Hallo Peter,
zuerst hatte ich Bedenken, ich wäre mit meiner letzten Antwort an dich voreilig gewesen, als ich „Korrektur“ las.
Aber anscheinend setzt du deinen Kurs fort, mit Hilfe der Schrödinger-Gleichung die gesamte Chemie abzuhaken. Und das, obwohl du ja selbst schreibst, dass diese gar nicht gelöst werden kann, wenn man die Wechselwirkungen zwischen den Elektronen miteinzubeziehen versucht.
mir ist nicht ganz klar, wieso das 3d-Orbital nicht 4d-Orbital
heißt. Ich weiß, dass es energetich über dem 4s-Orbital liegt.
Trotzdem ist mir die Zahl 3 bei „3d-Orbital“ leider unklar, da
das d-Orbital ja erst in der 4. Periode zu finden ist.
Wer sagt denn überhaupt, dass das 3d- Orbital energetisch
generell über dem 4s-Orbital liegt?
Von „generell“ hat keiner gesprochen. Und es wäre auch falsch. Denn die 4s- und 3d-Orbitale liegen energetisch nah beieinander, und ihre genaue Lage und Besetzungsreihenfolge hängt auch vom Ladungszustand und anderen Feinheiten ab. Und es kommen auch einige Anomalien vor, z.B. bei Cr und der Kupfer-Gruppe.
Fest steht aber, dass in K- und Ca-Atomen das 4s-Orbitale besetzt ist. Und dass bei den folgenden Übergangsmetallen das 4s-Orbital besetzt bleibt, und die 3d-Orbitale aufgefüllt werden. Wie gesagt, mit Anomalien.
All das ist nicht Thema für wüste Spekulation, sondern lässt sich spektroskopisch feststellen.
Die Schrödinger Gleichung
für das Wasserstoffatom sagt das jedenfalls nicht. Warum das
3d- Orbital bei anderen Atomen energetisch entartet ist steht
auf einem anderen Papier. Aber das ist (so gesehen) deiner
unklaren Frage nicht zu entnehmen.
Das war auch gar nicht die Frage. Die Frage war, ganz klar, warum man ein 3d-Orbital 3d-Orbital nennt. Und die Antwort liegt völlig unabhängig von der energetischen Reihenfolge darin, dass es eben eines ist. Ob gemäß meiner früheren Definition oder Beschreibung, ist schnuppe.
Chemie ist eben mehr als Rechnungen hinzupfeffern. Wie sich Stoffe verhalten, lässt sich eben nur experimentell feststellen. Und die vielen Überraschungen machen das Gebiet ja so interessant.
Auch Karanas Einwand, dass sich andere Beschreibungen der Elektronenhülle für die Praxis, also Verständnis und Didaktik oft besser eignen, ist durchaus richtig, wenn auch vielleicht etwas zu pauschal formuliert.
Man sollte schon wissen, dass gerade im Bereich der kovalenten Verbindungen, u.a. der Organischen Chemie, eigentlich immer hybridisierte Orbitale im Spiel sind. Wenn du diese nicht begreifst, und nicht mal die Formen der Atomorbitale kennst, wirst du im Verständnis der Chemie nicht weit kommen.
Gruß, Zoelomat