Photovoltaikanlagen auf Feldern sinnvoll?

Servus,

es ist wohl kein Zufall, dass die beiden gezeigten Anlagen nicht auf Flächen stehen, wo sie mit Weizen oder Mais konkurrieren würden. Was auf den obersten drei der winzigen Parzellen (Versuchsflächen?) im unteren Bild angebaut wird, kann ich nicht recht erkennen.

Natürlich ist das Licht durch so eine Anlage nicht „weg“, aber die Einstrahlung, die für Strom genutzt wird, steht halt für Photosynthese nicht mehr zur Verfügung.

Bei Gemüsekulturen muss man halt abwägen, ob die teilweise Verschattung für die Kultur positiv wirkt wie bei Tomaten, Zucchini und Mangold, ob sie neutral ist oder ob sie sich ertragsmindernd auswirkt. Dazu kann ich „gesichert“ nichts benennen, aber ich fände es überraschend, wenn Mais, Tabak, Wein, Weizen, Raps, Zuckerrüben das mal eben so wegsteckten, wenn sie weniger Sonnenlicht abkriegen.

Schöne Grüße

MM

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Über

wird man solche Anlagen schon deshalb nicht finden, weil es etwas schwierig für die Erntemaschinen ist, da drumrum zu manövrieren.

Servus,

zu Manövrieren gibt es da nicht viel - in einer Kultur, die mit z.B. 6 m Arbeitsbreite befahren wird, stellt man die Reihen mit den Solarmodulen eben mit 6 m Abstand auf.

Die größten Arbeitsbreiten haben dabei nicht die Erntemaschinen (Mähdrescher und Maishäcksler mit mehr als 6 m Arbeitsbreite sind selbst auf den großen Schlägen in Neufünfland bisher recht selten, Zuckerrüben-Vollernter technisch bedingt eher schmaler), sondern die Feldspritzen - da geht unter 12 m kaum mehr was.

Schöne Grüße

MM

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@Aprilfisch
Na toll, in den Entwicklungs- Abteilungen bei Mons*nto schrillen schon die Alarmglocken.

Gruß, K.

Nee. Wälder bringen beim CO2 quasi gar nix. Ein Hektar Wald bindet pro Jahr ca. 10 Tonnen CO2 - gemessen an den Emissionen ist das einfach sinnlos - Wälder haben viele Vorteile aber fürs CO2 leisten die nix.

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„Nix“ stimmt nicht ganz (was roden wir denn bzw. holzen ab?), aber ja, wird oft sehr blauäugig gesehen (das Grünzeugs wird’s schon richten) …
Noch schlimmer ist, wieviel CO2 die Meere binden und dadurch übersäuern.

Aber aus den Sümpfen nach dem Umkippen wird dann irgendwann wieder Erdöl …
Kennen wir doch schon :man_shrugging:

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…stellt Chemie her, keine Landmaschinen.

die mit Feldspritzen ausgebracht wird, deren Arbeitsbreite die Mindestabstände von PV-Elementen auf Ackerflächen vorgibt. Es wird - unter deutschen Bedingungen - noch eine ganze Weile möglich sein, bei Mähdreschern und vor allem Maishäckslern mit Arbeitsbreiten von 6 m auszukommen, aber bei Feldspritzen wird die für eine halbwegs rentable Arbeit nötige Mindestarbeitsbreite relativ bald bei 20 m liegen.

Eine mögliche Lösung - abgesehen von Sprühgeräten, die in flachem Winkel seitwärts arbeiten und auf diese Weise unter den PV-Elementen durch über mehrere Reihen von diesen eingesetzt werden können - wäre eine Forumulierung der ausgebrachten Pflanzenschutzmittel, die dazu führt, dass bei einer Ausbringung per Flugzeug die PV-Elemente nur gering beeinträchtigt werden und/oder der Schleier mit dem nächsten Niederschlag möglichst vollständig abgewaschen wird.

Und da ist Forschung & Entwicklung im Pflanzenschutz gefragt.

Monsanto dürfte in diesem Zusammenhang von der Pole Position starten, weil Monsanto schon länger mit Schwerpunkt auf den Märkten arbeitet, auf denen in großem Umfang mit Sprühflugzeugen gearbeitet wird.

Schöne Grüße

MM

Wenn sie da mal nicht auf’s falsche Pferd setzen. Drohnen werden immer leistungsfähiger und billiger.

Das Prinzip ist zumindest sehr ähnlich; Sprühen mit Drohnen im Tiefflug unter den PV-Elementen würde keine besonders große Arbeitsbreite erlauben und daher sehr lange dauern.

Und beliebig hoch lässt sich Spritzbrühe nicht konzentrieren, wenn sie gleichmäßig auf der Kultur landen soll - eine Drohne mit alleine schon 600 L Wasser beladen müßte annähernd eine Tonne Nutzlast mitführen.

Schöne Grüße

MM

Wenn die Drohnen autonom fliegen, dann ist die Zeit nebensächlich.

Der Trend geht in die Richtung, die Brühe nur da hin zu spritzen, wo sie gebraucht wird. Hinreichend intelligente Drohnen könnten das sogar selbst entscheiden.

wäre für den Einsatz unter Solaranlagen völlig überdimensioniert. Da nimmt man besser einen Schwarm von kleinen Drohnen, die immer wieder nachtanken.

und versucht, damit gegenüber der Ausbringung per Flugzeug konkurrenzfähig zu sein.

Das „nur dort Behandeln, wo nötig“ ruft beiläufig Erinnerungen an das Konzept des integrierten Pflanzenschutzes wach, das vor gut vierzig Jahren entwickelt wurde und nie so recht in Schwung kam, schlicht weil die Mittel, deren Anwendung noch bei deutlich sichtbarem Befall überhaupt etwas bringt, etwa im Bereich Fungizide anders als viele nur prophylaktisch anwendbare ganz schöne Klopfer sind, mit denen man leicht den Teufel mit dem Beelzebub austreibt. Unter den Fungiziden, die gleich am Anfang an der Entwicklung der Pilze aus den Sporen angreifen, findet man viel leichter was, was keinem Insekt und keinem Regenwurm ein Haar krümmt.

Aber es stimmt schon - eine Kolibri-Drohne, die sich die Blätter von unten anschaut, um Befall mit Thripsen festzustellen, stelle ich mir ganz apart vor. Wenn sie dann festgestellt hat, dass der optimale Behandlungszeitpunkt erreicht ist, braucht sie allerdings viele, viele Kumpels, um einen Schlag von ordentlicher Größe innerhalb kürzester Zeit zu behandeln - da muss man dann eben schauen, welche Lösung am wenigsten teuer ist.

Schöne Grüße

MM

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Du hast es erkannt. Der Vorteil gegenüber Flugzeugen besteht darin, dass man weder Piloten noch Treibstoff bezahlen muss. Den Strom für die Drohnen liefert ja die Solaranlage. Natürlich muss man die Dinger anschaffen und warten, aber das gilt auch für Flugzeuge. Das einzige, was dem Einsatz von Drohnen in Deutschland im Weg steht, sind luftfahrtrechtliche Regelungen. Momentan ist der Einsatz für die Ausbringung von Pestiziden nur im Weinanbau gestattet. Aber das muss ja nicht so bleiben.

Wenn Du in Erinnerungen schwelgen willst, dann kannst Du das gerne tun. Das ist dann aber ein andere Thema.

Es ist genau das, das Du aufgerufen hast.

Etwas straffer formuliert: Für Fungizidanwendungen ist es in ungefähr keinem Fall sinnvoll, abhängig von einem optisch erkannten Befall zu behandeln.

Insektizid- und Akarizidanwendungen richten sich immerhin teilweise danach, aber um diesen Befall optisch zu erkennen, müssen die autonomen Kleinstflugzeuge, die Dir vorschweben, noch sehr viel intellligenter werden, als sie jetzt sind.

Wenn man diese jetzt noch ausgerechnet mit Strom betreiben will, wird das mit der Rentabilität der PV-Anlage einigermaßen fummelig: Notgedrungen ist der Klotz, den eine elektrisch betriebene Drohne mit sich schleppen muss, um fliegen zu können, doch einigermaßen viel schwerer als der, den ein mit Ölderivaten betriebenes Flugzeug braucht. Elektrischer Antrieb im Ackerbau funktioniert ganz anders: Schlepper fahren entweder auf fest eingerichteten Fahrgassen unter Oberleitung (so wurde das vor ungefähr fünfzig Jahren in Müncheberg konzipiert), oder sie ziehen ein Kabel hinter sich her, das nach dem Prinzip von Bewässerungschläuchen auf- und abgerollt und nach Fahrgassen am Umgewende weitergefahren wird (so konzipiert das John Deere aktuell).

darf ich Dich an einen der beiden einzigen Fälle erinnern, in denen „Schwerter zu Pflugscharen“ tatsächlich realisiert worden ist:

In Wageningen wurden in den 1980er Jahren mit exakt der Technik, die die damaligen Cruise Missiles für den letzten Zielanflug verwendeten - Vergleichen eines digitalen Bildes der vor ihnen liegenden Dinge mit eingespeicherten digitalisierten Fotos in Echtzeit - die ersten Melkroboter konzipiert. Ich sagte seinerzeit zu Kommilitonen: Für den Augenblick ist das eine Spielerei, und in den kommenden zwanzig Jahren wird es damit bei Leuten, die sich dafür begeistern, eher Mißerfolge in Gestalt von ganzen Beständen mit Mastitis geben als sichtbare Erfolge, aber diese leicht zu begeisternden Leute werden mit ihrem Scheitern zum Erfolg der Technik beitragen, und wir können uns gut mal anschauen, was so um 2010 rum daraus geworden sein wird.

Selten hab ich mich so treffsicher als Wahrsagerin betätigt.

Glück auf!

MM

  • eines sei allerdings noch angemerkt: Es ist bisher noch nicht klar, ob die heutige Verbreitung von Melkrobotern überhaupt als Erfolg zu bezeichnen ist. Ohne Mastitisprobleme kommen ausschließlich die Milchpisserinnen Schwarzbunt * Holstein Frisian mit Melkrobotern zurecht, und die einzige Chance für die übrigen Milchviehrassen auf mittel- bis langfristiges Überleben ist die Bio-Landwirtschaft, in der auch Bestände von 120 Tieren und weniger (die keinen Melkroboter benötigen) rentabel gehalten werden können.

Dass man die anderen Milchviehrassen in Zukunft nochmal brauchen können wird, ist keineswegs romantische Träumerei, sondern durch die Erfahrung belegt, dass das Braunvieh Anfang der 1980er Jahre durch Einkreuzen von Brown Suisse-Bullen, die sehr viel näher miteinander verwandt waren als angenommen, als Rasse beinahe zugrunde gegangen wäre. Vor ein paar hundert Jahren von süddeutschen Siedlern nach Bessarabien gebrachte Stämme haben das Herdbuch dann gerettet.

Moral: Nicht jede technische Lösung ist allein dadurch, dass es eine technische Lösung ist, besser geeignet als alles vorher Dagewesene.

Glück auf!

MM

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Wo wir uns hier gerade so schön sinnlos in Details verzetteln:

Der Strom, den die Drohne braucht, kann aber nicht eingespeist werden. Die Drohne fliegt also mitnichten für lau, sondern wird von Opportunitätskosten angetrieben.

Für die Anwendung von Schlupfwespen ist es in ungefähr jedem Falll sinvoll, abhängig von einem optisch erkannten Befall zu behandeln. Man kann sich die Beispiele natürlich immer so aussuchen, wie es gerade passt. Allerdings muss man sich dann von allgemeingültigen Aussagen verabschieden.

Wie weit willst Du Dich noch vom Thema entfernen?

Und welche Bedeutung hat der Einsatz von Schlupfwespen bei Weizen, Mais und Zuckerrüben? Bei welchen Kulturen ist er im Freiland wirtschaftlich tragbar?