'pisa' für lehrer?

hallo!!

ohne jetzt eine sinnlose diskussion über die „pisa“ studie(n) starten zu wollen:

wieso testet man den eigentlich die schüler??
wenn ein schüler „schlecht“ ist dann sehe ich das als symptom; an denen kann ich lange rumdoktern-bringt aber nix.

wie wäre es die ursache-in meinem sinne heisst das die lehrer zu testen.

darf an meine schulzeit verweisen:
hatten im gymnasium einen lateinlehrer der des öfteren stockbesoffen zum „unterricht“ erschienen ist. mit lernen war da sehr sehr wenig.
bei diversen anderen (deutsch/sozialkunde) war eine eigene meinung der schüler streng verboten; reines nachplappern war gefragt.

kurz: gibt es eine studie zur „kompetenzüberprüfung“ der lehrer??

danke

tschüss

matthias

Hallo!

wieso testet man den eigentlich die schüler??

Das ‚schwächste Glied‘ in der Bildungsmiseren-Kette. Die können sich am wenigsten dagegen wehren (übrigens, gegen Test UND Schulsystem). Ich möchte das Gezeter von Beamtenbund und GEW und wie sie alle heißen nicht hören, wenn Lehrer ‚getestet‘ werden sollten.
Der betrunkene Latein-Lehrer ist sicher nicht die Regel, aber so wenig die Ausnahme, wie der Lehrer, der sich vor lauter Fracksausen vor der Regelbeurteilung die Stundenvorbereitung vom Referendar machen läßt.

Tschö!
Martin

Hi,

ohne jetzt eine sinnlose diskussion über die „pisa“ studie(n)
starten zu wollen:

Dann starte mal eine sinnvolle :smile:

wieso testet man den eigentlich die schüler??

wie wäre es die ursache-in meinem sinne heisst das die lehrer
zu testen.

Und wie testest Du deren Effektivität? Deren Aufgabe ist, Wissen nachhaltig zu vermitteln. Kann also nur geprüft werden, wenn man die Empfänger auf die Nachhaltigkeit dieses Wirkens zu überprüfen.
Du hast schon Recht, die Lehrer (oder das Schulsystem allgemein) sind die Ursache, nicht die Schüler. Aber die Pisa-Studie testet m.E. genau dies.

Gruß

J.

Hallo Matthias,

wie schon mein Vorredner angedeutet hat, war der Sinn der PISA-Studie keineswegs, die Leistungen der Schüler im eigentlichen Sinne zu testen. Vielmehr ging es darum, das vor allem flexible Wissen der Schüler in Bezug auf die Vorbereitung auf das spätere Berufsleben zu testen.

Ich finde, das ist in der Konsequenz auch ein „Test für die Lehrer“ gewesen. Denn so hat man beispielsweise zu Recht kritisiert, dass das Vermitteln des Lehrstoffs in Deutschland zu starr erfolgt, dass kein Dialog herrscht (wie es wünschenswert für die Bildung von sozialer Kompetenz wäre) zwischen Schüler und Lehrer, sondern ein reines Auswendiglernen, ein einseitiges Vermitteln von Fakten, das Flexibilität abträglich ist.

Die PISA-Diskussion in Deutschland wird für mein Dafürhalten zu oberflächlich und eindimensional geführt…

Ansonsten empfehle ich die Internetseite der Kultusministerkonferenz der Länder: http://www.kmk.org .

Viele Grüße
Jana

Hi!

Ich denke, der Sinn von PISA soll wohl eher sein, die Leistungen der Schüler zu vergleichen.
Wo die Schüler schlecht abschneiden, müsste man natürlich dann auch die Lehrer mit in die Verantwortung nehmen.

Da die meisten Lehrer in Deutschland jedoch Beamte sind, ist das generell nicht möglich.
Sie haben quasi Narrenfreiheit.
Es wäre daher sicherlich sinnvoll, seitens der Bundesregierung die Bildungshoheit von den Ländern auf den Bund zu übertragen, den Beamtenstatus für Lehrer abzuschaffen und dann anhand z.B. von Benchmarking das vorhandene System zu verbesseren versuchen.
PISA kann nur eine Anregung zum Nachdenken sein. Lösungsansätze muss man sich schon selbst überlegen.
Und wie bei jeder politischen Auseinandersetzung gibt es keine Reform, ohne dass die eine oder andere „heilige Kuh“ geschlachtet wird. Und das wäre hier zunächst die Länderhoheit im Bildungswesen, deren Legitimation die Länder selbst gründlich verspielt haben sowie die Abschaffung des Beamtenstatus für Lehrer, da sie denselben überwiegend schwer missbrauchen, indem sie zu wenig leisten.

Grüße,

Mathias

ohne jetzt eine sinnlose diskussion über die „pisa“ studie(n)
starten zu wollen:

wieso testet man den eigentlich die schüler??
wenn ein schüler „schlecht“ ist dann sehe ich das als symptom;
an denen kann ich lange rumdoktern-bringt aber nix.

wie wäre es die ursache-in meinem sinne heisst das die lehrer
zu testen.

darf an meine schulzeit verweisen:
hatten im gymnasium einen lateinlehrer der des öfteren
stockbesoffen zum „unterricht“ erschienen ist. mit lernen war
da sehr sehr wenig.
bei diversen anderen (deutsch/sozialkunde) war eine eigene
meinung der schüler streng verboten; reines nachplappern war
gefragt.

kurz: gibt es eine studie zur „kompetenzüberprüfung“ der
lehrer??

danke

tschüss

matthias

Hallo!

Ich bin Lehrerin, allerdings aus Österreich (wo die die verbeamteten Lehrer auch oft „nerven“, allerdings wird man bei uns nicht ganz so schnell verbeamtet wie in Deutschland.) Nun hätte ich mal eine Frage zu Deiner Aussage:

Wo die Schüler schlecht abschneiden, müsste man natürlich dann
auch die Lehrer mit in die Verantwortung nehmen.

Da die meisten Lehrer in Deutschland jedoch Beamte sind, ist
das generell nicht möglich.
Sie haben quasi Narrenfreiheit.

Warum kann man Beamte nicht überprüfen??? Ist es verboten? Oder macht man es nur nicht, weil keine Konsequenzen folgen können?

mfg, Ilse, die auch die sinnhaftigkeit der Verbeamtung von Lehrern anzweifelt

Hallo Mathias,

auch ich bin kein Freund des Föderalismus. Allerdings ist dieses System in Deutschland vor allem darauf zurückzuführen, dass die Besatzungsmächte damals einem Zentralstaat Deutschland nicht zugestimmt hätten - ohne Föderalismus also kein eigenständiges Deutschland. Und über Jahrzehnte hinweg hat sich dieses System eigentlich auch bewährt. Nun, auch geschuldet globaler Umstrukturierungen und demografischer Gegenentwicklungen, zeigt sich, dass der Föderalismus, vor allem, was die Bildungspolitik anbelangt, sich sehr unflexibel zeigt.

Ich denke, der Sinn von PISA soll wohl eher sein, die
Leistungen der Schüler zu vergleichen.
Wo die Schüler schlecht abschneiden, müsste man natürlich dann
auch die Lehrer mit in die Verantwortung nehmen.

Lehrer werden durchaus auch in die Verantwortung genommen. Es kommt allerdings ja wohl auch auf die Art und Weise an, finde ich. Immer nur quer zu schießen à la „Lehrer sind Faulenzer…“ und ähnliches, bringt niemanden weiter, verhärtet nur die Fronten, so es sie denn gibt. An Erziehung haben Eltern aber sehr wohl den maßgeblicheren Anteil. Psychologen haben sich längst darin geeinigt, dass Kinder im Alter, wenn sie eingeschult werden, charakterlich und erzieherisch „fertig entwickelt“ sind…

Da die meisten Lehrer in Deutschland jedoch Beamte sind, ist
das generell nicht möglich.

Das stimmt doch gar nicht. Ich habe jahrelang bei einem Rechtsamt gearbeitet, in einer Abteilung, die sich nur mit Disziplinarmaßnahmen gegen Lehrer beschäftigt hat. Die Mittel und Wege sind durchaus knackig. Und: Ein Beamter muss damit rechnen, für ein und dasselbe Vergehen zwei Mal bestraft zu werden: Ein Mal privatrechtlich und ein Mal dienstrechtlich. Außerdem werden Beamte über die ganze Laufbahn hinweg in regelmäßigen Abständen beurteilt. Da sie oft die Schulen wechseln müssen, ist da eine gewisse Unabhängigkeit von vornherein gegeben.

Sie haben quasi Narrenfreiheit.

Dem ist absolut nicht so.

Es wäre daher sicherlich sinnvoll, seitens der Bundesregierung
die Bildungshoheit von den Ländern auf den Bund zu übertragen,

Da wäre ich tendenziös dafür…

den Beamtenstatus für Lehrer abzuschaffen und dann anhand z.B.
von Benchmarking das vorhandene System zu verbesseren
versuchen.

Da denkst Du vielleicht etwas zu kurz. Der Beamtenstatus für Lehrer ist sicherlich eine antiquierte Gewohnheit, die aber meines Erachtens höchstens für die Zukunft abgeschafft werden könnte/sollte. Damit meine ich: Auslaufen! Stell Dir aber mal vor, alle momentan verbeamteten Lehrer würden von heute auf morgen zu Angestellten. Der Staat würde allein schon dadurch pleite gehen, wenn er nur die Rentenansprüche der schon erarbeiteten Jahre nachzahlen müsste… Ganz nebenbei ist es auch momentan gar nicht möglich, die Gesetze zu fällen, die zu diesem Status momentan bestehen. Und noch etwas: Beamte kommen summa summarum den Staat billiger!

PISA kann nur eine Anregung zum Nachdenken sein.

So ist sie auch angelegt, und zum Glück wird kräftig darüber nachgedacht, diskutiert, kritisiert und werden Lösungsvorschläge von allen Seiten eingeworfen.

Lösungsansätze muss man sich schon selbst überlegen.

Wer ist „selbst“?

Und wie bei jeder politischen Auseinandersetzung gibt es keine
Reform, ohne dass die eine oder andere „heilige Kuh“
geschlachtet wird. Und das wäre hier zunächst die Länderhoheit
im Bildungswesen, deren Legitimation die Länder selbst
gründlich verspielt haben sowie die Abschaffung des
Beamtenstatus für Lehrer, da sie denselben überwiegend schwer
missbrauchen, indem sie zu wenig leisten.

„Überwiegend schwer missbrauchen“ halte ich für eine unseriöse Aus-dem-Bauch-heraus-Einschätzung. Es gibt überall solche und solche, bei Lehrern, bei Arbeitern, Angestellten, Politikern, Sozialhilfeempfängern…

Viele Grüße
Jana

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Hallo Jana,

auch ich bin kein Freund des Föderalismus. Allerdings ist
dieses System in Deutschland vor allem darauf zurückzuführen,
dass die Besatzungsmächte damals einem Zentralstaat
Deutschland nicht zugestimmt hätten - ohne Föderalismus also
kein eigenständiges Deutschland.

Das ist mir bewusst.
Heute aber wäre das wohl kein Problem mehr.

Und über Jahrzehnte hinweg
hat sich dieses System eigentlich auch bewährt.

Wie man an der PISA-Studie sieht, hat es das offenbar nicht.
Dass die Deutschen in der Bildung überhaupt noch auf Erst-Welt-Niveau liegen schreibe ich nicht der Bildungshoheit der Länder zu, sondern eher einem gesamtdeutschen Konsens zu ordentlicher Bildung im allgemeinen.

Nun, auch
geschuldet globaler Umstrukturierungen und demografischer
Gegenentwicklungen, zeigt sich, dass der Föderalismus, vor
allem, was die Bildungspolitik anbelangt, sich sehr unflexibel
zeigt.

Richtig. Nichts anderes habe ich behauptet.
Ich mache nie´menden aus der Vergangenheit verantwortlich, ich wünsche mir nur Änderungen für die Zukunft.

Ich denke, der Sinn von PISA soll wohl eher sein, die
Leistungen der Schüler zu vergleichen.
Wo die Schüler schlecht abschneiden, müsste man natürlich dann
auch die Lehrer mit in die Verantwortung nehmen.

Lehrer werden durchaus auch in die Verantwortung genommen. Es
kommt allerdings ja wohl auch auf die Art und Weise an, finde
ich. Immer nur quer zu schießen à la „Lehrer sind
Faulenzer…“ und ähnliches, bringt niemanden weiter,
verhärtet nur die Fronten, so es sie denn gibt. An Erziehung
haben Eltern aber sehr wohl den maßgeblicheren Anteil.
Psychologen haben sich längst darin geeinigt, dass Kinder im
Alter, wenn sie eingeschult werden, charakterlich und
erzieherisch „fertig entwickelt“ sind…

Es ist die alte Mesche, die Verantwortung zwischen Eltern und Lehrern hin und her zu schieben.
In Bezug auf PISA gehe ich da keinesfalls mit, denn hier geht es um Lerninhalte, und diese fallen ganz klar in den Verantwortungsbereich der Lehrer.

Zu den „faulen Säcken“: es ist eine allgemein bekannte Tatsache, dass die meisten Lehrer, so sie nicht gerade Deutsch oder Wirtschaft und Recht unterrichten, mittags nach Hause gehen und mit ihrem Kram mehr oder weniger fertig sind. Sie beziehen jedoch ein volles Gehalt.
Das steht einfach mal im Raume.

Da die meisten Lehrer in Deutschland jedoch Beamte sind, ist
das generell nicht möglich.

Das stimmt doch gar nicht. Ich habe jahrelang bei einem
Rechtsamt gearbeitet, in einer Abteilung, die sich nur mit
Disziplinarmaßnahmen gegen Lehrer beschäftigt hat. Die Mittel
und Wege sind durchaus knackig. Und: Ein Beamter muss damit
rechnen, für ein und dasselbe Vergehen zwei Mal bestraft zu
werden: Ein Mal privatrechtlich und ein Mal dienstrechtlich.
Außerdem werden Beamte über die ganze Laufbahn hinweg in
regelmäßigen Abständen beurteilt. Da sie oft die Schulen
wechseln müssen, ist da eine gewisse Unabhängigkeit von
vornherein gegeben.

Weshalb funktioniert das System dann nicht?
Wird zu wenig seitens Eltern und Schülern „angezeigt“? Sind die Disziplinarmassnahmen zu lasch? DFehlt es gar schon an den richtigen Bewertungskriterien?
Irgendwo mkuss es ja fehlen…

Sie haben quasi Narrenfreiheit.

Dem ist absolut nicht so.

Ich habe das so erfahren.

Es wäre daher sicherlich sinnvoll, seitens der Bundesregierung
die Bildungshoheit von den Ländern auf den Bund zu übertragen,

Da wäre ich tendenziös dafür…

den Beamtenstatus für Lehrer abzuschaffen und dann anhand z.B.
von Benchmarking das vorhandene System zu verbesseren
versuchen.

Da denkst Du vielleicht etwas zu kurz. Der Beamtenstatus für
Lehrer ist sicherlich eine antiquierte Gewohnheit, die aber
meines Erachtens höchstens für die Zukunft abgeschafft werden
könnte/sollte. Damit meine ich: Auslaufen! Stell Dir aber mal
vor, alle momentan verbeamteten Lehrer würden von heute auf
morgen zu Angestellten. Der Staat würde allein schon dadurch
pleite gehen, wenn er nur die Rentenansprüche der schon
erarbeiteten Jahre nachzahlen müsste…

Vielleicht habe ich mich hier unklar ausgedrückt.
Ich wäre mit einem „Auslaufen-lassen“ durchaus einverstanden.
Des weiteren verstehe ich Deine Argumentation bzgl. der Rente nicht.
Würdest Du dann Rente und Pensionen parallel bezahlen?
Würde man das System sofort ändern, müsste man doch lediglich den Pensionsanspruch bis zum Zeitpunkt X definieren und danach einen rentenanspruch daraus machen. Immer jeweils abhängig von den eingezahlten Jahren plus Ausgleich, quasi eine Gleichstellung zu der Situation die sie gehabt hätten, wären sie Beamte geblieben, zahlbar aus der Pensionskasse.

auch momentan gar nicht möglich, die Gesetze zu fällen, die zu
diesem Status momentan bestehen. Und noch etwas: Beamte kommen
summa summarum den Staat billiger!

Das glaube ich nicht.
Festegelegte Beförderungen, Pension mit 50 Jahren, keine Leistungszwänge u.s.w. wären in einem normalen Angestelltenverhältnis niemals denkbar.

PISA kann nur eine Anregung zum Nachdenken sein.

So ist sie auch angelegt, und zum Glück wird kräftig darüber
nachgedacht, diskutiert, kritisiert und werden
Lösungsvorschläge von allen Seiten eingeworfen.

Nur was wird dabei herauskommen?
Ich wette, dass niemand die Bildungshoheit der Länder sowie den Beamtenstatus für Lehrer ernsthaft versuchen wird, abzuschaffen.
Und das wären nur die Notwendigkeiten an der Basis.

Lösungsansätze muss man sich schon selbst überlegen.

Wer ist „selbst“?

Die einzelnen Staaten.

Und wie bei jeder politischen Auseinandersetzung gibt es keine
Reform, ohne dass die eine oder andere „heilige Kuh“
geschlachtet wird. Und das wäre hier zunächst die Länderhoheit
im Bildungswesen, deren Legitimation die Länder selbst
gründlich verspielt haben sowie die Abschaffung des
Beamtenstatus für Lehrer, da sie denselben überwiegend schwer
missbrauchen, indem sie zu wenig leisten.

„Überwiegend schwer missbrauchen“ halte ich für eine unseriöse
Aus-dem-Bauch-heraus-Einschätzung. Es gibt überall solche und
solche, bei Lehrern, bei Arbeitern, Angestellten, Politikern,
Sozialhilfeempfängern…

Es ist noch gar nicht so lange her, dass ich Schüler war und mich höchstselbst dmieser Fakten versichern durfte.
Meine Geschwister und Bekannten kommen alle zu dem selben Schluß.
Natürlich gibt es auch sehr engagierte und fähige Lehrer.
Aber das Gros ist eben der typische Beamte.
Warum auch nicht? Man macht es ihnen ja leicht.

Grüße,

Mathias

Hi!

Ich bin Lehrerin, allerdings aus Österreich (wo die die
verbeamteten Lehrer auch oft „nerven“, allerdings wird man bei
uns nicht ganz so schnell verbeamtet wie in Deutschland.) Nun
hätte ich mal eine Frage zu Deiner Aussage:

Wo die Schüler schlecht abschneiden, müsste man natürlich dann
auch die Lehrer mit in die Verantwortung nehmen.

Da die meisten Lehrer in Deutschland jedoch Beamte sind, ist
das generell nicht möglich.
Sie haben quasi Narrenfreiheit.

Warum kann man Beamte nicht überprüfen???

Ist es verboten?

Nein.

Oder macht man es nur nicht, weil keine Konsequenzen folgen
können?

Vermutlich.

Laut Aussage von Jana gibt es ja offenbar Möglichkeiten, genutzt werden diese jedoch nicht.

Der Beamte ist eine heilige Kuh in Deutschland.
Er hat Narrenfreiheit.
Das geht ja nun auch sowiet, dass ein Lehrer, der ja eigentlich ohnehin nur einen Halbtagesjob hat, mit 50 wegen Burn-Out-Syndroms in Pension gehen kann.

Und da traut sich leider keiner ran.
Bis es dann zu spät ist, denn das ist in wenigen Jahren schon nicht mehr bezahlbar und wer das dann auslöffeln darf, ist nicht schwer zu erraten.

Grüße,

Mathias

Grüß Dich Mathias,

Und über Jahrzehnte hinweg
hat sich dieses System eigentlich auch bewährt.

Wie man an der PISA-Studie sieht, hat es das offenbar nicht.
Dass die Deutschen in der Bildung überhaupt noch auf
Erst-Welt-Niveau liegen schreibe ich nicht der Bildungshoheit
der Länder zu, sondern eher einem gesamtdeutschen Konsens zu
ordentlicher Bildung im allgemeinen.

…genauso aber auch der wirtschaftlichen Kraft Deutschlands und gewissen verfassungsmäßigen Grundsätzen, wie zum Beispiel die Chance auf gleiche Bildung für alle und ähnliches. Die Bildungshoheit der Länder ist auch nie die Grundlage für Bildungspolitik gewesen, weder so angelegt noch so argumentativ genutzt worden. Wäre auch leicht schizophren, oder? Deshalb regen wir uns ja auch mit Recht so über die Aufbausch-Wahlkampf-Reden der Möchte-gern-wir-sind-besser-als-ihr-Bundesländer in PISA auf.

Ich mache nie´menden aus der Vergangenheit verantwortlich, ich
wünsche mir nur Änderungen für die Zukunft.

Ich auch (Stillstand ist der Tod?)!

Lehrer werden durchaus auch in die Verantwortung genommen. Es
kommt allerdings ja wohl auch auf die Art und Weise an, finde
ich. Immer nur quer zu schießen à la „Lehrer sind
Faulenzer…“ und ähnliches, bringt niemanden weiter,
verhärtet nur die Fronten, so es sie denn gibt. An Erziehung
haben Eltern aber sehr wohl den maßgeblicheren Anteil.
Psychologen haben sich längst darin geeinigt, dass Kinder im
Alter, wenn sie eingeschult werden, charakterlich und
erzieherisch „fertig entwickelt“ sind…

Es ist die alte Mesche, die Verantwortung zwischen Eltern und
Lehrern hin und her zu schieben.

Das war nicht mein Anliegen. Wirklich nicht. Aber ein Lehrer kann in kein Kind Einstellungen einpauken, das bereits durch seine familiäre Umwelt geprägt worden ist. Ein Lehrer kann im Idealfall lediglich bewirken, dass das Kind willig lernt und mit seinen Stoffangeboten mithält…

In Bezug auf PISA gehe ich da keinesfalls mit, denn hier geht
es um Lerninhalte, und diese fallen ganz klar in den
Verantwortungsbereich der Lehrer.

Nein, eigentlich geht es nicht um die Lern inhalte , sondern um die Lern praxis. Antiquierte Lernmethoden standen auf dem PISA-Prüfstand, es wurde vorrangig bemängelt, dass gerade in Deutschland noch das theoretische Pauken praktiziert wird, die Schüler kaum bis gar nicht animiert werden, eigene Lösungswege anzustreben, in der Praxis (beispielsweise in naturwissenschaftlichen Fächern) selbst Abläufe zu testen und dass Dinge vermittelt werden, die mit dem zukünftigen Berufsleben realtiv wenig zu tun haben. Ein Schüler, der zwar in Mathe eine Eins hat, aber immer nur mit dem Taschenrechner umgegangen ist, brach bei PISA ein, wenn er einen eigenen Rechenweg ohne Hilfsmittel erstellen sollte - mangelnde geistige Flexibilität!

Das ist in der Tat auch Lehrersache!

Zu den „faulen Säcken“: es ist eine allgemein bekannte
Tatsache, dass die meisten Lehrer, so sie nicht gerade Deutsch
oder Wirtschaft und Recht unterrichten, mittags nach Hause
gehen und mit ihrem Kram mehr oder weniger fertig sind. Sie
beziehen jedoch ein volles Gehalt.
Das steht einfach mal im Raume.

Ein Lehrer hat auch Vor- und Nacharbeit zu leisten. Er muss Stunden vorbereiten, Arbeiten korrigieren und ähnliches. Ob sich das mit der Volltagsarbeitszeit immer so deckt, sei mal dahin gestellt. Mit Sicherheit hat ein Gymnasiallehrer mehr zu leisten als ein Grundschullehrer. Das wiederum drückt sich dann allerdings auch wieder in der Laufbahn aus, ergo auf die Besoldung.

Da die meisten Lehrer in Deutschland jedoch Beamte sind, ist
das generell nicht möglich.

Das stimmt doch gar nicht. Ich habe jahrelang bei einem
Rechtsamt gearbeitet, in einer Abteilung, die sich nur mit
Disziplinarmaßnahmen gegen Lehrer beschäftigt hat. Die Mittel
und Wege sind durchaus knackig. Und: Ein Beamter muss damit
rechnen, für ein und dasselbe Vergehen zwei Mal bestraft zu
werden: Ein Mal privatrechtlich und ein Mal dienstrechtlich.
Außerdem werden Beamte über die ganze Laufbahn hinweg in
regelmäßigen Abständen beurteilt. Da sie oft die Schulen
wechseln müssen, ist da eine gewisse Unabhängigkeit von
vornherein gegeben.

Weshalb funktioniert das System dann nicht?

Naja, wir konnten uns über mangelnde Arbeit nie beklagen.

Wird zu wenig seitens Eltern und Schülern „angezeigt“? Sind
die Disziplinarmassnahmen zu lasch? DFehlt es gar schon an den
richtigen Bewertungskriterien?
Irgendwo mkuss es ja fehlen…

Ich denke, ein großes Manko ist der aufgeblähte Verwaltungsapparat der Schulämter. Ein Direktor einer Schule hat praktisch kaum disziplinarische Möglichkeiten gegenüber seinen Lehrern. Er kann Missstände lediglich anzeigen und darauf hoffen, dass die Verwaltung schnell und adäquat reagiert. Die Wege sind zu lang, das ist oft ätzend und deprimierend.

Ich bin da für mehr Autonomie der Schulen. Ist ein Lehrer oft krank ohne Schein, sollte der Direktor durchaus die Macht der Attestauflage haben, nur als Beispiel. So zieht das Ganze seine Wege, und die Mühlen mahlen bekanntlich äußerst langsam.

den Beamtenstatus für Lehrer abzuschaffen und dann anhand z.B.
von Benchmarking das vorhandene System zu verbesseren
versuchen.

Da denkst Du vielleicht etwas zu kurz. Der Beamtenstatus für
Lehrer ist sicherlich eine antiquierte Gewohnheit, die aber
meines Erachtens höchstens für die Zukunft abgeschafft werden
könnte/sollte. Damit meine ich: Auslaufen! Stell Dir aber mal
vor, alle momentan verbeamteten Lehrer würden von heute auf
morgen zu Angestellten. Der Staat würde allein schon dadurch
pleite gehen, wenn er nur die Rentenansprüche der schon
erarbeiteten Jahre nachzahlen müsste…

Vielleicht habe ich mich hier unklar ausgedrückt.
Ich wäre mit einem „Auslaufen-lassen“ durchaus einverstanden.
Des weiteren verstehe ich Deine Argumentation bzgl. der Rente
nicht.
Würdest Du dann Rente und Pensionen parallel bezahlen?

Das geht nicht. Ein Beamter, der zu einem Angestellten wird, hat nie Sozialbeiträge gezahlt. Warum auch, das Ziel war ja die Pension, die aus einem ganz anderen Topf getätigt wird, als der Rentenkasse. In diesen letzteren Topf müssten also alle offenen Beiträge eingezahlt werden, vom ersten Arbeitstag des Beamten an. Das nennt sich Rückversicherung.

Wenn, dann würde ich neue Lehrer nur noch als Angestellte einstellen. Diese Möglichkeiten bestehen ja völlig unproblematisch. Aber bislang hat der Neu-Lehrer mehr Interesse an der Verbeamtung - statistisch gesehen.

Würde man das System sofort ändern, müsste man doch lediglich
den Pensionsanspruch bis zum Zeitpunkt X definieren und danach
einen rentenanspruch daraus machen.

Wie gesagt, was ist mit den Zeiten davor? Rentenansprüche muss man sich in Deutschland erwerben, da gibt es keine Pauschalisierungen. Jeder Monat zählt!

Immer jeweils abhängig von
den eingezahlten Jahren plus Ausgleich, quasi eine
Gleichstellung zu der Situation die sie gehabt hätten, wären
sie Beamte geblieben, zahlbar aus der Pensionskasse.

Auch nicht so einfach. Ein Beamter erwirbt sich seine Pension ja auch mit den abgeleisteten Dienstjahren. Da gibt es auch noch gewisse Bemessungsgrenzen. Einen Anspruch auf ein „Ruhefähiges Gehalt“ hat man nicht schon nach einem Jahr oder so, das dauert.

auch momentan gar nicht möglich, die Gesetze zu fällen, die zu
diesem Status momentan bestehen. Und noch etwas: Beamte kommen
summa summarum den Staat billiger!

Das glaube ich nicht.

Da bin ich mir nicht hundertprozentig sicher, muss mal meinen (verbeamteten aber nicht Lehrer!) Mann fragen, der kennt sich da besser aus.

Festegelegte Beförderungen, Pension mit 50 Jahren, keine
Leistungszwänge u.s.w. wären in einem normalen
Angestelltenverhältnis niemals denkbar.

Naaajjjaaa - die Sache mit den Beförderungen hängt ja auch von dem Beamtenstatus ab. Irgendwann ist das Schluss. Auch wurde vor zwei oder drei Jahren das Beamtenrecht gerade in dieser Hinsicht rigide zusammengestrichen (Lebensaltersstufen u. ä.). Was ist mit Gehaltserhöhungen und Tarifverträgen bei Angestellten?? Und um ähnliche Summen reden wir auch hier…

Pension mit 50 Jahren? Wo soll das denn sein?

Keine Leistungszwänge??? Ich berichtete doch gerade von den regelmäßigen Beurteilungen! Das sind nicht solche lapidaren Teile wie bei Angestellten die Zeugnisse, wenn man eine Firma wechselt oder so. Das sind vierseitige Formulare, wo alles möglichen Fähigkeiten benotet werden! Bei schlechter Note wird die Beförderung ausgesetzt, der Beamte muss sich neu bewähren. Ein aufmerksamer Dienstvorgesetzter kann da viel bewirken. Habe ich schon erlebt.

PISA kann nur eine Anregung zum Nachdenken sein.

So ist sie auch angelegt, und zum Glück wird kräftig darüber
nachgedacht, diskutiert, kritisiert und werden
Lösungsvorschläge von allen Seiten eingeworfen.

Nur was wird dabei herauskommen?

Das muss gut überlegt sein. Patentrezepte gibt es sicher nicht, auch wenn das momentan so gerne propagiert wird. Das sind viele Einzelheiten, die einer Reform bedürfen.

Ich wette, dass niemand die Bildungshoheit der Länder sowie
den Beamtenstatus für Lehrer ernsthaft versuchen wird,
abzuschaffen.

Das könnte ich mir aber durchaus vorstellen. Es geht sicher nicht von Heute auf Morgen. Auf der Straße landen soll ja auch keiner. Oder?

Und das wären nur die Notwendigkeiten an der Basis.

Lösungsansätze muss man sich schon selbst überlegen.

Wer ist „selbst“?

Die einzelnen Staaten.

Dann wohl eher der Bund, denke ich.

„Überwiegend schwer missbrauchen“ halte ich für eine unseriöse
Aus-dem-Bauch-heraus-Einschätzung. Es gibt überall solche und
solche, bei Lehrern, bei Arbeitern, Angestellten, Politikern,
Sozialhilfeempfängern…

Es ist noch gar nicht so lange her, dass ich Schüler war und
mich höchstselbst dmieser Fakten versichern durfte.
Meine Geschwister und Bekannten kommen alle zu dem selben
Schluß.

Wir waren ALLE einmal Schüler :wink:
Aber ich kann da vielleicht wirklich nicht so mitreden. Im Osten tickten die Schuluhren erheblich anders.

Natürlich gibt es auch sehr engagierte und fähige Lehrer.
Aber das Gros ist eben der typische Beamte.
Warum auch nicht? Man macht es ihnen ja leicht.

Das lass ich jetzt mal so stehen. Irgendwie habe ich was gegen das Über-den-Kamm-Scheren…

Viele Grüße
Jana

Hi!

Und über Jahrzehnte hinweg
hat sich dieses System eigentlich auch bewährt.

Wie man an der PISA-Studie sieht, hat es das offenbar nicht.
Dass die Deutschen in der Bildung überhaupt noch auf
Erst-Welt-Niveau liegen schreibe ich nicht der Bildungshoheit
der Länder zu, sondern eher einem gesamtdeutschen Konsens zu
ordentlicher Bildung im allgemeinen.

…genauso aber auch der wirtschaftlichen Kraft Deutschlands
und gewissen verfassungsmäßigen Grundsätzen, wie zum Beispiel
die Chance auf gleiche Bildung für alle und ähnliches. Die
Bildungshoheit der Länder ist auch nie die Grundlage für
Bildungspolitik gewesen, weder so angelegt noch so
argumentativ genutzt worden. Wäre auch leicht schizophren,
oder? Deshalb regen wir uns ja auch mit Recht so über die
Aufbausch-Wahlkampf-Reden der
Möchte-gern-wir-sind-besser-als-ihr-Bundesländer in PISA auf.

Wo ist dann also das Problem, die Sache in staatliche Hände zu geben?
Manche Länder haben die Sache nicht im Griff, also sollte man, allein schon wegen des Rechts der Schüler auf gleiche Chancen in der Bildung, die Sache zentral nach dem Benchmark-system organisieren.
Immer nach oben orientieren, das muss der Grundsatz sein.

Ich mache nie´menden aus der Vergangenheit verantwortlich, ich
wünsche mir nur Änderungen für die Zukunft.

Ich auch (Stillstand ist der Tod?)!

Naja, nicht glaich der Tod aber er garantiert auf alle Fälle einen hinteren Platz in PISA…

Lehrer werden durchaus auch in die Verantwortung genommen. Es
kommt allerdings ja wohl auch auf die Art und Weise an, finde
ich. Immer nur quer zu schießen à la „Lehrer sind
Faulenzer…“ und ähnliches, bringt niemanden weiter,
verhärtet nur die Fronten, so es sie denn gibt. An Erziehung
haben Eltern aber sehr wohl den maßgeblicheren Anteil.
Psychologen haben sich längst darin geeinigt, dass Kinder im
Alter, wenn sie eingeschult werden, charakterlich und
erzieherisch „fertig entwickelt“ sind…

Es ist die alte Mesche, die Verantwortung zwischen Eltern und
Lehrern hin und her zu schieben.

Das war nicht mein Anliegen. Wirklich nicht. Aber ein Lehrer
kann in kein Kind Einstellungen einpauken, das bereits durch
seine familiäre Umwelt geprägt worden ist. Ein Lehrer kann im
Idealfall lediglich bewirken, dass das Kind willig lernt und
mit seinen Stoffangeboten mithält…

Der Lehrer soll dem Kind die Sachen beibringen, die es nach modernen humanistischen Maßstäben braucht.

In Bezug auf PISA gehe ich da keinesfalls mit, denn hier geht
es um Lerninhalte, und diese fallen ganz klar in den
Verantwortungsbereich der Lehrer.

Nein, eigentlich geht es nicht um die Lern inhalte ,
sondern um die Lern praxis. Antiquierte Lernmethoden
standen auf dem PISA-Prüfstand, es wurde vorrangig bemängelt,
dass gerade in Deutschland noch das theoretische Pauken
praktiziert wird, die Schüler kaum bis gar nicht animiert
werden, eigene Lösungswege anzustreben, in der Praxis
(beispielsweise in naturwissenschaftlichen Fächern) selbst
Abläufe zu testen und dass Dinge vermittelt werden, die mit
dem zukünftigen Berufsleben realtiv wenig zu tun haben. Ein
Schüler, der zwar in Mathe eine Eins hat, aber immer nur mit
dem Taschenrechner umgegangen ist, brach bei PISA ein, wenn er
einen eigenen Rechenweg ohne Hilfsmittel erstellen sollte -
mangelnde geistige Flexibilität!

Ist das nicht ein Problem auch der Inhalte?
Ich gehe voll mit Dir konform, auch die Praxis ist zu prüfen.
Aber dass beispielsweise mit Büchern von 1988 in Erdkunde unterrichtet wird (s. Lars), ist ein Problem der Praxis UND der INahlte, denke ich.

Das ist in der Tat auch Lehrersache!

Zu den „faulen Säcken“: es ist eine allgemein bekannte
Tatsache, dass die meisten Lehrer, so sie nicht gerade Deutsch
oder Wirtschaft und Recht unterrichten, mittags nach Hause
gehen und mit ihrem Kram mehr oder weniger fertig sind. Sie
beziehen jedoch ein volles Gehalt.
Das steht einfach mal im Raume.

Ein Lehrer hat auch Vor- und Nacharbeit zu leisten. Er muss
Stunden vorbereiten, Arbeiten korrigieren und ähnliches. Ob
sich das mit der Volltagsarbeitszeit immer so deckt, sei mal
dahin gestellt. Mit Sicherheit hat ein Gymnasiallehrer mehr zu
leisten als ein Grundschullehrer. Das wiederum drückt sich
dann allerdings auch wieder in der Laufbahn aus, ergo auf die
Besoldung.

Ich kenne ein paar Lehrer, an Gymnasien und an einer Grundschule.
Wir reden hier ganz klar von Halbtagesjobs.
Da gibt es kein Vertun. Nur Deutschlehrer müssen wirklich viel korrigieren und vorbereiten. Die übrigen Fächer lassen sich bestens über Jahre hinweg standardieiseret abhandeln.
Einzig noch Wi und Recht sowie Soziakunde benötigen ab und an Weiterbildung.

Dem könnte man natürlich mit der Einführung der Ganztagesschule beikommen.
Ganz klar, dass v.a. die Lehrer dagegen sind, wäre doch die Arbeitszeit dann endlich mal überprüfbar.

Da die meisten Lehrer in Deutschland jedoch Beamte sind, ist
das generell nicht möglich.

Das stimmt doch gar nicht. Ich habe jahrelang bei einem
Rechtsamt gearbeitet, in einer Abteilung, die sich nur mit
Disziplinarmaßnahmen gegen Lehrer beschäftigt hat. Die Mittel
und Wege sind durchaus knackig. Und: Ein Beamter muss damit
rechnen, für ein und dasselbe Vergehen zwei Mal bestraft zu
werden: Ein Mal privatrechtlich und ein Mal dienstrechtlich.
Außerdem werden Beamte über die ganze Laufbahn hinweg in
regelmäßigen Abständen beurteilt. Da sie oft die Schulen
wechseln müssen, ist da eine gewisse Unabhängigkeit von
vornherein gegeben.

Weshalb funktioniert das System dann nicht?

Naja, wir konnten uns über mangelnde Arbeit nie beklagen.

Ich habe während meiner und der Schullaufbahn meiner beiden jüngeren Geschwister nicht einen Fall gesehen, in dem offensichtliche Verfehlungen von Lehrern ernsthaft verfolgt worden wären. Die eine Krähe hackt halt der anderen kein Auge aus.

Wird zu wenig seitens Eltern und Schülern „angezeigt“? Sind
die Disziplinarmassnahmen zu lasch? Fehlt es gar schon an den
richtigen Bewertungskriterien?
Irgendwo muss es ja fehlen…

Ich denke, ein großes Manko ist der aufgeblähte
Verwaltungsapparat der Schulämter. Ein Direktor einer Schule
hat praktisch kaum disziplinarische Möglichkeiten gegenüber
seinen Lehrern. Er kann Missstände lediglich anzeigen und
darauf hoffen, dass die Verwaltung schnell und adäquat
reagiert. Die Wege sind zu lang, das ist oft ätzend und
deprimierend.

Also zuviele Leute die zuwenig tun?
Scheint ja fast so zu laufen, wie auf der Zulassungsstelle…

Ich bin da für mehr Autonomie der Schulen. Ist ein Lehrer oft
krank ohne Schein, sollte der Direktor durchaus die Macht der
Attestauflage haben, nur als Beispiel.

…womit wir bei einem weiteren grossen Unterschied gegenüber privat angestellten Leuten wären. Hier muss man sich ja wenigstens nach dem 3. Krankheitstag entschuldigen.

So zieht das Ganze
seine Wege, und die Mühlen mahlen bekanntlich äußerst langsam.

…und es führt zu der von mir genannten Narrenfreiheit. Der Lehrer weiss, dass ihm sowieso nichts passiert.

den Beamtenstatus für Lehrer abzuschaffen und dann anhand z.B.
von Benchmarking das vorhandene System zu verbesseren
versuchen.

Da denkst Du vielleicht etwas zu kurz. Der Beamtenstatus für
Lehrer ist sicherlich eine antiquierte Gewohnheit, die aber
meines Erachtens höchstens für die Zukunft abgeschafft werden
könnte/sollte. Damit meine ich: Auslaufen! Stell Dir aber ma
vor, alle momentan verbeamteten Lehrer würden von heute auf
morgen zu Angestellten. Der Staat würde allein schon dadurch
pleite gehen, wenn er nur die Rentenansprüche der schon
erarbeiteten Jahre nachzahlen müsste…

Vielleicht habe ich mich hier unklar ausgedrückt.
Ich wäre mit einem „Auslaufen-lassen“ durchaus einverstanden.
Des weiteren verstehe ich Deine Argumentation bzgl. der Rente
nicht.
Würdest Du dann Rente und Pensionen parallel bezahlen?

Das geht nicht. Ein Beamter, der zu einem Angestellten wird,
hat nie Sozialbeiträge gezahlt. Warum auch, das Ziel war ja
die Pension, die aus einem ganz anderen Topf getätigt wird,
als der Rentenkasse. In diesen letzteren Topf müssten also
alle offenen Beiträge eingezahlt werden, vom ersten Arbeitstag
des Beamten an. Das nennt sich Rückversicherung.

Wenn, dann würde ich neue Lehrer nur noch als Angestellte
einstellen. Diese Möglichkeiten bestehen ja völlig
unproblematisch. Aber bislang hat der Neu-Lehrer mehr
Interesse an der Verbeamtung - statistisch gesehen.

Da gehe ich mit.
Ob man das sofort durchzieht oder mit einer Übergangszeit, wäre mir nicht so wichtig. Man sollte nur nicht mehr länger damit warten, die Sache in die richtige Spur zu bringen.

Würde man das System sofort ändern, müsste man doch lediglich
den Pensionsanspruch bis zum Zeitpunkt X definieren und danach
einen Rentenanspruch daraus machen.

Wie gesagt, was ist mit den Zeiten davor? Rentenansprüche muss
man sich in Deutschland erwerben, da gibt es keine
Pauschalisierungen. Jeder Monat zählt!

s.u.

Immer jeweils abhängig von
den eingezahlten Jahren plus Ausgleich, quasi eine
Gleichstellung zu der Situation die sie gehabt hätten, wären
sie Beamte geblieben, zahlbar aus der Pensionskasse.

Auch nicht so einfach. Ein Beamter erwirbt sich seine Pension
ja auch mit den abgeleisteten Dienstjahren. Da gibt es auch
noch gewisse Bemessungsgrenzen. Einen Anspruch auf ein
„Ruhefähiges Gehalt“ hat man nicht schon nach einem Jahr oder
so, das dauert.

Wo ist das Problem?
Man stellt sie ab einem gewissen Stichtag den rentnern gleich und fertig.
Irgendwo muss man ja eine Grenze ziehen bzw. anfangen.

auch momentan gar nicht möglich, die Gesetze zu fällen, die zu
diesem Status momentan bestehen. Und noch etwas: Beamte kommen
summa summarum den Staat billiger!

Das glaube ich nicht.

Da bin ich mir nicht hundertprozentig sicher, muss mal meinen
(verbeamteten aber nicht Lehrer!) Mann fragen, der kennt sich
da besser aus.

Das habe ich.
Diejenigen, welche als normale Angestellte an privaten Schulen unterrichten, verdienen deutlich weniger als ihre verbeamteten Kollegen. Und da sind noch nicht mal die ganzen Goodies drin, die man als Beamter noch so hat wie günstrigere Versicherungen, weniger Arbeitszeit u.s.w.

Festegelegte Beförderungen, Pension mit 50 Jahren, keine
Leistungszwänge u.s.w. wären in einem normalen
Angestelltenverhältnis niemals denkbar.

Naaajjjaaa - die Sache mit den Beförderungen hängt ja auch von
dem Beamtenstatus ab. Irgendwann ist das Schluss. Auch wurde
vor zwei oder drei Jahren das Beamtenrecht gerade in dieser
Hinsicht rigide zusammengestrichen (Lebensaltersstufen u. ä.).

Dennoch ändert das nichts am prinzipiellen Vorhandensein dieses Vorteils.

Was ist mit Gehaltserhöhungen und Tarifverträgen bei
Angestellten?? Und um ähnliche Summen reden wir auch hier…

Diese Erhöhungen erhalten die Beamten ja auch. Und noch dazu höhere Gehälter im falle der Lehrer, wie ich ja schrieb.

Pension mit 50 Jahren? Wo soll das denn sein?

Ich kenne drei Gymnasiallehrer mit dem sog. „Bornout-Syndrom“.
Die feixen sich eins, sind kerngesund und nur noch im WoMo unterwegs.

Keine Leistungszwänge??? Ich berichtete doch gerade von den
regelmäßigen Beurteilungen! Das sind nicht solche lapidaren
Teile wie bei Angestellten die Zeugnisse, wenn man eine Firma
wechselt oder so. Das sind vierseitige Formulare, wo alles
möglichen Fähigkeiten benotet werden! Bei schlechter Note wird
die Beförderung ausgesetzt, der Beamte muss sich neu bewähren.
Ein aufmerksamer Dienstvorgesetzter kann da viel bewirken.
Habe ich schon erlebt.

Ich habe nur gegenteiliges gehört.
Hier hackt lt. Aussage meiner Bekannten wiederum die eine Krähe der anderen kein Auge aus.

PISA kann nur eine Anregung zum Nachdenken sein.

So ist sie auch angelegt, und zum Glück wird kräftig darüber
nachgedacht, diskutiert, kritisiert und werden
Lösungsvorschläge von allen Seiten eingeworfen.

Nur was wird dabei herauskommen?

Das muss gut überlegt sein. Patentrezepte gibt es sicher
nicht, auch wenn das momentan so gerne propagiert wird. Das
sind viele Einzelheiten, die einer Reform bedürfen.

Richtig. Und man sollte nicht sofort wieder zurückschrecken, wenn es an Besitzstände geht, sondern ohne Zwänge ein sinnvolles Gesamtkonzeopt ausarbeiten.

Ich wette, dass niemand die Bildungshoheit der Länder sowie
den Beamtenstatus für Lehrer ernsthaft versuchen wird,
abzuschaffen.

Das könnte ich mir aber durchaus vorstellen. Es geht sicher
nicht von Heute auf Morgen. Auf der Straße landen soll ja auch
keiner. Oder?

Das habe ich auch nie verlangt.

Und das wären nur die Notwendigkeiten an der Basis.

Lösungsansätze muss man sich schon selbst überlegen.

Wer ist „selbst“?

Die einzelnen Staaten.

Dann wohl eher der Bund, denke ich.

Das sagte ich.
Ich schrieb „Staat“ und nicht „Bundesland“.

„Überwiegend schwer missbrauchen“ halte ich für eine unseriöse
Aus-dem-Bauch-heraus-Einschätzung. Es gibt überall solche und
solche, bei Lehrern, bei Arbeitern, Angestellten, Politikern,
Sozialhilfeempfängern…

Es ist noch gar nicht so lange her, dass ich Schüler war und
mich höchstselbst dieser Fakten versichern durfte.
Meine Geschwister und Bekannten kommen alle zu dem selben
Schluß.

Wir waren ALLE einmal Schüler :wink:
Aber ich kann da vielleicht wirklich nicht so mitreden. Im
Osten tickten die Schuluhren erheblich anders.

Schätze ich auch.

Natürlich gibt es auch sehr engagierte und fähige Lehrer.
Aber das Gros ist eben der typische Beamte.
Warum auch nicht? Man macht es ihnen ja leicht.

Das lass ich jetzt mal so stehen. Irgendwie habe ich was gegen
das Über-den-Kamm-Scheren…

Kein Problem. Ich habe ja meine Quellen genannt. Das ist schon erschreckend genug.

Grüße,
Mathias

Hallo Mathias,
du scheinst ja ein absoluter Bildungsexperte zu sein… Hut ab.
Nur zwei Dinge:

  1. Die Schule hat sowohl einen Bildungs- als auch einen Erziehungsauftrag. Das heißt aber auch, dass ohne „erzogene“ Unterrichtsteilnehmer keine bzw. kaum Bildung zu erreichen ist. Sind Kinder also „schlecht“ (was immer das bedeutet) erzogen, muss in der Schule vermehrt Erzihungsarbeit geleistet werden, was logischerweise zu Lasten der Bildung geht.
  2. Dieses Gerede vom „Halbtagsjob“ nervt doch langsam wirklich. Nur die Deutsch Lehrer müssen wirklich arbeiten? Oder was? Und Grundschullehrer legen wahrscheinlich noch im Unterricht die Füße hoch und trinken Kaffee und lassen die lieben, wohl erzogenen und lernwilligen Kleinen etwas spielen?! Woher beziehst du deine Informationen?
    „Ich kenne da einen dessen Nachbar eine Frau kennt die einen faulen Lehrer kennt!“ Was soll das und was soll das bringen? Pauschalisierungen helfen in dieser (PISA-) Situation sicherlich nicht weiter.
    Liebe Grüße,
    Aragorn.
    P.S.: Manchmal würde ich gerne mal einen BWLer oder Juristen in der Schule sehen. Aber leider wird es solche Hospitationen wohl eher in Ausnahmefällen geben…

Hallo Mathias,

Wo ist dann also das Problem, die Sache in staatliche Hände zu
geben?

Ich sähe da kein Problem: Ich bin absolut für einen zentralistischen Staat, in jeder Hinsicht!

Immer nach oben orientieren, das muss der Grundsatz sein.

Was das Politische betrifft, bin ich da mit Dir einer Meinung.

Der Lehrer soll dem Kind die Sachen beibringen, die es nach
modernen humanistischen Maßstäben braucht.

Richtig. Vor allem setzt das auch voraus, dass seine Ausbildung - die des Lehrers - das auch gewährleisten kann. Auch hier sehe ich absoluten Nachholbedarf. Ganz abgesehen von der Weiterbildung… Wenn ich sehe, dass ein Gymnasiallehrer praktisch für jedes Fach herangezogen werden kann, egal, was er einmal studiert hat (es gibt nur wenige Ausnahmen, zum Beispiel die Abiturphase), dann wundert mich manchmal gar nichts mehr.

Nein, eigentlich geht es nicht um die Lern inhalte ,
sondern um die Lern praxis. Antiquierte Lernmethoden
standen auf dem PISA-Prüfstand, es wurde vorrangig bemängelt,
dass gerade in Deutschland noch das theoretische Pauken
praktiziert wird, die Schüler kaum bis gar nicht animiert
werden, eigene Lösungswege anzustreben, in der Praxis
(beispielsweise in naturwissenschaftlichen Fächern) selbst
Abläufe zu testen und dass Dinge vermittelt werden, die mit
dem zukünftigen Berufsleben realtiv wenig zu tun haben. Ein
Schüler, der zwar in Mathe eine Eins hat, aber immer nur mit
dem Taschenrechner umgegangen ist, brach bei PISA ein, wenn er
einen eigenen Rechenweg ohne Hilfsmittel erstellen sollte -
mangelnde geistige Flexibilität!

Ist das nicht ein Problem auch der Inhalte?
Ich gehe voll mit Dir konform, auch die Praxis ist zu prüfen.
Aber dass beispielsweise mit Büchern von 1988 in Erdkunde
unterrichtet wird (s. Lars Jenssen), ist ein Problem der
Praxis UND der INahlte, denke ich.

Da geht es natürlich weiter. Die Haushaltslage der Schulen ist teilweise so prekär, dass die Eltern die Schulbücher der Eltern selbst kaufen (und natürlich auch bezahlen) müssen. Da wird meines Erachtens das Prinzip der Lernmittelfreiheit missachtet und somit auch die Chancengleichheit.

Ein Lehrer hat auch Vor- und Nacharbeit zu leisten. Er muss
Stunden vorbereiten, Arbeiten korrigieren und ähnliches. Ob
sich das mit der Volltagsarbeitszeit immer so deckt, sei mal
dahin gestellt. Mit Sicherheit hat ein Gymnasiallehrer mehr zu
leisten als ein Grundschullehrer. Das wiederum drückt sich
dann allerdings auch wieder in der Laufbahn aus, ergo auf die
Besoldung.

Ich kenne ein paar Lehrer, an Gymnasien und an einer
Grundschule.
Wir reden hier ganz klar von Halbtagesjobs.

Da sind wir wieder bei dem Problem der Kontrolle „von oben“. Denn angedacht ist das soooo natürlich nicht. Aber ganz davon abgesehen wird ein Beamter nicht für geleistete Stunden bezahlt. Das Prinzip ist da anders. Ein Grund mehr für die Abschaffung der Verbeamtung von Lehrern. Hoheitliche Begründungen greifen hier meiner Meinung nach nicht.

Dem könnte man natürlich mit der Einführung der
Ganztagesschule beikommen.
Ganz klar, dass v.a. die Lehrer dagegen sind, wäre doch die
Arbeitszeit dann endlich mal überprüfbar.

Die Arbeitszeit muss nicht überprüft werden (siehe oben). Mir wäre viel wichtiger, dass das, was sie tun, INHALT hat. Denn es sollte doch wohl um das Wohl der Schüler gehen. Das wird mir viel zu oft außer acht gelassen.

Für Ganztagsschulen bin ich auch, aber aus anderen Gründen. In einer Zeit, in der sich immer mehr die Erwerbstätigkeit beider Elternteile durchsetzt, auch unter dem Gesichtspunkt hoher Scheidungsraten, muss mehr Augenmerk auf die adäquate Unterbringung von Kindern gelegt werden. Das sollte aber nichts mit Verwahrung zu tun haben…

Weshalb funktioniert das System dann nicht?

Naja, wir konnten uns über mangelnde Arbeit nie beklagen.

Ich habe während meiner und der Schullaufbahn meiner beiden
jüngeren Geschwister nicht einen Fall gesehen, in dem
offensichtliche Verfehlungen von Lehrern ernsthaft verfolgt
worden wären. Die eine Krähe hackt halt der anderen kein Auge
aus.

Zum Glück entscheiden so etwas nicht Mit-Lehrer… Wie gesagt: Die Disziplinarstellen der Schulämter brauchen über Mangel an Arbeit nicht zu klagen. Und es gibt genug Eltern, die das Anzeigen übernehmen. Jetzt denke aber nicht, dass das alles Pille-Palle-Verhandlungen sind. Dem ist ganz und gar nicht so. Der Ernst der Sache wurde bisher von jedem Lehrer erkannt, soweit ich das beurteilen konnte.

Ich denke, ein großes Manko ist der aufgeblähte
Verwaltungsapparat der Schulämter. Ein Direktor einer Schule
hat praktisch kaum disziplinarische Möglichkeiten gegenüber
seinen Lehrern. Er kann Missstände lediglich anzeigen und
darauf hoffen, dass die Verwaltung schnell und adäquat
reagiert. Die Wege sind zu lang, das ist oft ätzend und
deprimierend.

Also zuviele Leute die zuwenig tun?
Scheint ja fast so zu laufen, wie auf der Zulassungsstelle…

Das würde ich nicht sagen. Die Hierarchien sind nicht flach genug, die Arbeitsabläufe sind oft zu uneffektiv gestaltet… Fünfeinhalb Jahre habe ich im Landesschulamt in Berlin gearbeitet, also der größten Behörde der Landeshauptstadt! Die (bekannten) Faulenzer konnte man an einer Hand abzählen. Es ist ein Märchen, das über den vermeintlich faulen Bediensteten kursiert. Aber auf andere Leute wird immer lieber mit ausgestreckter Hand gezeigt, als vor der eigenen Haustür ordentlich zu kehren. Schade eigentlich…

Ich bin da für mehr Autonomie der Schulen. Ist ein Lehrer oft
krank ohne Schein, sollte der Direktor durchaus die Macht der
Attestauflage haben, nur als Beispiel.

…womit wir bei einem weiteren grossen Unterschied gegenüber
privat angestellten Leuten wären. Hier muss man sich ja
wenigstens nach dem 3. Krankheitstag entschuldigen.

Das müssen die auch. Vom ersten Tag an. Aber wer permanent die Karrenztage ausnutzt, um jeden Monat zwei/drei Tage „schwer krank“ zu sein, der muss dieses Privileg halt abgeben und sofort zum Arzt gehen müssen. Viele würden sich diesen Aufwand eher überlegen.

So zieht das Ganze
seine Wege, und die Mühlen mahlen bekanntlich äußerst langsam.

…und es führt zu der von mir genannten Narrenfreiheit. Der
Lehrer weiss, dass ihm sowieso nichts passiert.

Das führt doch zu nichts. Das ist Pauschalisierung. Ein Angestellter in der freien Wirtschaft, der unter der Fuchtel von ver.di steht, ist genauso praktisch unkündbar.

Wenn, dann würde ich neue Lehrer nur noch als Angestellte
einstellen. Diese Möglichkeiten bestehen ja völlig
unproblematisch. Aber bislang hat der Neu-Lehrer mehr
Interesse an der Verbeamtung - statistisch gesehen.

Da gehe ich mit.
Ob man das sofort durchzieht oder mit einer Übergangszeit,
wäre mir nicht so wichtig. Man sollte nur nicht mehr länger
damit warten, die Sache in die richtige Spur zu bringen.

Genau.

Wo ist das Problem?
Man stellt sie ab einem gewissen Stichtag den rentnern gleich
und fertig.
Irgendwo muss man ja eine Grenze ziehen bzw. anfangen.

Das Problem liegt in den unterschiedlichen „Töpfen“. Wir regen uns so oft über Fremdverwertung von sozialen Systemen auf, da sollten wir hier nicht genau so etwas propagieren. Wenn schon eine Reform, dann geht das sowieso nicht rückwirkend. Da ein Gros der Lehrer sowieso überaltert ist, dürfte in zwanzig Jahren das Schlimmste „ausgelaufen“ sein.

Da bin ich mir nicht hundertprozentig sicher, muss mal meinen
(verbeamteten aber nicht Lehrer!) Mann fragen, der kennt sich
da besser aus.

Das habe ich.
Diejenigen, welche als normale Angestellte an privaten Schulen
unterrichten, verdienen deutlich weniger als ihre verbeamteten
Kollegen. Und da sind noch nicht mal die ganzen Goodies drin,
die man als Beamter noch so hat wie günstrigere
Versicherungen, weniger Arbeitszeit u.s.w.

Ein Privatlehrer hat mehr Arbeitszeit als ein „normaler“ Lehrer? Das halte ich für ein Gerücht. Meine Cousine war einige Jahre als Angestellte an einer Privatschule beschäftigt, bis sie endlich den Fuß in die Tür einer Berliner Schule bekommen hat. Das Gehalt ist in etwa gleich, die Arbeitszeit auch.

Was Du als Goodies bezeichnest, ist etwas, was wir da ausgrenzen sollten. Ein Garagenbesitzer bekommt auch eine günstigere Autoversicherung als ein Straßenparker. Das hat mit Lehrer nichts zu tun, gehört demnach nicht hierher, weil es zu weit führt. Das ist auch nichts, was vom Staat irgendwie subentioniert worden ist, sondern reinster Kapitalismus.

Festegelegte Beförderungen, Pension mit 50 Jahren, keine
Leistungszwänge u.s.w. wären in einem normalen
Angestelltenverhältnis niemals denkbar.

Naaajjjaaa - die Sache mit den Beförderungen hängt ja auch von
dem Beamtenstatus ab. Irgendwann ist das Schluss. Auch wurde
vor zwei oder drei Jahren das Beamtenrecht gerade in dieser
Hinsicht rigide zusammengestrichen (Lebensaltersstufen u. ä.).

Dennoch ändert das nichts am prinzipiellen Vorhandensein
dieses Vorteils.

Der angestellte Lehrer wird genauso befördert. Ich verstehe das jetzt nicht so recht.

Was ist mit Gehaltserhöhungen und Tarifverträgen bei
Angestellten?? Und um ähnliche Summen reden wir auch hier…

Diese Erhöhungen erhalten die Beamten ja auch. Und noch dazu
höhere Gehälter im falle der Lehrer, wie ich ja schrieb.

Pension mit 50 Jahren? Wo soll das denn sein?

Ich kenne drei Gymnasiallehrer mit dem sog. „Bornout-Syndrom“.
Die feixen sich eins, sind kerngesund und nur noch im WoMo
unterwegs.

Zeige sie an. Tu etwas! Wo kein Kläger, da kein Richter. Die Beamtenkassen würden sich freuen.

Keine Leistungszwänge??? Ich berichtete doch gerade von den
regelmäßigen Beurteilungen! Das sind nicht solche lapidaren
Teile wie bei Angestellten die Zeugnisse, wenn man eine Firma
wechselt oder so. Das sind vierseitige Formulare, wo alles
möglichen Fähigkeiten benotet werden! Bei schlechter Note wird
die Beförderung ausgesetzt, der Beamte muss sich neu bewähren.
Ein aufmerksamer Dienstvorgesetzter kann da viel bewirken.
Habe ich schon erlebt.

Ich habe nur gegenteiliges gehört.
Hier hackt lt. Aussage meiner Bekannten wiederum die eine
Krähe der anderen kein Auge aus.

Ein Lehrer wird vom Direktor bzw. der Schulaufsicht bewertet. Der Direktor ist Nichtpädagogisches Personal und hat zumeist ein Interesse daran, an seiner Schule wenig Ärger zu haben. Macht ihm diesen ein Lehrer aber permanent, beispielsweise weil er oft fehlt u. ä., dann hat er eine gewisse Macht.

Wir waren ALLE einmal Schüler :wink:
Aber ich kann da vielleicht wirklich nicht so mitreden. Im
Osten tickten die Schuluhren erheblich anders.

Schätze ich auch.

Natürlich gibt es auch sehr engagierte und fähige Lehrer.
Aber das Gros ist eben der typische Beamte.
Warum auch nicht? Man macht es ihnen ja leicht.

Das lass ich jetzt mal so stehen. Irgendwie habe ich was gegen
das Über-den-Kamm-Scheren…

Kein Problem. Ich habe ja meine Quellen genannt. Das ist schon
erschreckend genug.

Auch viele Grüße
Jana

och wie schade - jetzt hätte ich Dir schon fast alles geglaubt und hab Deine Meinung mit wirklichem Interesse gelesen. Doch dann schreibst Du, dass ein Lehrer „nur“ einen Halbtagsjob hat.
Tut mir leid, aber allein diese Aussage sagt mir, dass Du absolut keine Ahnung vom Lehrerberuf hast oder/und schlicht und einfach verallgemeinerst. Also: warum sollte ich Dir das andere, was Du geschrieben hast, glauben?
Trotzdem danke für Deine Mühe.
mfg Ilse

Hi!

Wo ist dann also das Problem, die Sache in staatliche Hände zu
geben?

Ich sähe da kein Problem: Ich bin absolut für einen
zentralistischen Staat, in jeder Hinsicht!

Das kann ich hingegen so nicht ohne weiteres unterschreiben.

Immer nach oben orientieren, das muss der Grundsatz sein.

Was das Politische betrifft, bin ich da mit Dir einer Meinung.

Nein, es geht hier um Bildung.

Der Lehrer soll dem Kind die Sachen beibringen, die es nach
modernen humanistischen Maßstäben braucht.

Richtig. Vor allem setzt das auch voraus, dass seine
Ausbildung - die des Lehrers - das auch gewährleisten kann.
Auch hier sehe ich absoluten Nachholbedarf.

Das kann ich natürlich nicht allzu gut beurteilen, da ich ja nun kein Lehramt studiert habe.

Ganz abgesehen von
der Weiterbildung… Wenn ich sehe, dass ein Gymnasiallehrer
praktisch für jedes Fach herangezogen werden kann, egal, was
er einmal studiert hat (es gibt nur wenige Ausnahmen, zum
Beispiel die Abiturphase), dann wundert mich manchmal gar
nichts mehr.

Hier denke ich, darf auch ein Nicht-Lehrer sich einmischen, denn Weiterbildung ist in praktisch jedem qualifizierten Job heute ein Muss. Gerade die Lehrer, die ja eigentlich bei diesem Thema an erster Stelle zu finden sein sollten, scheint das jedoch schlicht und einfach nicht zu betreffen.

Nein, eigentlich geht es nicht um die Lern inhalte ,
sondern um die Lern praxis. Antiquierte Lernmethoden
standen auf dem PISA-Prüfstand, es wurde vorrangig bemängelt,
dass gerade in Deutschland noch das theoretische Pauken
praktiziert wird, die Schüler kaum bis gar nicht animiert
werden, eigene Lösungswege anzustreben, in der Praxis
(beispielsweise in naturwissenschaftlichen Fächern) selbst
Abläufe zu testen und dass Dinge vermittelt werden, die mit
dem zukünftigen Berufsleben realtiv wenig zu tun haben. Ein
Schüler, der zwar in Mathe eine Eins hat, aber immer nur mit
dem Taschenrechner umgegangen ist, brach bei PISA ein, wenn er
einen eigenen Rechenweg ohne Hilfsmittel erstellen sollte -
mangelnde geistige Flexibilität!

Ist das nicht ein Problem auch der Inhalte?
Ich gehe voll mit Dir konform, auch die Praxis ist zu prüfen.
Aber dass beispielsweise mit Büchern von 1988 in Erdkunde
unterrichtet wird (s. Lars), ist ein Problem der
Praxis UND der Inhalte, denke ich.

Da geht es natürlich weiter. Die Haushaltslage der Schulen ist
teilweise so prekär, dass die Eltern die Schulbücher der
Eltern selbst kaufen (und natürlich auch bezahlen) müssen. Da
wird meines Erachtens das Prinzip der Lernmittelfreiheit
missachtet und somit auch die Chancengleichheit.

Ich kenne das nur aus meinem eigenen Schulalltag, wo die Chancengleichheit nicht beeinträchtigt war, da solche Käufe bei „armen“ Schülern aus einem schiuleigenen Fonds unterstützt wurden.
Dass aber Bücherkäufe generell ab und an nötig sind, finde ich gar nicht so schlimm.
Schliesslich ist somit immer nagelneues Material da und wir zahlen ja auch keinerlei Schulgeld.

Ich kann den meisten Eltern, die sich über etwas Selbstbeteiligung nur wärmstens ans Herz legen, erst mal mit dem Rauchen und Saufen aufzuhören. Dann reicht das Haushaltsgeld auch locker für Schulbücher.

Ein Lehrer hat auch Vor- und Nacharbeit zu leisten. Er muss
Stunden vorbereiten, Arbeiten korrigieren und ähnliches. Ob
sich das mit der Volltagsarbeitszeit immer so deckt, sei mal
dahin gestellt. Mit Sicherheit hat ein Gymnasiallehrer mehr zu
leisten als ein Grundschullehrer. Das wiederum drückt sich
dann allerdings auch wieder in der Laufbahn aus, ergo auf die
Besoldung.

Ich kenne ein paar Lehrer, an Gymnasien und an einer
Grundschule.
Wir reden hier ganz klar von Halbtagesjobs.

Da sind wir wieder bei dem Problem der Kontrolle „von oben“.
Denn angedacht ist das soooo natürlich nicht. Aber ganz davon
abgesehen wird ein Beamter nicht für geleistete Stunden
bezahlt. Das Prinzip ist da anders. Ein Grund mehr für die
Abschaffung der Verbeamtung von Lehrern. Hoheitliche
Begründungen greifen hier meiner Meinung nach nicht.

Richtig.
Und ein einfaches Mittel zur Überwachung der Arbeitszeiten wäre es ja, die Ganztagesschule einzuführen. Während einer nachmittäglichen „Lernzeit“, in der die Schüler ihre Hausaufgaben erledigen, unter Aufsicht von Lehrkräftewn natürlich, können selbig doch auch ihre Arbeiten korrigieren.
Auf meiner Schule lief das so und es klappte sehr gut. Zwischendrin guckte der Lehrer mal rein und konnte, zumindest in seinem Fach, noch Fragen bei den Hausaufgaben beantworten.

Dem könnte man natürlich mit der Einführung der
Ganztagesschule beikommen.
Ganz klar, dass v.a. die Lehrer dagegen sind, wäre doch die
Arbeitszeit dann endlich mal überprüfbar.

Die Arbeitszeit muss nicht überprüft werden (siehe oben). Mir
wäre viel wichtiger, dass das, was sie tun, INHALT hat. Denn
es sollte doch wohl um das Wohl der Schüler gehen. Das wird
mir viel zu oft außer acht gelassen.

Ich halte beides für nötig.

Für Ganztagsschulen bin ich auch, aber aus anderen Gründen. In
einer Zeit, in der sich immer mehr die Erwerbstätigkeit beider
Elternteile durchsetzt, auch unter dem Gesichtspunkt hoher
Scheidungsraten, muss mehr Augenmerk auf die adäquate
Unterbringung von Kindern gelegt werden. Das sollte aber
nichts mit Verwahrung zu tun haben…

Weshalb gleich wieder einen negativen Punkt hinterherschiessen?
Es geht nicht um „Verwahrung“, sondern darum, ein zukunftsfähiges Schulsystem zu etablieren.
Und das geht eben nur, wenn man nachmittags auch auf Schwächen einhzelner Schüler eingehen und auch den Lernerfolg der Klasse durch Hausaufgabenbetreuung sicherstellen kann.

Weshalb funktioniert das System dann nicht?

Naja, wir konnten uns über mangelnde Arbeit nie beklagen.

Ich habe während meiner und der Schullaufbahn meiner beiden
jüngeren Geschwister nicht einen Fall gesehen, in dem
offensichtliche Verfehlungen von Lehrern ernsthaft verfolgt
worden wären. Die eine Krähe hackt halt der anderen kein Auge
aus.

Zum Glück entscheiden so etwas nicht Mit-Lehrer… Wie gesagt:
Die Disziplinarstellen der Schulämter brauchen über Mangel an
Arbeit nicht zu klagen. Und es gibt genug Eltern, die das
Anzeigen übernehmen. Jetzt denke aber nicht, dass das alles
Pille-Palle-Verhandlungen sind. Dem ist ganz und gar nicht so.
Der Ernst der Sache wurde bisher von jedem Lehrer erkannt,
soweit ich das beurteilen konnte.

Es wird doch meist zunächst der Vorgesetzte, also der Direktor befragt. Und der wiess von nichts, die Sache ist vom Tisch und fertig.
Hinzu kommt, dass andere Eltern, die als „Zeugen“ benannt werden, oft nichts sagen, um die Schullaufbahn ihrer Kinder nicht zu gefährden.

Ich denke, ein großes Manko ist der aufgeblähte
Verwaltungsapparat der Schulämter. Ein Direktor einer Schule
hat praktisch kaum disziplinarische Möglichkeiten gegenüber
seinen Lehrern. Er kann Missstände lediglich anzeigen und
darauf hoffen, dass die Verwaltung schnell und adäquat
reagiert. Die Wege sind zu lang, das ist oft ätzend und
deprimierend.

Also zuviele Leute die zuwenig tun?
Scheint ja fast so zu laufen, wie auf der Zulassungsstelle…

Das würde ich nicht sagen. Die Hierarchien sind nicht flach
genug, die Arbeitsabläufe sind oft zu uneffektiv gestaltet…
Fünfeinhalb Jahre habe ich im Landesschulamt in Berlin
gearbeitet, also der größten Behörde der Landeshauptstadt! Die
(bekannten) Faulenzer konnte man an einer Hand abzählen. Es
ist ein Märchen, das über den vermeintlich faulen Bediensteten
kursiert. Aber auf andere Leute wird immer lieber mit
ausgestreckter Hand gezeigt, als vor der eigenen Haustür
ordentlich zu kehren. Schade eigentlich…

Ich denke, dass die Mähr vom faulen Beamten nicht von ungefähr kommt.

Ich bin da für mehr Autonomie der Schulen. Ist ein Lehrer oft
krank ohne Schein, sollte der Direktor durchaus die Macht der
Attestauflage haben, nur als Beispiel.

…womit wir bei einem weiteren grossen Unterschied gegenüber
privat angestellten Leuten wären. Hier muss man sich ja
wenigstens nach dem 3. Krankheitstag entschuldigen.

Das müssen die auch. Vom ersten Tag an. Aber wer permanent die
Karrenztage ausnutzt, um jeden Monat zwei/drei Tage „schwer
krank“ zu sein, der muss dieses Privileg halt abgeben und
sofort zum Arzt gehen müssen. Viele würden sich diesen Aufwand
eher überlegen.

Ganz recht.

So zieht das Ganze
seine Wege, und die Mühlen mahlen bekanntlich äußerst langsam.

…und es führt zu der von mir genannten Narrenfreiheit. Der
Lehrer weiss, dass ihm sowieso nichts passiert.

Das führt doch zu nichts. Das ist Pauschalisierung. Ein
Angestellter in der freien Wirtschaft, der unter der Fuchtel
von ver.di steht, ist genauso praktisch unkündbar.

Das kommt drauf an. Wer nachweislich Verfehlungen begeht, fliegt nach der 3. Abmahnung raus.

Wenn, dann würde ich neue Lehrer nur noch als Angestellte
einstellen. Diese Möglichkeiten bestehen ja völlig
unproblematisch. Aber bislang hat der Neu-Lehrer mehr
Interesse an der Verbeamtung - statistisch gesehen.

Da gehe ich mit.
Ob man das sofort durchzieht oder mit einer Übergangszeit,
wäre mir nicht so wichtig. Man sollte nur nicht mehr länger
damit warten, die Sache in die richtige Spur zu bringen.

Genau.

Wo ist das Problem?
Man stellt sie ab einem gewissen Stichtag den Rentnern gleich
und fertig.
Irgendwo muss man ja eine Grenze ziehen bzw. anfangen.

Das Problem liegt in den unterschiedlichen „Töpfen“. Wir regen
uns so oft über Fremdverwertung von sozialen Systemen auf, da
sollten wir hier nicht genau so etwas propagieren. Wenn schon
eine Reform, dann geht das sowieso nicht rückwirkend. Da ein
Gros der Lehrer sowieso überaltert ist, dürfte in zwanzig
Jahren das Schlimmste „ausgelaufen“ sein.

…vrausgesetzt, man verbeamtet ab sofort keine weiteren Lehrer mehr.

Da bin ich mir nicht hundertprozentig sicher, muss mal meinen
(verbeamteten aber nicht Lehrer!) Mann fragen, der kennt sich
da besser aus.

Das habe ich.
Diejenigen, welche als normale Angestellte an privaten Schulen
unterrichten, verdienen deutlich weniger als ihre verbeamteten
Kollegen. Und da sind noch nicht mal die ganzen Goodies drin,
die man als Beamter noch so hat wie günstrigere
Versicherungen, weniger Arbeitszeit u.s.w.

Ein Privatlehrer hat mehr Arbeitszeit als ein „normaler“
Lehrer? Das halte ich für ein Gerücht. Meine Cousine war
einige Jahre als Angestellte an einer Privatschule
beschäftigt, bis sie endlich den Fuß in die Tür einer Berliner
Schule bekommen hat. Das Gehalt ist in etwa gleich, die
Arbeitszeit auch.

An meiner Schule hatten die Lehrer einen Vollzeitjob, denn sie mussten sich auch um die Lernzeitbetreuung der Schüler kümmern, während ihre verbeamteten Kollegen das WoMo wuschen…
Das Gehalt lag und liegt ca. 10% unter dem von Beamten.

Was Du als Goodies bezeichnest, ist etwas, was wir da
ausgrenzen sollten. Ein Garagenbesitzer bekommt auch eine
günstigere Autoversicherung als ein Straßenparker. Das hat mit
Lehrer nichts zu tun, gehört demnach nicht hierher, weil es zu
weit führt. Das ist auch nichts, was vom Staat irgendwie
subentioniert worden ist, sondern reinster Kapitalismus.

Das führt in keinster Weise zu weit. Das liegt sogar ganz nahe.
Was ist z.B. mit der Krankenversicherung oder mit gratis-Nahverkehrsausweisen u.s.w.?
Das ist alles bares Geld wert.

Festegelegte Beförderungen, Pension mit 50 Jahren, keine
Leistungszwänge u.s.w. wären in einem normalen
Angestelltenverhältnis niemals denkbar.

Naaajjjaaa - die Sache mit den Beförderungen hängt ja auch von
dem Beamtenstatus ab. Irgendwann ist das Schluss. Auch wurde
vor zwei oder drei Jahren das Beamtenrecht gerade in dieser
Hinsicht rigide zusammengestrichen (Lebensaltersstufen u. ä.).

Dennoch ändert das nichts am prinzipiellen Vorhandensein
dieses Vorteils.

Der angestellte Lehrer wird genauso befördert. Ich verstehe
das jetzt nicht so recht.

Nein, er wird nicht nach einem festen, leistungsunabhängigen Ritual befördert.

Was ist mit Gehaltserhöhungen und Tarifverträgen bei
Angestellten?? Und um ähnliche Summen reden wir auch hier…

Diese Erhöhungen erhalten die Beamten ja auch. Und noch dazu
höhere Gehälter im falle der Lehrer, wie ich ja schrieb.

Pension mit 50 Jahren? Wo soll das denn sein?

Ich kenne drei Gymnasiallehrer mit dem sog. „Bornout-Syndrom“.
Die feixen sich eins, sind kerngesund und nur noch im WoMo
unterwegs.

Zeige sie an. Tu etwas! Wo kein Kläger, da kein Richter. Die
Beamtenkassen würden sich freuen.

Wie soll das denn funktionieren? Sie können doch alles bestens belegen, da ja von langer Hand vorbereitet.

Keine Leistungszwänge??? Ich berichtete doch gerade von den
regelmäßigen Beurteilungen! Das sind nicht solche lapidaren
Teile wie bei Angestellten die Zeugnisse, wenn man eine Firma
wechselt oder so. Das sind vierseitige Formulare, wo alles
möglichen Fähigkeiten benotet werden! Bei schlechter Note wird
die Beförderung ausgesetzt, der Beamte muss sich neu bewähren.
Ein aufmerksamer Dienstvorgesetzter kann da viel bewirken.
Habe ich schon erlebt.

Ich habe nur gegenteiliges gehört.
Hier hackt lt. Aussage meiner Bekannten wiederum die eine
Krähe der anderen kein Auge aus.

Ein Lehrer wird vom Direktor bzw. der Schulaufsicht bewertet.
Der Direktor ist Nichtpädagogisches Personal und hat zumeist
ein Interesse daran, an seiner Schule wenig Ärger zu haben.
Macht ihm diesen ein Lehrer aber permanent, beispielsweise
weil er oft fehlt u. ä., dann hat er eine gewisse Macht.

Womit hat er wohl weniger Ärger? Reagieren, oder Zusehen?

Wir waren ALLE einmal Schüler :wink:
Aber ich kann da vielleicht wirklich nicht so mitreden. Im
Osten tickten die Schuluhren erheblich anders.

Schätze ich auch.

Natürlich gibt es auch sehr engagierte und fähige Lehrer.
Aber das Gros ist eben der typische Beamte.
Warum auch nicht? Man macht es ihnen ja leicht.

Das lass ich jetzt mal so stehen. Irgendwie habe ich was gegen
das Über-den-Kamm-Scheren…

Kein Problem. Ich habe ja meine Quellen genannt. Das ist schon
erschreckend genug.

Grüße,

Mathias

Hi!

och wie schade - jetzt hätte ich Dir schon fast alles geglaubt
und hab Deine Meinung mit wirklichem Interesse gelesen. Doch
dann schreibst Du, dass ein Lehrer „nur“ einen Halbtagsjob
hat.

So ist das in den meisten Fällen ja auch.

Tut mir leid, aber allein diese Aussage sagt mir, dass Du
absolut keine Ahnung vom Lehrerberuf hast oder/und schlicht
und einfach verallgemeinerst. Also: warum sollte ich Dir das
andere, was Du geschrieben hast, glauben?

Vielleicht weil es die bittere Realität ist?

Trotzdem danke für Deine Mühe.

Gerne.

Grüße,

Mathias

Hi!

du scheinst ja ein absoluter Bildungsexperte zu sein… Hut
ab.

Man tut was man kann…

Nur zwei Dinge:

  1. Die Schule hat sowohl einen Bildungs- als auch einen
    Erziehungsauftrag. Das heißt aber auch, dass ohne „erzogene“
    Unterrichtsteilnehmer keine bzw. kaum Bildung zu erreichen
    ist. Sind Kinder also „schlecht“ (was immer das bedeutet)
    erzogen, muss in der Schule vermehrt Erzihungsarbeit geleistet
    werden, was logischerweise zu Lasten der Bildung geht.

Ich denke, dass hier nur Verantwortung zwischen Schule und Eltern hin und her geschoben wird.
Das bringt uns nicht weiter.
Natürlich kann ein Lehrer mit einem total verzogenen Balg nicht arbeiten. Andererseits hat die Schule und somit die Lehrer auch einen Erziehungsauftrag.

  1. Dieses Gerede vom „Halbtagsjob“ nervt doch langsam
    wirklich.

Das glaube ich gerne. Bist Du Lehrer?

Nur die Deutsch Lehrer müssen wirklich arbeiten?
Oder was? Und Grundschullehrer legen wahrscheinlich noch im
Unterricht die Füße hoch und trinken Kaffee und lassen die
lieben, wohl erzogenen und lernwilligen Kleinen etwas
spielen?! Woher beziehst du deine Informationen?

Aus der Praxis.
Von Grundschul- und Gymnasiallehrern im Freundeskreis, die das offen zugeben.
V.a. die Grundschullehrer sind ein gutes Beispiel.
Die Kinder gehen meistens um 11.30 Uhr nach Hause und mit kann niemand erzählen, dass man hier grossartig den Unterricht vorbereiten muss.
Die Verantwortung während der Arbeitszeit ist natürlich sehr groß.
Aber für 3,5-4 Stunden Arbeit pro Tag sollte das auch kein Problem sein.

„Ich kenne da einen dessen Nachbar eine Frau kennt die einen
faulen Lehrer kennt!“ Was soll das und was soll das bringen?
Pauschalisierungen helfen in dieser (PISA-) Situation
sicherlich nicht weiter.

S.o. Es handelt sich um konkrete Beispiele aus dem Bekanntenkreis, die auch gar keinen Hehl aus der Sache machen.

Liebe Grüße,
Aragorn.
P.S.: Manchmal würde ich gerne mal einen BWLer oder Juristen
in der Schule sehen. Aber leider wird es solche Hospitationen
wohl eher in Ausnahmefällen geben…

Richtig, denn wir müssen arbeiten (zumindest die BWLer) und haben daher keine Tagesfreizeit für solche Dinge… :wink:

Grüße,

Mathias

Tach,
was machst du denn so wichtiges während deiner tollen BWLer Arbeitszeit? Im Netz rumsurfen und inkompetente Statements zu Themen abgeben, von denen du GANZ OFFENSICHTLICH keine Ahnung hast? Wenn ich mir so die Zeitpunkte deiner Postings ansehe scheint es wohl so zu sein. (Oder habt auch hier harten Hunde mal Urlaub?)
Und wie ich schon sagte: Die Schule hat einen Bildungs- und ERZIEHUNGSauftrag. Also erst lesen und vor allem verstehen und dann evtl. meckern.
Bei dir ist es eben doch so: Die Mutter meiner Nachbarin kennt da jemanden…
Bei dir sind es eben seltsame Bekannte, die in diesem beruf offensichtlich nichts verloren haben.
So, Ende der Diskussion,
Aragorn.

Hi!

was machst du denn so wichtiges während deiner tollen BWLer
Arbeitszeit? Im Netz rumsurfen und inkompetente Statements zu
Themen abgeben, von denen du GANZ OFFENSICHTLICH keine Ahnung
hast?

Ich denke, dass es wohl das letzte Mittel ist, dem Gesprächspartner Inkompetenz vorzuwerfen, wenn man selbst keine ordentlichen Argumente mehr auf Lager hat.
Von jemandem, der höchstwahrscheinlich ein Lehrer ist, hätte ich etwas mehr Diskussionskultur erwartet.

Wenn ich mir so die Zeitpunkte deiner Postings ansehe
scheint es wohl so zu sein. (Oder habt auch hier harten Hunde
mal Urlaub?)

Unabhängig davon, dass ich mich in einer Position befinde, wo man sich nicht mehr für seine Arbeitszeit rechtfertigen muss, darf ich bemerken, dass ich zur Zeit in den USA lebe.
Zum Thema Zeitverschiebung empfehle ich, den Kollegen für Erdkunde zu befragen.

Und wie ich schon sagte: Die Schule hat einen Bildungs- und
ERZIEHUNGSauftrag. Also erst lesen und vor allem verstehen und
dann evtl. meckern.

Du hast lediglich erfolglos versucht, meine Argumentation umzudrehen. Gerade der Erziehungsauftrag der Schule erfordert ja ein deutliches größeres Engagements ihrer „Exekutivorgane“.
Das ging wohl schief…

Bei dir ist es eben doch so: Die Mutter meiner Nachbarin kennt
da jemanden…
Bei dir sind es eben seltsame Bekannte, die in diesem beruf
offensichtlich nichts verloren haben.

S.o., „Diskussionskultur“…

So, Ende der Diskussion,

Ich konnte Deinerseits keine stichhaltige Argumentation sehen, daher beenden wir hier keine Diskussion, sondern wohl eher Deine haltlosen Anfeindungen gegen meine Person.

Grüße,

Mathias

Hallo Mathias,

Ich sähe da kein Problem: Ich bin absolut für einen
zentralistischen Staat, in jeder Hinsicht!

Das kann ich hingegen so nicht ohne weiteres unterschreiben.

Ja, ich weiß :wink: Geht aber vielen so, ist für mich auch okay. Vielleicht liege ich ja mit diesem Ideal auch völlig falsch - wer weiß…

Immer nach oben orientieren, das muss der Grundsatz sein.

Was das Politische betrifft, bin ich da mit Dir einer Meinung.

Nein, es geht hier um Bildung.

Das ist Sozialpolitik, oder? Damit fängt doch wohl alles an?

Richtig. Vor allem setzt das auch voraus, dass seine
Ausbildung - die des Lehrers - das auch gewährleisten kann.
Auch hier sehe ich absoluten Nachholbedarf.

Das kann ich natürlich nicht allzu gut beurteilen, da ich ja
nun kein Lehramt studiert habe.

Ich wollte damit auf die mangelnde pädagogische Ausbildung anspielen. Nur Fachwissen alleine reicht in diesem Bereich nicht, finde ich. Wenn das Feeling für den Umgang mit Kindern und Jugendlichen fehlt, ist der Beruf verfehlt.

Ganz abgesehen von
der Weiterbildung… Wenn ich sehe, dass ein Gymnasiallehrer
praktisch für jedes Fach herangezogen werden kann, egal, was
er einmal studiert hat (es gibt nur wenige Ausnahmen, zum
Beispiel die Abiturphase), dann wundert mich manchmal gar
nichts mehr.

Hier denke ich, darf auch ein Nicht-Lehrer sich einmischen,
denn Weiterbildung ist in praktisch jedem qualifizierten Job
heute ein Muss. Gerade die Lehrer, die ja eigentlich bei
diesem Thema an erster Stelle zu finden sein sollten, scheint
das jedoch schlicht und einfach nicht zu betreffen.

Leider ist es eben kein „Muss“, also streiten sich die Lehrer auch eher selten um eine Weiterbildungsmaßnahme. Bin da für einen gewissen Zwang.

Da geht es natürlich weiter. Die Haushaltslage der Schulen ist
teilweise so prekär, dass die Eltern die Schulbücher der
Eltern selbst kaufen (und natürlich auch bezahlen) müssen. Da
wird meines Erachtens das Prinzip der Lernmittelfreiheit
missachtet und somit auch die Chancengleichheit.

Ich kenne das nur aus meinem eigenen Schulalltag, wo die
Chancengleichheit nicht beeinträchtigt war, da solche Käufe
bei „armen“ Schülern aus einem schiuleigenen Fonds unterstützt
wurden.

Den gibt es an der Schule meines Sohnes leider nicht. Also den Fonds, nicht den Verein.

Dass aber Bücherkäufe generell ab und an nötig sind, finde ich
gar nicht so schlimm.
Schliesslich ist somit immer nagelneues Material da und wir
zahlen ja auch keinerlei Schulgeld.

Nagelneues Material bei den Schülern: Ja. Aber richten wir uns nun nach dem Gesetz oder nicht??

Ich kann den meisten Eltern, die sich über etwas
Selbstbeteiligung nur wärmstens ans Herz legen, erst mal mit
dem Rauchen und Saufen aufzuhören. Dann reicht das
Haushaltsgeld auch locker für Schulbücher.

Na schönen Dank. Ich muss ganz sicher nicht knausern, trotzdem ärgert es mich doch, dass ich für meinen Sohn, der jetzt in die 3. Klasse kommt, bislang JEDES Buch selbst kaufen musste inklusive Arbeitshefte (die am Teuersten sind). Das kann es ja dann wohl nicht gewesen sein, oder? Das hat mit Geiz oder ausschweifendem Lebenswandel überhaupt nichts zu tun!!

Da sind wir wieder bei dem Problem der Kontrolle „von oben“.
Denn angedacht ist das soooo natürlich nicht. Aber ganz davon
abgesehen wird ein Beamter nicht für geleistete Stunden
bezahlt. Das Prinzip ist da anders. Ein Grund mehr für die
Abschaffung der Verbeamtung von Lehrern. Hoheitliche
Begründungen greifen hier meiner Meinung nach nicht.

Richtig.
Und ein einfaches Mittel zur Überwachung der Arbeitszeiten
wäre es ja, die Ganztagesschule einzuführen.

Bei einem Beamten greift das nicht. Ein Beamter muss keine Stunden ableisten, sondern dem Dienstherrn lediglich zur Verfügung stehen. Besoldung ist kein Arbeitsentgelt! Das ist ja das (manchmal) Ärgerliche…

Die Arbeitszeit muss nicht überprüft werden (siehe oben). Mir
wäre viel wichtiger, dass das, was sie tun, INHALT hat. Denn
es sollte doch wohl um das Wohl der Schüler gehen. Das wird
mir viel zu oft außer acht gelassen.

Ich halte beides für nötig.

Unbenommen!

Für Ganztagsschulen bin ich auch, aber aus anderen Gründen. In
einer Zeit, in der sich immer mehr die Erwerbstätigkeit beider
Elternteile durchsetzt, auch unter dem Gesichtspunkt hoher
Scheidungsraten, muss mehr Augenmerk auf die adäquate
Unterbringung von Kindern gelegt werden. Das sollte aber
nichts mit Verwahrung zu tun haben…

Weshalb gleich wieder einen negativen Punkt
hinterherschiessen?
Es geht nicht um „Verwahrung“, sondern darum, ein
zukunftsfähiges Schulsystem zu etablieren.

Das wäre das Ideal. Aber die gegenwärtige Argumentation der Gesamtschulgegner läuft darauf hinaus, dass die „faulen Mütter“ ihre Kinder ja bloß „irgendwie unterbringen“ wollen. Deshalb der Nachsatz von mir.

Und das geht eben nur, wenn man nachmittags auch auf Schwächen
einhzelner Schüler eingehen und auch den Lernerfolg der Klasse
durch Hausaufgabenbetreuung sicherstellen kann.

Das wäre ideal. Kenne ich aus meiner Schulzeit auch so.

Zum Glück entscheiden so etwas nicht Mit-Lehrer… Wie gesagt:
Die Disziplinarstellen der Schulämter brauchen über Mangel an
Arbeit nicht zu klagen. Und es gibt genug Eltern, die das
Anzeigen übernehmen. Jetzt denke aber nicht, dass das alles
Pille-Palle-Verhandlungen sind. Dem ist ganz und gar nicht so.
Der Ernst der Sache wurde bisher von jedem Lehrer erkannt,
soweit ich das beurteilen konnte.

Es wird doch meist zunächst der Vorgesetzte, also der Direktor
befragt. Und der wiess von nichts, die Sache ist vom Tisch und
fertig.

Falsch: Der Vorgesetzte ist NICHT der Direktor!! Der Vorgesetzte eines Lehrers ist der Schulaufsichtsbeamte im Schulamt. Eine Anzeige mal eben so unter den Tisch fallen zu lassen, macht ihn auch strafbar.

Hinzu kommt, dass andere Eltern, die als „Zeugen“ benannt
werden, oft nichts sagen, um die Schullaufbahn ihrer Kinder
nicht zu gefährden.

Disziplinarverfahren sind wie Gerichtsverfahren. Die betroffenen Eltern dürfen nicht nur etwas sagen, sie müssen es sogar!! Bei Schülern ist das anders, da es sich zumeist um Minderjährige handelt… Aber das ist natürlich eine Gefahr, die befürchtete Benachteiligung. Im Zweifelsfalle würde ich zum Schutz meines Kindes dieses umschulen lassen. Aber einfach so Augen zu und gewähren lassen - das kann es auch nicht sein.

Ich denke, dass die Mähr vom faulen Beamten nicht von ungefähr
kommt.

Leider vertreten diese Meinung vor allem Diejenigen, die eher weniger wirklich mit Beamten zu tun haben… Lehrer würden auch als „faul“ gelten, wenn sie keine Beamten wären. Das liegt aber wohl in der Natur der verhassten Sache!

Das führt doch zu nichts. Das ist Pauschalisierung. Ein
Angestellter in der freien Wirtschaft, der unter der Fuchtel
von ver.di steht, ist genauso praktisch unkündbar.

Das kommt drauf an. Wer nachweislich Verfehlungen begeht,
fliegt nach der 3. Abmahnung raus.

Ein Angestellter auch!

Das Problem liegt in den unterschiedlichen „Töpfen“. Wir regen
uns so oft über Fremdverwertung von sozialen Systemen auf, da
sollten wir hier nicht genau so etwas propagieren. Wenn schon
eine Reform, dann geht das sowieso nicht rückwirkend. Da ein
Gros der Lehrer sowieso überaltert ist, dürfte in zwanzig
Jahren das Schlimmste „ausgelaufen“ sein.

…vrausgesetzt, man verbeamtet ab sofort keine weiteren
Lehrer mehr.

Meine Rede…

Das führt in keinster Weise zu weit. Das liegt sogar ganz
nahe.

Was ist z.B. mit der Krankenversicherung oder mit
gratis-Nahverkehrsausweisen u.s.w.?
Das ist alles bares Geld wert.

Beamte müssen sich privat krankenversichern. Da haben sie gar keine andere Wahl. Aber eine reine Beamtenkrankenversicherung gibt es deshalb noch längst nicht. Und in Berlin bekommen Lehrer und/oder Beamte jedenfalls keine Fahrpreisermäßigungen!! Und ich kenne keine Stadt in Deutschland, in der die Fahrwege länger sind.

Der angestellte Lehrer wird genauso befördert. Ich verstehe
das jetzt nicht so recht.

Nein, er wird nicht nach einem festen, leistungsunabhängigen
Ritual befördert.

Im Öffentlichen Dienst sehr wohl!!! Und Lehrer als Angestellte gelten als Öffentlicher Dienst! Schau mal in den BAT.

Pension mit 50 Jahren? Wo soll das denn sein?

Ich kenne drei Gymnasiallehrer mit dem sog. „Bornout-Syndrom“.
Die feixen sich eins, sind kerngesund und nur noch im WoMo
unterwegs.

Zeige sie an. Tu etwas! Wo kein Kläger, da kein Richter. Die
Beamtenkassen würden sich freuen.

Wie soll das denn funktionieren? Sie können doch alles bestens
belegen, da ja von langer Hand vorbereitet.

Was zu beweisen wäre. Anonyme Anzeige bei der Schulbehörde genügt schon, die sind dann verpflichtet, weitere Überprüfungsschritte einzuleiten, was sie liebend gerne tun, denn jeder „abgebaute“ Lehrer ist ein guter Lehrer!

Ein Lehrer wird vom Direktor bzw. der Schulaufsicht bewertet.
Der Direktor ist Nichtpädagogisches Personal und hat zumeist
ein Interesse daran, an seiner Schule wenig Ärger zu haben.
Macht ihm diesen ein Lehrer aber permanent, beispielsweise
weil er oft fehlt u. ä., dann hat er eine gewisse Macht.

Womit hat er wohl weniger Ärger? Reagieren, oder Zusehen?

Eindeutig: Mit Reaktion! Denn die Eltern rennen dem Direktor die Bude ein, wenn ständig Stunden ausfallen. Bringt er das nicht zur Anzeige, bekommt er auch keinen Ersatzlehrer.

Viele Grüße
Jana