Objektiv reales Sein versus Konstruktivismus

D’accord
Ich denke, wir liegen da auf der selben Ebene, Klaus.
Es grüßt dich
Branden

Hallo,

Meine Großmutter (1893-1979) hat zeitlebens behauptet, auf dem
Mond könne niemand landen. Als 1969 die Amis da gelandet sind,
sagte ich: Siehste, Omma, jetzt sindse doch aufm Mond
gelandet. Omma: „Das glaub ich nicht.“
Da kannste nix machen. Diese ganze Sache mit der Subjektivität
(und dem Konstruktivismus) ist was für „arme Leute“ :wink:.

Das werden andere von dir in Kürze auch sagen. Wenn nicht schon heute vielleicht.

Wirklichkeit ist demnach auch von Mehrheitsverhältnissen und
Wahrscheinlichkeiten abhängig. Wenn IS-Kämpfer die Mehrheit
der Kämpfer im Irak darstellen, dann lägen diese hinsichtlich
ihrer Einstellung und Vorgehensweise richtig. Im Irak.

Du hast hier im Zitüt etwas Entscheidendes weggelassen:

Subjektiv.

Eben nicht. Sie lägen nirgendwo richtig

Doch, sie liegen richtig. Für dich nicht, weil du andere subjektive Überzeugungen hast.

Moralische Werte sind eben auch nicht total subjektiv

Sie sind aber sicher nicht objektiv. Mehrheitsfähig ja, aber niemals objektiv.

und die Wahrheit Wirklichkeit und die Realität sind es eben auch nicht.

Das hatte ich ja so geschrieben. Aber nach meiner Einschätzung vorwiegend subjektiv.

Das Erkennen der objektiven Welt durch Kopernikus, Galilei,
Darwin, Einstein, Freud, Heisenberg u. viele andere ist der
echte Fortschritt. Die hirnwichserhafte Subjektivität hinter
sich lassen zu können - das ist der echte Fortschritt.

Es bedeutet aber auch Verlust von Subjektivität/Individualität einerseits, Zunahme von Kontrolle und Normierung andererseits.

Das ist ja genau das Richtige für dich :smile:

Franz

Den Rest, meine „Gegenfragen“, auch wieder stehend lassend:

Subjektiv. Wenn auf eine bestimmte Situation eine bestimmte
Verhaltensweise sehr häufig (mehrheitlich) auftritt, dann wir
diese als „objektiv“ normal und richtig bewertet. Diese
subjektiven Verhaltensweisen.

„Wirklichkeit“ entsteht durch Wahrnehmung. Thomas Nagel
beispielsweise hat dies und die Konsequenzen in seinem Aufsatz
„Wie es ist, eine Fledermaus zu sein?“ sehr gut dargestellt.
Ohne Fledermaus: Sehende nehmen untereinander eine Spinne
aufgrund Erfahrungen/Verknüpfungen unterschiedlich wahr und
reagieren unterschiedlich. Blinde nehmen einen Sonnenuntergang
anders wahr als Sehende (und diese wiederum unterschiedlich).
Subjektiv betrachtet liegt ein jeder jedoch „objektiv“
richtig.

Psychiatrisch gesehen,

Der Psychiater, das Subjekt, mit diversen geschilderten
subjektiven Eigenschaften und Möglichkeiten

können wir Abweichungen von der Wahrnehmung des real Objektiven diagnostisch einschätzen und bewerten.

Subjektiv. Und wenn eine Mehrheit dieser subjektiven Meinung
zustimmig ist (diese wechseln im Laufe der Geschichte ständig.
Aufgrund Erkenntnisse und „politischer“ Vorgaben.), dann
verleiht dies einen Charakter einer realen „Objektivität“.

Eine Hochstilisierung des Subjektiven und Ausformung des Konstruktivismus ist hierbei wenig hilfreich.

Inwieweit hochstilisiert oder „Ausformung“ des
Konstruktivismus kann ich nicht beurteilen. Das kommt von dir.
Aber die Notwendigkeit ist für mich unumstößlich.

Franz

1 Like

Hallo,

Ein paar Jahre später wird das Internet erfunden und noch ein
paar Jahre später erfahre ich, es gibt eine Menge Leute die
diese Mondlandung tatsächlich ernsthaft anzweifeln und
„Beweise“ dafür gesammelt haben …

Das macht mich jetzt doch etwas nachdenklich:

„Beweise“

Welche Art von „Beweisen“ hast du persönlich denn eigentlich für eine erfolgreiche Mondlandung? Wo wir gerade über Subjektivität sprechen?

Franz

Ohne ein Objektiv reales Sein

Was soll das denn sein? Eine Art Konvention?

Logisch?

Logisch!

Sorry. Hab mich bloed ausgedrueckt!

Was ich sagen wollte:

Ein (radikaler) Konstruktivismus konnte erst entstehen, weil es ein REALES Sein, naemlich
Subjekte (reale) gab und gibt, die diese „Idee“ des Konstruktivismus hervorbringen konnten.

Also wenn einer einer Radikaler Konstruktivist ist, dann setzt das logischerweise voraus, dass er (das Subjekt) eine Realitaet hat.

1 Like

Also wenn einer einer Radikaler Konstruktivist ist, dann setzt
das logischerweise voraus, dass er (das Subjekt) eine Realitaet hat.

Sie ist wohl unbestritten oder weitgehend verständlich, die „Realität“. Auch wenn vielleicht begrifflich und inhaltlich etwas schwammig.

Probleme scheinen hier Begriffe und Eigenschaften wie Subjektivität und Objektivität zu bereiten. Offensichtlich geht man davon aus, dass Subjektivität eines Gegenparts „Objektivität“ bedarf. Das mache ich nicht. Ich meine, dass Objektivität ein nutzloser Begriff ohne Inhalt ist. Ich kann „objektiv“ nichts und niemandem zuordnen.

Franz

Das ist eine gute Ein/ansicht.

Wenn die Menschen begreifen, einsehen wuerden, dass man objektiv nichts sagen kann, schon gar nicht ueber andere, dann waeren viele Missverstaendnisse beseitigt.

Ich bin deshalb auch Fan von Donald Davidson, der mit seiner „Triangulation“ schoen zeigt, dass nichts objektiv sein muss, nur weil alle subjektiv der gleichen Ansicht sind…

Er favorisiert deshalb den Begriff Intersubjektivitaet, stattt Objektivitaet…

Servus Franz

Das Erkennen der objektiven Welt durch Kopernikus, Galilei,
Darwin, Einstein, Freud, Heisenberg u. viele andere ist der
echte Fortschritt. Die hirnwichserhafte Subjektivität hinter
sich lassen zu können - das ist der echte Fortschritt.

Es bedeutet aber auch Verlust von Subjektivität/Individualität
einerseits, Zunahme von Kontrolle und Normierung andererseits.

Du verwechselst hier offenbar Subjektivität mit Individualität bzw. deine polemische Gleichsetzung „Subjektivität/Individualität“ halte ich für falsch.
Gruß,
Branden

2 Like

Hallo,

wenn man schon Theorien hinterfragt, sollte
man diese wenigstens halbwegs verstanden
haben. Ein einfacher Wiki-Blick hätte ja
schon genügt. Aber selbst diese Minimalvoraussetzung
erfüllst du nicht. Ich will jetzt gar nicht
dozieren, das interessiert dich sowieso nicht.
Nur soviel sei erwähnt, der Konstruktivismus
behauptet nicht zwingend, dass es keine
objektive Welt gibt, unsere Fähigkeit diese
richtig zu erkennen ist deren Domäne.

Außerdem ist das ein so vielschichtiger
Begriff und verschiedene Ausrichtungen,
dass man schwerlich von „dem“ K. sprechen
könnte. Dein Solipsismus-Vorwurf ist so alt
wie falsch.

Ein Klassiker innerhalb dieser Diskussion wäre
gewesen:

Gibt es eine objektive Mathematik und wir haben
sie nur entdeckt oder haben wir diese selbst
konstruiert?
Oder deine Profession: Wo ist denn diese
ominöse objektive Psyche, die du täglich
therapierst?
Nehmen wir deinen göttlichen Witz vom unteren
thread, mit den Homo Sapiens:
Wo sind denn diese Psychen objektiv gesehen, wenn wir
ausgestorben sind und nix und niemand mehr an
uns erinnert? Du hast doch empirische Erfahrung gesammelt!
Nein, du kannst jetzt nicht antworten, du bist doch tot!

Es sind drei Hauptprobleme um die es hier geht:

1: den infiniten Regress
2: die Zirkularität
3: die Dogmatik

So falsch und dogmatisch du diese Frage gestellt hast,
so falsch waren die darauf antwortenden Aussagen,
also ist die Prämisse falsch, sind dies auch die
Konklusionen, es sei denn sie wären zufällig richtig.

Wenn du schon ein versus zum Konstruktivismus
gesucht hättest, dann wärst du bei deinem Freund
Popper gelandet, es ist ein Gegenentwurf zum
kritischen Rationalismus.

http://www.hausarbeiten.de/faecher/vorschau/105737.html

So weit ist es von deiner Omma zu dir nicht und
du bestätigst damit ja eher den Konstruktivismus,
als du ihn widerlegst.

Auch dein Freud ist damit vereinbar:

http://www.amazon.de/Gestatten-Kybernetiker-Konstruk…

Jetzt hab ich doch mehr geschrieben als gewollt, sorry
für die Unterbrechung, ihr könnt jetzt weitermachen.

Ciao
Junktor

Servus

Oder deine Profession: Wo ist denn diese
ominöse objektive Psyche, die du täglich
therapierst?

Sie befindet sich im oberen Teil des Menschen, genannt
Kopf. :wink:

Wo sind denn diese Psychen objektiv gesehen, wenn wir
ausgestorben sind und nix und niemand mehr an
uns erinnert?

Wenn du einen Sessel verbrennst, ist er nicht mehr da. Aber er war da, undzwar objektiv.

So falsch und dogmatisch du diese Frage gestellt hast

Schade eigentlich, dass du noch nicht bemerkt hast, dass es keine falschen Fragen gibt.

Wenn du schon ein versus zum Konstruktivismus
gesucht hättest, dann wärst du bei deinem Freund
Popper gelandet, es ist ein Gegenentwurf zum
kritischen Rationalismus.

Der kritische Rationalismus war mir immer näher als der Konstruktivismus, aber Popper hat mich nie überzeugt.

So weit ist es von deiner Omma zu dir nicht und
du bestätigst damit ja eher den Konstruktivismus,
als du ihn widerlegst.

Das ist deine Sicht der Dinge, nicht die meinige.:
Ciao,
Branden

2 Like

Hallo,

Welche Art von „Beweisen“ hast du persönlich denn eigentlich
für eine erfolgreiche Mondlandung? Wo wir gerade über
Subjektivität sprechen?

Die gleichen, die ich für meisten Themen habe:
Vertrauen + Glauben.
Vertrauen + Glauben, das die vielen Menschen die sich mit den Dingen befasst haben, ihre Beweise ehrlich weitergeben. Bzw. das es vielen Leuten auffallen würde, wenn es nicht so wäre. Die Ergebnisse nenne ich dann etwas verkürzt „Wissen“.
Also ich weiss dadurch, das die Erde rund ist und sich um die Sonne dreht, das es Japan gibt, das es den 2. Weltkrieg gab usw.
Man ist halt nicht bei Allem selber mit dabei um es aus 1. Hand „wissen“ zu können … :o)

Grüße
K.

1 Like

Hi.

Ein Klassiker innerhalb dieser Diskussion wäre
gewesen:

Gibt es eine objektive Mathematik und wir haben
sie nur entdeckt oder haben wir diese selbst
konstruiert?

Alter Hut. Seit fast einem Jahrhundert geklärt.
Sie gibts nicht.
Und das kann man mit ihren eigenen Mittel strickt auch beweisen.
Welche Geometrie ist objektiv?
Und wenn eine schon, dann warum gibt es die anderen?

Es sind drei Hauptprobleme um die es hier geht:

Münchhausen Trilemma:smile:

Ciao
Junktor

Balázs

1 Like

Was stimmt nicht?

Wenn du schon ein versus zum Konstruktivismus
gesucht hättest, dann wärst du bei deinem Freund
Popper gelandet, es ist ein Gegenentwurf zum
kritischen Rationalismus.

Popper als Gegenentwurf zum kritischen Rationalismus? Was stimmt nicht, die inhaltliche Aussage oder die Grammatik?

2 Like

Ethischer Relativismus - irrational
Hi.

Wenn IS-Kämpfer die Mehrheit
der Kämpfer im Irak darstellen, dann lägen diese hinsichtlich
ihrer Einstellung und Vorgehensweise richtig. Im Irak.

Eben nicht. Sie lägen nirgendwo richtig, weder hier noch im
Irak. Moralische Werte sind eben auch nicht total subjektiv
und die Wahrheit und die Realität sind es eben auch nicht.

Was die moralischen Werte betrifft, hast du vollkommen recht. Die Menschenrechte gelten absolut und universell. Leider wird das oft als Eurozentrismus abgetan. Das ist sehr oberflächlich gedacht. Ich vermute, dass diese Wertrelativisten es sich anders überlegen würden, wenn die IS ihnen die Hände abhackte oder sie mit blanken Gesäß auf abgebrochene Flaschenhälse setzte.

Chan

Das

ist ja gerade der wirkliche Fortschritt der
Menschheitsgeschichte, dass man nicht mehr in Subjektivität,
Solipsismus, Animismus, Magischem Denken usw. versinkt.
Das Erkennen der objektiven Welt durch Kopernikus, Galilei,
Darwin, Einstein, Freud, Heisenberg u. viele andere ist der
echte Fortschritt. Die hirnwichserhafte Subjektivität hinter
sich lassen zu können - das ist der echte Fortschritt.
Es grüßt dich
Branden

Subjektiv. Wenn auf eine bestimmte Situation eine bestimmte
Verhaltensweise sehr häufig (mehrheitlich) auftritt, dann wir
diese als „objektiv“ normal und richtig bewertet. Diese
subjektiven Verhaltensweisen.

„Wirklichkeit“ entsteht durch Wahrnehmung. Thomas Nagel
beispielsweise hat dies und die Konsequenzen in seinem Aufsatz
„Wie es ist, eine Fledermaus zu sein?“ sehr gut dargestellt.
Ohne Fledermaus: Sehende nehmen untereinander eine Spinne
aufgrund Erfahrungen/Verknüpfungen unterschiedlich wahr und
reagieren unterschiedlich. Blinde nehmen einen Sonnenuntergang
anders wahr als Sehende (und diese wiederum unterschiedlich).
Subjektiv betrachtet liegt ein jeder jedoch „objektiv“
richtig.

Psychiatrisch gesehen,

Der Psychiater, das Subjekt, mit diversen geschilderten
subjektiven Eigenschaften und Möglichkeiten

können wir Abweichungen von der Wahrnehmung des real Objektiven diagnostisch einschätzen und bewerten.

Subjektiv. Und wenn eine Mehrheit dieser subjektiven Meinung
zustimmig ist (diese wechseln im Laufe der Geschichte ständig.
Aufgrund Erkenntnisse und „politischer“ Vorgaben.), dann
verleiht dies einen Charakter einer realen „Objektivität“.

Eine Hochstilisierung des Subjektiven und Ausformung des Konstruktivismus ist hierbei wenig hilfreich.

Inwieweit hochstilisiert oder „Ausformung“ des
Konstruktivismus kann ich nicht beurteilen. Das kommt von dir.
Aber die Notwendigkeit ist für mich unumstößlich.

Franz

1 Like

Kant - der Vater des Konstruktivismus
Hi.

Die Wirklichkeit ist objektiv da, sie ist real.

Sie stellt sich allerdings für jeden Menschen etwas anders dar, und die Unterschiede zwischen den biologischen Gattungen sind noch erheblicher. Zudem gibt es Bewusstseinszustände, die Zeit und Raum transzendieren und als wirklicher erlebt werden als die alltägliche Wirklichkeitserfahrung. Hier erscheint die Realität als raum- und zeitlos und bar aller Kategorien des Verstandes, wie sie von Kant aufgelistet wurden. Kant ist das Vorbild aller Konstruktivisten, denn er unterschied die von Verstandeskategorien und Anschauungsformen (Raum und Zeit) präformierten ´Wirklichkeit´ (das Empirische) von dem absoluten noumenalen Sein (Ding-an-sich), das nur ´affizierend´ auf die Sinnesorgane einwirkt. In diesem Sinne wird Wirklichkeitserfahrung ´konstruiert´. Nur die Art, wie der Mensch die Welt erfährt, ist konstruiert, nicht die Welt selbst. Diese ist - laut Kant und den Konstruktivisten - für die Sinnesorgane und den Verstand nicht unmittelbar und als Ganzes fassbar.

Chan

Ein falsches Dogma

Die Wirklichkeit ist objektiv da, sie ist real.

Ein alter Dauerstreit. Wenn man falsche Axiome aufstellt, entstehen keine vernünftigen Schlussfolgerungen. Die Frage lautet: Wirklichkeit für wen? Für Hamster? Für Tiger? Oder Menschen? Für welche Gruppe? Für weiße Machthaber? Oder für unterentwickelte Schwarze? Wenn man das Dogma aufstellt, wie in diesem Thread, läuft es darauf hinaus, dass die Wissenschaft scheinbar immer weiter die „objektive Wirklichkeit“ erforscht (von einem Gott erschaffen? Den „Plan Gottes“ erforschen??), wohlgemerkt aber sind das ja immer nur „sprachlose“ Phänomene.

Da die Wissenschaft nicht damit zufrieden ist, „sprachlose“ Phänomene zu erforschen, sondern eine kulturell vorgegebene Sprache zu benützen (und eigene Begriffe zu erfinden, um damit die „sprachlosen“ Phänomene zu konstruieren), gibt es gar keine Wissenschaft, die ohne Konstruktion auskommen würde. Zudem ist das, was durch Medien kommuniziert wird, nicht das empirisch erforschte „sprachlose“ Phänomen selbst, was aber durch die unbewusste Identifikation mit den Sprachwelten den meisten Wissenschaftlern gar nie selbst bewusst ist, sie glauben, dass die Sprachwelten die Wirklichkeit „exakt“ darstellen würde, das heißt fälschlich glauben die meisten Wissenschaftler, dass die „objektive Wirklichkeit“ ganz ohne das Subjekt abgebildet würde, wie wenn man mit einem Fotoapparat die „objektive Wirklichkeit“ repräsentiert, vergessen aber, dass das Subjekt auswählt, aus der „objektiven Wirklichkeit“, nach subjektiven und intersubjektiven Interessen. Kant hat davon kaum etwas begriffen, mit seiner für ihn persönlich nützlichen Kategorienlehre, die so relativ ist, wie wenn ein Schulkind seine eigene kleine subjektive Welt kategorisiert, mit dem persönlichen Wahrheitsanspruch, damit die „reine Vernunft“ zu repräsentieren.

Astronomisch gesehen, könnten wir sonst kaum auf dem Mond landen oder Marssonden konstruieren und los schicken.

Das ist aber nicht mit der philosophischen Wissenschaftstheorie zu verwechseln, das ist praktische Lebenswirklichkeit, in der die wissenschaftstheoretische Philosophie kaum eine Rolle spielt. Aber um diese geht es hier.

Psychiatrisch gesehen, können wir Abweichungen von der Wahrnehmung des real Objektiven diagnostisch einschätzen und bewerten. Das alles sind große Hilfen, die von der objektiv wahrzunehmenden Realität und darauf basierneden Wissenschaft ausgehen.

Glaubst du, dass zum Beispiel Sigmund Freuds Konstruktionen exakt die „objektive Wirklichkeit“ repräsentieren? Und wenn du daran glauben willst, zum Nutzen deiner eigenen beruflichen und personalen Identität, warum gibt es dann gerade in diesem Bereich so viele unvereinbare Widersprüche zwischen den einzelnen psychologischen Schulen, wie überhaupt in keinem anderen wissenschaftlichen Bereich? Meine These ist die, weil der Mensch sehr viel komplizierter ist als nur tote Steine und ihre Physik, die mechanisch ohne eigenen Willen „statisch“ reagieren, was aber auch ein falsches Dogma ist, denn nichts in dieser Welt war und ist „statisch“, außer Begriffe, die man „statisch“ als falsches Dogma verwendet.

Eine Hochstilisierung des Subjektiven und Ausformung des Konstruktivismus ist hierbei wenig hilfreich.

Im Gegenteil, die „objektive Wirklichkeit“ ist genau so in unserem Weltbild konstruiert, wie sie uns als Subjekte nützt, um unser Leben durch weitere Erkenntnisse einer realen Außenwelt zu verbessern. Nicht die Wirklichkeit ist wichtig, die zweifellos auch ohne uns existiert, sondern der Nutzen ist wichtig. Und der ist abhängig in erster Linie von unserer Biologie, wie auch die Tiere jeweils ihre biologische Einschränkung haben, um „ihre“ Wirklichkeit zu konstruieren. Nicht deshalb, weil sie an einer „objektiven Wirklichkeit“ interessiert sind, sondern was ihnen die reale Außenwelt für ihre subjektiven Bedürfnisse nützt.

Eine „objektive Wirklichkeit“ ohne Subjekt ist illusorisch und ein falsches Dogma. Kein Mensch fliegt auf den Mond, ohne subjektiven oder intersubjektiven Nutzen, deshalb ist das Beispiel schon von vornherein falsch. Und sei es nur einen politischen Image-Gewinn, als subjektiver oder intersubjektiver Nutzen. Das Wissen, um zum Mars zu fliegen, ist vorwiegend ein Erfahrungswissen, das aus Versuch und Irrtum herrührt und das mit dem rein wissenschaftstheoretischen Dogma nur wenig oder gar nichts zu tun hat. Ingenieure hatten ihr Erfahrungswissen auch schon, als es die klassische Naturwissenschaft noch gar nicht gab. Die Wissenschaft, vor allem Mathematik, Physik und Chemie, ist ein großer Nutzen zur Selbstorganisation, aber ganz und gar nicht ist sie eine exakte Abbildung einer „objektiven Wirklichkeit“.

Dein falsches Dogma ist für ebenfalls interessant
Servus

Die Frage
lautet: Wirklichkeit für wen? Für Hamster? Für Tiger? Oder
Menschen?

Die Realität ist objektiv real - nicht für irgendjemand.

Astronomisch gesehen, könnten wir sonst kaum auf dem Mond landen oder Marssonden konstruieren und los schicken.

Das ist aber nicht mit der philosophischen
Wissenschaftstheorie zu verwechseln, das ist praktische
Lebenswirklichkeit, in der die wissenschaftstheoretische
Philosophie kaum eine Rolle spielt.

Ich finde, das das eine künstliche Trennung ist. Warum sollte ich zwischen Lebenswirklichkeit und Philosophie unterscheiden? Es gibt -für mich- keinen vernünftigen Grund, dies zu tun.

Psychiatrisch gesehen, können wir Abweichungen von der Wahrnehmung des real Objektiven diagnostisch einschätzen und bewerten. Das alles sind große Hilfen, die von der objektiv wahrzunehmenden Realität und darauf basierenden Wissenschaft ausgehen. :

warum gibt es dann gerade in diesem
Bereich so viele unvereinbare Widersprüche zwischen den
einzelnen psychologischen Schulen, wie überhaupt in keinem
anderen wissenschaftlichen Bereich?

Weil die Menschen noch kein sehr genaues Bild von der Seele haben. Wir nähern uns halt Schritt für Schritt mit unseren Erkenntnissen der Wirklichkeit, egal ob im Weltraum oder in der menschlichen Psyche.

Meine These ist die, weil
der Mensch sehr viel komplizierter ist als nur tote Steine und
ihre Physik, die mechanisch ohne eigenen Willen „statisch“
reagieren, was aber auch ein falsches Dogma ist, denn nichts
in dieser Welt war und ist „statisch“, außer Begriffe, die man
„statisch“ als falsches Dogma verwendet.

Da kann ich dir sofort zustimmen, aber das spricht nicht im Geringsten gegen meine These von einer objektiven Realität.

Eine Hochstilisierung des Subjektiven und Ausformung des Konstruktivismus ist hierbei wenig hilfreich.

Im Gegenteil, die „objektive Wirklichkeit“ ist genau so in
unserem Weltbild konstruiert, wie sie uns als Subjekte nützt,
um unser Leben durch weitere Erkenntnisse einer realen
Außenwelt zu verbessern. Nicht die Wirklichkeit ist wichtig,
die zweifellos auch ohne uns existiert, sondern der Nutzen ist
wichtig.

Was wichtig ist, entscheidest also du, ja? Für mich ist aber die Annäherung an die reale Welt wichtiger.
Max Frisch hat den Intellektuellen einmal so definiert, dass diesem die Annäherung an das, was objektiv wahr ist, wichtiger ist, während der „Krämerseele“ der Nutzen für sie selbst wichtiger ist. Ich stimme dem zu.

Eine „objektive Wirklichkeit“ ohne Subjekt ist illusorisch und
ein falsches Dogma. Kein Mensch fliegt auf den Mond, ohne
subjektiven oder intersubjektiven Nutzen, deshalb ist das
Beispiel schon von vornherein falsch. Und sei es nur einen
politischen Image-Gewinn, als subjektiver oder
intersubjektiver Nutzen.

Nein, es gibt in der Tat ein Interesse an der objektiven Realität bei vielen Mensch; eigentlich beim typischen Forscher oder Wissenschaftler.
Gruß,
Branden

2 Like

[MOD] Anmerkung zu Susie
Hoi,

bevor hier wieder der OT losbricht eine Anmerkung meinerseits:

Susie wurde gesperrt und wird wohl (vorerst) nicht mehr als Susie antworten.

Bitte hier keine weitere Gespräche darüber führen. Danke! =)

mit baumstruktur-sterbenden Grüßen,

Hanzo

Servus nochmal,

Die Wirklichkeit ist objektiv da

Im gesperrten Teil schreibst du dann:

Die Realität ist objektiv real … mehr auf http://w-w-w.ms/a5fvy3

So wie ein Tisch objektiv tischig ist?

Wie sehr ihr das?

Du suchst dir stets das aus, was dir nicht in den Kram passt, um daran ein wenig rumzukritteln :wink:

Alles andere fasst du nicht einmal an.

Franz

Servus auch,

so garstig wie du mir deine unbekannten Definitionen von Begrifflichkeiten wie Wirklichkeit-Objektiviät-Subjektivität-Realität zum Vorwurf gereichst:

Du verwechselst hier offenbar Subjektivität mit Individualität bzw. deine polemische Gleichsetzung „Subjektivität/Individualität“ halte ich für falsch.

könntest du uns diese mal offerieren.

Vielleicht ist an deiner Kritik auch was dran. Will ich ja nicht abstreiten.

Franz