, sondern auch als existenzieller Individualist. Der
von Nietzsche interpretierte Sokrates findet selbst bei allen
„Starken“ kein echtes WISSEN, sondern nur Einbildung von
Scheinwissen. Deshalb ist Sokrates auch nach seinem Tod bis
heute ein bleibendes wirklich starkes Vorbild.

Ich bewundere Sokrates auch für seine Lebenseinstellung. Er ist eben immer er selbst geblieben, was man von den heutigen Menschen (auch mich eingeschlossen) nicht sagen kann. Wir passen uns an, weil wir uns nicht durchsetzen können.
Wenn ich heute z.B. Anarchie fordern würde, gehe nach Berlin und stell mich in den Bundestag, würden die mich nicht für voll nehmen.
Ich könnte auch mein Leben nach Anarchie ausrichten. Doch dann würden die netten Herren in blau kommen und mich einbuchten, da ich sämtliche Rechnungen nicht bezahlt habe…oder die Herren in weiss mit der „Hab mich Lieb“-Jacke.

Wenn ich aber meine Schwäche für den Moment eingestehe, akzeptiere und eine Masse mobilisiere, dann kann ich auch meine Idee durchsetzen.

Selbst „Scheinstärke“ kann Stärke sein. Doch nur so lange die anderen Denken, er/sie/es sei stark.

Nunja, war Sokrates nun stark? Ja.
Er ist zwar körperlich gestorben doch seine … ich weiss nicht wie man es beschreiben soll…Weisheit? Das Unkörperliche? Lebenseinstellung? keine Ahnung … war stärker als die des damaligen „Systems“. Nur war stark ist, kann auch was bewegen.

mit freundlichen Grüßen,

Hanzo

Nunja, war Sokrates nun stark? Ja.

Kern seiner Stärke war sein selbstbewusstes WISSEN der psychosozialen Zusammenhänge, in der Philosophie wurde das dann vor ca. 150 Jahren zur Sozialwissenschaft.

Er ist zwar körperlich gestorben doch seine … ich weiss
nicht wie man es beschreiben soll…Weisheit? Das
Unkörperliche? Lebenseinstellung? keine Ahnung … war stärker
als die des damaligen „Systems“.

Seine Stärke war gegenüber allen Unbekannten, dass er UNSTERBLICH geblieben ist, während die Leute, die ihn verurteilten, als Durchschnittsmenschen unbekannt blieben. Sokrates wurde Vorbild für Individualisten aller Zeiten, die gerade im Gegensatz zur breiten geistig völlig unbewusst lebenden Masse und mit ihren nicht sehr viel weniger unbewussten Vormündern ihr einzigartiges Leben versäumen, wie Goethe es nennt „ein verfehltes Leben“. Das WISSEN des Sokrates besteht darin, als Einziger erkannt zu haben, dass selbst die Mächtigsten gar kein wirkliches WISSEN hatten, ob es Gott gibt oder nicht, sie glaubten nur…

Nur war stark ist, kann auch
was bewegen.

Zumindest könnte ja jeder in Erkenntnis seines eigenen Seins sich selbst ändern, oder wie es der deutsche Philosoph Prof. Dr. Sloterdijk lehrt:

„Du musst dein Leben ändern!“

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