Orlando und der Islam

Ein islamistisch motiviertes Hassverbrechen erschüttert die Weltöffentlichkeit. Diesmal mit homophoben Motiven.
Der Kommentar des „Tagesspiegels“ fordert, dass sich die Gewährung eines Höchstmaßes an Religionsfreiheit mit einem kritischen Dialog über die Zusammenhänge zwischen Islam und Islamismus verbinden muss. http://www.tagesspiegel.de/politik/terroranschlag-in-orlando-islam-und-gewalt/13728426.html
In der Liste der Terroranschläge muss man sehr lang suchen, dass man dort Verbrechen findet, welche nicht mit Bezug zum Islam verübt wurden.
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Terroranschlägen
Die unterstellte friedfertige Grundtendenz aller Weltreligionen ließe doch eigentlich erwarten, dass sich derartige Verbrechen gleichmäßiger auf alle Religionsgemeinschaften verteilen. Es gibt allerdings kaum oder keine christlich oder jüdisch motivierten Terroranschläge. Kein Wunder, dass bei entsprechenden Diskussionen in dieser Richtung oft nur die „Kreuzritter“ als Gegenargument herhalten müssen.
Es besteht kein Zweifel an der Rechtstreue und der Friedfertigkeit vieler bei uns lebender Muslime. Bleibt eine unterstellte ähnliche friedfertige Grundtendenz nicht aber – bewiesen durch die große Anzahl der islamistischen Terrorakte- eine Illusion von Relativisten ?

Gruß
rakete

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Hallo raketenbasis,

man darf doch nicht sagen, dass Terroranschläge mit dem Islam zu tun haben. Sicher wird dieses Thema gelöscht.
Soviel zu freier Rede in D.

Gruß Michael

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Man geht (nach jetzigem Stand) sogar soweit dem Täter Verbindungen zum IS und gleichzeitig zur Al Nusra Front anzudichten. Will man ihn hier nur als irren Einzeltäter beschreiben? Beide „Organisationen“ bekämpfen einander, aber es ändert nichts an deren Glaubenseinstellung. Und ja, es ist Illusion nicht nur von Relativisten.

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Das hat alles nichts mit gar nichts zu tun. Genauso wie der Antisemitismus bestimmer Kreise, Übergriffe auf Homosexuelle und Andersgläubige oder die Ablehnung westlicher Werte. Alles Einzelfälle die absolut nichts mit einer Religion zu tun haben.

Und mal eben nebenbei: http://www.welt.de/politik/ausland/article156194107/Warum-das-Schwulsein-schon-immer-zum-Islam-gehoerte.html

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Genau so ist das. Schwierig wird es nur, das den Angehörigen der Opfer zu erklären. Charlie Hebdo, Brüssel, oder gar 11.09? Homophobie bringe ich hier garnicht ins Spiel. Obwohl… doch. Denn der Islam ist doch völlig liberal bei diesem Thema. Siehe dein Link. Aber sind eben doch nur Einzelfälle .

Ja - genau bis zum fünften und sechsten Eintrag. Die TAK ist nicht islamistisch, sondern der millitante Arm der kurdisch-nationalistischen PKK. Deren syrischer Ableger wiederum ist die YPG - und gilt dort als der wichtigste Verbündete gegen den Islamischen Staat.

M.

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Hallo rakete,

Du betrachtest das Ganze nur falsch und hast zu wenig gesucht!
Was ist mit Irland? Katholiken gegen Protestanten.

Zudem musst du politisch und religiös in einen Topf werfen. In beiden Fällen geht es darum eine Ideologie, mit Gewalt durchsetzen zu wollen.
Dann muss man das Ganze immer auch noch aus der Perspektive des Zeitgeschehens betrachten und darf nicht vergessen, dass die Geschichte von den Siegern geschrieben und bewertet wird!

Die Widerstandsbewegung im Zweiten Weltkrieg war, aus Adolfs Sicht, auch nur eine Terrororganisation. Hätte Adolf gewonnen, wären das heute noch alles Terroristen und keine Helden wie heute.

Die Französische Revolution hatte Erfolg. Anders erging es den Ungarn (1956) und den Tschechoslowaken ( Prager Frühling (1968). Wie würden wir dies heute bewerten, wenn die Geschichte anders verlaufen wäre?

In der Zeit des Kalten Krieges, waren es immer die Russen.

Wie zieht man die Grenze, zwischen religiös und politisch im Konflikt zwischen Israel und Palästina? Heute würde man es eher politisch einstufen, aber die Israelis begründen ihre Ansprüche mit dem Alten Testament?

Nach meinem Kenntnisstand blicken die Ermittler beim aktuellen Fall noch nicht wirklich durch, nur die Presse weiss bescheid!

MfG Peter(TOO)

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Selektive Wahrnehmung?



IRA

und von den Terroranschlägen in den USA von 1980 bis 2005 gingen 7% von jüdischen Extremisten aus:
http://www.washingtonsblog.com/2013/05/muslims-only-carried-out-2-5-percent-of-terrorist-attacks-on-u-s-soil-between-1970-and-2012.html
und „nur“ 6% von islamischen Extremisten.

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Warum schreibst du sowas? Meines Wissens ist hier noch nie ein Kommentar gelöscht worden, weil er so ein Thema behandelt hat. Mich erinnert dein Kommentar ein wenig an Monty Python… „Seht her! Seht her! Ich werde unterdrückt!“ Nein wirst du nicht.

PS: Mit freier Rede meinst du vermutlich dein Recht auf Meinungsfreiheit. Das gilt hier nicht.

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Meines Wissens hat man bisher nur herausgefunden, dass der Typ mit dem IS sympatisierte, aber in Gegenrichtung scheint es nicht so viel Kontakt gegeben zu haben. Vielleicht ist die ARD aber auch nur hinterher, was Informationen angeht.

http://www.tagesschau.de/ausland/is-terrorismus-101.html

Hallo,

Homophobie ist integraler Bestandteil des Islamismus.

Dabei ist es dringender denn je, die Balance zu wahren. Die Zurückweisung jeglicher Islamfeindschaft und die selbstverständliche Gewährung eines Höchstmaßes an Religionsfreiheit muss sich verbinden mit einem kritischen Dialog über die Zusammenhänge zwischen Islam und Islamismus.

Der Kommentator versucht sich in der Quadratur des Kreises. Wer den Islamismus gesellschaftlich zurückweisen will, der muss zwangsläufig auch islamfeindlich sein. Und zwar gegen die Teile der Religion und ihrer Ausübung, die mit unseren Werten unvereinbar sind. Daher kann auch Islamophobie nicht pauschal als schlecht bezeichnet werden. Genau dies versuchen aber gewisse Islamverbände als Kampfbegriff eines Mainstream zu installieren.

Wo es viele „Islame“ gibt, darf ich denen feindlich gegenüberstehen, die nicht mit meinem Werteverständnis übereinstimmen und muss sogar die bekämpfen, die es abzuschaffen suchen.

Vernunftbezogene Entwicklungen http://www.muslimisches-forum-deutschland.de/ gilt es dabei mehr zu unterstützen als konservative, reformunwillige und verknöcherte Verbände.

Richtig. Von den Juden gibt es nun einmal im Vergleich extrem wenige und bei den Christen muss man schon mit der Lupe suchen. Da wäre natürlich der Nordirlandkonflikt, die Mörder einiger Abtreibungsgegner, die LRA wird gern genannt, was IMHO nicht haltbar ist, da es sich um auf eine Naturreligion aufgesetzten christl. Anstrich handelt (aber soll man sie trotzdem hinzuzählen), dann Breivik (was ebenfalls halbgar wäre) und einige weitere erklärte Muslimhasser.

Ich verstehe den zweiten Satz nicht wirklich. Willst Du damit anfragen, ob die Übertragung bisheriger Erfahrungen mit Muslimen in D auf alle Muslime weltweit eine Relativierung wäre? Falls dem so ist, dann ist das Wort Relativierung IMHO falsch verwendet.

Und um diese hyppthetische Frage zu beantworten: Es kann nicht von der relativen Friedfertigkeit hier lebender Muslime auf eine relative Friedfertigkeit der Muslime weltweit geschlossen werden.

Gruß
vdmaster

Hallo,

ein extrem wichtiger Hinweis. Nur in dem obigen Detail nicht ganz richtig. https://de.wikipedia.org/wiki/Teyrêbazên_Azadîya_Kurdistan

Die TAK ist eine separierte Splittergruppe, die aus der PKK hervorging.

Gruß
vdmaster

Bislang ist keineswegs gesichert, dass es sich wirklich um ein islamistisch motiviertes Hassverbrechen handelt, zumal der Täter wohl selbst häufiger Gast des Clubs war und eine bei Homosexuellen beliebte Dating App nutzte, wie inzwischen berichtet wird.

Nach bisherigem Ermittlungsstand handelt es sich um den klassischen Amoklauf eines psychisch instabilen Einzeltäters, wenn auch mit ungewöhnlich vielen Opfern. Ob der jeweilige Täter seinen Amoklauf damit rechtfertigt, dass er im Namen Allahs/Gottes/Satans handelt oder er einfach Montage nicht mag, ist letztendlich schnurz.

Allein im Jahr 2015 gab es übrigens in den USA 372 „mass shootings“ mit insgesamt 475 Toten und 1870 Verletzten. Bei der überwältigenden Mehrheit der Täter handelte es sich um junge männliche weiße Christen.

:paw_prints:

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Hallo,

Du scheinst das Wort „kaum“ nicht zu verstehen. Und wtf hat der Völkermord in Ruanda mit Terror auf ideologischer Basis einer Religion zu tun?

Dein Bla-Blog über die USA basiert auf https://www.fbi.gov/stats-services/publications/terrorism-2002-2005/terror02_05#terror_05sum

Die Liste weist Vorfälle und nicht Anschläge aus. Da wird von Vandalismus bis Massenmord alles aufgelistet. Auch irgendeine Sprengstoffexplosion gegen eine Postbox am Arsch der Welt oder das Versenden von Mehl mittels Post über die Staatsgrenzen. Sobald man aber nach Schwere differenziert, dann sind die Terroranschläge mit islamistischem Hintergrund absolute Spitzenreiter mit weitem Abstand zur nächsten Gruppierung.

Erst mal selbst lesen und dann als Argument vorbringen. Aber bitte nicht irgendwelche Bla-Blog-Sachen, die Äpfel mit Birnen vermengen.

Gruß
vdmaster

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Daran erinnern mich viele verschiedene Gruppen und Aktivisten mit ihrem medialen Geschrei.

Hallo,

was allerdings keinen Unterschied macht. Denn der IS hat zu Anschlägen gegen alle Ungläubigen (auch Muslime) immer und immer wieder aufgerufen. Wenn sich dann einer berufen fühlt, dann rechne ich diesen Anschlag dem IS zu. Kommt hinzu, dass IS die Verantwortung übernahm. http://www.sueddeutsche.de/politik/terrormiliz-is-reklamiert-verantwortung-fuer-bluttat-von-orlando-fuer-sich-1.3029639

vdmaster

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Ja, ja, immer diese verdammte Lügenpresse, gell? Und jetzt kommen die auch noch mit der Hisbollah!

Wie gewöhnlich, eine schicke Nebelkerze. So lange es junge, männliche Christen morden, können die Islamisten machen, was sie wollen, weil sie ja nicht ins Gewicht fallen. Unabhängig davon, wie am Ende der aktuelle Fall gelagert ist, kann das Töten durch junge, männliche Christen oder durch alte männliche Christen vor 500 Jahren oder durch junge, männliche Pseudokommunisten vor 40 oder 70 Jahren nicht das relativieren, was wir seit etwa 20 Jahren erleben, nämlich daß junge, männliche Moslems aufgrund von Indoktrination und Instrumentalisierung durch alte, männliche Moslems zu Massenmördern werden.

Man kann auch weiterhin argumentieren, daß der Islam eine friedliche Religion ist, der zuwider die jungen, männlichen Moslems handeln, wenn sie andere umbringen, aber das ändert nichts an den Tatsachen. Und auch wenn der Täter von Orlando am Ende nur selbst ein Homosexueller war, der an der Ambivalenz zwischen eigenem Schwulsein und seiner vermeintlich schwulenfeindlichen Religion zerbrochen ist, ändert das nichts daran, daß ein beträchtlicher Anteil der Attentate (vermeintlich) im Namen Allahs begangen wird.

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Ja, klar. Es ist mittlerweile stets nur der Verwirrte. Aber auf keinen Fall die Mordideologie, zu der er sich bekannte. Die Mehrheit aller Selbstmordattentäter dürfte das Etikett „psychisch instabil“ erhalten.

Dein Link weist weder die genannten Zahlen noch die Behauptung „junge, weisse, männl. Christen“ aus. Aber gerne nochmal mit dem richtigen Link und am besten einer Differenzierung zwischen Anschlägen, Familien"dramen" und Bandenkriminalität.

Zu den Besuchen in der Bar sei gesagt, dass es keinesfalls unüblich ist, wenn jemand einen Tatort für einen Anschlag zuvor gründlich ausspäht, um sein Vorgehen taktisch anzupassen (wo sind Fluchtwege für die „Ziele“? wo hält sich die Security auf? wieviele Personen sind wann im Club?).

vdmaster

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Einem geschenkten Gaul…
Blöd werden sie sein, diese Gelegenheit nicht wahrzunehmen.

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