Ölsand-Probleme

Im Beitrag unten erwähnte ich bereits Ölsand. Die Aufbereitung verbraucht und verschmutzt viel Wasser. Doch alle wollen Energie. Was also tun?

http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96lsand

http://www.tagesschau.de/ausland/weltspiegel682.html

Im Beitrag unten erwähnte ich bereits Ölsand. Die Aufbereitung
verbraucht und verschmutzt viel Wasser. Doch alle wollen
Energie. Was also tun?

ganz einfach: alle Nutzer den wirklichen Preis für diesen Dreck bezahlen lassen.

Hallo Scotty,
mein Tip -> Hände weg vom Ölsand.

Das Erdöl das wir heute fördern ist der gebundene Kohlenstoff aus einer Zeit, als die CO2-Konzentration der Atmosphäre mehrere Prozent betrug. Vor 150 Jahren war der CO2-Anteil der Atmosphäre ca. 280ppm (= 0,028 %). Heute liegt er bei ca. 400 ppm (= 0,04%). Jeder verbrannte Barrel Öl ist ein Rückschlag in dem Bestreben den Anstieg der CO2-Konzentration in der Atmosphäre zu bekämpfen. Ich kann und will mir nicht vorstellen, wie eine Welt mit einem stark erhöhten Anteil an CO2 aussieht.

Meiner Meinung nach sollte mehr auf regenerative Energien umgestiegen werden. Leider weis ich nicht genug um einen Tip zur Realisierung zu geben. Eines ist jedoch Sicher, Öl und auch Kernenergie bekommen uns auf Dauer gar nicht gut.

Grüße
Klaus Sucker

Ich finde Deine Frage ungenau bis unverständlich:

  1. Wo ist der „Beitrag unten“? Ich sehe ihn nicht.
  2. Es geht nicht nur um Wasserverbrauch und -verschmutzung. Genauso problematisch sind z.B. der Landschaftsverbrauch und die schlechte Energiebilanz (hoher Eigenverbrauch).
  3. „Alle wollen Energie“: Manche mehr, manche weniger. Ich selbst könnte auch mit weniger auskommen.
  4. Was tun?: Wer ist gemeint? Willst du etwas tun und wofür? Manche könnten schon dadurch helfen, indem Sie bestimmtes Tun unterlassen.

Tut mir leid - wie die Fragen, so die Antworten.

Moin,

Was also tun?

ähnlich wie beim EEG, wo stillschweigend bestimmte Gruppen aus der Finanzierung genommen werden und andere (hier hauptsächlich Privatverbraucher) zur Kasse gebeten werden, werden auch bei solchen Absurditäten (Spät)folgen sozialisiert, sprich über Steuern oder andere Allgemeinkosten bezahlt, wenn überhaupt.

Würden die tatsächlichen Kosten unter Einbeziehung aller oder zumindest mehr Faktoren auf das Produkt ‚Öl aus Ölsand‘ aufgeschlagen, wäre dieses völlig unrentabel.
So leben wir auf Kosten folgender Generationen.

Gandalf

P.S.
Das gilt z.B. auch für die Kernspaltung.
Es gibt eine Studie der Versicherungsforen Leipzig GmbH
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/risiko-ato… die eine Abschätzung gibt, wie teuer Atomstrom sein müsste, wenn nur eine deckende Haftpflichtversicherung abzuschließen sei. Auch wenn man nun über die Summen streiten kann steht fest, daß dies eine massive Subventionierung der Kernkraft darstellt.
Zitat daraus:
Würde man die Versicherungskosten über zehn Jahre hinweg erheben, wären Aufschläge von knapp vier Euro pro Kilowattstunde nötig. Und selbst wenn man die Versicherungskosten auf 50 Jahre streckt, lägen die Aufschläge noch immer bei gut einem halben Euro.
Im Bericht werden dann auch Kritikpunkte an dieser Studie aufgeführt, das Fazit ist aber trotzdem:
Das Argument, dass die Kosten einer Atomkatastrophe für eine Gesellschaft nicht tragbar sind, ist aber trotzdem richtig. Denn es wäre für Versicherer bereits unrentabel, auch nur ein Bruchteil der maximalen Schadenssumme zu versichern.

Nein Ölsand ist da ganz anders. Erstmal muß das Öl von anderen Stoffen getrennt werden. Dafür wird viel Wasser gebraucht. Später muß das verdreckte Wasser irgendwo hin. In der Nähe von Fort McMurray ist ein riesiger See mit Dreckwasser. Da lebt nichts mehr.

http://history.alberta.ca/oilsands/docs/facts_sheets…

http://www.mining-technology.com/projects/athabascas…

Moin,

In der Nähe von
Fort McMurray ist ein riesiger See mit Dreckwasser. Da lebt
nichts mehr.

oh, das ist in anderen Ecken der Welt nicht anders.
http://www.greenpeace-aachen.de/archiv/wald/russland…

Nun ist Greenpeace sicher keine neutrale Nachrichtenquelle, aber grob stimmt das sicher.
Umso weniger verstehe ich Deine Stänkerei gegen regenerative Energien.

Gandalf

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Hallo!

Im Beitrag unten erwähnte ich bereits Ölsand. Die Aufbereitung
verbraucht und verschmutzt viel Wasser. Doch alle wollen
Energie.

Die gewünschten Kohlenstoffstoffverbindungen weitgehend von Sand und Wasser zu trennen, ist kein Hexenwerk. Verdrecktes Wasser - liebe Zeit - ein Rohr weg vom Ort des Geschehens macht man einen See daraus, bläulich schwarz ist in der Abenddämmerung bestimmt nicht häßlich. CO2 geht in die Luft - husch und weg. Und Landschaft stellt keine Rechnung. Betriebswirtschaftlich paßt das schon, wenn 1 Barrel so gewonnenes Öl 40 $ kostet. Zu Hause hat man einen gepflegten Rasen, im klimatisierten Büro einen Gummibaum und für die Fahrt dorthin ein bequemes Auto. Solange dafür genug Sprit da ist, gibt es keinen Anlaß zur Sorge.
Ist leider keine Persiflage.

Was also tun?

Wir können vormachen, daß der unter Ausblendung unbezahlbarer Schäden gewonnene Heizwert zu teuer ist. Viele Menschen, Entscheidungsträger inbegriffen, verstehen nichts anderes als Cash. Es zählt nur tatsächlich zu Zahlendes, während Umweltschäden und Lebensgrundlagen fern liegende Gesichtspunkte für Träumerles und Öko-Spinner sind. Ist im Bewußtsein vieler Menschen, wenn nicht sogar weltweit einer Mehrheit, bis heute so.

Im Grunde ist es ein Selbstgänger, der verbreiteten Meinung das Gegenteil zu beweisen. Immerhin stehen Energieträger wie Wind und Sonne kostenlos und ohne irreversible Umweltschäden zur Verfügung. Das ist für fossile Brennstoffe ein aussichtsloser, von vornherein verlorener Wettbewerb - auf die Dauer sogar rein pekuniär betrachtet und unter Vernachlässigung von Umweltgesichtspunkten, weil fossile Brennstoffe endlich sind und durch Marktmechanismen von ganz alleine immer teurer werden.

Natürlich wird viel Technik gebraucht, um Wind und Sonne nutzbar zu machen. Das kostet Geld. Aber das gilt für fossile Brennstoffe in gleicher Weise.

Kurz: Wir müssen in D vormachen, daß die Nutzung von Wind und Sonne einschließlich Speichertechnologien funktioniert, wirtschaftlich sinnvoll und wettbewerbsfähig ist. Mit anderen als technischen und finanziellen Zweckmäßigkeiten ist gegen über 100 Jahre alte Gewohnheiten und ebenso alte Interessen kein Blumentopf zu gewinnen.

Gruß
Wolfgang

Ich finde deinen Beitrag erstaunlich populistisch und inhaltlich ein wenig einseitig.

Zweifellos wird der Abbau dort mit ziemlich üblen Methoden und ziemlich üblen Folgen für die Umwelt betrieben. Der Fehler liegt aber formal nicht bei den Betreibern der Anlagen (wobei man hier auch streiten kann, ich finde schon, dass auch Unternehmen eine gewisse Ethik haben sollten) sondern bei denen, die den Betrieb der Anlagen erlauben. Was genau der Grund ist, warum sowas hier nicht denkbar ist (fehlende Ressourcen mal aussen vor gelassen).

Die Frage was man tun soll ist also leicht zu beantworten: Eine entsprechende Umweltgesetzgebung, die den Betreiber zwingt die Abbautechnologie zu verbessern. Damit erhöht sich der Preis, ggfs bis hin zur Unrentabilität, aber das Problem ist gelöst.

BTW: Irreversibel ist da gar nichts. Erdöl ist eine natürliche Substanz und zersetzt sich innerhalb einiger Jahre von selbst. In warmen Klimaten reichen 2-3 Jahre, in Kanada muss man leider mit mehr rechnen (Stichwort Exxon Valdez), aber von irreversiblen Schäden kann gar keine Rede sein.

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Hallo!

Die Frage was man tun soll ist also leicht zu beantworten:
Eine entsprechende Umweltgesetzgebung, die den Betreiber
zwingt die Abbautechnologie zu verbessern. Damit erhöht sich
der Preis, ggfs bis hin zur Unrentabilität, aber das Problem
ist gelöst.

Natürlich wäre das ein gangbarer Weg. Voraussetzung ist aber, und darauf wollte ich hinaus, ausreichend breit verankertes Umweltbewußtsein. Anders kommt der politische Wille, Veränderungen durchzusetzen, nicht zustande. Bis dato ist das breite Umweltbewußtsein für Veränderungen offensichtlich nicht vorhanden, dafür aber wirtschaftliche Interessen und Arbeitsplätze und Steuereinnahmen. Ein paar betroffene Menschen suchen sich eine neue Bleibe und das Gros lebt eh weit weg vom Geschehen. Da steht man mit Bedenken wg. Umweltschäden auf verlorenem Posten.

Energieerzeugung aus Wind und Sonne hat in den letzten Jahren hinsichtlich preislicher Wettbewerbsfähigkeit gegenüber fossilen Energieträgern spürbar aufgeholt, zu einem beträchtlichen Teil auch durch Preisanstieg beim Öl. Nichts spricht für eine Änderung dieser Tendenz. So ist es nur eine Frage der Zeit, bis Ölsände für die Energieversorgung uninteressant werden. Aber nicht, weil die Leute plötzlich ihr Umweltgewissen und Verantwortung für zukünftige Generationen entdecken, sondern bloß, weil sie ihre Kasse im Blick haben.

Gruß
Wolfgang

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Natürlich wäre das ein gangbarer Weg. Voraussetzung ist aber,
und darauf wollte ich hinaus, ausreichend breit verankertes
Umweltbewußtsein. Anders kommt der politische Wille,
Veränderungen durchzusetzen, nicht zustande. Bis dato ist das
breite Umweltbewußtsein für Veränderungen offensichtlich nicht
vorhanden, dafür aber wirtschaftliche Interessen und
Arbeitsplätze und Steuereinnahmen. Ein paar betroffene
Menschen suchen sich eine neue Bleibe und das Gros lebt eh
weit weg vom Geschehen. Da steht man mit Bedenken wg.
Umweltschäden auf verlorenem Posten.

Ich würde an dieser Stelle gern mal in die Bresche springen für unser schönes Deutschland, dass, sicherlich auch durch die Anstrengungen der Grünen, ein sehr stark verankertes Umweltbewusstsein in seinen Ämtern und Ministerien hat. Und damit eine der weltweit restriktivsten Umwelgesetzgebungen überhaupt. Ich stehe berufsmäßig, meist auf der ‚anderen‘ Seite und kann da ein Lied von singen. Wir sind da in Europa im allgemeinen und in Deutschland im Speziellen auf einem sehr guten Weg.

Energieerzeugung aus Wind und Sonne hat in den letzten Jahren
hinsichtlich preislicher Wettbewerbsfähigkeit gegenüber
fossilen Energieträgern spürbar aufgeholt, zu einem
beträchtlichen Teil auch durch Preisanstieg beim Öl. Nichts
spricht für eine Änderung dieser Tendenz. So ist es nur eine
Frage der Zeit, bis Ölsände für die Energieversorgung
uninteressant werden. Aber nicht, weil die Leute plötzlich ihr
Umweltgewissen und Verantwortung für zukünftige Generationen
entdecken, sondern bloß, weil sie ihre Kasse im Blick haben.

Auch hier ist das mit der Perspektive wichtig. Die Experten lehnen beispielsweise Fracking zur Förderung von unkonventionellem Öl und Gas in Deutschland vor allem ab, weil der Sinn heute kaum noch gegeben ist. Die von dir angesprochene Entwicklung ist bereits in vollen Gange und ich weiss aus sicherer Quelle, dass selbst die großen Ölkonzerne sich langsam aber sicher nach Alternativen umschauen.

Gruß,
der Zerschmetterling

Hauptsächlich kann oder muß das Verfahren zur Trennung von Boden verbessert werden. Dann ist der erste Schritt getan. Chemieleute sind noch nicht soweit. Gegen alternative Energien hängt in D mit den extremen Preissteigerungen zusammen.

Moin,

Hauptsächlich kann oder muß das Verfahren zur Trennung von
Boden verbessert werden. Dann ist der erste Schritt getan.
Chemieleute sind noch nicht soweit.

es gibt andere/bessere/verträglichere Methoden, das können Chemiker schon lange, nur sind die teurer und somit außen vor.
Umweltvergiftung ist eben billiger.

Gegen alternative Energien
hängt in D mit den extremen Preissteigerungen zusammen.

Das ist Selbstbetrug.
Bei Wind, Solar & Co werden qua EEG die Kosten ausgewiesen. bei anderen Arten der Stromerzeugung sind sie weit schlechter nachvollziehbar.
Beispiel Braunkohle.
Da werden tausende von Menschen umgesiedelt.
Es entstehen viele neue Siedlungen und die Bewohner der Orte die umgesiedelt wurden, kriegten von RWE&Co Abfindungen.
Soweit so klar.
Nur wer hat die neue Infrastruktur der Orte bezahlt?
Sprich, neue Straßen, Ver-und Entsorgungseinrichtungen etc.
Drei mal darfst Du raten.
Erster Versuch: Der Kohleabbauer?
Falsch!
Zweiter Versuch: Du als Steuerzahler?
Richtig!

Über die Risikoabwälzung bei der Kernkraft hab ich Dir ja schon was geschrieben.
Wenn Du jetzt sagst:
OK, das sind eher theoretische Kosten, kommt noch was.

Entsorgung von Atommüll.
Auch hier darfst Du drei mal raten, wer die Forschung, Prospektierung und bisherige Umsetzung bezahlt hast.
Du ahnst es wohl schon, oder?!

Vor einigen Monaten kam es mal zu vorsichtigen Gedanken, die Energiekonzerne an den Kosten für die Sanierung von Asse zu beteiligen. Es gab einen Sturm der Entrüstung seitens der Konzerne, man verwies auf bestehende Verträge und so kam es, daß die Kosten mal wieder für Dich und mich unauffällig zu zahlen sind
http://de.wikipedia.org/wiki/Schachtanlage_Asse#Gese…

Möchtest Du noch weitere Beispiele?

Gegen diese Beträge sind die Kosten des EEG geradezu ein Schnapp!
Obwohl ich fürchte, daß Dich das auch nicht überzeugen wird.

Gandalf

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Hi!

Wie Gandalf schon schrieb, es gibt alternative Verfahren zum Waschen (siehe Link). Aber diese sind teurer (im Prozess und in der Investition) und solange die Regierungen den Ölkonzernen keine Auflagen machen wird das einfachste Mittel verwendet - egal was mit der Umwelt passiert.

http://www.umatac.ca/

Interessant dürfte es werden, wenn Lagerstätten in Gegenden erschlossen werden sollen, in denen es wenig Wasser gibt, wie z.B. Saudi Arabien.

Nur wer hat die neue Infrastruktur der Orte bezahlt?

Wer tut das allgemein bei Neubausiedlungen?

Ist jetzt alles subventioniert?

Zweiter Versuch: Du als Steuerzahler?
Richtig!

Zu denen gehört auch RWE und Eon, und das nicht zu knapp.

Gegen diese Beträge sind die Kosten des EEG geradezu ein
Schnapp!
Obwohl ich fürchte, daß Dich das auch nicht überzeugen wird.

Pro KWH? Pro planbarer KWH?

Da sieht PV extrem schlecht aus…

Moin,

Wer tut das allgemein bei Neubausiedlungen?

ohne Zwangsumsiedlung wären diese speziellen Investitionen nicht angefallen, die alten Orte existierten ja bereits mit Infrastruktur.

Zweiter Versuch: Du als Steuerzahler?
Richtig!

Zu denen gehört auch RWE und Eon, und das nicht zu knapp.

Sicher, aber die können auch viel abschreiben, oder?
Die Erzeuger von Solarstrom zahlen ja auch Steuern auf ihre kriminell hohen Bezüge.

Gandalf

Dann sollen die andere Methoden nutzen, zur Not auch als Pflicht. Ich mag das typische Kanada lieber mit der weiten Natur. Industrieorte wie Fort McMurray erinnern mich so sehr an Bitterfeld usw, was mich anekelt.

Moin,

Dann sollen die andere Methoden nutzen, zur Not auch als
Pflicht.

ymmd!
Ehrlich!

Gandalf

Hallo,

Zweiter Versuch: Du als Steuerzahler?
Richtig!

Zu denen gehört auch RWE und Eon, und das nicht zu knapp.

hast Du da mal Zahlen zu? Würde mich echt interessieren, ob die auch den Spitzensteuersatz der Lohnsteuer von 42% erreichen oder so gut wie nichts zahlen wie die Autofirmen, z.B. Mercedes, Audi, BMW,…
Ich habe leider nichts gefunden dazu.
Gruß
Testare_

Aktuell ist das auch ein Thema.
http://www.cbc.ca/news/politics/ottawa-delays-decisi…