Papst

Kein Schwein guckt,
was unter den Röcken der religiösen Gottverkäufer wirklich steckt. Statt dessen interessiert die nach „höchster geistiger“ Autorität bedürftigen Massen nur das Äußere. An dieser Psycho-Logik lernen alle Werbefachleute der ganzen Welt. Aber die erfolgreichsten Werbefachleute der ganzen Menschheitsgeschichte, sitzen nicht in den Werbeagenturen der Madison Avenue in New York, sondern in Rom.

Und von denen können auch noch die kreativsten Werbeleute immer noch viel lernen…

CJW

Welcher Doktortitel?
Der frühere Provinzial der argentinischen Jesuitenprovinz ist unserer Hochschule verbunden, weil er anlässlich eines Studienaufenthalts in Deutschland Mitte der 1980er Jahre einige Monate in Sankt Georgen verbrachte, um sich mit einzelnen Professoren über ein Dissertationsprojekt zu beraten. Zu einem Abschluss in Sankt Georgen ist es nicht gekommen.

Quelle: http://www.sankt-georgen.de/

~//~

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T. Bertone ist so einer mit dunkler Vergangenheit.

Und, ist er Papst geworden…?

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Passt schon

Aus Kardinal Jorge Mario Bergoglio ist Fanziskus I. geworden.
Ein Papst aus Südamerika. Was sagt ihr denn dazu?

Die CIA wird sich freuen. Wenn wieder einmal gekidnappte Personen in Geheimgefängnissen außerhalb der USA verhört werden müssen, würden sich außer Guantanamo nun wohl auch die Keller des Vatikan anbieten. Vielleicht könnte man ja auch in den vatikanischen Gärten ein kleines Konzentrations Umerziehungslager einrichten …

Zu Zeiten der blutigen Militärdiktatur war Jorge Bergoglio, damals Erzbischof von Buenos Aires, in einem solchen Fall jedenfalls sehr hilfsbereit. Als 1979 eine Delegation der Inter-American Commission on Human Rights Argentinien besuchte, war die argentinische Marine plötzlich in der Verlegenheit, die in der ehemaligen Marineschule in Buenos Aires - dem berüchtigsten Foltergefängnis der Junta - internierten politischen Gefangenen vor der Delegation zu verstecken. Die Delegation fand dann auch tatsächliche keine Gefangenen - praktischerweise hatte der hilfsbereite Erzbischof Bergoglio eine Urlaubsresidenz auf einer Insel im Rio de la Plata, die er den Kameraden zur Verfügung stellen konnte. Herrn Bergoglios Urlaubsresidenz heisst übrigens wunderbar dazu passend „El Silencio“, „das Schweigen“.

El Silencio ist auch der Titel des Buches, in dem Horacio Verbitsky, einer der bekanntesten Journalisten Argentiniens (u.a. ausgezeichnet von der Konrad-Adenauer-Stiftung, von Human Rights Watch und dem Committee to Protect Journalists, um nur die international bekanntesten zu nennen), die Kollaboration der katholischen Kirche mit der Militärjunta enthüllt hat.

El silencio:
de Paulo VI a Bergoglio:
las relaciones secretas de la Iglesia con la ESMA

Verlag Sudamericana, März 2005
ISBN 9500720353 Buch anschauen

„Cuando la Comisión Interamericana de Derechos Humanos visitó la ESMA en 1979 no encontró ni rastro de los prisioneros. Con la ayuda de la Iglesia, la Armada los había escondido en la isla „El silencio“, el lugar habitual de recreo del cardenal arzobispo de Buenos Aires. No se conoce otro caso en el mundo de un campo de concentración en una propiedad eclesiástica. Las relaciones secretas que este libro revela después de casi tres décadas de silencio incluyen la seducción que el almirante Massera ejercía sobre el papa Paulo VI , el doble juego del ahora cardenal primado Jorge Bergoglio , la colaboración del nuncio Pío Laghi y del secretario del vicariato castrense Emilio Graselli con el programa de reeducación de prisioneros de la ESMA.“

Hallo!

offiziell geäußert hat es sich meines Wissens nach dazu
bislang nicht

Gut, danke, das hat mich interessiert.
Ich konnte mir gerade ergooglen, dass er intern, lt. Aussage Kardinal Dolans, seine Namenswahl mit „zu Ehren des Franz von Assisi“ erklärt hat.

Auch sein bisheriges Verhalten als Papst (i.e.
Verzicht auf den pelzverbrämten Umhang, Benutzung des Buses
statt der päpstlichen Limousine für die Rückfahrt zur
kardinalsunterkunft) spricht sehr dafür.

Seine große Liebe zum ÖPNV hat er in Buenos Aires schon immer unter Beweis gestellt.
Es ist schon fast unheimlich, wie er mir langsam sympathisch wird :wink:

Gruß
Tyll

Übersetzung des spanischen Zitats
Prima Artikel. Ich erlaube mir, eine Übersetzung des von dir zitierten spanischen Textes anzufügen, den ich zur besseren Übersicht etwas gegliedert habe:

Cuando la Comisión Interamericana de Derechos Humanos visitó
la ESMA en 1979 no encontró ni rastro de los prisioneros. Con
la ayuda de la Iglesia, la Armada los había escondido en la
isla „El silencio“, el lugar habitual de recreo del cardenal
arzobispo de Buenos Aires. No se conoce otro caso en el mundo
de un campo de concentración en una propiedad eclesiástica.
Las relaciones secretas que este libro revela después de casi
tres décadas de silencio incluyen la seducción que el
almirante Massera ejercía sobre el papa Paulo VI , el doble
juego del ahora cardenal primado Jorge Bergoglio , la
colaboración del nuncio Pío Laghi y del secretario del
vicariato castrense Emilio Graselli con el programa de
reeducación de prisioneros de la ESMA.

Als die Interamerikanische Kommission für Menschenrechte die ESMA im Jahr 1979 besuchte, fand sie keine Spur von den Gefangenen. Mit der Hilfe der Kirche hatte das Militär sie auf der Insel „El silencio“ versteckt, dem Erholungsort des Kardinalerzbischofs von Buenos Aires. Es ist das einzige in der Welt bekannte Konzentrationslager auf einem kirchlichem Grundstück. Zu den geheimen Beziehungen, die dieses Buch nach fast drei Jahrzehnten des Schweigens enthüllt, gehören

  • der Einfluss, welche der Admiral Massera auf den Papst Paul VI. ausübte

  • das Doppelspiel des gegenwärtigen Kardinals Jorge Bergoglio

  • die Zusammenarbeit des Nuntius Pio Laghi und des Sekretärs des Militärvikariats Emilio Graselli mit dem Umerziehungsprogramm für Gefangene der ESMA.

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Hallo!

Zu Zeiten der blutigen Militärdiktatur war Jorge Bergoglio,
damals Erzbischof von Buenos Aires, in einem solchen Fall
jedenfalls sehr hilfsbereit.

Da ich das selbst ebenfalls eingebracht hatte, sei mir vergönnt, im Sinne einer gewissen Allparteilichkeit wiederum auch vorzubringen dass …

El Silencio ist auch der Titel des Buches, in dem HoracioVerbitsky, einer der bekanntesten Journalisten Argentiniens
(u.a. ausgezeichnet von der Konrad-Adenauer-Stiftung, von
Human Rights Watch und dem Committee to Protect Journalists,
um nur die international bekanntesten zu nennen)

… Verbitsky nicht nur ein hochprämierter, sondern mittlerweile auch ein umstrittener Journalist ist.
Er kann in dieser jahrlangen Grundauseinandersetzung zwischen der Katholischen Kirche Argentiniens und dem Kirchnerismus nicht als neutraler Beobachter gelten, sondern als Partei.
Man muss ihn nicht gleich die ‚Dampflokomotive des Kirchnerismus‘ schimpfen, aber große, auch persönliche, Nähe zu den Kirchners ist nicht zu verleugnen.

Gruß
Tyll

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Zu Zeiten der blutigen Militärdiktatur war Jorge Bergoglio,
damals Erzbischof von Buenos Aires, in einem solchen Fall
jedenfalls sehr hilfsbereit.

Wenn man sowas schon behauptet, sollte man mit seinen Recherchen auch wenigstens ein ganz kleines bißchen Sorgfalt walten lassen. Erzbischof von Buenos Aires war er erst seit 1998…

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Hallo,

Zu Zeiten der blutigen Militärdiktatur war Jorge Bergoglio,
damals Erzbischof von Buenos Aires, in einem solchen Fall
jedenfalls sehr hilfsbereit.

Wenn man sowas schon behauptet, sollte man mit seinen
Recherchen auch wenigstens ein ganz kleines bißchen Sorgfalt
walten lassen. Erzbischof von Buenos Aires war er erst seit
1998…

Leider ist mein Spanisch sehr holprig („del ahora cardenal primado“ falsch mit „damals“ übersetzt). Du hast recht, Bergoglio war damals Provinzial des Jesuitenordens und als solcher Vorgesetzter von Francisco Jalics und Orlando Yorio, die er nach deren Aussage (vor dem Ordensgeneral der Jesuiten Pedro Arrupe) bei der Militärjunta denunziert hatte, weil sie sich durch Sozialarbeit in einem Elendsviertel verdächtig gemacht und sich dann geweigert hatten, Bergoglios Aufforderung Folge zu leisten, aus dem Orden auszutreten. Sie wurden für über 5 Monate verschleppt und gefoltert - während dieser Zeit, wo sich Bergoglio angeblich für ihre Freilassung eingesetzt haben soll, teilte er dem Ordensgeneral Arrupe mit, die beiden seien aus dem Orden ausgeschlossen worden. Dazu passt auch ein Dokument, aus dem hervorgeht, dass Bergoglio indirekt einem Beamten der Militärjunta empfahl, den Reisepass von Jalics nicht zu verlängern, um eine Ausreise zu verhindern.

Weiteres dazu im heutigen Tagesspiegel.

Die Geschichte mit der erzbischöflichen Urlaubsresidenz, die zum Gefängnis umfunktioniert wurde, um eine Internationale Menschenrechtskommission zu täuschen, ist tatsächlich Bergoglios Amtsvorgänger Juan Carlos Kardinal Aramburu anzulasten. Sie ist nichtdestotrotz bezeichnend für die „christlichen Werte“, an denen sich zumindest damals der hohe argentinische Klerus - einschließlich Bergoglio - orientierte.

Freundliche Grüße,
Ralf

Der größte Lump im ganzen Land,
das ist und bleibt der Denunziant.

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Hallo Tyll,

… Verbitsky nicht nur ein hochprämierter, sondern
mittlerweile auch ein umstrittener Journalist ist.
Er kann in dieser jahrlangen Grundauseinandersetzung zwischen
der Katholischen Kirche Argentiniens und dem Kirchnerismus
nicht als neutraler Beobachter gelten

Entschuldige mal - Du weisst doch sicher, was ein argumentum ad hominem ist, oder?

Freundliche Grüße,
Ralf

Kontakte von Bergoglio zu Folterchef Massera
@Tyll:

Die genannten Namen im Buch von Verbitsky haben aber auch unabhängig von diesem Buch einen sehr unguten Beigeschmack (siehe ganz unten), was die Glaubwürdigkeit von Verbitsky stützt. Zudem ist ein guter Kontakt von Bergoglio zu Admiral Massera , dem obersten Chef der faschistischen ESMA, eine unbestreitbare Tatsache:

http://www.infonews.com/2010/10/14/politica-65276-lo…

La organización se autodisolvió oficialmente en 1974, pero siguió actuando y –gracias a los buenos oficios de Bergoglio, entre otros–, llegó a tener excelente relación con Massera.

Übers.: Die Organisation (gemeint ist die Guardia del Hierro , die faschistische Jugendorganisation der Peronisten) löste sich offiziell im Jahr 1974 auf, blieb aber weiterhin aktiv und baute - dank der guten Dienste von Bergoglio - ein sehr gutes Verhältnis zu Massera auf.

Massera war in den 70ern ein führendes Mitglied der Junta und einer der Motoren der Todesschwadrone. Als Admiral hatte er auch das Kommando über die ESMA.

Zur ESMA :

http://de.wikipedia.org/wiki/Escuela_de_Mec%C3%A1nic…

Die Escuela de Mecánica de la Armada, früher Escuela Superior de Mecánica de la Armada (ESMA) (im Deutschen meist als Technikschule/Mechanikerschule der Marine übersetzt) ist eine Ausbildungseinrichtung der argentinischen Marine in der Hauptstadt Buenos Aires. Sie befindet sich im Stadtteil Palermo, an der Avenida del Libertador.

Während der Militärdiktatur von 1976 bis 1983 war die Schule gleichzeitig ein Geheimgefängnis und das größte Folterzentrum des Landes. Etwa 5000 Menschen wurden dort gefoltert und anschließend überwiegend ermordet, hauptsächlich politische Gegner des Regimes und Personen, die dafür gehalten wurden. Nach Schätzungen von Menschenrechtsorganisationen sollen nur rund 200 der Inhaftierten die Gefangenschaft überlebt haben.

@Armin:

Auf jeden Fall steht der Vorwurf im Raum, dass Bergoglio, damals Provinzial des Jesuitenordens, sein Urlaubsdomizil auf der Insel El silencio zur Verfügung gestellt hat.

http://www.ww4report.com/node/12088

But the most damning claims came from journalist Horacio Verbitsky, in his 2005 book about Church complicity in the Dirty War, El Silencio. He claims that in 1979, Bergoglio conspired to hide the disappeared detainees at the ESMA from a visiting delegation of the Inter-American Human Rights Commission. According to Verbitsky, Bergoglio allowed the detainees to be temporarily sequestered at his vacation home on an island in the Río Plata, called El Silencio.

*********

Zu den anderen von Verbitsky genannten Namen:

  • Graselli:

http://www.concordatwatch.eu/showtopic.php?org_id=11…

Grasellis Boss Tortolo stand mit der Junta in sehr kooperativem Kontakt.

Bishop Emilio Graselli was Tortolo’s secretary and kept a list for the military chaplaincy of people who had been disappeared, marking with a cross the names of those confirmed dead by the military.

Zu Laghi:

http://www.libreidee.org/2013/03/papa-francesco-i-il…

In quella scuola, in quei giorni, il Nunzio apostolico Pio Laghi giocava a tennis con i capi dei torturatori come hanno più volte denunciato le Madres de la Plaza de Mayo.

Übers: In dieser Schule spielte damals der apostolische Nunzius Pio Laghi mit den Folterchefs Tennis, wie die Madres de la Plaza de Mayo merhfach berichteten.

Dazu Wiki:

Die Madres de la Plaza de Mayo („Mütter des Platzes der Mairevolution“) ist eine Organisation argentinischer Frauen, deren (erwachsene) Kinder unter der Militärdiktatur von 1976 bis 1983 unter zunächst ungeklärten Umständen „verschwanden“ (Desaparecidos).

Chan

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Hallo!

Entschuldige mal - Du weisst doch sicher, was ein argumentumad hominem ist, oder?

Ja, das weiß ich.
Das ist hier aber völlig fehl am Platz.

Ich halte es für unfair, in Deutschland die Sache anders aufzutischen, wie sie in Argentinien diskutiert wird.
Da ist die politische Dimension dahinter nämlich bekannt und jeder kann bei seinen Bewertungen des Sachverhalts bedenken, dass Verbitsky und sein Centro de Estudios Legales y Sociales (CELS) stark verbunden mit (einem Flügel des) Kirchnerismus ist.
Das halte ich in Anbetracht der jahrelangen heftigen politischen Auseinandersetzungen zwischen der argentischen Kath. Kirche und den Kirchneristen für durchaus relevant.

Gruß
Tyll

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Hallo Horst

Auf jeden Fall steht der Vorwurf im Raum, dass Bergoglio,
damals Provinzial des Jesuitenordens, sein Urlaubsdomizil auf
der Insel El silencio zur Verfügung gestellt hat.

http://www.ww4report.com/node/12088

die sind anscheinend demselben Irrtum aufgesessen wie ich. El Silencio war definitiv das Urlaubsdomizil des Kardinalerzbischofs - damals Juan Carlos Kardinal Aramburu.

Freundliche Grüße,
Ralf

Hallo!

Die genannten Namen im Buch von Verbitsky haben aber auch
unabhängig von diesem Buch einen sehr unguten Beigeschmack
(siehe ganz unten), was die Glaubwürdigkeit von Verbitsky
stützt.

Diese Logik erschließt sich mir nicht.

Zudem ist ein guter Kontakt von Bergoglio zu Admiral
Massera , dem obersten Chef der faschistischen ESMA, eine
unbestreitbare Tatsache


Ich fühle mich in keinster Weise auch nur annähernd in der Lage, Bergoglios Verhältnis zur Militärdiktatur auch nur zu einem 1000stel einschätzen zu können.
Ich fühle mich auch nicht berufen dazu.
Ich möchte lediglich nicht „unterkomplex“ darüber informiert sein/werden.
Darum ist mir z.B. der politische Hintergrund der Vorwürfe wichtig.

Gruß
Tyll

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Hallo,

Zu Zeiten der blutigen Militärdiktatur war Jorge Bergoglio,
damals Erzbischof von Buenos Aires, in einem solchen Fall
jedenfalls sehr hilfsbereit.

Wenn man sowas schon behauptet, sollte man mit seinen
Recherchen auch wenigstens ein ganz kleines bißchen Sorgfalt
walten lassen. Erzbischof von Buenos Aires war er erst seit
1998…

Leider ist mein Spanisch sehr holprig („del ahora cardenal
primado“ falsch mit „damals“ übersetzt).

Eben das meine ich, solche Schnitzer diskreditieren eine Sache komplett, wenn gravierende Vorwürfe einzig und allein durch Übersetzungsfehler zustandekommen können (auch die Sache unten mit „El silencio“ - Bergoglio war damals bei weitem nicht in der Position so etwas in die Wege zu leiten, das war mehrere Stockwerke höher angesiedelt…)

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Hi Ralf.

Auf jeden Fall steht der Vorwurf im Raum, dass Bergoglio, damals Provinzial des Jesuitenordens, sein Urlaubsdomizil auf der Insel El silencio zur Verfügung gestellt hat.

die sind anscheinend demselben Irrtum aufgesessen wie ich. El Silencio war definitiv das Urlaubsdomizil des Kardinalerzbischofs - damals Juan Carlos Kardinal Aramburu.

Ich habe das gerade auch zu klären versucht und die Version entdeckt, dass das Domizil einem „Beamten des Kardinalerzbischofs“ gehörte. Über Verbitskys Buch scheint allgemein Unklarheit zu herrschen. Im „Guardian“ kam es sogar zu einer Korrektur einer Fehlmeldung (genau jener, die jetzt herumgeistert). Es heißt, dass Verbitsky dem Bergoglio durchaus Verstöße gegen das Menschenrecht vorhält, aber eben nicht im Kontext der Sache mit El Silencio.

Hier der Guardian-Text (Korrektur der Falschmeldung von 2011):

http://www.guardian.co.uk/commentisfree/belief/2011/

• This article was amended on 14 March 2013. The original article, published in 2011, wrongly suggested that Argentinian journalist Horacio Verbitsky claimed that Cardinal Jorge Bergoglio connived with the Argentinian navy to hide political prisoners on an island called El Silencio during an inspection by human rights monitors. Although Verbitsky makes other allegations about Bergoglio’s complicity in human rights abuses , he does not make this claim. The original article also wrongly described El Silencio as Bergoglio’s „holiday home“. This has been corrected.

Aber auch ohne das hat Bergoglio sicherlich Dreck am Stecken, wie seine Kontakte zu Massera (über die ich schrieb) schon deutlich zeigen.

Chan

Frage zu ‚der sog. ‚Kardinal der Armen‘?‘
Hallo!

Interessensfrage:
Nachdem man quasi in jedem Bericht unfehlbar über „der, der ‚Kardinal der Armen‘ genannt wird“ stolpert, frage ich mich seit gestern:

Ja, vom wem wird er denn so genannt?

Ich habe es gestern abend bei google mit „cardenal des los pobres Bergoglio“ versucht, und erhielt nur 3 (nicht-spanischsprachige) Treffer".
Soeben erhielt ich für die gleiche Suche bereits knapp 350 Treffer. Der Titel kommt also langsam da an, wo er angeblich herkommen soll.

Oder lautet sein Ehrenname im spanischen Original nur so ähnlich, so dass meine Googelei ins Leere laufen muss?

Gespannt
Tyll

Hallo Horst,

Hier der Guardian-Text (Korrektur der Falschmeldung von 2011):

nun, dass selbst ein renommierter Journalist wie Hugh O’Shaughnessy sich da mit seinen Recherchen vertan hat, tröstet mich über meinen Missgriff etwas hinweg.

Schöne Fundsache: dieser Artikel vom 07.08.2011 im österreichischen Standard über die Papstwahl von 2005. Tenor: es hätte schlimmer kommen können. Statt Ratzinger hätte man fast einen „politisch ultrarechten Kardinal aus Argentinien“ gewählt …

Money Quote:

„Nachträglich betrachtet hat der katholische Teil der Welt mit der Wahl Ratzingers vielleicht ziemliches Glück gehabt. Der Jesuit Bergoglio unterscheidet sich theologisch kaum von Benedikt. Politisch jedoch ist er fragwürdig: Er tolerierte die argentinische Militärdiktatur und fand nie auch nur ein Wort der Kritik an der Ermordung tausender Regimegegner. Dass so ein Mann unter den Kardinälen auf 40 Stimmen kam, ist eigentlich ein Alarmzeichen. 115 Kardinäle waren damals wahlberechtigt - 40 keine klaren Verteidiger der Menschenrechte.“

Freundliche Grüße,
Ralf

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Hallo Tyll,

Interessensfrage:
Nachdem man quasi in jedem Bericht unfehlbar über „der, der
‚Kardinal der Armen‘ genannt wird“ stolpert, frage ich mich
seit gestern:

Ja, vom wem wird er denn so genannt?

ja aber - der Mann nennt sich doch jetzt Franziskus!!! Das sagt doch alles!!! Da weiss man doch Bescheid. Da entdeckt sogar Bundestagsvizepräsident und Fozzy-Bear-Imitator Wolfgang Thierse seine lyrische Ader und wird hymnisch:

ein Heiliger der Armut
ein Heiliger des Sozialen
ein Heiliger der Bewunderung
und
eines erstaunlichen Verhältnisses
zur Natur. 

Es ist dann
ein Bischof
der ein großes Bistum geleitet hat
der also
etwas von Pastorale versteht.

Amen, Herr Thierse, Amen. Heute morgen im Deutschlandfunk gehört. Gut, dass ich keinen Kaffee getrunken habe, der wäre mir sonst wieder hoch gekommen …

Freundliche Grüße,
Ralf

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Hallo,

mein Spanisch ist leider nicht gut genug, aber in den englischsprachigen Medien wird Franziskus „champion of the poor“ genannt (und in den deutschen alternativ übrigens auch „Erzbischof der Armen“). Vielleicht wirst Du ja mit den entsprechenden spanischen Stichwörtern fündig.

Grüße

Billi