Hallo,
Nein und das muß ich auch nicht. Es genügt, wenn ich
Vergangenheit und Gegenwart kennen und die besteht in rund
1000 Toten (Albanern UND Serben) pro Jahr vor dem Krieg und
zigtausend Toten und huntertausende Vertriebene in zwei
Monaten während des Krieges.
Hättest Du dazu mal einen Link, der Deine Opferzahlen belegt?
Weil, wenn Du Dir mal dies hier ( http://www.unmikonline.org/ ) durchlesen möchtest, dann sieht die Sache nicht ganz so aus, als hätte die NATO die damalige Lage verschlechtert.
In Spekulationen über einen
möglichen Verlauf der Geschichte ohne den Krieg müssen sich
diejenigen flüchten, die den Krieg zu rechtfertigen versuchen.
Nö. Diejenigen, die den Krieg rechtfertigen wollen, können heranziehen, daß die Kosovo-Albaner sich jetzt wesentlich besser fühlen, als noch zu Zeiten vor dem Krieg. Wer könnte das besser beurteilen, als die Kosovo-Albaner selbst?
Davon abgesehen, daß die USA die politischen Lösungsversuche
in Ramboulliet lieber mit der Begeisterung hätte unterstützen
sollen, mit der sie sie verhindert hat, ist ein Krieg ohne
Bodentruppen tatsächlich sinnlos.
Ja. Abgesehen von den politischen Lösungsversuchen in Ramboulliet, erzählst Du hier wohl kaum was Neues. Allerdings muß man ja auch sehen, daß sich schließlich NATO-Truppen (KFOR) bereits seit Jahren im Kosovo befinden. Als Bodentruppen übrigens, die den Luftangriffen folgten. Fraglich nur, ob Serbien dies ohne die zuvorigen Bombardements „genehmigt“ hätte. Die Luftschläge dienten nur der Erzwingung bestimmter Rahmenbedingung. Das ist aber nicht so unusual, wie Du Dir vielleicht denkst, sondern hat in der jüngstzeitlichen Kriegsgeschichte durchaus Tradition.
Daß es nur Bombenangriffe
gab, war eine politische Entscheidung, von der selbst die
NATO-Militärs wußten, daß sie falsch ist.
War jemals davon die Rede, nur zu bombardieren? KFOR stand schon lange bereit und ist unmittelbar mit dem Einlenken Serbiens über Mazedonien eingerückt. Die Bombenangriffe waren nur eine alternative Option, um auf die serbische Ablehnung der KFOR-Truppen zu reagieren. Hätte Serbien die KFOR-Truppen von Beginn an eingelassen, wäre es gar nicht erst zu den Bombenangriffen gekommen. Das kann man übrigens locker daran feststellen, daß die KFOR-Truppen schon an den Grenzen zu Serbien aufliefen, bevor es überhaupt zu Bomenangriffen kam. Und ich möchte doch der NATO mal nicht unterstellen, daß sie die Bombenangriffe aus Jux und Dollerei flog, „um neue Waffensysteme zu probieren“.
Wenn man schon einen
Krieg führt, dann wenigstens richtig.
Weißt Du denn, wie man einen Krieg richtig führt?
Angesichts unserer Geschichte haben wir dafür auch allen
Grund. Davon abgesehen geht Deutschland im Vergleich zum
Vietnam-Trauma der Amerikaner
Welches Vietnam-Trauma? Das ist mal wieder so ein typisches Unwort, das immer dann Verwendung findet, wenn’s gerade so in die Argumentationskette paßt. So empfindlich sind die Amis nicht. Wer aus Fehlern lernt, muß nicht unbedingt ein Trauma haben.
erstaunlich locker mit seinen
zwei verlorenen Weltkriegen um.
Erstaunlich locker? Die Mehrheit ist in dieser Hinsicht allerdings doch sehr bedenklich. Recht könntest Du haben, wenn Du von der jüngeren Generation redest, weil für diese der Krieg nur in Bildern und Videos existiert. Auf alle anderen dürfte Dein Erstaunen wohl kaum zutreffen.
Gruß
ice