Personalgewinnung bei der Bundeswehr

Mit welchen Methoden kann die Bundeswehr sich für die deutsche Bevölkerung, attraktiver gestalten, ohne dass es zu einer Bedrohung der inneren Sicherheit Deutschlands kommt ???

Hallo Lars

Mit welchen Methoden kann die Bundeswehr sich für die deutsche
Bevölkerung, attraktiver gestalten, ohne dass es zu einer
Bedrohung der inneren Sicherheit Deutschlands kommt ???

kannst Du mir das noch mal genauer auseinandersetzen. Verstehe den Zusammenhang zwischen „Personalgewinnung“ und „Bedrohung der inneren Sicherheit“ nicht so wirklich.

Danke für Deine Antwort

Dein
Ebenezer

Ganz einfach:

Die Leute, die sich freiwillig bei einer Armee melden, sind genau die Leute, die man da eigentlich nicht haben will. Es stellt sich also schon die Frage, wie man die Armee für die „richtigen“ Leute attraktiv machen kann.

Die Leute, die sich freiwillig bei einer Armee melden, sind
genau die Leute, die man da eigentlich nicht haben will.

Besser noch: man muß sich ja nicht nur melden, sondern auch noch dabeibleiben.

Es
stellt sich also schon die Frage, wie man die Armee für die
„richtigen“ Leute attraktiv machen kann.

Ich hätte eine Idee: man führt eine Art Pflicht zum Wehrdienst für alle Männer (und ggfs. Frauen) ein, die z.B. nach Abschluß der Schul- oder anschließenden Berufsausbildung zu absolvieren wäre. Dann wäre die Bundeswehr zumindest zum Teil ein Spiegel der Gesellschaft.

Komisch, daß darauf noch niemand gekommen ist.

Hier haben wir ein grundsätzliches moralisches und gesellschaftliches Problem.

Die Armee ist ein Ort wo du per Definition den größten Teil deiner Grundrechte und einen Gutteil deiner Menschenrechte opfern musst. Nur so erzeugt man Soldaten, die man nachher auch zu etwas gebrauchen kann.

Was man in der NVA oder der BRD der 60er noch durchsetzen konnte, wird heute, mit einem sehr hohen Lebensstandard und einem hohen Maß an persönlicher Freiheit, nicht mehr durchzusetzen sein. Die Abschaffung der Wehrpflicht war ein logischer und notwendiger Schritt.

Du brauchst also Leute, die freiwillig auf ihre Rechte verzichten und das ist nicht ganz unproblematisch.

Ich bin mir nicht so ganz drüber im klaren, ob diese Annahme im Kern korrekt ist.
Denn ein derartiges Problem (Man bekommt blos die, die man eigentlich nicht will) sollte ja dann bei allen Freiwilligenarmeen auftreten, und jede Freiwilligenarmee wäre eine Gefährdung der Inneren Sicherheit.

Das ist nachweislich nicht der Fall.
(siehe USA, GB, die Anzahl an Putschversuchen bzw Gefährdung der inneren Sicherheit durch diese Armeen ist sehr übersichtlich)

LG
Mike

Was man in der NVA oder der BRD der 60er noch durchsetzen
konnte, wird heute, mit einem sehr hohen Lebensstandard und
einem hohen Maß an persönlicher Freiheit, nicht mehr
durchzusetzen sein. Die Abschaffung der Wehrpflicht war ein
logischer und notwendiger Schritt.

Das sehe ich anders. Die Abschaffung war nicht geboten, war gesellschaftlich keinesfalls und in der Politik ebenfalls nicht der Konsens. Es war vielmehr der Versuch eines einzelnen Mannes, sich zu profilieren.

Sie heute wiedereinzuführen, wäre sicherlich kaum möglich. Allerdings wäre heute eine Armee, die von der Bevölkerung getragen, akzeptiert und unterstützt wird und deren Spiegelbild sie ist, heute viel wichtiger als früher. Nicht zuletzt die Zahl der Auslandseinsätze, die es vor dem Mauerfall nicht gab, und ihre Unbeliebtheit spielt in der Hinsicht eine Rolle. Hinzu kommt, daß es früher vor allem um eine Masse ging, die man den Roten gegenüberstellen konnte. Heute braucht man in vielen Bereichen Spezialisten - sei es körperlicher Art oder von der Ausbildung/Ausbildungsfähigkeit her.

Das wird mit dem freiwilligen Dienst auf Dauer kaum zu gewährleisten sein und ob es langfristig genug Menschen gibt, die sich für 4, 8 Jahre oder lebenslang verpflichten, wird sich erst noch zeigen müssen. Die werden nämlich im Zweifel unter dem sinkenden Niveau ebenso leiden wie die allgemeine Leistungsfähigkeit der Bundeswehr. Entweder durch den direkten Kontakt oder die zunehmende Belastung durch Auslandseinsätze und natürlich auch im normalen Dienst.

Das ist nachweislich nicht der Fall.
(siehe USA, GB, die Anzahl an Putschversuchen bzw Gefährdung
der inneren Sicherheit durch diese Armeen ist sehr
übersichtlich)

Ich denke, dass hat viel mit dem Stellenwert der Armee in einer Gesellschaft aber auch mit den Disparitäten in der Gesellschaft zu tun.

Die Armee war von je her Anlaufstelle für die Gescheiterten bzw. für diejenigen die von vorneherein keine Chance hatten. Schau in die USA, mit welchen Möglichkeiten der freiwillige Dienst an der Waffe verbunden ist. In Deutschland senkt man seine Chancen auf dem Arbeitsmarkt im allgemeinen eher. Aber auch die mögliche Zielgruppe ist bei uns sehr viel kleiner, unter anderem auch weil wir ein recht gutes Sozialsystem haben.

Ein weiterer Aspekt ist aber, dass die Wahrnehmung des Militärs in den USA sehr viel positiver ist, als bei uns, die wir uns noch immer mit den Nachwehen des zweiten Weltkriegs herumschlagen (völlig zurecht, aber das ist wohl eine andere Diskussion).

Vielleicht kommt auch hinzu, dass die meisten Einsätze der Bundeswehr in den letzten Jahren letztlich handfeste wirtschaftspolitische Interessen verfolgten, während man anderswo den Menschen noch erfolgreich einreden kann, es gänge um Freiheit oder Menschenrechte.

Grüß Dich Ebenezer.

Danke für deinen Beitrag.

Möglicherweise habe ich die Frage etwas ungeschickt formuliert. Jede Organisation hat ein nachvollziehbares Interesse daran, dass „beste“ (was auch jeder selbst darunter versteht) Personal zu gewinnen. Deshalb glaube ich, dass umso höher der Nutzen einer Organisation eingeschätzt wird, desto höher ist die Akzeptanz. Am Beispiel der Bundeswehr, die ja als Non-Profit-Organisation der Politik bzw. der Bundesregierung auf den eigenen Erfolg bzw. Wirtschaftlichkeit weniger Einfluss hat als Profit-Organisationen, ist es meiner Auffassung nach bedeutend wichtiger wie die Öffentlichkeit (Steuerzahler, Wählerstimmen) über die Notwendigkeit einer Organisation wie die Bundeswehr denken.
In anderen Worten, hängt der Etat davon ab, wie dies in der Öffentlichkeit, kommuniziert über die Massenmedien wahrgenommen wird.

Ich hoffe, ich konnte dich zu ein paar Anregungen inspirieren.

Hallo.

Danke für deine Antwort.

Du hast schon Recht. An der Situation am Arbeitsmarkt (innerhalb Deutschlands unterschiedlich aber nicht immer auch so prognostizierbar)kann man schon erkennen, wieviele kommen und wieviele man braucht um ggf. politisch geforderte Quoten zu erfüllen.

Aber geht das auch anders ??

Hallo Mike.

Danke für deine Antwort.

Ich glaube auch, dass die gesellschaftliche Akzeptanz von vielen Dingen abhängt (historischer Hintergrund, Medienkommunikation, Transparenz…).

Wenn aber die Politiker manchmal leider nicht länger planen, als eine Legislaturperiode, kann eben eine Non-Profit-Organisation wie die Bundeswehr auch nicht zaubern.

Oder wie siehst du das ???

Danke für deine Antwort.

Ich stimme mit dir voll überein, dass die Bundeswehr keine Mädchenschulen bohrt und Brunnen baut oder so ähnlich… Wenn aber nun die Politiker auf einmal anfangen, entgegen jeder bisherigen Erfahrung (Länderunabhängig) über einige Dinge für die diese Personen (politisch) verantwortlich sind, offen und ehrlich zu sprechen, fühlen sich die Leute (also die Wähler) erst Recht „verarscht“. Das bedarf denke ich, einem langsam aber stetigen Prozess…natürlich unter Nutzung der Medien…weil die mitunter mehr Vertrauen geniessen als die Politiker.

Unterm Strich, steht und fällt alles mit der gesellschaftlichen Akzeotanz, die ja Gott sei Dank auch veränderbar ist. Aber muss es immer erst zu einem Terroranschlag oder einer Naturkatastrophe kommen um zu ekennen wozu die Bundeswehr gut ist ???

Grüß Dich.

Vielen Dank für deine Antwort.

Das hört sich super an. Ich glaube aber auch, dass man ählich wie bei der Produktwerbung auch, den Leuten glaubhaft kommunizieren müsste was der Mehrnutzen bei der Bundeswehr wäre. Dazu gehört natürlich auch, dass die eigenen „Mitglieder“ eine gute Meinung haben, wenn sie gefragt werden und ehrlich antworten (Transparenz, finanzielle Situation usw.)
Wenn also jeden den ich frage, der bspwse. bei Audi arbeitet und der mir eine Tätigkeit dort nicht empfehlen würde, würde ich mich auch nicht unbedingt dafür entscheiden. Da unterscheiden sich dann die, die mit der Rekrutierung Geld verdienen und den anderen.

Oder was meinst du ??

Ja ok.

Auf ihre Rechte verzichten…mmhhh…die gesetzliche Einschränkung der Rechte für einen anderen Mehrwert (den es ja nach wie vor gibt) akzeptieren.

Also muss doch die Bundeswehr, als potenzieller Arbeitgeber, etwas mehr anbieten als andere…also den Unterschied glaubhaft kommunizieren. Das dann nicht alle zur Bundeswehr wollen (egal ob als Soldat oder Zivilist) ist mir auch klar.

War das so gemeint ???

Hallo.

Danke für deine kompetente und ausführliche Antwort.

Wie würdest du das Problem angehen ??

Gut ausgefeilte Werbekampagne ?? Zugang für nicht deutsche ?? Kooperationen mit der Wirtschaft ???

Hallo,

Unterm Strich, steht und fällt alles mit der gesellschaftlichen Akzeotanz, die ja Gott sei Dank auch veränderbar ist.

Ja. Allerdings heutzutage und hierzulande wesentlich schwieriger als vor Hundert oder anderenorts.

Aber muss es immer erst zu einem Terroranschlag oder einer Naturkatastrophe kommen um zu ekennen wozu die Bundeswehr gut ist ???

Bei einfacheren Naturen wird das so sein. Aber selbst Leute oberhalb eines Hausptschulabschlusses sind oftmals der Meinung, dass das hierzulande gegenwärtig gewohnte Maß an Frieden und Freiheit irgendwie vom Himmel gefallen sei und ohe Weiteres ewig währen würde. Und dann gibt es natürlich immernoch auch solche Leute, die etwa selbst nach der Amputation des Raucherbeins weiterrauchen.
Die Schwierigkeit besteht eben tatsächlich darin, hier etwas vorzuhalten also zu bezahlen, was man heute akut nicht, aber morgen ganz dringend brauchen könnte. Eine einsatzfähige Armee ist eben nicht mal schnell aus dem Boden gestampft, wenn eine Bedrohung real geworden ist und der Feind sinnbildlich gesprochen vor der Tür steht oder gar schon im Haus ist. Niemand würde wohl ernsthaft den grundsätzlichen Sinn der notfallmedizinischen Infrastruktur hierzulande in Zweifel ziehen oder den von Feuerwehren. Und dabei sind Feuerwehren und Notärzte nur äußerst begrenzt in der Lage ihre dann angeforderten Einsätze zu vermeiden. Eine gut aufgestellte Armee kann diese Notwendigkeit bereits allein durch ihre Existenz. Zusätzlich haben sich die Bedrohungen aber auch deren Bekämpfungsmöglichkeiten verändert.
All das will natürlich heutzutage kommuniziert werden. Gar nicht so einfach, wenn das nächste Handy oder die Niederkunft von Kate die drängenste Problem sind. Hier wird die Politik der Bundeswehr noch einiges an Kommunikation zur Verfügung stellen müssen.
Was die Attraktivität angeht, gehört dazu etwa auch die Kommunikation der Fähigkeiten von Soldaten nach deren aktiven Dienstzeit. Vieles was dort gelehrt und gelernt wird, kann man auch in der Wirtschaft gebrauchen bzw. wird dort ebenso gelehrt und erlernt. Meist heißt es da bloß anders. Problemerkennung und Entschlussfreude sowie eine gewisse Stresstoleranz sind durchaus Atrribute, mit denen man in der Wirtschaft punkten kann und die dementsprechend für einen Arbeitgeber wertvoll sein können.
Der muss das bloß wissen, wenn der Maße bei Bund seinerseits nur an seinen Grundwehrdienst vor 25 Jahren denkt.

Grüße

Die Leute, die sich freiwillig bei einer Armee melden, sind
genau die Leute, die man da eigentlich nicht haben will.

Auf welchen Fakten oder Erfahrungen basiert diese krude Theorie?

Es stellt sich also schon die Frage, wie man die Armee für die
„richtigen“ Leute attraktiv machen kann.

Nein, es stellt sich erst mal die Frage, wer die „richtigen Leute“ sind. Und diese Frage beantworten in kleinen Teilen das Grundgesetz, das Soldatengesetz, sowie die entsprechenden Verordnungen und Personalstärkegesetze. Zum größten Teil ist das eine Frage an die Gesellschaft: Was wollen wir für Streitkräfte haben?
Und mit dieser Frage beschäftigt sich kaum jemand.

Gruß Andreas

Ich denke, dass hat viel mit dem Stellenwert der Armee in
einer Gesellschaft aber auch mit den Disparitäten in der
Gesellschaft zu tun.

Definitiv.

Die Armee war von je her Anlaufstelle für die Gescheiterten
bzw. für diejenigen die von vorneherein keine Chance hatten.

Woher kommt diese Idee? Auf geschichtlichen Fakten basiert sie zumindest nicht.
In Deutschland hatte das Militär bis 1945 einen extrem hohem Stellenwert - die Ableistung des Wehrdienstes war regelmäßig Voraussetzung, um überhaupt zivil Karriere machen zu können. In der DDR war das ebenso, in der Bundesrepublik gibt es hier einen klaren Bruch im Selbstverständnis der Streitkräfte, als auch in der Außenwahrnehmung. Das hat diverse Gründe, vor allem aber den, dass sich die bundesrepublikanische Gesellschaft bisher noch immer erfolgreich um eine Diskussion zu diesem Thema verweigert hat.

Aber um zu deiner „gescheiterten Theorie“ zurückzukommen: Meiner Erfahrung nach hat noch kein Soldat in meinem Umfeld Probleme gehabt sich erfolgreich in den zivilen Arbeitsmarkt zu integrieren.

Schau in die USA, mit welchen Möglichkeiten der freiwillige
Dienst an der Waffe verbunden ist.

Ja, das wären welche?

In Deutschland senkt man seine Chancen auf dem Arbeitsmarkt im :allgemeinen eher.

Was du bitte wie belegen kannst?
Das ist nach meiner Erfahrung völlig falsch. Wäre angesichts der Möglichkeiten durch den Berufsförderungsdienst, die Übergangsbeihilfe und die Übergangsgebührnisse auch relativ seltsam. Vor allem, wenn man bedenkt, dass Unteroffiziere, die sich für mindestens 8 Jahre verpflichten eine Berufsausbildung bekommen, Feldwebel ab 13 Jahren teilweise Ausbildung und Meister und Offiziere ein Studium.

Aber auch die mögliche Zielgruppe ist bei uns sehr viel kleiner,
unter anderem auch weil wir ein recht gutes Sozialsystem
haben.

??? Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Und vor allem: Was ist für dich die Zielgruppe der Personalgewinnung der Bundeswehr? Lisest sich so, als hätte die von dir unterstellte nicht viel mit der tatsächlichen Zielgruppe zu tun.

Vielleicht kommt auch hinzu, dass die meisten Einsätze der
Bundeswehr in den letzten Jahren letztlich handfeste
wirtschaftspolitische Interessen verfolgten, während man
anderswo den Menschen noch erfolgreich einreden kann, es gänge
um Freiheit oder Menschenrechte.

Wenn du das so ansprichst solltest du das Problem wohl eher darin suchen, dass sich unsere Gesellschaft nicht eingestehen will wie wichtig der Schutz bundesdeutscher Handelsinteressen weltweit ist. Und solange das nicht passiert und erwachsene Menschen - die in ihrem Haushalt kaum etwas haben, das nicht importiert ist - mit rosa Sonnenbrillen durch die Welt wandeln und der Meinung sind das geht uns alles nichts an, solange haben wir in Deutschland ein massives Realitätsproblem. Aber das ist sicherlich mit der von dir angesprochenen Verdrängung in Bezug auf den 2. Weltkrieg verknüpft.

Gruß Andreas

Ich stimme mit dir voll überein, dass die Bundeswehr keine
Mädchenschulen bohrt und Brunnen baut oder so ähnlich…

Doch, macht sie auch. Auf dem Balkan hat die Bundeswehr halbe Dörfer (wieder auf)gebaut.
Was sie aber im jeweiligen Einsatz macht und machen darf steht im jeweiligen Bundestagsmandat, welches auf einem UN-Mandat basiert - was beides auf einsatz.bundeswehr.de für jeden Bundesbürger nachlesbar ist!

Wenn aber nun die Politiker auf einmal anfangen, entgegen jeder
bisherigen Erfahrung (Länderunabhängig) über einige Dinge für
die diese Personen (politisch) verantwortlich sind, offen und
ehrlich zu sprechen, fühlen sich die Leute (also die Wähler)
erst Recht „verarscht“.

Mit Verlaub: Die meisten „Wähler“ verarschen sich doch selbst.
Beim ISAF-Mandat stand von Anfang an im UN-Mandat, dass ISAF alle notwendigen militärischen Mittel einsetzen darf! Das hat der Bundestag auch so übernommen.
Und oh wunder - der zentrale Satz vom Afghanistaneinsatz ist immernoch der vom damaligen Verteidigungsminister Struck: „Deutschlands Sicherheit wird auch am Hindukusch verteidigt.“
Klingt das nach Brunnenbohren und Schulen bauen?
Sorry, aber die Deutschen sind Weltmeister darin Realität zu ignorieren. Und einige der besten Ignoranten scheinen durchaus im Bundestag zu sitzen - nämlich die, die Jahr für Jahr für das ISAF-Mandat gestimmt haben ohne es auch einmal gelesen zu haben.

Das bedarf denke ich, einem langsam aber stetigen :stuck_out_tongue:rozess…natürlich unter Nutzung der
Medien…weil die mitunter mehr Vertrauen geniessen als die
Politiker.

Autsch, leider muss ich dir mitteilen dass unsere lieben Medien seit Jahren nur noch nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten Nachrichten „machen“ und ihr Programm gestalten. Huxley ist der Realität weit näher gekommen, als Orwell.

Gruß Andreas

Mit welchen Methoden kann die Bundeswehr sich für die deutsche
Bevölkerung, attraktiver gestalten, ohne dass es zu einer
Bedrohung der inneren Sicherheit Deutschlands kommt ???

Die Bundeswehr ist und war in den Laufbahnen der Offiziere, Feldwebel und Unteroffiziere schon immer attraktiv - da gibt es auch keine Nachwuchsprobleme.
Die Probleme liegen in der Mannschaftslaufbahn, die in ihrer momentanen Ausgestaltung nur als 4-Jahres-Übergang nutzt (oder vielmehr nicht nutzt) und bei der Gewinnung von Freiwillig Wehrdienstleistenden für bis zu 23 Monate. Da im Bereich der Mannschaften bis vor 2 Jahren durch die Wehrpflicht genug Nachwuchs vorhanden war ist diese Laufbahn nie im Fokus der Personalwerbung gewesen. Durch die völlig übereilt durchgezogene Aussetzung der Wehrpflicht gab es hier keine Chance die Laufbahn adäquat an die neuen Anforderungen in Sachen Attraktivität anzupassen. Das geschieht erst nach und nach.

Das andere Problem sind Spezialistenverwendungen, wie z.B. Ärzte, denn hier stellen viele spätestens nach dem auf Kosten der Bundeswehr absolvierten Studium (gut bezahlt natürlich) Ärzte fest, dass man:
a) im Zivilen viel mehr Geld verdienen kann (und plötzlich sind sie weg, die ethischen Beweggründe) und
b) Auslandseinsätze tatsächlich gefährlich und belastend sind.
Und hier sind der Gesetzgeber und der Dienstherr regelmäßig nicht gewillt klare Grenzen aufzuzeigen und die Interessen der Bundesrepublik Deutschland tatsächlich gegenüber den einzelnen Soldaten durchzusetzen. Aber das ist ein sehr spezielles Thema.

Gruß Andreas