Oma, die Umweltsau ;-)

Mir hat diese Kolummne zu genau dem Thema sehr gut gefallen.
Lobo schreibt, dass das nicht nur und nicht vorrangig ein Generationenkonflikt ist, sondern etwas viel Größeres, ein Clash zweier Jahrhunderte, und „die Verzweiflung einer untergehenden Epoche.“

Resigniert? :wink:

Gruß
F.

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Dass es bestenfalls, wenn überhaupt, nur ganz oberflächlich ein „Generationenkonflikt“ ist, da hat er ganz sicher recht.

Lobo holt aus meiner Sicht mit seinem Holozän/Anthropozän aber viel zu weit aus. Typisch Journalist.
Wir erleben den Kampf der Industriemoderne gegen die postindustrielle Moderne (oder im Sinne von Ulrich Beck, dessen „Risikogesellschaft“ heute fast noch lesenswerter ist als vor 30 Jahren: von erster und zweiter Moderne), und das seit mehreren Jahrzehnten schon, wenn auch 2019 mal wieder besonders heiß ausgefochten.

Dass sich Lobo da nicht dumm vorkommt, so krampfhaft an „progressiv“ festzuhalten angesichts der Tatsache, dass -zugespitzt- eine Greta den Atlantik mit dem Segelboot überquert, während „konservative“ Parteien z.B. das Zeitalters des Wasserstoffs ausrufen und betonen, dass der drohenden Klimakrise nur oder vorwiegend durch technischen Fortschritt wirksam zu begegnen ist.
Das kann er nicht neu denken, der Lobo, dafür hängt er viel zu sehr in einer naiven linearen Geschichtserzählung drin - und die ist übrigens nicht nur 20. Jahrhundert, sondern sowas von 19. Jahrhundert.

Gruß
F.

Ja, aber das kennzeichnet er doch selber als Stilmittel und stellt gleich das eigentlich Gemeinte hinterher:
" Holozänversus Anthropozän, um gleich dickstmöglich aufzutragen. Oder etwas kleiner, nachvollziehbarer: Das 20. Jahrhundert kollidiert mit dem 21. Jahrhundert."

Du nennst genau dasselbe

Ja, rufen tun die inzwischen alle, aber wir sollten verlangen, sie an ihren Taten messen zu dürfen.

Das bitte ich zu konkretisieren.

Grüße
farout

Ich finde nicht, dass ich dasselbe nenne.
Da gehts weniger um die Zeitdimension (im Grunde beginnt Becks zweite Moderne in den 1960ern), die bei mir deutlich kleinräumiger ist als bei Lobo, es geht vor allem darum, dass Lobo das so linear denkt, als Nacheinander, als Epochenbruch - während „erste“ und „zweite Moderne“ weniger ein Nacheinander als ein Aufeinander(bezogensein) sind: zwei Seiten der einen „Moderne“ bei aller zeitlichen Versetztheit, aber doch aufeinander bezogen wie zwei Seiten einer Medaille.

° Fortschritt (z.B. im unironischen Gebrauch von „progressiv“)
° von einer Epoche zur nächsten (vgl. sein Reden von der „untergehende Epoche“)
° Anflüge von Geschichtsdeterminismus (die Zeit als mächtigste Kämpferin auf Seiten der Progressiven, wie er zu Beginn und gegen Ende schreibt).
Diese Denkmodell von Geschichte hatte seine Blütezeit im (langen) 19.Jahrhundert, und kam spätestens nach dem 2.WK in die Krise, zumindest da, wo auf hohem wissenschaftlichem Niveau gedacht wurde.

Gruß
F.

na dazu hätte ich gerne mal ein paar stichfeste Fakten, was ich bei mir Sehe sind bei älteren höhere Stromverbbräuche und höhere Heizkosten.

Hallo,
sorry, eigentlich wollte ich mit der Oma und dem Hühnerstall abschliessen - wie ich lese geht es dem Alten weissen Mann genau so, wahrscheinlich aus anderen Gründen, aber offenbar hat er auch genug von dieser „Diskussion“. Jetzt sind wir aber bei einem ganz anderen Thema - was gut aber auch wieder schlecht ist - wer kommt denn bei der Threa-Überschrift auf den Herrn Lobo ?.
Gruss
Czauderna

Wir haben halt alle schon wieder genug von dem Thema (so ergiebig ist es ja nun nicht, und der öffentliche Hype legt sich auch schon wieder und wartet bereits gespannt, die HoseTwitter offen und die Hand ähan die Tastatur gelegt, auf die nächste Entrüstungswelle, die sicher bald kommt) - und bis es soweit ist kann man sich schon mal kurz anschauen, was Kommentatoren wie der Herr Lobo dazu zu sagen haben.
Ich wollte ja abschließend noch den Blick ins Westfernsehen ( :speak_no_evil: ) werfen, aber die NZZ hat #Omagate einfach weitgehend ignoriert #TuFelixHelvetia

An der Stelle als Ersteller des UP mein Dank für die vielen anregenden Antworten.

Gruß
F.

Nöh, massiv gelangweilt…von den Klatschhasen hier.

awM

Ah, jetzt verstehe ich besser, was du gemeint hast mit „linear“.
Ja, Zustimmung einerseits.(Obwohl- es ist eine Kolumne, keine wissenschaftliche Arbeit.)

Und andererseits gab es schon immer mal wieder echte Kulturbrüche, Situationen, wo hinterher kein Stein mehr auf dem anderen stand, wenn man das aus der Perspektive des alten Weltbildes angeschaut hat. (Es gibt evolutionäre Prozesse und es gibt revolutionäre Prozesse.)
Üblicherweise dann, wenn notwendige Entwicklungen zu lange verschleppt und verhindert worden waren. Ich glaube tatsächlich, dass wir in mitten so einem Prozess sind.
Aber ich könnte mir vorstellen, dass du das anders siehst.

Grüße
farout

Ganz klar.
Ich hab den Artikel übrigens durchaus mit Interesse gelesen.

Um das noch kurz zu benennen:
Was ein Bruch ist, und was Kontinuität ist, das hängt eben vom Bezugsrahmen ab.
Es gibt keinen „Bruch an sich“,

Was ich aber eigentlich gemeint habe: Man kann bei „geschehener Geschichte“, also nachträglich, natürlich Brüche, Fortschritte, Epochen, Anfänge, Enden usw. erkennen, aber halt nicht mehr wirklich bei „der Geschichte“ in dem Sinne, wie Hegel und Marx das gemacht habe.
Aus meiner Sicht hängt Lobo dem aber noch ganz schön an, nicht nur in diesem Artikel.
Ist aber in der Tat off topic hier.
Günther hat uns ja oben schon ermahnt :slight_smile:

Gruß
F.

In dieser Allgemeinheit ist deine Aussage fast mit Sicherheit falsch. Du hast sicherlich Belege für deine Aussage, oder?