Hallo Bianca,
antisemitisch wird man ja nicht dadurch, dass man irgendjemanden kritisiert, mit dessen Handlungsweise man nicht einverstanden ist, und derjenige zufällig jüdisch ist. (Wo kämen wir denn da hin!) Ich denke da beispielsweise an das Verhalten Uri Gellers, das ich vor ca. 5 Jahren in London beobachten konnte. Nun ja, da Uri Geller nichts mit dem Nahen Osten zu tun hat, will ich hier nicht weiter ins Detail gehen … aber ich habe mir jedenfalls ein Urteil über ihn gebildet, und es fällt nicht zu seinem Vorteil aus.
Antisemitismus bedeutet meiner Meinung nach, dass man die Handlungsweise, die einem nicht gefällt, darauf zurückführt, dass der andere jüdisch ist. Wenn ich also hinterher sage oder denke, „also Uri Geller hat sich wirklich blöd verhalten - naja, er ist halt ein Jude“, dann ist das antisemitisch.
Fragen wir „darf Israel sich alles erlauben?“ gehen schon ein wenig in diese Richtung.
Kennst du diesen Bibelspruch, dass man zuerst den Balken aus seinem eigenen Auge entfernen soll, bevor man den Splitter aus dem Auge seines Bruders entfernt? … Wenn man einmal genauer darüber nachdenkt, ist viel Wahres daran. Dinge, die nicht in Ordnung sind, fallen einem gleich sehr viel deutlicher auf, wenn ein anderer sie tut.
Nur mal so zur Information, weil es mir gerade einfällt: Mercedes produziert u.a. auch so kleine Minen, die wie Spielzeug aussehen, und die schon viele Kinder eine Hand gekostet haben, oder das Leben. Komisch eigentlich, dass die Autos immer noch so einen guten Ruf genießen. Wie kommt’s? Ach so, ja: Minen sind nur dann was Schlimmes, wenn ein anderer sie produziert oder einsetzt. Selber darf man natürlich, ganz klar. Allein die Arbeitsplätze …
Mit welchem Recht dürfen die
das, dürfen hinterher schulterzuckend drüber reden, und die
Internationale Staatengemeinschaft sagt nicht mal was dazu?
Du sagst doch was dazu. Und sie dürfen es nicht. Und jetzt? Was ist die Konsequenz daraus? Willst du nun nach Israel gehen und der Regierung dort vorschreiben, was sie zu tun und zu lassen hat? Na da wünsche ich viel Erfolg.
Übrigens, nur mal so die Gegenfrage: Mit welchem Recht darf die Hizbollah Raketen auf Wohnsiedlungen schießen, oder mit welchem Recht darf der iranische Präsident damit drohen, Israel zu vernichten? Und welche Konsequenzen würdest du aus den ständigen Bedrohungen bzw. Angriffen durch die Nachbarländer ziehen?
Schöne Grüße
Petra