Pädagogen... unpädagogisch?

Hallo,
leider gibt es nicht Schule und Erziehung.

Also hier: Ein Junge wird wegen einer Bagatelle (? --> Eine Minute lachend mit Freunden vor dem Rektoratsfenster gestanden, worin ein Mitschüler eingeladen war, dann in die Pause gegangen) seinerseits zur Rektorin gerufen. Mit den beiden anderen Mitschülern.
Im dortigen Gespräch muß er lachen.
Daraufhin wird er zum Nachsitzen und zur „Selbstreflexion“ verdonnert. 8.Klasse.

Frage:
Eltern gehen von einer Art Übersprungslachen aus oder einer Verlegenheitsgeste. Der Junge ist nicht für Respektlosigkeit bekannt.

Bekannt ist, dass die Schule wenig gesprächbereit ist und heraushängen läßt, dass Eltern eigentlich keine Ahnung von Pädagogik haben.

Ist es wirklich Pädagogik, wenn Lehrer und Leitung in zahllosen Fällen so reagieren, dass Eltern nur mit dem Kopf schütteln?

Angeblich, so der beobachende (?) Lehrer, hätten die Jungs „Kindergartenverhalten“ gezeigt und seiner Formulierung wäre zu entnehmen, dass die Jungs die gesamte Gesprächszeit Faxen vor dem Rektoratsfenster gemacht hätten.

Tilli

Ist es wirklich Pädagogik, wenn Lehrer und Leitung in
zahllosen Fällen so reagieren, dass Eltern nur mit dem Kopf
schütteln?

Offensichtlich gibt es viel Unverständnis zwischen Lehrern und Eltern. Wurde denn schon mal verscucht, das auszuräumen? Ob es bei den „zahllosen Fällen“ um Pädagogik ging oder ob es Überreaktionen der Lehrer waren, können wir im Forum aber nicht beurteilen.

seiner Formulierung wäre

zu entnehmen, dass die Jungs die gesamte Gesprächszeit Faxen
vor dem Rektoratsfenster gemacht hätten.

Betrachtet man den geschilderten Einzelfall, kommt mir eine Stunde Nachsitzen zur „Besinnung“ schon sinnvoll vor. Auch Schüler, die „nicht für Respektlosigkeit bekannt“ sind, können mal die Grenzen vergessen. Einen Warnschuss, und um mehr geht es ja wohl nicht, finde ich da nicht falsch.

Sagt Bixie

Hallo,

wenn es nur immer so einfach wäre, in jeder Situation angemessen pädagogisch zu reagieren.

An meiner jetzigen Schule (ich kenne auch andere) bemühen wir uns wirklich sehr um respektvollen Umgang unsererseits und darum, menschlich und pädagogisch verantwortungsbewusst zu handeln.

Jede Entscheidung, die für eine/n unserer Schüler/ -innen Konsequenzen hat - dazu gehören auch Ordnungs- und Disziplinarmaßnahmen - werden in der Konferenz intensiv diskutiert.

Dass es im Großen und Ganzen gut funktioniert, zeigen uns Rückmeldungen unserer Schüler/ -innen, aber auch Dinge, wie kaum vorhandene Fehlzeiten oder hohe Lernmotivation.

Und doch: Es gibt sie immer wieder mal, die spontanen Reaktionen und die Entscheidungen, die man unter Zeitdruck und innerer Anspannung trifft, ohne sie in diesem Moment wirklich hinterfragt zu haben.

Manchmal merkt man es selber (sofort oder im Rückblick), manchmal erkennt man an der Reaktion der Schüler/- innen, dass irgendwas wohl nicht gut gelaufen ist - und manchmal geht es wohl auch einfach unter.

Meist lassen sich solche Sachen mit einem Gespräch wieder gerade rücken. Hin und wieder aber auch nicht, weil man (in der Regel unabsichtlich) eine Grenze überschritten oder einen wunden Punkt getroffen hat. Dann muss man damit zurechtkommen - auf beiden Seiten.

Wie es an der von die beschriebenen Schule läuft, kann ich nicht beurteilen. Rein aus der Schilderung der Situation heraus, könnte ich mir sowohl vorstellen, das Lachen im direkten Gespräch tatsächlich als Übersprungsreaktion erkannt und bewertet zu haben. An einem schlechten Tag, mit angekratztem Nervenkostüm könnte ich es aber auch situativ als Respektlosigkeit empfinden und entsprechend reagieren.

Im konkreten Fall finde ich die verhängte Sanktion nun auch nicht übermäßig belastend.

Und: Das, was Kindern Eltern erzählen, deckt sich nicht immer so ganz zwingend mit der Wahrheit. Es liegt in der Natur der Sache, dass Kinder Sachlagen zu ihren Gunsten beschönigen. Hier erlebe ich z.B. den Umgang mit unseren erwachsenen Schülern, die ihre Belange selbst regeln, deutlich angenehmer und einfacher, als den Umgang mit manch allzu eifriger Mutter.

Schöne Grüße,
Jule

Perspektivwechsel
Hallo,

ich fürchte deine Frage kann man auf Grundlage deiner Schilderung aus zweiter oder dritter Hand kaum sinnvoll beantworten.

Deine Geschichte könnte man ja auch ganz anders erzählen, etwa:

Drei Jungen halten sich vor dem Fenster des Rektoratszimmers auf und stören durch ihr Verhalten erkennbar vorsätzlich ein Gespräch mit einem anderen Schüler darin.
Darauf zum Direktor zitiert, zeigen sich die Störer uneinsichtig und ziehen die Vorhaltungen ins lächerliche.

Was würdest du in diesem Falle von einer Stunde Reflexion halten?

Gruß
Werner

Drei Jungen halten sich vor dem Fenster des Rektoratszimmers
auf und stören durch ihr Verhalten erkennbar vorsätzlich ein
Gespräch mit einem anderen Schüler darin.
Darauf zum Direktor zitiert, zeigen sich die Störer
uneinsichtig und ziehen die Vorhaltungen ins lächerliche.

Was würdest du in diesem Falle von einer Stunde Reflexion
halten?

Na klar. So habe ich das auch lange gesehen und auch die meisten Eltern.
Erstmal ist man ja der Meinung, die Großen müßten an einem Strang ziehen und die Kinder sollten die Regeln einhalten.
Es hat sich aber im Laufe der Jahre herausgestellt, dass die Aktionen der Kinder eher läppischer werden und das Bohei darum eher größer.

Im aktuellen Fall wurde aus einer Minute Gekasper ein Mailverkehr, ein Strafgespräch, eine Nachsitzstunde mit einer Lehrerstunde, eine Mißbilligung, ein Elterntreffen, ein Rektoratsgespräch mit Eltern, ggf. ein Widerspruch.

Die meisten Eltern haben es abgehakt, mit der Schule reden zu wollen. Die geduldigsten Eltern sind nun aber auch langsam soweit, sich hinter ihre Kinder zu stellen.

Tilli

Dass es im Großen und Ganzen gut funktioniert, zeigen uns
Rückmeldungen unserer Schüler/ -innen, aber auch Dinge, wie
kaum vorhandene Fehlzeiten oder hohe Lernmotivation.

So habe ich mir das auch vorgestellt.

Und doch: Es gibt sie immer wieder mal, die spontanen
Reaktionen und die Entscheidungen, die man unter Zeitdruck und
innerer Anspannung trifft, ohne sie in diesem Moment wirklich
hinterfragt zu haben.

Sicher, aber die sollten nicht dermaßen häufig vorkommen, dass sich auch die langmütigsten Eltern an den Kopf fassenund irritiert fragen, was da eigentlich in Wirklichkeit abgeht.
Das weiß ich allerdings auch nicht. Es gibt HInweise darauf, dass sich mit der neuen Rektorin in einer landesweit geachteteten Schule das Klima massiv verschlechtert habe. Ich kann mir mittlerweile ganz gut vorstellen, dass das stimmt.
Das habe ich beim Anmelden damals nicht geahnt.

Im konkreten Fall finde ich die verhängte Sanktion nun auch
nicht übermäßig belastend.

Natürlich nicht, aber es läppert sich eben zusammen. Hier eine fallende Schere, da mal ein falsches Wort, hier ein Rauswurf, dort eine Strafarbeit, ein fehlender Strich an der Tafel. Eine Knallerbse… Und irgendwie hat man von außen immer das Gefühl, als sei weniger gewesen als vermittelt wird.

Einen Spuckefaden von der Treppe in einen Mülleimer sinken zu lassen ist nicht schön, aber es ist kein Anspucken der Mitschüler von oben.

Das wären so die Feinheiten, die fast immer untergehen oder erst im Nachhinein bekannt werden.

Schülern, die ihre Belange selbst regeln, deutlich angenehmer
und einfacher, als den Umgang mit manch allzu eifriger Mutter.

Oh ja, das würde uns gefallen. Aber leider kommen die Kinder nach eigener Aussage schlecht zu Wort. Und weil auch wir Eltern nicht zu Wort kommen, ist das ziemlich glaubhaft.

Grüße,

Tilli

Hallo,

na wenn das so ist würde ich mal die Peanuts (der geschilderte Einzelfall) in der Tüte lassen und mit den Elternvertreter (am besten aus mehreren Klassen / Jahrgängen) das grundsätzliche Problem (Kommunikation und Verhalten / Konsequenzen in Konfliktsituationen) besprechen und die Elternvertreter dann bitten dies bei der nächsten GEV-Sitzung mit der Schulleitung zu besprechen.

Viele Grüße

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Hallo

na wenn das so ist würde ich mal die Peanuts (der geschilderte Einzelfall) in der Tüte lassen und mit den Elternvertreter (am besten aus mehreren Klassen / Jahrgängen) das grundsätzliche Problem (Kommunikation und Verhalten / Konsequenzen in Konfliktsituationen) besprechen und die Elternvertreter dann bitten dies bei der nächsten GEV-Sitzung mit der Schulleitung zu besprechen.

Jeder weiß doch, dass sowas normalerweise so gut wie gar nichts bringt. Wenn die Einzelfälle sich häufen und es einem reicht, dann muss man sich beim konkreten Einzelfall durchsetzen, jedes Mal.

Nur, wenn man es hier als Fragestellung liest, dann weiß man ja nicht, was vorher alles schon passiert ist. Dann könnte man sich vielleicht denken, dass es übertrieben ist, sich über eine Stunde Nachsitzen zu echauffieren.

Die Lehrer dort an der Schule scheinen jedenfalls sehr empfindlich und ihrer Sache nicht wirklich sicher zu sein, sonst müssten sie nicht so extrem reagieren auf so ein bisschen Gealber.

Viele Grüße

Die Lehrer dort an der Schule scheinen jedenfalls sehr
empfindlich und ihrer Sache nicht wirklich sicher zu sein,
sonst müssten sie nicht so extrem reagieren auf so ein
bisschen Gealber.

Jedenfalls wurde heute ein betroffenes Elter in einem sehr unerfreulichen Gespräch von der Schulleitung nicht verstanden und denkt nun über eine Beschwerde nach.

Frage ist nur, was wir bei so einem Bohei unseren Kindern erzählen.

Tilli

Hi!
Wie so häufig: Du schreibst von einem Vorfall und erbittest Meinungen dazu.
Im Hintergrund hast Du aber ganz andere Dinge im Kopf, die auf etwas anderes (meist eine vorgefasste Meinung) hinauslaufen.

Also, auf den konkreten Fall hätte ich exakt so geantwortet wie die Antwort „Perspektivwechsel“. Punkt 1: Du warst nicht dabei, kennst nur die Erzählungen von Dritten, Punkt 2: Respektloses Verhalten ist keine Bagatelle. Punkt 3: Was ist dabei, es gab ja keine Prügelstrafe, sondern nur ein „Nacharbeiten“. Und auch wenn sich am Klima in der Schule nichts ändert, werden die Jungs dadurch lernen, wie erwünschtes Verhalten an der Schule aussieht und werden daran erinnert, sich in Zukunft danach zu richten.

Das scheint aber gar nicht der Punkt zu sein.

Der Punkt scheint allgemeinerer Natur zu sein und müsste auch vermutlich auf anderer Ebene geklärt werden.
Ich sehe da auch die zwei Möglichkeiten: Jeden einzelnen Vorfall klären.
Und/oder: insgesamt das Verhältnis zwischen Eltern/Schülern/Lehrern zu verändern um so Reflexe (z.B. „Ich bin der Lehrer und ihr habt keine Ahnung von Pädagogik“ und „Mein Kind ist nicht respektlos“) zu vermeiden.

Bekannt ist, dass die Schule wenig gesprächbereit ist und
heraushängen läßt, dass Eltern eigentlich keine Ahnung von
Pädagogik haben.

Schulwechsel wäre die ultimative Waffe. Hier ist ein Gymnasium mit dieser Einstellung ganz schön eingeknickt bei den Anmeldezahlen. Blöd nur, dass sie vorher überlaufen waren und sich über den Raumgewinn freuen. Aber ein wenig verdutzt waren die Verantwortlichen schon auch.

Ist es wirklich Pädagogik, wenn Lehrer und Leitung in
zahllosen Fällen so reagieren, dass Eltern nur mit dem Kopf
schütteln?

Allgemein nicht zu sagen. Manche Eltern haben ja wirklich keine Ahnung und schütteln den Kopf zur Unzeit. Und manch Lehrer wirft auch mal die gute Pädagogik über Bord.

Also ich sah schon Eltern im Kindergarten den Kopf schütteln, weil ihr rosarot gewandtetes Prinzesschen bei 27 Grad im Schatten in der Buddelkiste keine Gummistiefel und Buddelhose trug.

Grüße
kernig

Was ich sagen würde
Hi!
Also, ich würde sagen:
"Da laufen Dinge, mit denen sind wir nicht einverstanden. Wir setzen uns dafür ein, sie zu ändern (Voraussetzung ist, dass man das auch tut).

Bis dahin würde ich mich an Deiner Stelle ruhig verhalten und die Ohren anlegen, damit Du nicht allzu viel Ärger bekommst. Reiß dich zusammen, kaspere nicht rum, fordere die Lehrer nicht heraus, die sitzen einfach am längeren Hebel und können Dir das Leben in der Schule ziemlich unangenehm gestalten. Wenn Dich etwas stört, dann bringe Dein Anliegen sachlich und deutlich zum Ausdruck - und wenn Du dann deshalb Ärger bekommen solltest, dann stärke ich Dir ganz sicher verläßlich den Rücken"

sinnngemäß

Oder sehen, ob ein Schulwechsel sinnvoll möglich ist.

Grüße
kernig

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Das scheint aber gar nicht der Punkt zu sein.

Heute: Eine weitere Missbilligung, eine Klassenkonferenz, ein Anruf, eine Beschwerde eines Vaters beim Ministerium.

Heiter geht es weiter.
Die Klasse, ach, die Klasse ist ja soo schwierig.

Tilli

Hallo,

zu der Vorgeschichte kann ich hier natürlich noch viel weniger sinnvolles Aussagen.
Darum bleibe ich erst mal beim Einzelfall.

Ich habe selbst Kinder und vertraue ihnen erst mal. Allerdings weiss ich auch, durchaus von mir selbst, dass eigene Fehler im Rückblick oft wirklich viel weniger schlimm erscheinen. Wenn das Kind aus deiner Eingangsschilderung seine „Minute Gekasper“ also schildert, dann ist es vielleicht subjektiv noch nicht mal gelogen, wenn das ganz nichtig erscheint. Es kann ja auch nur einfach kindlich unbedacht gewesen sein.

Aber all das ändert nichts daran, dass für die Lehrer auch der Effekt und nicht nur die Intention (die ohnehin nur spekuliert werden kann) zu beurteilen ist. Wenn man Fehlverhalten ignoriert können damit auch Präzedenzen geschaffen werden, außerdem könnte es auch sein, dass vergleichbares schon wiederholt vorgefallen ist, es sich also um eine Maßnahme gegen bereits verrohende Sitten handelt.

Da es anscheinend bereits offenes Misstrauen zwischen Lehrerschaft und Elternschaft gibt, ist auch zu vermuten, dass zumindest die weitere Entwicklung des Vorfalles im Grunde nicht mehr um „pädagogisch Arbeit an den Kindern“ ging, sondern es sich um ein Ringen um Autorität zwischen den Erwachsenen handelt. Und wenn dabei die Unterstellung guten Willens erst mal verloren geht, dann ist Vertrauen schwer wieder zu gewinnen.

Ich kann nicht für die Lehrer der fremden Schule sprechen, aber ganz allgemein, musst du dir auch mal vor Augen halten, dass zu 500 Schülern auch etwa 1000 Eltern gehören, die wegen aller möglicher Dinge Fragen, Vorschläge, Forderungen und Vorwürfe formulieren. Damit müssen die Lehrer natürlich professionell umgehen, das ist sozusagen Teil ihrer Stellenbeschreibung, aber wie überall gibt es auch unter Lehrern eine statistische Streuung der Qualität und auch Grenzen der Belastbarkeit.

Die Eskalation die du nach dem Vorfall aufführst ist zudem wohl kaum eine Folge einseitiger Aktionen der Schule. Wenn das Kind bei der Ermahnung im Direktorenzimmer nicht durch unangemessenes Gelächter aufgefallen wäre, dann wäre die „Strafe“ wahrscheinlich schon mal geringer ausgefallen. Und wenn die erzieherische Maßnahme dann akzeptiert worden wäre, dann wäre all das andere ja auch nicht geschehen.

Es kann sein, dass die Reaktion der Schulleitung unangemessen war und es Zeit war mal Position zu beziehen. Eine objektive Antwort darauf wird sich kaum finden lassen. Die Reaktionen auf die Infragestellung der pädagogischen Kompetenz der Lehrer und der Direktorin, muss man sich dann aber auch zumindest zum Teil selbst zurechnen lassen.

Gruß
Werner

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Hallo,

Jeder weiß doch, dass sowas normalerweise so gut wie gar
nichts bringt. Wenn die Einzelfälle sich häufen und es einem
reicht, dann muss man sich beim konkreten Einzelfall
durchsetzen, jedes Mal.

Das sehe ich anders. Jede Schule hat gewisse kommunizierte Regeln - für alle Beteiligten. Für die Lehrer gelten meist noch etwas mehr Spielräume, d.h. sie dürfen (und sollen) viele Dinge selber entscheiden dürfen - ohne jedesmal die Schulleitung bemühen zu müssen.
Wenn die Entscheidungen der Lehrer gehäuft zum Konflikt mit den Eltern führt, dann geht es an die Schulleitung. Diese als Leitung soll (und will) den Konflikt lösen und möchte auch zusehen, dass sich ähnliche Konflikte nicht wiederholen. Um dies tun zu können, muss sie darüber informiert werden. Es ist dabei immer besser nicht mit einem Einzelfall zu wedeln, sondern Fakten zusammen zu fassen und über die Elternsprecher vortragen zu lassen (ist meist unaufgeregter).

Nur, wenn man es hier als Fragestellung liest, dann weiß man
ja nicht, was vorher alles schon passiert ist. Dann könnte man
sich vielleicht denken, dass es übertrieben ist, sich über
eine Stunde Nachsitzen zu echauffieren.

Eben, deswegen braucht man darüber auch nicht zu diskutieren.

Die Lehrer dort an der Schule scheinen jedenfalls sehr
empfindlich und ihrer Sache nicht wirklich sicher zu sein,
sonst müssten sie nicht so extrem reagieren auf so ein
bisschen Gealber.

Für alle wäre es besser heraus zu finden woran es liegt - dazu sind Konferenzen da: GEV-Sitzungen und Lehrerkonferenzen - nur muss es halt auch jemand ansprechen und zum Thema machen.

Viele Grüße

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Hallo

Jeder weiß doch, dass sowas normalerweise so gut wie gar nichts bringt. …

Das sehe ich anders.

War das als Antwort (auch) auf die obige Frage gemeint?
Ich glaube, es liegt auch stark an den Erfahrungswerten, die jemand gesammelt hat. Ich hatte Gespräche mit dem Direktor, der sogar den Schulpsychologischen Dienst hinzugezogen hat, wegen einer für meinen Sohn sehr schwierigen Lehrerin. Das hat was gebracht, solange die Schulpsychologin im Unterricht anwesend war. Sobald die weg war, war alles wie vorher.

Und auch sonst, aus der Perspektive andersherum (als diejenige, die was ändern soll) muss ich sagen, dass es einfach extrem schwierig ist, sich zu ändern, und nur aufgrund eines ein- oder zweimaligen Gespräches finde ich es fast unmöglich, außer geht lediglich um eine Einsicht, die man gewinnen müsste, und nicht um ein lange einstudiertes Verhaltensmuster.

Viele Grüße

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nicht mehr um „pädagogisch Arbeit an den Kindern“ ging,
sondern es sich um ein Ringen um Autorität zwischen den
Erwachsenen handelt. Und wenn dabei die Unterstellung guten
Willens erst mal verloren geht, dann ist Vertrauen schwer
wieder zu gewinnen.

Ich denke, das trifft den Kern. Auch wenn die Schule das wohl nicht zugeben wird.

Ich kann nicht für die Lehrer der fremden Schule sprechen,
aber ganz allgemein, musst du dir auch mal vor Augen halten,
dass zu 500 Schülern auch etwa 1000 Eltern gehören, die wegen
aller möglicher Dinge Fragen, Vorschläge, Forderungen und
Vorwürfe formulieren.

Umso erstaunlicher finde ich eben, dass fast im 14-Tages-Rhythmus eine Beschwerde kommt, eine Mißbiligung verfaßt wird, eine Klassenkonferenz, eine Nachsitzstunde, ein Elterngespräch…

Das geht von der Schule aus und hängt sich an Kleinigkeiten auf.

Die Eskalation die du nach dem Vorfall aufführst ist zudem
wohl kaum eine Folge einseitiger Aktionen der Schule. Wenn das
Kind bei der Ermahnung im Direktorenzimmer nicht durch
unangemessenes Gelächter aufgefallen wäre, dann wäre die
„Strafe“ wahrscheinlich schon mal geringer ausgefallen. Und
wenn die erzieherische Maßnahme dann akzeptiert worden wäre,
dann wäre all das andere ja auch nicht geschehen.

Sicher. Der Hintergrund ist ja, dass man so nach der vierten oder fünften Mißbilligung wegen Schere runterfallen oder dem Lehrer zuwinken mal anfängt, sich zu wundern.

Aber ist eh für die Füße. Ich bin nur traurig, dass die Schule nach dem Schulleiterwechsel und den Reformen nicht mehr in Bruchteilen ist, was sie mal war.
Ein heiß begehrtes Vorbild.

Tilli

Hallo,

Im dortigen Gespräch muß er lachen.
Daraufhin wird er zum Nachsitzen und zur „Selbstreflexion“
verdonnert. 8.Klasse.

Frage:
Eltern gehen von einer Art Übersprungslachen aus oder einer
Verlegenheitsgeste. Der Junge ist nicht für Respektlosigkeit
bekannt.

sagen die Eltern? Könnte in diesem Einzelffal aber auch sein, das der Erwachsene sich verhöhnt und ausgelacht fühlte, und meinte, er müße jetzt mal erst recht durchgreifen.??

Davon mal ab, wahrscheinlich ist bei euch der Wurm drin. Lehrer, die sich nicht respektiert fühlen und ständig angegriffen von den Eltern.

Eltern, die sich übergangen und gegängelt fühlen.

Schüler, die dazwischen stehen , das vll auch ausnutzen und über die zu hohe Strenge schlagen ?

Schwierig, da etwas zu machen, ausser vll sich in der Elternpflegschaft mit den Lehrern wiederholt zusammenzusetzen und mithilfe eines Mediators sich auseinanderzusetzen.

Denke nur, das das alles eine Anhäufung von Missverständnissen ist, und es total schwierig ist, da objektiv zu bleiben.

ot über die zu hohe Strenge
Moin!

Schüler, die dazwischen stehen , das vll auch ausnutzen und
über die zu hohe Strenge schlagen?

das ist jetzt nicht dein Ernst?!?!

ach

Fo

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Lehrer, die sich nicht respektiert fühlen und ständig
angegriffen von den Eltern.

Eltern, die sich übergangen und gegängelt fühlen.

Besonders pikant wird es, wenn auch die Rektorin nicht über diesen Dingen steht.

Denke nur, das das alles eine Anhäufung von Missverständnissen
ist, und es total schwierig ist, da objektiv zu bleiben.

Genau. Ich denke, eine souveräne Leitung hätte es nicht soweit kommen lassen. Es gibt durchaus Rektoren, die souverän führen. Vorher war ein solcher da…

Tilli

Hallo,

prinzipiell gebe ich dir Recht.

Nur: Verordnete Selbstreflexion funktioniert nicht! Und pädagogisch ist das allemal nicht. Man könnte das Ganze Nachsitzen nennen. Ist zwar nicht weniger pädagogisch wertvoll aber es wäre ehrlicher.

Grüße
Stefan