Pflichten der Jugend?

Haben Jugendliche - neben ihren sehr bewusst ausgelebten Rechten - nicht auch Pflichten ihren Eltern gegenüber? Oder ist das nur unser Wunsch(-traum)… ??

Unsere beiden Kids (12+15W) sind gute Schülerinnen, jede hat ihr eigenes Zimmer (klein aber mein). Wir Eltern arbeiten zz nicht. KEINE der beiden übernimmt freiwillig dauerhaft ein „wöchentl. Amt" oder hilft mit (einkaufen, aufräumen etc.). Unsere Anordnung wird zur Kenntnis genommen, aber dann nicht durchgeführt – Eltern totlaufen lassen… „Keine Zeit – ich muss lernen“ oder „warum muss immer ich, aber nicht die Schwester?“ „Tja, - wärst du keine Hausfrau geworden!“ Piiiieks!! Alles muss mit Nachdruck mehrmals eingefordert werden. Mit Verlaub – uns regt das auf!!!

Seit Jahren geht das nun so und wir können keinen Erfolg verzeichnen - die beiden bleiben stur!, nehmen Verbote mit Wurstigkeit hin. Halten - trotz ihrer Eifersucht – wieder wie Pech und Schwefel zusammen.

Wie können wir da jetzt noch Abhilfe schaffen?

Tara

Hallo, Tara,
ich fürchte fast es ist zu spätdafür da jetzt noch eine Änderung herbeizuführen.
Aber vielleicht fällt irgendwann mal das Mittagessen aus, ist keine Wäsche gewaschen - Begründung dann „Ich hatte einfach keine Lust eueren Kram zu versorgen.“ Vielleicht führt das ja zu einem gewissen Aha-Effekt. Aber wie gesagt, viel Hoffnung habe ich da nicht.

Wir haben unseren von klein auf dazu angehalten, Pflichten im Haushalt zu übernehmen und - jung gewohnt, alt getan - ist es dabei geblieben. Ohne große Diskussionen.

Ich wünsche Dir starke Nerven und die Fähigkeit, auch einmal einen Konflikt herbeizuführen und durchzustehen.
Grüße
Eckard

Hallo, Eckard,

Wir haben unseren von klein auf dazu angehalten, Pflichten im
Haushalt zu übernehmen und - jung gewohnt, alt getan - ist es
dabei geblieben. Ohne große Diskussionen.

… bis vor ca. 3 Jahren war’s gut mit mithelfen und Verständnis haben und so; nur eben jetzt machen die Mädels DAS BL*** SPIEL mit uns!!! Sone Art „wolln mal sehen, wer die stärkeren Nerven/ besseren Argumente hat“.

Ich wünsche Dir starke Nerven und die Fähigkeit, auch einmal
einen Konflikt herbeizuführen und durchzustehen.

DANKE für die gut-Nerven-Wünsche! Die Konflikte leben wir Eltern aus - die Kinder enthalten sich…
Tara

Hallo Tara,

ich befürchte auch, dass es das Alter ist, in dem die Kiddies nun mal Ihre Grenzen austesten. Das Leider Tag für Tag.

Auch wenn es kein Honigschlecken ist, musst du hier hart bleiben, sonst geht das ewig so weiter.

Gruß Ivo

Wir haben z.Zt. ganz massiv das gleiche Problem mit unserer 14jährigen Tochter. Diskutieren, Anordnen - hilft alles nix. Sie „vergißt“, weigert sich, sagt, ihr Zimmer bzw. ihre Müllhalde sei ihre Sache. Mag sein, aber ich habe morgens zum Wecken keine Lust, über Müll und dreckige Wäsche zu steigen. Konsequenz: Ich betrete ihr Zimmer nicht mehr, sie muß sich selbst den Wecker stellen und Frühstück machen, denn Letzteres habe ich jetzt auch zu „ihrer Sache“ erklärt. Das hat drei Vorteile - erstens kann ICH jetzt morgens länger schlafen, denn vormittags gebe ich hier auch die Hausfrau, und zweitens muß sie nun wirklich irgendetwas selber tun. Drittens habe ich ihr Zimmer wirklich jetzt seit 14 Tagen nicht betreten, und was ich nicht weiß, macht mich auch nicht heiß. Sollte eines Tages wegen Unhygiene und mangelnden Lüftens Matratze oder Teppich Schimmelspuren aufweisen, werden wir dies auf ihre Kosten ersetzen.

Ich bin es nämlich auch leid. Aber dafür ausgeschlafen…

Gruß
Aia

Hallo!

ich fürchte fast es ist zu spätdafür da jetzt noch eine
Änderung herbeizuführen.

Na, wer wird denn so schnell aufgeben. Es ist nie zu spät und für sowas schon gar nicht. Wie schon geschrieben wurde, werden hier die Grenzen ausgetestet. Eine Möglichkeit, was in diesem Alter auch noch hilft, ist Streik! Keine Wäsche, kein Essen …
Andere Möglichkeit: Familienrat, ausdiskutieren, was jeder bereit ist zu tun ( auch die Eltern), auflisten, was jeder schon tut und gegeneinander stellen. Dann Arbeitsplan, der konsequent eingehalten wird.
Ich gebe zu, dass die Konsequenz das Problem ist, aber ohne wirds nichts. Merke ich selber, weil ich auch nicht durchgängig konsequent bin.
Auf jeden Fall ist wichtig, dass man die Nerven behält und sich nicht unterkriegen lässt.

Gruß
T

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Haben Jugendliche - neben ihren sehr bewusst ausgelebten
Rechten - nicht auch Pflichten ihren Eltern gegenüber? Oder
ist das nur unser Wunsch(-traum)… ??

Nein, das ist nicht euer Wunschtraum.

Nur kann ich den anderen ausschließlich beipflichten: Liegen lassen heißt die Devise. Bei meiner Tochter ging der Knopf auf, als die Lieblingsjeans zur Schulfete nicht gewaschen war, weil eben nur gewaschen wurde, was in der Schmutzwäsche liegt.

Unsere beiden Kids (12+15W) sind gute Schülerinnen, jede hat
ihr eigenes Zimmer (klein aber mein).

Immerhin testen sie nicht mit der Schule. Das ist ja schon ein Vorteil, da diese Folgen viel länger nachwirken.

Eltern totlaufen lassen…

Kinder tot laufen lassen: Was Pflicht ist, bleibt liegen. Also die Pflichten der Mädels tunlichst auf solche Aufgaben legen, deren Nicht-Erledigen den Töchter weh tut, nicht euch.

Gruß, Karin

Hallo Karin,

Nur kann ich den anderen ausschließlich beipflichten: Liegen
lassen heißt die Devise.

Zustimm. Manchmal schwierig, aber …
Neulich hat’s bei meinen Herrn uebrigens gezuendet (wie lang
das vorhaelt, weiss ich nicht). Ich hab mal wieder Oprah geguckt
(beim Buegeln, siehe Plauderbrett …). Zu Gast Arnold
Schwarzenegger (wir kriegen hier die Sachen immer ein paar
Monate zu spaet, es sollte wohl Wahlhilfe fuer den Freund sein).
Jedenfalls redete Arnie ueber Ehe und Familienleben.
Und seine beiden Tochter (ich glaub 12 und 14 oder so) muessen
u.a. ihre gesamte Waesche selbst waschen - Hausangestellten,
die es im Hause Schwarzenegger wohl gibt, haben strikte An-
weisungen, was sie machen duerfen und was sie nicht machen
duerfen (z.B. eben die Waesche des Jungvolks waschen, deren
Zimmer aufraeumen und so).

Zum Glueck wird bei uns alles im vier Stunden- Rhythmus wieder-
holt und ich konnte die Sendung aufnehmen. Meine Jungs haben
Baukloetze gestaunt, ‚wo der doch soooo viel Geld hat‘ usw.

Und seit der Zeit ist es besser geworden, manchmal braucht’s
Erinnerungen - die wird’s die naechsten Jahre wohl immer wieder
brauchen - aber der ‚Terminator‘ hat echt was bei uns
gebracht.

Gruesse, Elke

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Hi,

ich hab auch drei in dem Alter. Augen zu und durch …

Allerdings würde mir im Traum nicht einfallen, den Mädels ihre Wäsche zu waschen oder ihre Zimmer zu reinigen. Das machen die hübsch selber. Ich bin alleinerziehend und berufstätig, und find es schlimm genug dass außer mir niemand merkt dass die Rolläden noch nicht hochgezogen wurden oder die Zimmerpflanzen verdursten. Aber die Klamotten der Kinder gehen mich echt nix an. Das waschen die selber seit sie 13 jahre alt sind, und das geht auch, weil sie genau wissen dass es sonst niemand macht.

LG

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Katja,

den Gedanken mit dem Kleidungsstücke selber waschen gefinde ich gut, aber schwer umsetzbar. Wenn jeder in unserer Familie sich selbst um das Waschen der Wäsche kümmern würde, würde unser Strom- und Wasserverbrauch stark ansteigen, denn ein Waschgang muss sich doch lohnen - oder anders, so bekäme keiner von uns eine Trommel voll.
Wie macht Ihr das? Ihr trennt doch auch Koch- und Buntwäsche, oder?

viele Grüße
claren

Hallo.

Natürlich haben die Wänste auch Pflichten. Und wenn sie keine Lust haben, kommen sie denen eben nicht nach - Bingo, so lange es um ihren eigenen Kram geht. Wenn es dann eben im Zimmer aussieht wie Hansjochen, bitte schön. Nach einem halben Jahr dann konsequent! entrümpeln, auch ein paar heiß geliebte Dinge spurlos verschwinden lassen … die Dienstleistung aber vom Taschengeld abziehen, auf einmal oder mehrmal, egal. Und 15jährige verhungern auch nicht, wenn die Sklavin in der Küche eben mal nix zu spachteln anbietet. Hunger regt auch zum selbständigen Denken an.

Sinn der Übung : So lange nur Palaver als Konsequenz entsteht, ändert sich nix am Denken. Teenies sind sehr qualifiziert im Ausblenden störender Geräuschkulissen … Weh tun muss es! Und was tut einem Teenager weh? Kein Geld, kein Essen, keine saubere Wäsche.

Das geht dann sogar relativ schnell, und nervt nur einmal.

Gruß kw

Hallo, Claren,
vielleicht nicht gerade selbst waschen, das wäre in der Tat eher unpraktisch. Aber man kann wohl erwarten, dass die zu waschenden Klamotten sortiert in den entsprechenden Wäschekörben landen. Dann wird eben nur das gewaschen, was sich dort befindet.

Der Dienstleistungsbetrieb „Hotel Mama“ sollte sich nicht mit einem fünf-Sterne-Etablissement messen wollen. Er funktioniert nur, wenn Lasten und Vorteile einigermaßen gleichmäßig verteilt sind und bleiben.

Das Wichtigste ist, dass a. Regeln aufgestellt werden und b. ihre Einhaltung konsequent eingefordert und durchgesetzt wird.

Merke: Auch „Nein“ ist eine durchaus valide Antwort!
Merke auch: „Wer die Musik bezahlt, darf auch bestimmen, welches Lied gespielt wird.“

Grüße
Eckard

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Hallo Knut,

da du keine Angaben zur Person in deiner Vika hast,
kann ich nicht beurteilen, wie es mit deinen Erfahrungen
bezueglich Teenies und/oder Kinder steht.

Ich würde der Ursprungsposterin daher eher raten, eine
Kombination aus Sanktions- und Belohnungssystemen
aufzugreifen- wobei der Schwerpunkt bei zweiterem liegen
sollte.

Das ist ein wunderbares Modell fuer kleinere Kinder. Hab
ich manchmal dosiert und mit Erfolg angewendet. Aber spaetestens
seit meine beiden Herren 10 ueberschritten haben, kriege ich
bloss noch Kopfschuetteln bei Versuchen das Umzusetzen.
„Wir sind doch keine Zirkustiere, die du abrichten kannst!“ war
der Satz, der mir die Sache beim letzten Mal wohl fuer immer
abgestellt hast.

Ich finde die Methode ‚mit der Konsequenz‘-leben-muessen,
gerade im Bezug auf Hausarbeit/Mithilfe ab einem gewissen Alter
sehr gut greifen. Wenn die Konsequenzen sich wirklich
natuerich ergeben (Waesche im Zimmer verstreut und nicht
im Waeschekorb --> keine frische Waesche) und nicht kuenstlich
aufgesetzt sind (unordentliches Zimmer --> kein Kinobesuch
am WE), funktionieren sie.

Aber auch eine Familienkonferenz halte ich fuer fruchtbar.
Wenn man den Kindern zuhoert und bereit ist, ihre Meinung zu
den Dingen zu hoeren (im Sinne von: zuhoeren und
als legitim anerkennen, nicht von zustimmen und akzeptieren),
wenn man ihre Loesungsvorschlaege objektiv betrachtet und
bereit ist, sie auszuprobieren, kommt oft sehr viel Brauchbareres
heraus. Die Zeit, die man in diese Dikussionen investiert, spart
man meist beim Noergeln und Motzen wieder ein. Und Kinder
sind in der Regel bereit, den Problemen ihrer Eltern zuzuhoeren,
wenn sie nicht im Mecker- und Noergelton vorgetragen werden,
sondern waehrend eines ruhigen Gespraechs, wo beide Seiten
zuhoeren.

Gruesse, Elke

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Hallo Elke,

Aber auch eine Familienkonferenz halte ich fuer fruchtbar.
Wenn man den Kindern zuhoert und bereit ist, ihre Meinung zu
den Dingen zu hoeren (im Sinne von: zuhoeren und
als legitim anerkennen, nicht von zustimmen und akzeptieren),
wenn man ihre Loesungsvorschlaege objektiv betrachtet und
bereit ist, sie auszuprobieren, kommt oft sehr viel
Brauchbareres
heraus. Die Zeit, die man in diese Dikussionen investiert,
spart
man meist beim Noergeln und Motzen wieder ein. Und Kinder
sind in der Regel bereit, den Problemen ihrer Eltern
zuzuhoeren,
wenn sie nicht im Mecker- und Noergelton vorgetragen werden,
sondern waehrend eines ruhigen Gespraechs, wo beide Seiten
zuhoeren.

meines Erachtens nach liegt genau dort der Knackpunkt. Taras Mädchen sind offenbar gar nicht bereit, zuzuhören. Deine Meinung teile ich im Übrigen. Mir geht es mit meiner Tochter ähnlich. Wenn es Probleme gibt, rede ich auch mit ihr. Schade ist ja, das sie (die Töchter) nicht wirklich Argumente haben und Lösungsansätze gibt es nicht in der Mehrzahl. Wie läuft denn so eine Konferenz bei euch ab? Man bringt auf respektvolle Art und Weise den Kids nahe, das es eben so nicht weitergehen kann. Wie sieht denn dann der Kompromiss aus? Im oben angesprochenen Konflikt haben die Mädchen keine Wahl. Berichte doch bitte mal von einer solchen Zusammenkunft. Vorab vielen Dank.

Grüße

Diana

Hallo Diana,

Berichte doch bitte mal von einer solchen Zusammenkunft.

Okay, ich probier das mal. Eine unserer eindrucksvollsten
Familiendiskussionen drehte sich um den Fernsehkonsum. Da
waren beide 9 + 8, glaube ich.
Zuerst gab’s Gemecker - ihr goennt uns das Fernsehen nicht.
Dann haben wir unsere Bedenken erklaert (es waren viele!),
die Hauptsachen waren:

  1. ihr habt weniger Zeit draussen zu spielen, was gesuender
    waere (koerperlich und was Freunde betrifft)
  2. wenn ihr fernseht seid ihr danach immer schrecklich
    hippelig und streitet viel mehr (verbal und koerperlich)
  3. wir befuerchten, dass eure Phantasie verkuemmert
    Nummer 1+2 haben sie zugegeben und selbst Beispiele dafuer
    gebracht. Nr.3 haben sie abgelehnt und uns Beispiele gebracht,
    wo das nicht stimmt, wo sie TV positiv benutzt haben.
    Insgesamt haben sie aber zugestimmt, dass eine gewisse
    Einschraenkung mehr Plus als Minus bringen wuerde, vorausgesetzt,
    dass TV nicht ganz verboten wird und dass auch wir Erwachsenen
    uns einschraenken und nicht immer die Ausrede bringen, dass
    wir Nachrichtensendungen und Infosendungen brauchen. Sie sagten,
    ihr habt halt einen anderen Geschmack, mir ist Dark Wing Duck
    genauso wichtig wie euch die Tagesschau. Ihr koennt ja
    Zeitung lesen (wo sie recht haben - dass wir deutsches TV gucken,
    wenn es um Nachrichten geht, und es keine deutschen Zeitungen
    hier gibt, liessen sie nicht gelten.).- mrmpf, grummelnd von
    uns akzeptiert.

Also ging’s an die Loesungssuche. Die wurde erstmal vertagt,
erstens weil sie sonst diese Diskussionsrunden fuer langweilig
und unausstehlich halten, zweitens, weil wir erstmal allein
Ideen sammeln wollten.

Um’s kurz zu machen: meine Vorschlaege (Programm vorher
sortieren, Coupon-Methode wurden verworfen - zu kompliziert,
unpraktikabel).
Papas Idee nur noch am WE TV zu erlauben, wurde ebenfalls ab-
gelehnt, weil gerade am WE die Freunde da seien und gerade
Wochentags abends mal eine halbe Stunde TV zwischendurch der
Entspannung oder Ueberbrueckung diene.
Letztendlich hatten wir noch einen Vorschlag unseres Juengsten
auf dem Tisch: TV erlaubt Mo, Mi, Fr - total abgestellt Di, Do, Sa
und Sonntags erlaubt, sofern keine Hausaufgaben anstehen.
Wir Grossen waren sehr skeptisch, aber wir haben uns auf
eine Testzeit geeinigt. Und siehe da - das hat dann zwei JAhre
lang bei uns klasse funktioniert. Man musste nie meckern oder
motzen, wenn mal der Fernseher zur falschen Zeit eingestellt
wurde, genuegte eine kleine Erinnerung. Bei besonderen Anlaessen
(Sport oder wichtige Nachrichten) gab es Ausnahmen, die als
solche akzeptiert wurden.

Das war, zugegeben, unser Vorzeige-Erfolg. Aber wir hatten
auch kleinere gute Ergebnisse. Ich staune immer wieder, ueber
die ungewoehnlichen Loesungsvorschlaege, die von den Jungs
kommen und die funktionieren (vielleicht auch,weil es ihre
eigenen Vorschlaege sind und sie hart dran arbeiten, dass sie
funktionieren).

Was die Haushaltsmithilfe betrifft, so sind wir gerade in einer
Umwaelzungsphase, weil wir fuer die naechsten drei,vier Monate
ein 1-Eltern-Haushalt sein werden. Noch haben wir keine Loesung
gefunden, mit denen wir alle zufrieden sind. Manchmal dauert das.
Aber ich glaube, dass man die Zeit, die man in die Loesungssuche
steckt, wieder einspart, wenn es ans Ermahnung, Beaufsichtigen
und eventuelle Bestrafungsaktionen geht.

Ich hoffe, das war anschaulich genug.

Ah, noch was: bitte nicht denken, wir waeren eine perfekte Familie.
Weit davon entfernt. Wir haben Reinfaelle und Probleme, die immer
wieder auftauchen und nicht wegzugehen scheinen. Gerade jetzt
mit fast 12 und 13 sind wir in einer ziemlich aufreibenden Phase
und manchmal koennt ich bloss noch den Kopf an die Wand hauen.
Aber meine Erfahrungen sind einfach die, dass sich die Dinge am
besten handhaben lassen, wenn alle miteinander reden und alle
zuhoeren. Das ist nicht immer einfach. Im Gegenteil. Warum
soll ich mir - um beim Beispiel zu bleiben - von meinen Soehnen
vorschreiben lasse, wann und wieviel ich fernseh gucke?!! Aber im
Endeffekt ist mir die bessere Familienatmosphaere durch gemeinsam
getroffene Entscheidungen wichtiger als meinen Willen durchzusetzen.
Obwohl ich als Erwachsene manches besser ueberblicken kann als
die Kinder, lohnt es sich immer zuzuhoeren. In manchen Sachen wird
dann aber trotzdem gemacht, was wir, die Eltern, entscheiden, es
gibt Grenzen (z.B. wer wann wielange wohin geht) - aber die sind
meist ein ganzes Stueck weiter zu stecken, als man gemeinhin vermutet.

GRuesse, Elke

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Merke auch: „Wer die Musik bezahlt, darf auch bestimmen,
welches Lied gespielt wird.“

das Geld verdienen muss, um ein (An-)„Recht“ zu haben ihre
geliebte Musik spielen zu dürfen.

Nein Knut,
das ist ein wenig zu kurz gehupft. Es ging mir dabei gar nicht um die Musik als solche. Da bin ich eigentlich eher schmerzfrei.

Der Satz war eher generell gemeint: Da Diskussionen Eltern-Kinder sich oft als „unendliche Geschichte“ erweisen, bei denen von oft von Seiten der Nachkommen außer Ablehnung nicht wirklich Konstruktives kommt, ist es erforderlich, zu definieren, wer letzten Endes das Sagen im Haus hat. Ich sehe mich Beschwerden und Änderungsvorschlägen gegenüber als durchaus offen, aber des Diskutierens muß auch einmal ein Ende sein.

Gruß
Eckard

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Das ist eben mit diesem Zuhören nicht immer so leicht…oft habe ich das Gefühl, das Jana gar kein Interesse an einem Gespräch hat, weil sie andere Themen mehr tangieren. Vielleicht höre ich ihr auch gar nicht intensiv genug zu?

Deine Schilderung finde ich sehr anschaulich und nachvollziehbar. Besonders die Argumentation deiner Kinder, das für sie DarkWingDuck oder so ;o) ebenso wichtig ist, wie für dich die Tagesschau.) Vielen Dank für die Denkansätze.

Grüße

Diana

Die allerwichtigste Pflicht der Jugend…
… ist, ihre Grenzen auszutesten :smile:

Gruss, Marco

Gespraechsangebot
Hallo Diana,
freut mich, wenn das Denkanstoesse gebracht hat.
Wenn du schreibst, dass deine Jana keinen Bock zum Reden hat,
da hab ich auch ein paar … Methoden, Tricks will ich nicht
schreiben, das klingt nach ueberrumpeln und austricksen.

  1. Gespraeche im Auto. Irgendwie, so bloed das klingt, aber
    in dieser unnatuerlichen Situation - alle gucken nach vorne,
    keiner sieht sich an, der Fahrer muss nebenher noch was anderes
    machen - werden Hemmschwellen abgebaut und die Kerls sagen oft was,
    was sie sonst nie rauslassen wuerden. „They let their guard down“,
    heisst es auf Englisch anschaulich. Ich war auch gern Auto und bin
    einfach nur ruhig und hoere zu, ueber was die beiden sich
    hinter mir unterhalten. Manchmal sehr aufschlussreich.

  2. Ich mache unverfaengliche Gespraechsangebote. Statt sie an den
    Tisch zu holen und zu sagen: so, reden wir mal ueber Aufklaerung!
    was natuerlich sofort Fluchtbewegungen oder ABschottungsmanoever
    zur Folge haette, fang ich beim Essen oder beim Kochen an:
    „Mensch, was ich heute wieder bei werweisswas gelesen hab!“
    ?? was denn?? erzaehl!!
    Also, da gibt es eine Diskussion ueber Rasieren. Dass sich
    10jaehrige Maedchen schon die Beine rasieren (siehe aktuell L&L).
    Und auch unter den Armen.
    Ich brauchte gar nicht weiterzureden, auf Intimrasur kamen
    die Kerls von alleine. Und jetzt kenn ich ihre Meinung dazu.
    Und weil wir dann schon dabei waren, haben sie mich schon mal
    gleich nach Kondomen gefragt, und was ein Orgasmus denn nun wirklich
    ist, und woran man merkt, ob man einen gehabt hat, und ob man
    Kondome, die nach Schokolade schmecken, auch schlucken kann …
    und und und. HAette ich gesagt: Was wisst ihr ueber Intim-
    rasur?, haette ich zwei zugeklappte Austern am Tisch gehabt.

Diese Art des Gespraechangebots hab ich schon immer gemacht.
Inzwischen hab ich ja schon oefter erwaehnt, dass unsere beiden
adoptiert sind. Ich konnte ihnen so immer signalisieren: ihr
koennt mich fragen!, aber ich hab sie nicht mit Informationen, die
sie (noch) nicht wissen wollten ueberfallen. Wenn das Thema zu
diesem ZEitpunkt fuer sie interessant war, haben sie weitergefragt.
Wenn es sie zu diesem Zeitpunkt nicht beschaeftigt hat, haben
sie von was anderem erzaehlt. Auch gut. Ein Freundin von mir
wartet seit nun drei Jahren, dass ihr mittlerweile 8jaehriger
Sohn sich nach den ‚facts of life‘ erkundigt. Solange sie ihm
nicht zeigt, dass sie dem Thema offen gegenuebersteht, kann sie,
glaube ich, noch lange warten.

Gruesse, Elke

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