kurze Zusammenfassung
Ich muss gestehen, ich habe keinen parat.
Aber ich frage mal andersrum: Wenn irgend jemand (den meine
Heimat absolut nichts angeht) daherkommt, die Pfalz einzäunt,
mich meiner Existenzgrundlage beraubt, vorschreibt, wer wann
und wo über geschlossene Grenzübergänge darf und wer nicht,
wenn diese gleichen Personen mir vorschreiben, was an
Hilfsgütern ins Land darf und dann auch noch glauben, ich muss
ihnen dankbar sein; wie würdest Du dann reagieren?
Ich kann mich ja irren, aber gabs nicht mal Zeiten, in denen der Gaza-Streifen nicht abgeriegelt war?
http://www.tagesschau.de/ausland/nahost98.html
Immer, wenn sich die Lage zu entspannen droht, kommen wieder irgendwelche Fanatiker auf den Gedanken, Raketen abzuschießen oder sich selbst in die Luft zu jagen. Die konkreten Aggressionen, die zu Maßnahmen der Israelis führen, gehen nicht von Israel aus. Im Gegentum: über die letzten Jahre ist der Langmut der Israelis immer größer geworden und darauf haben Hamas und Hisbollah reagiert, indem sie die Angriffe verstärkt wurden, bis es der israelischen Regierung unmöglich wurde, den Zustand weiter zu akzeptieren, weil die eigene Bevölkerung erwartet, daß ihr Wille nach bomben- und raketenfreier Luft von der Regierung ernster genommen wird als der Wunsch der Palästinenser nach Selbstverwirklichung im militärischen Bereich.
Es gab Zeiten, die gar nicht mal solange her sind, in denen ich auch der Ansicht war, Israel müsse Zugeständnisse machen. Und siehe da: Israel machte Zugeständnisse, die dann einerseits einzelnen nicht groß genug waren und andererseits zu groß waren, als daß sie von den radikalen Palästinensern geduldet werden konnten, weil sie (die Zugeständnisse) zu groß wurden und von der Mehrheit der Palästinenser akzeptiert zu werden drohten. Das wiederum hätte eine Gefahr für Hamas und Hisbollah bedeutet, weil man die Existenzberechtigung verloren hätte, wenn sich das palästinensische Volk und Israel auf eine gemeinsame Lösung geeinigt hätten.
Es gab Zeiten, die gar nicht mal solange her sind, in denen ich auch der Ansicht war, die Palästinenser hätten gute Gründe für ihr Verhalten, weil die erbärmlichen Lebensumstände und Perspektivlosigkeit letztlich nur Fanatismus und Gewalt hervorbringen können. Nun hätte aber eine Verbesserung der Umstände und der Perspektiven den Fanatismus und die Gewaltbereitschaft eindämmen müssen. Aber siehe da: nach weitgehender Einigung, Selbstverwaltung in Gaza und im Westjordanland, den Abzug der Israelis aus Gaza und reichlich EU-Geldern, nahmen die Anschläge nach einer kurzen Phase der Ruhe eher zu als ab und die Palästinenser wählten anschließend vorsichtshalber gleich mal die Hamas. Die Gelegenheit war günstig, um das Chaos perfekt zu machen und nun gibt es einen Gazastreifen, von dem aus die Hamas Isreal beschießt, das Westjordan-Land, das von der Fatah regiert wird und einigermaßen ruhig ist und nicht zuletzt den Süden des Libanon, aus dem die Hisbollah Israel angreift.
So verhält man sich nicht, wenn man Frieden will. Es geht auch nicht um das Israel von 1967 wie mein geschätzter Vorredner spekulierte, sondern es geht fanatischen Palästinensern immer noch um die Vernichtung Israels und Dank der mißlichen Lage der Bevölkerung und hervorragenden Marketings mit göttlicher Unterstützung gelingt es ihnen, genug arme Seelen immer und immer wieder davon zu überzeugen, ihr Leben und letztlich das vieler Landsleute zu gefährden, um einen übermächtigen Gegner anzugreifen, der sich das nur eine begrenzte Zeit anschauen wird.
Die Gewaltspirale wird in Gang bleiben, entweder auf ewig oder bis Israel die Faxen dicke hat und den gesamten Gazastreifen planiert.
Natürlich kann man der Ansicht sein, Israel sei bei der Wahl der Mittel nicht zimperlich und gefährde Zivilisten. Aber erstens machen das die Palästinenser auch und zweitens sind es die radikalen Palästinenserorganisationen, die der Gewaltspirale wieder einen tüchtigen Schwung versetzen, wenn sie langsamer zu rotieren droht.
Gruß
Christian