Phosphorbomben international erlaubt?

Hallo,

kann mich bitte jemand aufklären!
http://de.news.yahoo.com/2/20090112/tts-schwere-kaem…

"Israel wies derweil Vorwürfe zurück, es habe mit dem Einsatz von Phosphorbomben im Gazastreifen gegen das Völkerrecht verstoßen.

„Der Einsatz unserer Waffen erfolgt im Rahmen der legalen Grenzen des internationalen Rechts“, sagte ein Armeesprecher.
Olmert-Sprecher Mark Regev sagte, die von Israel verwendete Munition stimme mit derjenigen aller westlichen Demokratien einschließlich der NATO-Staaten überein."

Sind Phosphorbomben tatsächlich international erlaubt?

Gruß
karin

Hallo,

kann mich bitte jemand aufklären!
http://de.news.yahoo.com/2/20090112/tts-schwere-kaem…
"Israel wies derweil Vorwürfe zurück, es habe mit dem Einsatz
von Phosphorbomben im Gazastreifen gegen das Völkerrecht
verstoßen.
„Der Einsatz unserer Waffen erfolgt im Rahmen der legalen
Grenzen des internationalen Rechts“,
Sind Phosphorbomben tatsächlich international erlaubt?

ja, wenn man sie euphemistisch als „Nebelwaffen“ deklariert.
Und glaubhaft macht, daß man mit dieser furchtbaren Brandwaffe und dem entstehenden Anhydrid einer mittelstarken Säure nichts anderes bezweckt als Nebel.
Und dann genug Döspaddel findet, die das glauben.
Ist ungefähr so, als würde man Napalm als Leuchtgranate bezeichnen…

Gruß
BeLa

ja, wenn man sie euphemistisch als „Nebelwaffen“ deklariert.

Das hat nichts mit einem Euphemismus zu tun. Die richtige Bezeichnung ist übrigens Neben mittel und nicht Nebelwaffe.

Und glaubhaft macht, daß man mit dieser furchtbaren Brandwaffe
und dem entstehenden Anhydrid einer mittelstarken Säure nichts
anderes bezweckt als Nebel.

Wieso sollte man das „glaubhaft“ machen müssen? In Kriegen sterben Menschen, in Kriegen zählt die militärische Zweckmäßigkeit. Und wenn man Nebelmittel als solche einsetzt, dann können - je nachdem wo und in welchem Umfang sie eingesetzt werden - selbstverständlich auch Zivilisten und zivile Einrichtungen in Mittleidenschaft gezogen werden, wenn sie das Pech haben am Zielort zu sein. Das nennt sich dann neudeutsch Kollateralschaden und hat nichts mit dem Einsatz von Nebelmitteln als Offensivwaffe zu tun.
Das sind die Tatsachen und solange hier niemand Einblick in die Befehlsgebung der Israelis hat sind Vorwürfe, dass sie Nebelmittel gegen Zivilisten einsetzen würden nichts als unsachgemäße Stammtischparolen.

Wer sich mal eine Karte des Gazastreifens anschaut und sieht auf was für einer geringen Fläche der Konflikt stattfindet, der wird (auch als militärisch unbedarfter Beobachter) sofort feststellen, dass der Einsatz von Nebelmitteln schon auf Grund der Übersichtlichkeit gerade um die Bewegungen von infantristischen Kräften zu decken sehr häufig notwendig ist - und da die bebauung dort größtenteils sehr eng ist kann man sich wohl ausrechnen, dass das nicht ohne zivile Opfer und Schäden funktioniert.
Wenn dabei Zivilisten sterben und verletzt werden ist das sicherlich traurig, aber vom Humanitären Völkerrecht nunmal gedeckt - das gehört leider dazu. Insbesondere in einem Konflikt in dem sich eine Partei explizit hinter Zivilisten versteckt und sie somit ganz bewusst opfert.

Ich bin immer wieder erstaunt wie naiv hier viele „argumentieren“, mit einem Gutmenschentum, das an sich - man verzeihe mir den Ausdruck - zum Kotzen ist.
Krieg ist unmenschlich! Aber wenn er stattfindet, dann gibt es keine halben Sachen.
Man mag kritisieren dass ein Krieg geführt wird, aber einzelne Aktionen, die völlig aus dem Zusammenhang gerissen ohne Hintergrundinformationen dargestellt werden dazu zum Anlass zu nehmen ist schlicht lächerlich - passt aber ins Bild des unmündigen Bundesbürgers, der sich von den Medien das Denken abnehmen lässt.

Gruß Andreas

Sind Phosphorbomben tatsächlich international erlaubt?

Ja, natürlich - und nur mal so nebenbei: da ist Krieg.
Das sind Nebelmittel, die primär dazu eingesetzt werden eigene Bewegungen vor der Beobachtung durch den Feind zu schützen. Wenn bei entsprechendem Einsatz Zivilisten sterben ist das zwar traurig, aber ihr Einsatz hat eben einen andere Zweck.
Die militärische Notwendigkeit ist hier das Maß, das ausschlaggebend ist.

Mal als Denkanstoß: Es ist nicht unbedingt zweckdienlich mit einer „ich sitz hier zu hause im Warmen auf meinem Sofa im sicheren Deutschland und bin fassungslos, ob der Bilder in den Medien von Dingen, die ich auf Grund des eigenen beschränkten Erlebnishorizonts nicht sachgerecht beurteilen kann, rede aber trotzdem gerne mit“-Mentalität über so ein Thema zu diskutieren.

Gruß Andreas

Hallo,
du hat offensichtlich keine Ahnung was Brandwaffen bewirken.
Gruß
Werner

Sind Phosphorbomben tatsächlich international erlaubt?

Ja, natürlich - und nur mal so nebenbei: da ist
Krieg
.
Das sind Nebelmittel, die primär dazu eingesetzt werden eigene
Bewegungen vor der Beobachtung durch den Feind zu schützen.
Wenn bei entsprechendem Einsatz Zivilisten sterben ist das
zwar traurig, aber ihr Einsatz hat eben einen andere Zweck.
Die militärische Notwendigkeit ist hier das Maß, das
ausschlaggebend ist.

Wenn deine eigene Familie von Phosphorbombenbeschuss unmittelbar betroffen wäre, du also nicht nur von fiktiven Vernebelungsmitteln sprechen würdest, wärst du dann immer noch für den Einsatz dieses extrem gefährlichen "Vernebelungsmittels?

Mal als Denkanstoß: Es ist nicht unbedingt zweckdienlich mit
einer „ich sitz hier zu hause im Warmen auf meinem Sofa im
sicheren Deutschland und bin fassungslos, ob der Bilder in den
Medien von Dingen, die ich auf Grund des eigenen beschränkten
Erlebnishorizonts nicht sachgerecht beurteilen kann, rede aber
trotzdem gerne mit“-Mentalität über so ein Thema zu
diskutieren.

Gruß
karin

Wenn deine eigene Familie von Phosphorbombenbeschuss
unmittelbar betroffen wäre, du also nicht nur von fiktiven
Vernebelungsmitteln sprechen würdest, wärst du dann immer noch
für den Einsatz dieses extrem gefährlichen
"Vernebelungsmittels?

Du hast meinen Beitrag nicht verstanden oder? Darin geht es nicht mal im Ansatz um eine Meinung von mir zum Einsatz von Nebelmitteln, sondern um tatsächliche Gegebenheiten (nach denen du mit Verlaub gefragt hattest). Abgesehen davon gehe ich davon aus, dass ein durchschnittlich gebildeter Mitteleuropäer zumindest weiß, dass es in einem Krieg gefährlich ist.
Und im Gegensatz zu dir brauche ich von nichts fiktivem zu sprechen…

Gruß Andreas

ja, wenn man sie euphemistisch als „Nebelwaffen“ deklariert.

Das hat nichts mit einem Euphemismus zu tun. Die richtige
Bezeichnung ist übrigens Neben mittel und
nicht Nebelwaffe.

Du solltest Dir mal ein Fremdwörterbuch schnappen und das Wort „Euphemismus“ nachschlagen. Wenn das Wort „Nebelmittel“ für ein perfides Mordwerkzeug gebraucht wird, dass Menschen auf grausame Art und Weise umbringt oder mindestens ihres Lebensraums beraubt, dann ist das ganz klar das Musterbeispiel für einen Euphemismus. Du hast offenbar den Begriff nicht einmal im Ansatz verstanden.

„Kollateralschaden“ ist übrigens ebenso ein Euphemismus wie die meisten anderen Worthülsen, die einem derzeit in den Nachrichten entgegenschwallen.

Ich habe nichts als Verachtung übrig für solche Menschen, die mir genau aus der von Dir bemängelten Sicherheit des eigenen Fernsehsessels heraus zwischen zwei Bissen aus ihrem Schnitzelbrot erklären, dass in einem unausweichlichen Krieg nunmal Menschen ums Leben kämen.

Widerlich!

Fritze

Nein, das hat nichts mit Euphemismen zu tun, sondern schlicht mit der Tatsache, dass man mit der menschlichen Sprache als rationalem Element schlicht nicht das irrationale des Krieges beschreiben kann.

Die zusätzliche Problematik entsteht dadurch, dass viele Menschen - wie z.B. du - mutmaßlich auf Grund gesteigerter Emotionalität bei diesem Thema - nicht sachlich bleiben können, was zwar verständlich, aber nicht hilfreich ist.
Wie ein Mord in Deutschland definiert ist verrät dir das Strafgesetzbuch. Ansonsten empfehle ich dir einen tiefen Einblick in das Humanitäre Völkerrecht, was erlaubte und unerlaubte Mittel angeht.

…dass in einem unausweichlichen Krieg…

Wer hat hier denn sowas erzählt?

Gruß Andreas

Hallo Andreas,

Ich bin immer wieder erstaunt wie naiv hier viele
„argumentieren“, mit einem Gutmenschentum, das an sich - man
verzeihe mir den Ausdruck - zum Kotzen ist.
Krieg ist unmenschlich! Aber wenn er stattfindet, dann gibt es
keine halben Sachen.

Mich wiederum erstaunt es, wie manche einen Kreieg so hinnehmen, als wäre es die natürlichste Sache der Welt, dass hier Menschen sterben, obwohl sie niemand was angetan haben.
Und dieses einfach so darüber hinweg gehen, als würde es eben mal regnen, das kotzt mich an. (Nur, um Deinen Ausdruck zu gebrauchen)

Man mag kritisieren dass ein Krieg geführt wird, aber einzelne
Aktionen, die völlig aus dem Zusammenhang gerissen ohne
Hintergrundinformationen dargestellt werden dazu zum Anlass zu
nehmen ist schlicht lächerlich - passt aber ins Bild des
unmündigen Bundesbürgers, der sich von den Medien das Denken
abnehmen lässt.

Sorry, ich diskutiere, weil ich eben ncht alles hinnehme, was unsere
Presse so von sich gibt.
Und wenn Du oben schreibst:
„Wenn dabei Zivilisten sterben und verletzt werden ist das sicherlich traurig, aber vom Humanitären Völkerrecht nunmal gedeckt - das gehört leider dazu.“
dann frage ich mich, ob es auch dazu gehört, wenn ein UN Mitgliedsstaat eine Resolution einfach ignoriert, weiterbombt, Erfolgsbilder üner Fliegerangriffe bei YouTube zur Schau stellt und schon einen Tourismus an seiner Grenze anführt, um zu zeigen, wie tollsie doch sind.
Ich will hier gar nicht ausdrücken, wie mir da zumute ist und wie ich über Leute denke, die das einfach so toll hinnehmen, dass es „keine halben Sachen“ gibt.
Bringen wir doch alle um. Im Krieg gibt es nun mal tote Zivilisten.

Gruß Andreas

Jürgen

Was Andreas zur technischen Seite von Weißem Phosphor geschrieben hat, stimmt afaik weitgehend. Inzwischen ist der Einsatz aber weitgehend eingeschränkt, wenn auch nicht komplett verboten.

Andreas schreibt:

Krieg ist unmenschlich! Aber wenn er stattfindet, dann gibt es
keine halben Sachen.

Ersteres stimmt, letzteres nicht. In einem Krieg in besiedeltem Gebiet kann man von einer Konfliktpartei schon erwarten, dass sie keine Mittel einsetzt, die die Zivilbevölkerung unnötig schädigen. Das schreibt die Ergänzung von 1977 zu den Genfer Konventionen vor. Es gibt andere, weniger schädliche Nebelmittel als Weißen Phosphor, der eben wegen dieser Schädlichkeit ohnehin nur in größerer Entfernung von den eigenen Truppen eingesetzt werden sollte.

Weißer Phosphor kann bei Gefechten im freien Gelände durchaus sinnvoll sein, weil sich damit schnell ein (wenn auch wegen der starken Thermodynamik kurzlebiger) Nebelschirm errichten lässt, hinter dem eigene Panzerverbände der direkten Zielbeobachtung entzogen sind. Im weitgehend infanteristischen Kampf in städtischer Umgebung halte ich den Einsatz aber nicht für angemessen.

Du hast meinen Beitrag nicht verstanden oder? Darin geht es
nicht mal im Ansatz um eine Meinung von mir zum Einsatz von
Nebelmitteln, sondern um tatsächliche Gegebenheiten (nach
denen du mit Verlaub gefragt hattest).

Okay. Jetzt, da ich es mit Abstand durchlese, stimmt Das.

Gibt es denn keine Alternativen zu Phosphorbomben als Vernebelungsmethoden?
Bei eskalierenden Demonstrationen in Deutschland wird doch Tränengas eingesetzt, erfüllt das nicht auch den gleichen Zweck?

Abgesehen davon gehe
ich davon aus, dass ein durchschnittlich gebildeter
Mitteleuropäer zumindest weiß, dass es in einem Krieg
gefährlich ist.
Und im Gegensatz zu dir brauche ich von nichts fiktivem zu
sprechen…

Alles richtig, Andreas, ich spreche dir dein Fachwissen gar nicht ab (im Gegenteil bin ich ja froh darüber, wenn sich Fachleute äussern!).
Aber hinsichtlich einer Deeskalationsstrategie waren deine Worte nicht wirklich hilfreich:
„dass ein durchschnittlich gebildeter Mitteleuropäer zumindest weiß, dass es in einem Krieg gefährlich ist.“
und ein unterdurchschnittlich gebildeter Mitteleuropäer weiss Das nicht? In der Regel sind es doch gerade diese Bevölkerungsgruppen, die in Armeen dienen. Sind die also so doof, in Armeen zu dienen, weil sie nicht wissen dass es in einem Krieg gefährlich ist?

Um auf deinen ersten Artikel zurück zu kommen.
Meine Frage: Sind Phosphorbomben tatsächlich international erlaubt?
Du:
"Ja, natürlich".
Warum ist Das so natürlich? Wenn es so natürlich währe, hätte ich doch gar nicht gefragt.

Gruß
karin

ja, wenn man sie euphemistisch als „Nebelwaffen“ deklariert.

Das hat nichts mit einem Euphemismus zu tun. Die richtige
Bezeichnung ist übrigens Neben mittel und
nicht Nebelwaffe.

Haarspalterei…

Wieso sollte man das „glaubhaft“ machen müssen? In Kriegen
sterben Menschen, in Kriegen zählt die militärische
Zweckmäßigkeit. Und wenn man Nebelmittel als solche einsetzt,
dann können - je nachdem wo und in welchem Umfang sie
eingesetzt werden - selbstverständlich auch Zivilisten und
zivile Einrichtungen in Mittleidenschaft gezogen werden, wenn
sie das Pech haben am Zielort zu sein. Das nennt sich dann
neudeutsch Kollateralschaden und hat nichts mit dem Einsatz
von Nebelmitteln als Offensivwaffe zu tun.

Erschreckend, wie wenig Ahnung du hast. Von Chemie (das wäre läßlich), aber auch von der Wirkung bestimmter Waffen und mit welchen Wortverdrehungen und welcher Propaganda ihr Einsatz „begründet“ wird. Das ist dann nicht mehr zu verstehen.
Ich habe als BeOb in Munster gesehen, wie sich weißer Phosphor als „Nebelmittel“ verhält.

Das sind die Tatsachen und solange hier niemand Einblick in
die Befehlsgebung der Israelis hat sind Vorwürfe, dass sie
Nebelmittel gegen Zivilisten einsetzen würden nichts als
unsachgemäße Stammtischparolen.

Du hast offenbar wenig Ahnung von der militärischen Lage: Der Einsatz von Militär gegen Untergrundbewegungen, Terrorzellen und anderen Kleingruppen ist äußerst schwierig. Haben diese Gegner auch noch den Rückhalt in der Bevölkerung um sie herum, dann ist er fast aussichtslos. Der Gegner fällt unter der Zivilbevölkerung weder ethnisch noch durch Kleidung oder Verhalten auf. Das haben u.a. die USA in Vietnam, die Russen in Afghanistan und wieder die USA im Irak erfahren müssen.
Den Rest deiner zynischen und geradezu menschenverachtenden Einstellung kommentiere ich lieber nicht, die dazu notwendige Wortwahl zwänge den MOD zur Löschung.

BeLa

Hallo,

du hat offensichtlich keine Ahnung was Brandwaffen bewirken.

was ermutigt dich zu der gewagten Aussage?
Gruß
BeLa
PS: Ich habe beruflich mit allerlei Zeug zu tun. Wenn ich vor etwas größten Respekt habe und alle Sicherheitsmaßnahmen dreifach überprüfe, dann sind es Alkalimetalle, Fluor und HF, und eben weißer Phosphor. Weil ich um deren Eigenschaften weiß.

Kriegerlogik

Krieg ist unmenschlich! Aber wenn er stattfindet, dann gibt es
keine halben Sachen.

Genau: ausradieren, auslöschen, plattmachen.
Das ist genau die Logik, die praktisch jeder Kriegsknecht dieser Erde benutzt um sein monströses Handeln zu begründen.

Gruß S-J

Hallo,

du hat offensichtlich keine Ahnung was Brandwaffen bewirken.

was ermutigt dich zu der gewagten Aussage?

Weil echte Brandwaffen um soviel wirkungsvoller und gefährlicher sind, dass die Gleichsetzung einer Nebelgranate mit einer „echten“ Phosphorbombe entweder Polemik oder Unwissenheit ist.
Gruß
Werner

Hallo,

kann mich bitte jemand aufklären!
http://de.news.yahoo.com/2/20090112/tts-schwere-kaem…

"Israel wies derweil Vorwürfe zurück, es habe mit dem Einsatz
von Phosphorbomben im Gazastreifen gegen das Völkerrecht
verstoßen.

Letztendlich verhält sich jeder so, wie er es
nötig hat. Das ist trivial aber wahr. Zum
Thema „Phosphor-Nebelmittel“ bekommst Du
wahrscheinlich dann eine definitive Aussage,
wenn Du mal ein paar Phosphorgranaten in
Berlin über dem Alex zündest und dann
einen Tag später die Bild-Zeitung liest.

"Ich wollte doch nur Nebel machen, ich
bin Aktionskünstler, ich wollte meine
Solitdarität mit dem israelischen Volk
demonstrieren
"

Der Polizei sagst Du „solche Nebelmittel
sind in den Armeen demokratischer Staaten
üblich“.

Grüße

CMБ

Bei eskalierenden Demonstrationen in Deutschland wird doch
Tränengas eingesetzt, erfüllt das nicht auch den gleichen
Zweck?

Nein, nicht mal annähernd, der Einsatzzweck ist ein anderer und zudem ist auch das Ziel ein völlig anderes.
Nebelmittel sollen andere daran hindern einen bestimmten Raum einzusehen, so dass eben Bewegungen (z.B. ein Lösen vom Feind oder ein Umgehen von vermuteten Feindstellungen ohne gezielten Beschuss durch den Feind ermöglicht wird). Moderne Nebelmittel sind auch noch so effektiv, dass sie auch Infrarotstrahlen abblocken. Moderne Infrarotsichtgeräte bzw. Bildverstärkergeräte würden sonst nämlich durch den Nebel hindurchsehen können.

Tränengas bzw. Reizstoffe sollen kurzfristig Tränenfluss und Schmerzen in den Augen auslösen. Ihre Effektivität hängt von der Schärfeverträglichkeit der Person ab, die dem Reizstoff ausgesetzt ist und zudem gibt es ABC-Schutzmasken, die jeglichen Wirkungseffekt ausschließen. Du siehst also, dass Reizstoffe ein völlig anderes Einsatz- und Wirkungsprofil haben als Nebelstoffe.
Übrigens durfte die Bundeswehr bis vor wenigen Jahren (die Verhältnisse im Kosovo haben eine Änderung nötig gemacht) Reizstoffe überhaupt nicht einsetzen.
Gemäß dem Chemiewaffenübereinkommen von 1993 sind Reizstoffe im militärischen und polizeilichen Einsatz nur als Mittel zur Bekämpfung von Unruhen erlaubt. Der militärische Einsatz in bewaffneten Konflikten ist verboten, da der Einsatz mit einem Einsatz von Chemiewaffen verwechselt werden (und entsprechend beantwortet werden) könnte.

„dass ein durchschnittlich gebildeter Mitteleuropäer zumindest
weiß, dass es in einem Krieg gefährlich ist.“
und ein unterdurchschnittlich gebildeter Mitteleuropäer weiss
Das nicht?

Na ja, wenn ich mich hier umschaue muss ich leider einen entsprechenden Schluss ziehen.

Um auf deinen ersten Artikel zurück zu kommen.
Meine Frage: Sind Phosphorbomben tatsächlich international
erlaubt?
Du:
"Ja, natürlich".
Warum ist Das so natürlich? Wenn es so natürlich währe, hätte
ich doch gar nicht gefragt.

Wie ich schon gesagt habe: Kriege sind gefährlich, Kriege sind menschenverachtend, Kriege sind irrational, in Kriegen bestimmt dir militärische Notwendigkeit die eingesetzten Mittel. Deswegen ist das so natürlich.
Kriege bringen es mit sich, das Menschen ganz gezielt getötet werden (dürfen!) und dabei Kollateralschäden, sofern sie im Verhältnis zum zu erreichenden militärischen Ziel stehen, als Nebeneffekt in Kauf genommen werden (dürfen!).

Du findest Nebelmittel schlimm (ich vermute mal, weil das gerade durch unbedarfte Medien unsachgemäß in Szene gesetzt wurde), ok - dann frage ich mich nur, wie du dir Kriege vorstellst (deswegen der Einwurf, dass Kriege gefährlich sind). In Kriegen treten sich Menschen gegenüber, die sich bis aufs Messer bekämpfen (und bei denen man häufig froh sein kann, wenn sie sich wenigstens an das Humanitäre Völkerrecht halten). Schon mal ein Minenopfer gesehen? Schon mal jemanden gesehen, der von einer Splittergranate zerfetzt wurde oder einen Kopfschuss mit 20mm Sprengmunition bekommen hat? Schon mal jemanden beim Sterben begleitet, dem eine Schlagader zerschossen wurde und der langsam innerlich verblutet? Schon mal einen Tatort mit in 1000 Fetzen gesprengten Kindern nach einem Selbstmordanschlag gesichert? Soll ich weitermachen?

Kriege sind nunmal menschenverachtend! Wenn sich da jemand über Nebelmittel aufregt ist das einfach aus sicht einer Person, die aus eigener Erfahrung weiß, was das Wort „Krieg“ bedeutet einfach nur zum Kopfschütteln. Ich meine, wenn deine Nachbarkinder verhungern und in einer Bruchbude hausen, dann fängst du doch auch nicht erst damit an denen das Zimmer neu zu tapezieren, wenn du damit fertig bist sind die Kinder nämlich schon verhungert. Das ganze scheint mir frei nach dem (überheblichen deutschen) Motto: Von nichts 'ne Ahnung, zu allem 'ne Meinung! Bzw. schon der Kaiser meinte ja: „Am deutschen Wesen, soll die Welt genesen!“

Bei vielen Themen ist es zielführender sich erst eingehend zu informieren, bevor man darüber nachdenkt sich überhaupt zu ihnen zu äußern. Das Recht auf freie Meinung entbindet einen nicht von der Pflicht vorher erst einmal nachzudenken und vor allem ist es auch keine Pflicht zur Meinungsäußerung, auch wenn die Medien das heutzutage zum Haareraufen suggerieren und vorleben.

Gruß Andreas

Hallo Jürgen,

ob jemand Krieg hinnimmt oder nicht, ist hier nicht das Thema, deswegen ist es auch kontraproduktiv von dir mir (mutmaßlich) entsprechendes unterstellen zu wollen.
Ebenfalls wird hier auch nicht diskutiert, ob der Einmarsch der Israelis in den Gazastreifen bzw. das Ignorieren von UN-Resolutionen ein Völkerrechtsverstoß ist.
Es geht darum, ob Nebelmittel in der Kriegführung erlaubt sind - nicht mehr, nicht weniger.

Gruß Andreas

Hallo Volker,

Ersteres stimmt, letzteres nicht. In einem Krieg in
besiedeltem Gebiet kann man von einer Konfliktpartei schon
erwarten, dass sie keine Mittel einsetzt, die die
Zivilbevölkerung unnötig schädigen. Das schreibt die Ergänzung
von 1977 zu den Genfer Konventionen vor. Es gibt andere,
weniger schädliche Nebelmittel als Weißen Phosphor, der eben
wegen dieser Schädlichkeit ohnehin nur in größerer Entfernung
von den eigenen Truppen eingesetzt werden sollte.

Da wir keinen Einblick in die Planungen des israelischen Generalstabes haben könnte man aber nur spekulieren. Und was unnötiges Schädigen von Zivilisten und zivilen Einrichtungen ist, ist nunmal in Relation mit dem von der schädigenden Partei angestrebten Ziel zu sehen. Und da ist wieder das Problem, dass wir keine Einsicht in irgendwelche israelischen Planungen, Befehlsgebungen und Zielsetzungen haben, um hier das Handeln im Sinne des HVR beurteilen zu können. Fakt ist nunmal, dass das militärische Ziel mehr oder weniger die Mittel heiligt.

Weißer Phosphor kann bei Gefechten im freien Gelände durchaus
sinnvoll sein, weil sich damit schnell ein (wenn auch wegen
der starken Thermodynamik kurzlebiger) Nebelschirm errichten
lässt, hinter dem eigene Panzerverbände der direkten
Zielbeobachtung entzogen sind. Im weitgehend infanteristischen
Kampf in städtischer Umgebung halte ich den Einsatz aber nicht
für angemessen.

Ja gut, das ist deine Meinung, aber das ändert ja nichts an den Tatsachen, dass man im israelischen Generalstab offenbar zu einer anderen Lagebeurteilung gekommen ist und das auf Grund von Informationen, die wir wohl beide nicht haben.

Gruß Andreas