Servus,
vor ein paar Jahren wurde in Österreich ein völliges Rauchverbot in der Gastronomie beschlossen, welches mit 1. Mai 2018 in Kraft treten sollte. Allerdings war die Aufhebung dieses Gesetzes wohl eine Koalitionsbedingung der FPÖ, weshalb das Gesetz wohl noch vor Inkrafttreten gekippt wird.
Gestern gab es dazu im Parlament hitzige Debatten und einen Auftritt von Gesundheitsministerin Hartinger (FPÖ), den ich euch nicht vorenthalten möchte:
Ab ca. 0:50 teilt sie ihre persönliche Meinung zum Gesetz mit und auch wenn es nicht so scheinen mag, handelt es sich hier tatsächlich nicht um eine Büttenrede.
In der Bevölkerung stößt der Plan der Regierung auf heftigen Widerstand. Den Anfang machte eine Petiton, die binnen einer Woche von 400.000 Unterschriften sammeln konnte. Eine fast zeitgleich gestartete Petition für die Abschaffung des Rauchverbots kam nach einem Monat auf ganze 16.500 Unterschriften.
Da so eine Petition ja keine verbindliche Aussagekraft hat, wurde vor genau 2 Wochen ein Volksbegehren initiiert. Es befindet sich noch in der ersten Phase, in der 8401 Unterstützungserklärungen gesammelt werden müssen. Erst wenn diese Zahl erreicht wird, muss das Innenministerium eine Eintragungswoche für das Volksbegehren festlegen. Haben mehr 100.000 Bürger unterzeichnet, muss das Thema im Parlament behandelt werden.
In den ersten zwei Wochen sind 434.253 Unterstützungserklärungen eingegangen. Dazu muss der Bürger entweder persönlich zum Magistrat gehen oder mittels Bügerkarte abstimmen. Alle Erklärungen werden dann beim eigentlichen Volksbegehren auch mitgezählt. Schon jetzt wäre es das dritterfolgreichste Volksbegehren der Republik und das erfolgreichste der letzten 50 Jahre.
Bis vor kurzem war die FPÖ noch ein strammer Verfechter der direkten Demokratie, doch offenbar gilt das nicht mehr, wenn der Volkswille der eigenen Politik zuwiderläuft. Im Wahlkampf hieß es eigentlich noch, dass die direkte Demokratie die absolute Koalitionsvoraussetzung für die FPÖ wäre.
Was könnte sich die FPÖ davon erhoffen, wenn sie einerseits den recht eindeutigen Willen des Volkes missachten und andererseits ein zentrales Wahlversprechen in aller Öffentlichkeit demontieren? Noch dazu bei einem Thema, das nicht gerade zu den Kernkompetenzen der FPÖ gehört…
Lg
Penegrin