Ortsbezeichnung 'in der...'

Servus

Meistens verwendet man in Bayern bei Ortsangaben die Präposition zu und den Ort ohne Artikel. Z.B. „z Riad“ „z Bergham“.
Manchmal steht aber auchh „in der Strub“ „in der Engedey“ o.ä.

Welche Orte (auch außerhalb des Berchtesgadener Landes) werden noch auf diese Weise bezeichnet?

mFg sepp56

Lieber Sepp,
wahrscheinlich tausende.Ich kenne den Chiemgau sehr gut:
z Ruapading, z Übersee, z Prean, z Maqwatstoa, z Reida Winke…

An scheen Gruaß
Nastaly

Hallo Sepp,

im Berchtesgadener Land kenn ich mich nicht aus. Aber hier in der Oberpfalz kenn ich nur einen Ort, der mit „in der…“ bezeichnet wird, nämlich Weiden. Ich wohne knapp 40km südlich von Weiden. Wenn ich erzähle, dass ich in Weiden war, dann sage ich „in da Wei’n“ (in der Weiden) Wenn ich nach Weiden fahre, sag ich „in d’Wei’n“ (in die Weiden). Ich wusste nicht, dass es das auch bei anderen Orten gibt.

Wäre interessant, wenn jemand wüsste woher das kommt.

Gruß
Michaela

Servus!

Als Nichtbayer kann ich hier nur Vermutungen anstellen; es scheint mir jedoch, dass sächliche (und männliche?) Ortsnamen mit „z’“ angeführt werden, während weibliche (und solche im Plural?) mit „in der“ gebraucht werden.

„z Riad“ „z Bergham“.

Überprüfen müessat des jetzt ein richtiger Bayer:
(entschuldigt mein schlechtes Bairisch)

I bin z’ Riad / z’ Bergham gwesn, und dessen [wie sagt’s ihr fia „dessen“?] Marktplatz is jetz vui scheena gworn.

„in der Strub“ „in der Engedey“

I bin in der Strub / in der Engedey gwesen, und dera Marktplatz is jetz vui scheena gworn.

Passt des?

Dann wär das nämlich so wie im Hochdeutschen mit Ländern: Die Schweiz, der Sudan – immer mit Artikel (im Sudan, in der Schweiz), während die Neutra (Ungarn, Spanien, Kuwait) ohne Artikel stehen – in Ungarn, in Kuwait.

Liebe Grüße
Immo

Hallo Freunde,

Auch in den österreichischen Mundarten gibt es solche Ortsbezeichnungen: z. B bei Graz „St. Peter in der Au“, in Wien ein bekanntes Ausflugsgasthaus „Wolf in der Au“, beides bezogen auf (ehemalige) Augebiete.

Diese Art der Ortsbezeichnung könnte auch auf Flurnamen zurückgehen.

Gruss von Julius

Hallo Michaela,

im Berchtesgadener Land kenn ich mich nicht aus. Aber hier in
der Oberpfalz kenn ich nur einen Ort, der mit „in der…“
bezeichnet wird, nämlich Weiden. Ich wohne knapp 40km südlich
von Weiden. Wenn ich erzähle, dass ich in Weiden war, dann
sage ich „in da Wei’n“ (in der Weiden) Wenn ich nach Weiden
fahre, sag ich „in d’Wei’n“ (in die Weiden). Ich wusste nicht,
dass es das auch bei anderen Orten gibt.

das z’ bedeutet einfach „zu“, „z’Minga“ heißt also „zu München“, eine Form, die es früher auch im Hochdeutschen häufiger gab. Die z-Variante kenne ich eigentlich eher aus Nieder- und Oberbayern. In der Oberpfalz ist sie mE nicht zu Hause.

Weiden ist ein andere Fall. Das „in der Oberpfalz“ hat nichts mit dem
„in d’“ bei „in d’Wei’n“ zu tun.
Die Langform ist eher „ich fahre in die (Siedlung bei dem) Weiden(baum)“ bzw. „ich komme aus der (Siedlung bei dem) Weiden(baum)“

ciao
ecco

bißchen ot
Auch servus,

Z.B. „z Riad“ „z Bergham“.

Genau, deshalb fangen auch fast alle bayrischen Ortsnamen mit „Z“ an. ;o)
Ähnlich verhält es sich mit Frauennamen, die fangen alle mit „S“ an: 's Reserl, 's Nannerl, 's Lieserl usw.

Schönes Wochenende!
„Raven“

Hallo ecco,

das z’ bedeutet einfach „zu“, „z’Minga“ heißt also „zu
München“, eine Form, die es früher auch im Hochdeutschen
häufiger gab.

Das ist mir klar, warum erklärst du mir das? Davon hab ich doch überhaupt nicht gesprochen.

Die z-Variante kenne ich eigentlich eher aus
Nieder- und Oberbayern. In der Oberpfalz ist sie mE nicht zu
Hause.

Da geb ich dir recht, bei uns sagt man normalerweise nur „in…“.

Weiden ist ein andere Fall. Das „in der Oberpfalz“ hat nichts
mit dem
„in d’“ bei „in d’Wei’n“ zu tun.

Ich versteh nicht ganz, was du mir damit sagen willst. Den Zusatz „i. d. Opf.“ (in der Oberpfalz) hab ich doch gar nicht erwähnt und bringe ich auch nicht damit in Zusammenhang.

Die Langform ist eher „ich fahre in die (Siedlung bei dem)
Weiden(baum)“ bzw. „ich komme aus der (Siedlung bei dem)
Weiden(baum)“

Ist das jetzt eine Vermutung von dir, oder weißt du, dass das früher „die Siedlung bei dem Weidenbaum war“ woraus sich das entwickelt hat?

Gruß
Michaela

Hallo Michaela,

Weiden ist ein andere Fall. Das „in der Oberpfalz“ hat nichts
mit dem
„in d’“ bei „in d’Wei’n“ zu tun.

Ich versteh nicht ganz, was du mir damit sagen willst. Den
Zusatz „i. d. Opf.“ (in der Oberpfalz) hab ich doch gar nicht
erwähnt und bringe ich auch nicht damit in Zusammenhang.

sorry, da hatte ich deine Antwort an den Originalposter falsch verstanden.

Die Langform ist eher „ich fahre in die (Siedlung bei dem)
Weiden(baum)“ bzw. „ich komme aus der (Siedlung bei dem)
Weiden(baum)“

Ist das jetzt eine Vermutung von dir, oder weißt du, dass das
früher „die Siedlung bei dem Weidenbaum war“ woraus sich das
entwickelt hat?

keine Vermutung von mir, sondern Stand der Weiden-Forschung seit den 60ern.

ciao
ecco

Hallo ecco,

danke dafür!

Stand der Weiden-Forschung seit den 60ern.

Das ist ja echt interessant! Kann man das auch irgendwo genauer nachlesen?

Gruß
Michaela

Hallo Michaela,

Das ist ja echt interessant! Kann man das auch irgendwo
genauer nachlesen?

ich habe das aus den Heften „Oberpfälzer Heimat“ vom Heimatkundlichen Arbeitskreis im Oberpfälzer Waldverein unter der Leitung von Dr. Gagel, die seit 1956 jährlich erscheinen.

In welchem Heft das nun beschrieben ist, weiß ich leider nicht mehr.

ciao
ecco

OK, danke! (owt)
Gruß
Michaela