Neue reale Wirklichkeit
Hallo!
Der Konstruktivismus behauptet nicht, dass es keine reale Wirklichkeit gäbe, er behauptet nur, dass ein Objekt ohne Bezug zum Subjekt nicht erkannt werden würde als menschliche Erkenntnisleistung. Während der Erlanger Konstruktivismus wissenschaftliche Aussagen intersubjektiv zu einem Konsens führen will, vertritt der Radikale Konstruktivismus die Ansicht, dass jeder Mensch die objektive Wirklichkeit in seinem Gehirn selber konstruiert.
Selbst wenn das nicht stimmen sollte, was man aber als empirisch gesicherte Tatsache heutzutage leicht nachweisen kann, durch die moderne Hirnforschung, wobei diese Tatsache auch der Philosoph Thomas Metzinger vertritt, mit seiner Theorie der Subjektivität als Meta-Philosophie, ist der RK zumindest aus humanistischer Sicht zu bejahen, denn eine Wissenschaft ohne Berücksichtigung subjektiver politischer Machtinteressen, ist natürlich naiv, was man denn auch zu Recht naiver Realismus nennt (ein naiver Realist weiß nur, was er gerade subjektiv erkennen kann und durch dessen Naivität zum Beispiel der Bau und Abwurf der Atombombe befördert, statt verhindert wurde, wie Einstein erst hinterher erkannte).
Popper ist in seinem kritischen Rationalismus und in seiner kritischen Wissenschaftstheorie immer noch ein naiver Realist, wenn er glaubt, dass es drei Welten gibt, die materielle, geistige und mediale. Was er nicht erkannte (und erst die neue, heutige Philosophie erkennt) war, dass die zwei ersten Welten auch nur innerhalb der dritten Welt kommuniziert werden. Diese Tatsache einer realen Wirklichkeit als einer Vielfalt von Informationen ist Thema der heutigen Medienphilosophie, des Neostrukturalismus sowie der Postmoderne schlechthin.
Aber von dieser neuen realen Wirklichkeit weiß hier niemand etwas, am wenigsten der UP selbst
Schöne Grüße