Hallo auch,
Was haltet ihr von dem Verbot?
Nun, Verbot ist ein hartes Wort und regt die Gemüter
grundsätzlich verstärkt an. Eigentlich ist es eine Korrektur
eines früher begangenen Fehlers: Die Erlaubnis für
Simulationsspiele mit dem Inhalt der Tötung von Menschen zu
erteilen.
Die Erlaubnis wurde nie erteilt, weil paintball nie verboten war.
Ist das Sinnvoll oder nur ein Einmischen in die Freizeitgestaltung
der Bürger?
Freizeitgestaltung hat für mich eine grundsätzlich andere
Bedeutung.
Des Menschen Wille ist sein Himmelreich. Un man sollte sich davor hüten, seinen eigenen Geschmack als alleine gültig zu setzen.
Zwischenfrage an Eltern: Würdet ihr euren Kindern Paintball im
Sinne eurer Erziehung empfehlen? Oder eher doch nicht? Würde
euch etwas mit dem „Verbot“ dahingehend abgehen? Oder müsst
ihr, weil Kids heranwachsend, (fast) volljährig dem Treiben
tatenlos zusehen?
Ganz falsche Baustelle: Paintball ist erst ab 18 erlaubt. Es geht nicht um Jugendschutz!
Paintball selbst ist ja mit Schutzausrüstung
ungefährlich.
Und es unterscheidet sich worin von einer militärischen
Ausbildung/Übung mit Scheinwaffen in welcher Hinsicht?
Nimm eine echte Waffe in die Hand und dann einen Paintball-Markierer… Ich kenne einen, der war in Afghanistan… der lacht über solche Ansichten nur.
Selbst spiele ich kein Paintball und habe es auch noch nie
gespielt, kann mir aber nicht vorstellen, dass Paintball
spielen, aus jedem Spieler einen Mörder macht.
Nun, die Begründung und der vorgeschobene Anlass der Politik
ist m.E. grundsätzlich falsch. In der Sache selbst aber ebenso
nicht verkehrt. Selbstverständlich wird die schwachsinnige
Begründung der Politiker gerne aufgenommen und polemisch
einfach verwertet. Dass Paintball spielen aus jedem Spieler
einen Mörder macht, ist Unsinn.
Dann stellt sich mir nun die Frage, warum die Politik ein derartiges Vorhaben unter falscher Flagge durchführen möchte. Irgendwie komme ich mir da für dumm verkauft vor.
Könnte mir auch
Vorstellen, dass Paintball sehr viel mit Teamgeist, Strategie
und Kooperation zu tun hat.
Das haben, etwas überspitzt gesagt, Guantanamo und Holocaust
auch. Und irgendwie in die gleiche Richtung.
Killerargument, fast schon ein Godwin. Du siehst also einen Zusammenhang zwischen Volleyball und Holocaust… überspitzt gesagt.
Was haltet ihr von dem Verbot?
In der Sache? Absolut ok.
Warum?
Warum sollte es Erwachsenen verboten werden, in Gruppen mit einem Waffenimitat zu versuchen, sich gegenseitug zu treffen und dadurch aus dem Spiel zu nehmen.
Warum sollte etwas verboten werden, was niemandem schadet?
Zur Begründung? Lächerlich. Zu den
Gegnern? Falsche Sichtweise, Egoismus, Eigeninteresse, Spaß an
der Freude halt, nicht mehr.
Warum ist die Sichtweise der Gegener des Verbotes falsch?
Ich verstehe deine Beweggründe für ein Verbot nicht so ganz.
Mein Standpunkt lautet: Alles ist erlaubt, was weder psychischen noch physischen Schaden anrichtet und niemanden Dritten nachhaltig stört. In solchen Fällen hat der Staat sich schlichtwegs herauszuhalten.
Wie ist deiner? Wie weit darf der Staat deiner Meinung nach in das Privatleben seiner Bürger restriktiv eingreifen? Die Frage ist ernst gemeint.
LG
Mike