Hallo,
wenn es nur immer so einfach wäre, in jeder Situation angemessen pädagogisch zu reagieren.
An meiner jetzigen Schule (ich kenne auch andere) bemühen wir uns wirklich sehr um respektvollen Umgang unsererseits und darum, menschlich und pädagogisch verantwortungsbewusst zu handeln.
Jede Entscheidung, die für eine/n unserer Schüler/ -innen Konsequenzen hat - dazu gehören auch Ordnungs- und Disziplinarmaßnahmen - werden in der Konferenz intensiv diskutiert.
Dass es im Großen und Ganzen gut funktioniert, zeigen uns Rückmeldungen unserer Schüler/ -innen, aber auch Dinge, wie kaum vorhandene Fehlzeiten oder hohe Lernmotivation.
Und doch: Es gibt sie immer wieder mal, die spontanen Reaktionen und die Entscheidungen, die man unter Zeitdruck und innerer Anspannung trifft, ohne sie in diesem Moment wirklich hinterfragt zu haben.
Manchmal merkt man es selber (sofort oder im Rückblick), manchmal erkennt man an der Reaktion der Schüler/- innen, dass irgendwas wohl nicht gut gelaufen ist - und manchmal geht es wohl auch einfach unter.
Meist lassen sich solche Sachen mit einem Gespräch wieder gerade rücken. Hin und wieder aber auch nicht, weil man (in der Regel unabsichtlich) eine Grenze überschritten oder einen wunden Punkt getroffen hat. Dann muss man damit zurechtkommen - auf beiden Seiten.
Wie es an der von die beschriebenen Schule läuft, kann ich nicht beurteilen. Rein aus der Schilderung der Situation heraus, könnte ich mir sowohl vorstellen, das Lachen im direkten Gespräch tatsächlich als Übersprungsreaktion erkannt und bewertet zu haben. An einem schlechten Tag, mit angekratztem Nervenkostüm könnte ich es aber auch situativ als Respektlosigkeit empfinden und entsprechend reagieren.
Im konkreten Fall finde ich die verhängte Sanktion nun auch nicht übermäßig belastend.
Und: Das, was Kindern Eltern erzählen, deckt sich nicht immer so ganz zwingend mit der Wahrheit. Es liegt in der Natur der Sache, dass Kinder Sachlagen zu ihren Gunsten beschönigen. Hier erlebe ich z.B. den Umgang mit unseren erwachsenen Schülern, die ihre Belange selbst regeln, deutlich angenehmer und einfacher, als den Umgang mit manch allzu eifriger Mutter.
Schöne Grüße,
Jule